Beiträge von Puquio

    Ich habe gelesen, dass bereits zahlreiche Bürger aus Ulm, aber auch aus Stuttgart sich dort in der Region niedergelassen haben, bzw. niederlassen wollen. Wohl auch ein Grund, warum es so wichtig ist, dass der Bahnhalt zügig ans Netz geht. Wenn sich das als Etwicklungsmotor für eine Region herausstellt das Konzept von Regionalhalten an Fernstrecken im ,,Nirgendwo", dann müsste auch Bayern auf seiner Neubaustrecke nach Augsburg entsprechende Überlegungen zumindest prüfen.

    In der Glacis Galerie soll nächstes Jahr eine Filiale von Bershka entstehen

    Dazu sollte man vielleicht sagen, dass diese Kette als dritter großer Ankermieter angepriesen wurde in anderen Artikeln und natürlich vom Management. Klingt recht vielversprechend für die Zukunft des Centers. Ob es in Deutschland zu einem Einkaufscentersterben wie in den USA kommt? Es scheinen zumindest diese innerstädtischen Zentren besser gewappnet.

    Ich kopiere hier einfach mal den relevanten Kapitelauszug aus dem Expertenworkshop zur Wilhelmsburg von 2016, der sich schon mit Parkplätzen auseinandergesetzt hat, wenn auch unter anderen Vorzeichen (Wilhelmsburg möglichst autofrei, Erschließung mit ÖPNV und zu Fuß):



    Es geht hier gar nicht so sehr darum, was die Experten damals für die jeweiligen möglichen Standorte vorgesehen haben, sondern zu zeigen, wo scheinbar entsprechende Freiflächen überhaupt in der Umgebung zur Verfügung stehen. Wenn ich das richtig sehe, ist den Experten Finn s Idee nicht gekommen, die Kurvenlage der Straße auszunutzen, um mehr Parkraum zu gewinnen. Damals ging es aber auch noch darum, nur für die nötigsten Parkplätze zu sorgen und den Rest über Seilbahn/Shuttle/Tunnel hinzubringen.

    So lange wird man im Landkreis nicht mehr warten können bei solchen Defiziten, vielleicht kommt jetzt der Zwischenschritt Privatisierung? Und leider vergisst die Bundespolitik bei ihrem entwickelten System zur ökonomischen Auslese der kleinen Kliniken, dass wenn man mal zuviele Kliniken abgewickelt hat, es sehr schwer wird diese Strukturen zurückzubekommen. Das ist wie ein Unternehmen. Erstmal aufgelöst, das Management, die Fachkräfte weg, ist es umso schwerer bei 0 zu beginnen, ein neues Unternehmen zu gründen, Geldgeber und Entscheider von dem Unterfangen zu überzeugen. Wir machen uns kaputt, was lange zum Aufbau benötigt hat, und unter sehr bestimmten Rahmenbedingungen überhaupt erst passiert ist. Heute werden auch nicht mehr plötzlich Orte einfach mit der Schiene ganz neu angebunden (mit seltenen Ausnahmen).

    Kurz und knapp: Was weg ist, ist weg.

    Die Baumstandorte machen wir Sorgen. Das sind viele sehr alte und sehr hohe Bäume, die man eigentlich bewahren sollte. Ich bin mir aber auch unsicher, inwiefern sie bei der dringend notwendigen Sanierung der Schillerstraße selber erhalten werden können - wenn ich mich nicht täusche, reicht das Wurzelwerk teilweise schon in den Straßenraum rein.

    Wenn man sich die Grundstücksbreite anschaut zwischen Abstellgleis und Fahrbahn Schillerstraße, liegt man unter 20 Metern. Nimmt man nun bei einer Bebauung an, dass ein Gehweg auf dieser Straßenseite angelegt wird, und die Bebauung nicht bis zum Rand des Bahngeländes gehen darf, kann man spekulieren aufgrund der Breite, ob die Stadt nicht fest mit einem Verlust der Bäume hier rechnet. Für den ZOB und den Steg wurden ja auch entsprechend Lücken geschlagen.

