Beiträge von Puquio

    Nur als Ergänzung zur Regio-S-Bahn: Hier finde ich am dramatischsten, dass die Illertalbahn keine 2-Gleisigkeit bekommen wird. Das Illertal ist sehr eng mit Ulm verknüpft, mindestens bis Illertissen ganz klares Einzugsgebiet mit sehr hoher Bevölkerungsdichte. Die Südbahn ist mittlerweile viel enger an Ulm geknüpft. Wenn es selbst im Illertal nicht gelingt eine Zweigleisigkeit durchzusetzen wundert es mich auf allen anderen Ästen erst recht nicht. Auch wenn ich eine bedeutende Schuld im Konkurrenzdenken zwischen BY und BW verorte (woran ja auch bisher hartnäckig der Straßenbahnausbau gescheitert ist).

    Bin mir nicht ganz sicher, was du mit einer zweifachen Kreuzung der Memminger Straße meinst - die ÖPNV-Trasse soll ja in der Präferenzvariante konsequent östlich der Memminger Straße bleiben.

    In Deiner im Forum eingebundenen Anlage 5 kreuzt die Trasse die Memminger Straße direkt am Busbahnhof, um in die Mitte der Fahrbahn zu kommen, und beim ehem. Spital der Bundesfestung kreuzt sie wieder die Memminger Straße, um diese Mittelposition nach Osten zu verlassen.

    Wenn die Fachleute in ihrer Untersuchung feststellen, dass das Potential bei einer Ost-Trasse höher ist, glaube ich das mal.

    Ich würde mir da niemals rausnehmen den Fachleuten in ihre Arbeit zu reden. Aber bewusst muss man sich sein, dass sie eben nach bestimmten Parametern vorgehen, und soweit mir bekannt, gehts da nicht um die Effekte, die ich beschrieben habe, und als mögliches Problem meine zu erkennen. Oder konkretes Beispiel: Den Fachplanern wird es ziemlich Schnurz sein, wie die Memminger Straße sinnvoll weiter entwickelt werden kann, wie das sehr ausgefranste Stadtbild geschlossen werden kann, der sehr weite Straßenraum, um perspektivisch die Neu-Ulmer Kernstadt in diesen Bereich auszudehnen, wie es nun um den Allgäuer Ring u.a. begonnen wurde.

    Für den Fall, dass eine Erschließung Wiblingens tatsächlich über Ludwigsfeld erfolgen soll, sehe ich das genauso. Die Strecke zwischen den Siedlungsgrenzen Ludwigsfelds und Wiblingens müsste so kurz wie möglich bleiben und den Ortskern Alt-Wiblingens durchmessen.

    Dachte da hätten Fahrtzeitanalysen ergeben, dass eine Routenführung Wiblingen, Ludwigsfeld, Neu-Ulm, Ulm zu lange wären, als dass dies attraktiv darstellbar wäre? Entsprechend fraglich ist wohl auch eine Verlängerung über Ludwigsfeld hinaus nach Süden z.B.

    Zweimal in diesem kurzen Abschnitt innerhalb der ehem. Bundesfestung die Memminger Straße zu kreuzen ist irgendwie nicht so ganz glücklich erscheint mir. Überhaupt dann die Memminger Straße im weiteren Verlauf links liegen zu lassen als PKW orientierte Ödnis, ist zwar irgendwo nachvollziehbar, aber auch gleichzeitig sehr langfristig gedacht fragwürdig. Ich würde mal annehmen, dass die Straßenbahn langfristig die Hauptachse hier bildet, während die Verkehrsflächen der Memminger Straße wahrscheinlich perspektivisch eher zurückgehen sollen, um den weiten Raum dort etwas besser zu greifen. Das bedeutet dann erhebliche Umstrukturierungen entlang der beiden Verkehrsachsen Auto/Straßenbahn, was es wohl nicht so gäbe, wenn beide gebündelt würden. Andererseits ist die jetzt anvisierte "zweite Reihe" städtebaulich tatsächlich bereits urbaner angelegt, mit den ganzen Kultureinrichtungen (die Theater), die ganzen Bildungseinrichtungen und die eher fußläufige Infrastruktur. Wobei eben der Handel klar dort den Rücken bisher hat.

