Beiträge von Puquio

    Also einen Radschnellweg direkt auf der B28 neben den ganzen Autos würde ich definitiv nicht nutzen wollen.

    So ist es in weiten Teilen nun mit der LGS Gestaltung vorgesehen, dass parallel dazu der Fahrradweg verläuft, manchmal etwas weiter weg, manchmal näher dran. Ich gehe davon aus, dass Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen sind. Da gibt es bereits auch gute Beispiele für, nur eine Brücke weiter: An der Eisenbahnbrücke befindet sich ein breiter Übergang für Fahrradfahrer und Fußgänger, der völlig untangiert ist von den vorbeirauschenden Zügen. Eine Lärmschutzwand machts möglich.

    Violett: Radschnellweg

    Diese Radschnellwegtrasse würde Sinn machen, wenn man beim Neubau der Adenauerbrücke eine entsprechende Fahrradspur mitplanen würde und diese dann gleich sinnvoll an das Gartenschaunetz anschließen würde. Ansonsten fahren die Radler wahrscheinlich lieber über die Schießhausallee und über den Steg (der ja jetzt wegen dem Bau der Adenauerbrücke erstmal weg kommen, eventuell an anderer Stelle provisorisch hin kommt). Das wäre dann aber wahrscheinlich kein Schnellweg und vom Donauradweg kommt man auch gar nicht so einfach weiter (Zickzackbrücke usw.)

    Masterplan

    Den hätten wir ja sogar mit dem Citybahnhof Masterplan. Bisher wird sich daran ja recht konsequent gehalten. Der Nachteil ist von solchen Masterplänen, dass sie Veränderungen an den Prämissen nicht mehr aufnehmen können und dann für Jahrzehnte Bestand haben. So war es denke ich rückwirkend wahrscheinlich nicht die richtige Entscheidung, das Dichterviertel nicht stärker Auto unabhängig zu gestalten. Bei den sehr großen Parkhauskapazitäten um den Bahnhofsplatz herum ist es für mich noch nicht absehbar, ob es eher ein dauerhafter Gewinn ist, oder ein großes Problem, weil die Autoströme bis an den Altstadtkern herangebracht werden müssen.

    Gerade in der Neustadt, aber auch im zentralen Neu-Ulm, finde ich Neubau mit Klinker geradezu intuitiv. Man hat Altbestand in Klinker, auf Ulmer Seite viele schöne Wohnbebauung, die Pauluskirche, auf Neu-Ulmer Seite einzelne Wohnbebauung, Petruskirche und die Bundesfestung. Damit lassen sich schöne und auch sinnhafte Ensembles bilden. In Söflingen kenne ich mich nicht so gut aus, aber wenns da auch passt :thumbup:

    Ich schätze allerdings, dass auch in Stuttgart die Diskussion sehr kontrovers geführt werden wird und die Befürworterinnen und Befürworter des status quo sich sehr lautstark hervortun werden - zumal in Stuttgart immer wieder ins Feld geführt wird, dass dort ja zwei Autohersteller und mehrere große Zulieferer ihren Sitz hätten. Vom gegenwärtigen OB ist keine progressive Verkehrspolitik zu erwarten. Insofern stelle ich mir die Frage (auch hier wieder eine denkbare Parallele), ob ein solch konsequenter Vorschlag schlicht durchsetzbar ist.

    Definitiv kontrovers. Aber erst die letzten Tage habe ich gelesen, dass es sogar soweit mittlerweile schon Forderungen im Gemeinderat gibt, dass sogar die in den Bebauungsplänen für S21 festgeschriebenen Taxirondelle, bei denen auch sonstige PKWs eine Art Kiss+Ride Zone haben sollten, infragezustellen sind. Bei solch einem weitgehenden Umdenken, halte ich die reine ÖPNV-Trasse für nicht mehr unwahrscheinlich. München ist zwar aufgrund der naheliegenden Umfahrung kein direktes Beispiel für Stuttgart und Ulm, aber auch die sperren den Verkehr weg vor dem Hauptbahnhof.

    Ein spannende Parallele zum Bahnhofsumfeld, speziell auf den Untergrund bezogen ist übrigens Stuttgart. Hier wird es, wenn dann der HBF fertig ist, frühestens ab 2026, wahrscheinlich aber ab 2028, in der Klett-Passage vor dem Bahnhof zu großen Umbauarbeiten kommen. Dabei soll wie in Ulm ein deutlich übersichtlicherer und moderner Zugang zwischen Stadt und Bahnhof geschaffen werden. Außerdem ist zum bevorstehenden Wettbewerb bekannt, dass sehr viel Platz für zwei Fahrradgaragen eingeplant werden soll.

    Ganz interessant wird es aber dann bei der noch offenen Frage, ob nicht besser gleich der Arnulf-Klett-Platz, das Analog zum Bahnhofsvorplatz in Ulm, durch eine deutliche Verkehrsberuhigung nicht sogar soweit gebracht werden könnte, auf die großen Abstiege für die komplette Passantenschaft zwischen Bahnhof und Königstraße zu verzichten.

    Sehr spannend, welche Wege bei all diesen Fragen die Hauptstadt hier gehen wird. Ich befürchte so ein wenig, dass einige verkehrliche/bauliche Antworten aus Ulm bereits aus der Zeit gefallen sein könnten in diesen paar Jahren.