    Daher halte ich es weiterhin für nicht unmöglich, dass am Ende aller Klinikreformen der LK NU ganz ohne Kliniken dasteht [...].

    Schlechte Nachrichten von den Kliniken im Landkreis Neu-Ulm. Das Defizit beläuft sich auf mehr als die erwarteten 13,7 Mio. Euro, was übrigens bereits schockierend gewesen wäre, behält man die 13 Mio. aus dem Jahr 2016 im Kopf. Zur Erinnerung, im Jahr 2016 wurde die Geburtenstation in Illertissen abgewickelt und damit die letzten Reste einer Klinik. Der Stiftungsdirektor musste seinen Platz räumen.


    https://www.augsburger-allgeme…skliniken-id60690706.html

    Quelle: GMaps, Entfernungstool


    Ich würde es bereits als Gewinn empfinden für den Stadtgrundriss, wenn das von mir markierte Grundstück aus dem Bahngelände herausgelöst würde. Hier eine Bebauung würde den jetzt etwas zerfledderten Stadtraum einfassen. Dazu müssten auch nur kleinere Rückgebäude rückgebaut werden. Es wäre jedoch wohl kein besonders attraktiver Standort, höchstens vielleicht ein Bürokomplex(?), mit zwei Seiten Schienen, eine Seite Hauptverkehrsachse für Auto und Straßenbahn.

    Vielen Dank für die tollen Aufnahmen samt Zuordnung zu den Projekten. Ich war jetzt schon ewig nicht mehr hinter der alten Chirurgie und ich muss echt sagen, dass mich die jetzige Gestalt des Gebäudes und seiner Anbauten schwer enttäuscht. Was zunächst nach einem gefühlvollen Erhalt der Gebäude aussah, zeigt sich heute eher in Gestalt von einfallslosem und nur mühsam verdecktem rücksichtslosen Umgang mit dem denkmalgeschützten Gebäude bzw. dessen Architektur. Der Jugendstil wirkt als unterlegene Antithese zur modernen Gestaltung.

    Ich verstehe, wie wichtig Balkone sind für die Vermarktung und dass so eine Sanierung sehr teuer ist. Aber wer rechtfertigt mir die unpassende Ausführung der Balkone und vor allem diese ,,Dachgauben". Die einzige Erklärung liegt für mich darin, dass dort ja der eigentlich gute Anspruch, das Dach des westlichen Flügels, der nach dem Krieg verloren war, wiederherzustellen, gleich wieder ausgenutzt wurde, um diesen ,,Neubau" entsprechend intensiv auszubauen. Die neuen kubischen Anbauten passen sich nur widerwillig in die Strukturen ein, lediglich die Baukörperabschlüsse und die Wandfarbe scheinen angepasst, dagegen die Bauvolumen zu hoch.

    Man darf nicht unterschlagen, dass diese Eingriffe lediglich auf den abgewandten Seiten bzw. Rückseiten zu beklagen sind, die Gesamterscheinung ist dennoch beschädigt. Als kleiner Trost bleibt, dass die ehemalige Klinik schon vorher erheblich beschädigt war.

    Aki Du hast natürlich ganz recht, man bezeichnet das heute als Fachmarktzentrum, nix spektakuläres, ja. Jedoch worauf ich anspiele ist die Zentralitätsfunktion. Da hat Senden mit seiner überproportional hohen Handelsfläche und ungewöhnlichem Einzugsgebiet für eine Stadt dieser Größe eine ganz eigene Zentrumswirkung; der Zufluss geschieht eben nicht ins ,,alte" Zentrum, sondern geht fast ausschließlich dort in den Norden.