    Etwaige Fehler kann ich gerne ausbessern, ich habe kein Architekturstudium absolviert, aber ich hoffe, ich habe die Stilelemente recht zielgenau ausgekundschaftet und präsentiert. Die Zuordnung ist meist sehr schwierig gewesen, weil der Erhaltungszustand der Bauten nicht gut ist, die Gebäude von einer eher ärmeren Klientel noch bewohnt wird, und entsprechend Verfall, Renovierungen und Sanierungen zulasten von Stilelementen geschieht. Will Ulm sich hier sein wirklich schön weitläufiges Bauensemble des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts erhalten, müssten schleunigst Maßnahmen ergriffen werden.

    Vielleicht fallen dir oder den anderen Usern hier noch Gebäude ein, die hier oder in den anderen Threads passen könnten

    Ich weiß, ich habe jetzt wirklich eeewig gebraucht, um mich hier mal einzubringen, aber jetzt hatte ich endlich mal Zeit eines der dafür einträglichsten Gebiete Ulms, um die Wagnerstraße herum en détail in Augenschein zu nehmen mit Kamera. Ich bin leider kein Architekturfotograf, entschuldigt daher trotz Engagement manche Unzulänglichkeit.





    Manchmal erkennt man den Art déco Stil nur an einigen Details.




    Oder er verschwimmt mit dem Jugendstil.


    Es gibt in der Hammerstraße eine ganze Reihe Gebäude, die wohl von einem Bauunternehmen im Heimatstil errichtet wurden. Dabei hat jedes dieser Häuser jedoch einen leicht unterschiedlichen Stil-Schwerpunkt meiner Wahrnehmung nach. Dieses hier steht dem Art déco ein bisschen näher:



    Und damit ist die Phase des Art déco wohl auch schon wieder am abklingen. Gemischt wird sich dann vermehrt auch mit Baustilen aus späterer Zeit, wie der Neuen Sachlichkeit u. a.



    Ja es wäre richtig viel Fläche gewonnen, aber eben unproduktive Fläche. Weder werden anliegende Grundstücke ,,wertvoller", weil sie schon bebaut sind nun, noch kann man direkt am oder sogar auf dem Bahnhof Gebäude errichten. Sprich, die Nutzen-Kosten-Rechnung wird bei so einer sehr teuren Lösung, bei der dicke Betondecken schweren Humus und Pflanzen tragen müssen, kaum in irgendeiner Weise positiv ausfallen können im Vergleich zu günstigeren Lärmschutz- und Begrünungsmaßnahmen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob mein Vorschlag für die Bahn nicht schon zu teuer ist, bei einem Volldeckel des Bahnhofs bin ich mir aber besonders sicher. Zumal es keine Lösung ist für die Fahrgäste im dann Tunnelbahnhof, der darunter weiterhin und vielleicht noch lauter dann ist. Nachteilig bei der Argumentation ist auch, dass bereits 100 Meter weiter weitläufige Grün- und Parkanlagen zu finden sind.

    Meinst du im Trog oder oben?

    Ich würde meinen, dass die Lösung im Trog, bzw. seiner Zulauftunnel liegt.



    Die hier rot markierten bestehenden Schallschutzelemente funktionieren nicht ausreichend. Ich würde für einen Austausch plädieren. Alternativ wäre zu prüfen, ob eine Lösung auch dort möglich wäre, wie ich sie in Orange markiert habe:

    Hier stelle ich mir niedrige, ca. bis zu 80 cm hohe Schallschutzwände vor. Die deutsche Bahn hat mit diesen bereits an einigen Strecken in unterschiedlicher Ausführung Erfahrungen gesammelt.

    Unbedingt sollten auch die Zulauftunnel schalltechnisch verbessert werden.


    Sollten diese Lösungen ,,zu teuer" sein, so würde zumindest ein Tempolimit in sehr niedrigem Bereich nötig. Ich bin an hunderten Bahnhöfen schon gewesen, einen ähnlich lauten Bahnhof, wie den in Neu-Ulm, kenne ich nicht. Ich vermute hier gibt es durch die Geometrie des Betontroges bzw. seiner Zulauftunnel irgendwelche Lärmeffekte.


    wäre es geschickt gewesen, eine Wohnungsebene ähnlich Stadtregal zu bauen, statt eine Fast fensterlose Wand.