    Würde man hier so eine Abstimmung machen egal in welcher Stadt, würde es auch überall verboten werden. Was ist nämlich passiert? Es sind über 80% Leute zur Abstimmung gegangen, die sich an den Rollern gestört hat. Bloß blöd, dass die Gruppe deutlich weniger als 8% aller Pariser ausgemacht hat. Ich sehe den Sinn von solchen Abstimmungen nicht, außer man möchte als Politiker ein demokratisches Feigenblatt. 8% Wahlbeteiligung für eine nicht-bindende Abstimmung, und trotzdem sagt die Politik, sie will sich daran halten. Da stinkt der Fisch vom Kopf.

    Eine schlüssige Aufteilung, Finn. Ich würde mir wünschen, dass dort die Jugendherberge hinziehen würde. Im Moment liegt diese im Grimmelfinger Weg 45, fern ab vom Schuss. Selbst mit Straßenbahn ist das äußerst ungünstig erreichbar. Andererseits müsste man auf viele sportliche Möglichkeiten mitten in der Stadt verzichten. Aber letztlich ist das in meinen Augen auch keine Kernaufgabe einer Jugendherberge.

    Ich möchte mir das nicht über 4 Jahre vorstellen...

    Genau deshalb ist das nicht vergleichbar. Da werden auf jeden Fall Verdrängungsprozesse stattfinden. Und ich denke es ist auch psychologisch etwas anderes, ob "nur" ein kleiner Abschnitt oberflächlich saniert wird, oder ob man 2,8 Kilometer Strecke stilllegt und ein Loch rein reißt. Im einen Fall haben sicher so manche gedacht, ach vielleicht ist die Strecke schon wieder offen, oder das kann ich bestimmt in der Stadt schnell umfahren. Dieser Illusion wird wohl niemand im zweiteren Fall aufsitzen.

    ... klassisch beim Blick auf die Ergebniszeilen des Taschenrechners verrutscht :S. My bad.

    Alles gut, hab schon an meinen Künsten gezweifelt ^^ Sind sehr aufschlussreiche Zahlen. Ich finde man könnte von diesen ableiten, dass die Umlagen von großen in kleine Städte ruhig etwas üppiger ausfallen könnten. Die großen Städte haben immerhin auch noch Synergien, welche die Ausgaben pro Einwohner wohl nicht linear mit der Einwohnerzahl ansteigen lassen. Und sie haben noch weitere höhere Einnahmen z.B. bei der Grundsteuer.

    Wie kommst Du denn auf die 1800€/EW? Ich komme für Ulm, Karlsruhe, Mannheim einen Wert von um die 1270€/EW, für Pforzheim schlechte 800+, für Heidelberg 1000+ und für Stuttgart 1800+.

    Spannende Geschichte. Da wird wahrscheinlich dann baulich auch nicht so ein Aufwand drin stecken. Zum Vergleich, der Garchinger Forschungsreaktor hat eine Nennleistung von 20 MW. Für den musste man zum Schutz dann schon 2-3 Meter dicke Betonwände bauen.

    Ich sehe keine bessere Ansicht, weshalb ich mich nicht veranlasst sehe von meinem Urteil abzurücken. Da wurde das aller nötigste dargestellt. Kein 3D Render, keine Ansicht, bei welcher gezeigt wird, wie stark der Altbau mit Aufstockung vom Neubau im Hintergrund eingenommen wird, ob es eventuell ein stimmiges Ensemble ergibt durch die Symmetrie. Gerade weil die Gebäude so eine komplexe Geometrie haben, wären gute Visualisierungen notwendig. Und gerade weil man mit einem historischen Bauwerk arbeitet, wäre es erwartbar, den Einfluss auf dieses genauer zu beleuchten. Ich sehe auch außerhalb von Gebäudekanten des Neubaus und der Riemchen keine gegenseitige Befruchtung zwischen Alt und Neu. Dies ist alles nicht geschehen, weshalb nur naheliegend ist, dass der Altbau höchstens bei der Vermarktung eine Rolle spielen wird.

    Da der Atomaustieg kurz bevorsteht, und dann nach frühestens 1,5 Jahren wohl der Rückbau beginnt, wird es wohl zu etwas Besonderem, dass in Ulm dann noch ein Reaktor steht. Ulm verfügt dann über einen von 6 Reaktoren in Deutschland, die zu Schulungs- und Forschungszwecken bestehen bleiben.

    Hierzu mehr:

    https://um.baden-wuerttemberg.…s-unterrichtsreaktor-sur/


    Wobei natürlich möglich ist, dass auch einzelne Schulungsreaktoren abgebaut werden, wenn sich Deutschland vom Atomspaltungsenergiezeitalter verabschiedet, aber gelesen hätte ich darüber noch nichts.

    Man sieht immer an den Visualisierungen, wie die Architekten mit dem Bauerbe umgehen. Hier in diesem Fall gibt es nur eine Ansicht von der ungünstigsten Seite des Altbaus, der dann auch noch einmal verdeckt wird von einem Baum. Stattdessen packt man bereits das imaginäre Hochhaus auf der anderen Seite des Bahntrogs in die Visualisierung. Allein aufgrund dieser Haltung bin ich überzeugt, dass hier keinerlei respektvoller Umgang mit dem Altbau zu erwarten ist.


    Ich erwarte diese Ästhetik, bloß mit Riemchen:

    Es wird wohl alles vom Eigentümer der Immobilie abhängen. Ich weiß nicht, ob Signa in Ulm die Immobilie hält oder wer anders. Meine Schreckensvorstellung ist, dass das Gebäude als einzelner riesiger Klotz umgebaut wird, ohne dass die Gliederung wieder kleinteiliger wird. Oder dass sowas kommt wie beim Projekt Heigeleshof, dass man plump versucht einen riesigen Block mit so einer Fake Kleinteiligkeit zu verkaufen.