    Das ist für mich insofern interessant, weil es natürlich zwar auch in vielen anderen Städten, kleinere Akkumulationen gibt, die begrenzt eine innerstädtische Struktur (bezogen auf Handel) aufweisen, aber eben nicht in dieser Agglomeration und auch zusammenhängenden Fläche, das doch stärker an einen echten Handelskern erinnert. Neusäß bei Augsburg wäre ein anderes Beispiel, das mir dazu einfiele, wo um solche zentralen Handelsflächen herum Wohnbebauung steht und damit eine überraschend traditionelle Form einer Stadt (natürlich in neu und autogerecht) bildet. Hier für alle Interessierten.

    Die Sorge, die ich habe mit dem Vorschlag, ist, dass andere Ideen so noch unattraktiver werden. Sollte es auch mit dem LGS Budget realisiert werden, fehlt das Geld dann für andere Infrastruktur. Je nach Attraktivität des Verkehrsangebots wird es schon Kannibalisierungseffekte geben zwischen den Verkehrsträgern bei der Nachfrage. Das wäre insofern ein Problem, weil ich die bessere Verbindung von Burg und Stadt im Tal von herausragend entscheidender Bedeutung halte. Diese bessere Verknüpfung kann man am besten m.E. durch ein in Beton gegossenes Verkehrsmittel erreichen, das nach einer LGS auch gesichert langfristig fortbesteht. Durch eine breit gestreute verkehrliche Erschließungsstrategie kann jedoch womöglich die Verbindung zur Stadt zu schwach nachgefragt und teuer sein, um überhaupt realisiert zu werden. Das hielte ich für einen hohen Preis.

    Ohne Diskurs können die Zeitungen auch kein größeres Publikum begeistern. Ich muss sagen, dass mir erst durch das Forum Zeitungen wie die Schwäbische überhaupt bekannt geworden sind mit gut gemachten Artikeln. Seit es die extensiven Bezahlschranken gibt, ist es auch gar nicht mehr selbstverständlich, dass man zu einem Thema einen bei einer Suchmaschine gelisteten Zeitungsartikel dazu findet. Die Suchmaschinen arbeiten schließlich auch nach deren Klickzahlen.

    Jedoch ist auch folgendes zu beachten: Ich bin mir nicht sicher, ob eine Paraphrasierung reicht. Schließlich entstehen Schadensersatzforderungen durch entgangene Einnahmen. Diese entstehen, wenn der Artikel umfänglich zusammengefasst dargestellt wird, bzw. in seinem Kern des Neuinformationsgehaltes, und so ein Aufruf des Aritkels unwahrscheinlich oder sogar obsolet wird. Die Datenschutzgrundverordnung hat aufbauend auf das Zitatrecht hier enge Grenzen gesetzt, was und vor allem wieviel auch als indirektes Zitat entnommen werden darf.

    In meinen Augen ist der NKD ein weiteres Beispiel einer fortdauernden Entwicklung, in welcher die Berliner Straße im weiten Sinne eine überörtliche Innenstadtfunktion zugeordnet werden muss. Sie bildet die Erschließungsstraße zu typischen Innenstadthändlern, wie Sportgeschäften, Spielwarenläden, Juwelieren, Café, Restaurants und Nahversorger. Natürlich trug dazu ein bedeutender Teil die Umstrukturierung des Iller Centers bei, aber NKD nun zeigt die Ausweitung der Struktur.


    Interessant dabei ist, dass es sich um ein maximal autogerechtes ,,Zentrum" handelt, mit seinem Autobahnanschluss, den vielen kostenlosen Parkmöglichkeiten, den kurzen Wegen vom Auto zum Laden, und den weiten Wegen zu den Kunden nach Hause. Damit bildet Senden einen einzigartigen Anlaufpunkt in der Region.