    Da ist halt wieder der Lärm das Problem. Im Gegensatz zum Blautalcenter z.B. wo die Gastronomie sich hin zur Blau mit Balkonen und Terassen öffnet, musste man hier sich gegen Straßen und Bahnhof schützen.


    Den P+R hätte ich da gar nicht gemacht, kostenlose Parkplätze mitten in der Stadt, dann lieber vergünstigte Parkplätze in der Galerie für Bahnfahrer oder Pendler.

    Sehr richtig, zumindest ebenerdige Parkplätze sind Verschwendung. Andererseits sind bis heute nicht alle freigewordenen Flächen von NU21 bebaut.


    Da ich ein Dach für wenig aussichtsreich halte, vielleicht wäre ja auch eine Begrünung des Bahnhofstroges selbst eine Option?

    Gerade der Bahnhof in Neu-Ulm bräuchte dringend! eine Sanierung. Auch und gerade im Bereich Lärmschutz. Aber da werden meine Erwartungen enttäuscht werden. In Dinkelscherben z.B. fahren die Züge dank Schallschutz im Gleisbereich flüsterleise durch, in Neu-Ulm sind dir nach Durchfahrt manchen Zuges erstmal die Ohren sauber geblasen.

    Ganz blöde Frage, aber die Kommunen legen doch schon in ihren Wohngebieten die Tempo 30 Zonen fest? Im Illertal kenne ich mehrere Orte die quasi abgesehen von den Durchgangsstraßen vollflächig Tempo 30 bereits ausgerollt haben.


    Zum Thema Daimler Trucks: Die hatten eigentlich auch vor gar nicht langer Zeit die erste Feststoffbatterie vorgestellt, mit der sich LKWs und Busse antreiben lassen würden mit deutlich mehr Reichweite. Wenn nun es wieder mehr um Wasserstoff ginge, dann wäre ja das Projekt eher gestorben?

    Wie dieser Mann bei jedem seiner Projekte mittlerweile versucht völlig ungeniert Druck auszuüben auf die Verwaltung stößt mir auf. Beim Motel One dachte ich noch, dass es da wohl eventuell zuviel Mitreder gibt am Münsterplatz, aber hier kann ich mir das nicht vorstellen, dass ihm da ,,zu viele" Steine in den Weg gelegt werden. Das dann über Arbeitsplätze und die Presse auszutragen schadet dem Vertrauen in gleiche Verfahren für Jedermann. Man darf sich da keinen Millimeter erpressen lassen, wenn auf solche Methodik scheinbar nun regelmäßig zurückgegriffen wird.

    Wir haben ja im Allgemeinen ein Problem, dass ein großer Teil der Altbebauung nördlich der Karlstraße sehr niedrig ist.

    Dann muss hier aber von Seiten der Stadt auch einfach eine andere Regulierung her. Soweit mir bekannt stehen da im Gegensatz z.B. zur Schützenstraße in Neu-Ulm keine unauffälligen aber historisch wertvollen niedrigen Gebäude. Wäre also meiner Meinung nach angemessen hier einen Cut zu machen und eine neue Baumasse festzusetzen, in der dann die ganze Straße nach und nach umgesetzt wird. Dann muss man nicht so rumstückeln, und kann dafür aber auch funktionierende Grenzen setzen, was für diese Straße angemessen ist oder nicht. Jetzt hat man vom Schlechten beides: Scheinbare Anpassung an Altbauten, die völlig verunglückt, bei gleichzeitig völlig unabgestimmten inkohärenten Bauvolumen.

    Der Tunnel soll ja westlich des Feldweges "Ulmer Ried" starten.

    Anbei eine Planzeichnung, bei der die Verlängerung der B10 schon markiert ist (4 Spuren + Mittelstütze Tunnel):


    Danke, der Bebauungsplan zeigt auch, dass die Wohnbebauung noch stärker zurückgenommen ist, als noch in der Grafik der SWP. Da steht - wie Du sagst - nichts einer Realisisierung im Wege. Der Tunnel heißt dann, dass kein Anschluss an die Memminger Straße vorgesehen ist, ich nehme an, deshalb geht ihr von besagter Verkehrsentlastung dort aus? Heißt umgekehrt, dass die Europastraße ja nicht umsonst ausgebaut wäre. Dass diese jetzt schon wieder saniert wird, spricht für mich auch für einen Bedarf nach einer Parallelstrecke.