    Weil Ulm selber so massiv überzeichnet ist und die Preisentwicklung durch die Decke schießt, würde ich gerne mehr Aktivität in den verkehrlich gut erschlossenen Umlandgemeinden sehen. Da gibt es noch viele ungehobene Potentiale. Und ich glaube nicht, dass man im unmittelbaren Einzugsgebiet von Ulm wirklich so defensiv vergeben darf [...].

    In den umliegenden Städten versucht man doch bereits das Angebot massiv auszuweiten. Für Illertissen habe ich das bereits im Forum dokumentiert, jedoch passiert selbiges genauso z.B. in Vöhringen Kranichstraße Ost&West. Dort gab es nun sogar Sorge über zu schnelles Wachstum.


    Das kommt davon, wenn nicht wirklich eine Steuerung bzw. ein adequater Ausgleich unterschiedlich starker Regionen mehr erfolgt. Hier im Süden werden Arbeitsplätze geschaffen, wo es keinen Wohnraum gibt, und in immer weiter zurückfallenden Regionen verarmen die Menschen, weil ihre Immobilien von Leerstand und mangelnder Nachfrage geprägt sind. Mir ist bekannt, das manche Regionen seit Jahrzehnten in einer Abstiegsspirale stecken, die man nicht einfach politisch löst von heute auf morgen. Dennoch ist mein Eindruck, dass es keinen Willen gibt bestehende Entwicklungen nicht auch noch zu intensivieren.

    ein solches Gebäude würde ja die Formsprache von keinem Gebäude in dieser Gegend aufgreifen, sondern sich quer dazu legen.

    Ich habe ehrlich gesagt es nicht leicht eine Formensprache in der Fußgängerzone auszumachen. Was ich persönlich gerade auch für ein Problem halte zusammen mit fehlender Detailliebe. Ich muss dazu sagen - und da hilft der Blick mit etwas Abstand, den ich durch Dein späteres Herausgreifen des Entwurfs erhalte-, dass mir der Entwurf selbst nach der Zeit nicht mehr lösungsorientiert erscheint. Meine Kritikpunkte, der fehlenden zusammenpassenden Formen und Reizarmut löst er nicht.

    Jedoch verstehe ich meine Idee als eine aufgezeigte Möglichkeit eine ausgeprägte Dachlandschaft auch im Bereich der Fußgängerzone wieder zu etablieren.

    Bezüglich des Austauschs über das Müllmanagement in der Fußgängerzone von der Seite 36 habe ich mal ein wenig mich umgesehen und so einen Abhilfeversuch erspäht:


    Ich würde annehmen, dass die Mitarbeiter selbst eine Vorstellung haben, wie ihr Arbeitsplatz optimiert werden kann, das hat mich irritiert. Früher hätte man wohl gesagt, okay, wir sehen es ist ineffizient, wenn innere Arbeitswege und die Bürgerbedienung gemischt ablaufen, das trennen wir, dazu brauchen wir einen größeren Raum mehr. So kenne ich das zumindest von der früheren Bürgermeistertätigkeit meines Onkels im ländlichen.

    Ich hätte ein Neubau am alten Standort bevorzugt. Meiner Meinung nach verliert dadurch der Marktplatz und der alte Rathausteil (der erhalten bleibt) an Funktion und Attraktivität.

    Wenn sie das Grundstück nicht bekommen, dann müsste ja laut Studie die Sanierung und Wiederfitmachung des alten Standorts Priorität haben?

    Einschwemmung von [...] internationalem Kapital. Der Markt und die Marktteilnehmer sind völlig andere als damals.

    Das ist ein guter Punkt. Japan, um bei meinem Beispiel zu bleiben hat eine sehr abgeschottete Investitionsstruktur. In Europa dagegen gehen internationale Käufer ein und aus. Selbst bei landwirtschaftlichen Flächen keine Seltenheit mehr. Dass dann entsprechende Käufe über Firmen laufen, um Steuern zu umgehen, gibt dem Ganzen gleich nochmal mehr Beigeschmack.