Beiträge von Melo

    Hallo Leute,


    die wichtigsten Argumente wurden ja schon genannt -- ich möchte noch zwei kleinere pro Straba hinzufügen:


    1. die durch Busse hervorgerufenen Straßenschäden sind nicht zu vernachlässigen
    2. auch die Emissionen von Strabas sind geringer: weniger Lärm, fast kein Feinstaub, keine Abgase (verglichen mit herkömmlichen Diesel-Bussen)


    Viele Grüße

    Der Tunnel kommt schneller als das Geld

    Zitat

    Mit Verspätungen hat die Bahn so ihre Erfahrungen, ganz gleich ob technisch oder betriebsbedingt lassen sich diese manchmal nicht vermeiden. Es gibt aber auch Verzögerungen, die schlicht nicht hinnehmbar sind. Dass bei den Entschädigungszahlungen an Landwirte und andere Betroffene in Hohenstadt, die für den Bau der ICE-Trasse ihren Grund und Boden zur Verfügung stellen mussten, auf Zeit gespielt wird, gehört in die Kategorie „unakzeptabel“.


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    Stuttgarter Zeitung

    Hallo Nebenstelle,


    ich finde du hast hier einen interessanten Debattenbeitrag geleistet, aber ich bin bei dieser Sache tendenziell eher bei Finn und möchte einige Deiner Einwürfe aufgreifen um meine Meinung zu begründen:



    Es gibt sicherlich auch gute moderne Architektur, aber man muss sie in Deutschland leider mit der Lupe suchen - insbesondere dann, wenn es nicht um Solitäre, sondern um die Gestaltung von Stadträumen geht. Deswegen ist es leider so, dass die Gleichsetzung von modern und schlecht auf der einen Seite, und alt und gut auf der anderen in der Regel zutrifft.


    Es kann keine Rede davon sein, "auch mal gezielt Kontraste und Reizpunkte zu schaffen" - davon haben wir doch bereits viel zu viel. Stattdessen stellt sich doch eher die Frage, wo noch historische Ensemble ohne einen modernen Kontrast zu finden sind. Auf Bildern, insbesondere Luftbildern des alten Ulm sieht man, was Ensemblewirkung ist; dieser Aspekt ist beim heutigen Stadtbild doch vollkommen verlorengegangen.


    Da ist sicherlich etwas wahres dran. Es gibt diesen Spruch: "Die moderne bildende Kunst ist von einzigartiger Qualität; keinem ihrer Vertreter ist je ein missratenes Werk unterlaufen." also ungefähr: "wenn du dieses Werk hässlich findest, dann fehlt Dir einfach nur der intellektuelle Zugang dazu" ;) Ich denke, daß die niedrige Qualität vieler moderner Bauten vor allem daher kommt, daß auf Qualität wegen der Wirtschaftlichkeit wenig Wert gelegt wird, aber auch, weil es tendenziell weniger fähige Leute zu geben scheint, die gute moderne Architektur erstellen können. Das würde sich auch mit Deiner Beobachtung mit den Solitären decken, denn es ist natürlich noch einmal deutlich schwieriger gute Architektur zu erstellen, wenn man auf das Umfeld Acht geben muß. Und da wird dann der "gewollte Kontrast, der provozieren und zum Nachdenken anregen soll...blabla" gerne als faule Ausrede gebraucht. Auch gibt es wie z.B. bei moderner klassischer Musik aufgrund von Ideenlosigkeit einen Hang zu dadaistischem Geblubber, um wenigstens noch etwas originelles hervorzubringen. Hallo, wir sind die jungen Wilden und wir haben hier noch ganz verrückt ein Vogelnest aus Stahlträgern in den Dachstuhl eingebaut. Klar braucht man auch mal so etwas, aber wie du schon sagst, sollte es sich in Grenzen halten, damit es interessant bleibt.


    So, und jetzt kommt mein Widerspruch: Ich würde trotz dieser Entwicklung die moderne Architektur nicht grundsätzlich ablehnen, bloß weil der größere Teil ihrer Vertreter keine hervorragende Arbeit leistet. Finn hat mMn Recht damit, grundsätzlich die Qualität zum Maßstab zu machen. Und wenn Du am heutigen Ulm die vergleichsweise schlechtere Ensemblewirkung kritisierst, dann ist das sicherlich nicht falsch, hat aber wohl in erster Linie auch mit der Qualität der geleisteten Arbeit zu tun. (Und mal ganz im Ernst: Im Vergleich zu anderen Städten liegen wir in Ulm finde ich auf recht hohem Niveau)


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    Ja, es ist ein Jammer, und viele wissen gar nicht, wieviel tatsächlich in Ulm verlorengegangen ist. Deswegen müssen wir das Verlorengegangene, soweit es irgend möglich ist, rekonstruieren.


    Was soll an Rekonstruktionen unehrlich sein? Ist Ehrlichkeit eine Kategorie, mit der wir Architektur und Städtebau beurteilen sollten? Ist Venedig unehrlich, weil der Campanile und das Fenice Rekonstruktionen sind? Sollten wir überhaupt aufhören, Häuser zu renovieren, weil es unehrlich wäre, die Spuren der Zeit zu beseitigen? Wäre es nicht ehrlicher gewesen, wenn Ulm nach dem Zweiten Weltkrieg in Ruinen geblieben wäre, und wir dort heute noch hausen würden?


    Meine Antwort darauf lautet: Nein. Bringen wir stattdessen an jedem rekonstruierten Haus eine gut sichtbare Plakette an, die besagt, dass es sich hierbei um eine Rekonstruktion handelt. Damit ist der Ehrlichkeit Genüge getan.


    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Rekonstruktionen, aber einfach alles wieder so aufzubauen wie es einmal war ist mir irgendwie auch zu reaktionär. Wenn ich ein Gebäude erstelle, dann soll es ja in erster Linie mal eine Funktion erfüllen. Und wenn die primäre Funktion jetzt nur die ist, Ulm wieder so aussehen zu lassen wie früher, dann wird doch auch keiner glücklich. Anforderungen ändern sich, und eine 1:1-Rekonstruktion wird dieser Tatsache fast nie gerecht und ist deswegen meißtens auch Liebhaberei. Ist ja auch schön und haben wir ja auch in Ulm, aber bitte auch nicht zu viel. Ich verstehe das Argument mit der Unehrlichkeit schon. Es geht für mich sogar in Richtung Kitsch, wenn so etwas im größeren Stil gemacht würde. Hat was von Disney World. Wenn man sich hingegen das eine oder andere Nachkriegs-Gebäude im Fischerviertel anschaut, dann ist das mMn für die unauffällige Masse der Bauten der richtige Weg: Man sieht, daß es aus den 80ern ist, aber es passt trotzdem zur historischen Umgebung und fällt überhaupt nicht negativ auf. Und bei den auffälligen Gebäuden ist das für mich beste Beispiel die neue Stadtbibliothek. Ja, ich weiß, daß sieht nicht jeder so, aber für mich passt das Gebäude einfach hervorragend und ist eine Bereicherung für Ulm. (Böhm ist für mich auch einer der modernen Architekten, die es können.) Natürlich darf es von dieser Sorte nicht zu viel geben, aber so wie es jetzt ist...


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    Blickt man zurück, so ist es doch so, dass die Moderne auch dann nicht zu guten Ergebnissen führt, wenn sie freie Hand hat und eine tabula rasa vorfindet. Die westliche Innenstadt war doch nach dem Krieg im Prinzip eine tabula rasa, oder wurde durch Abrisse dazu gemacht. Und was hat die Moderne daraus gemacht? Richtig, eine Architekturwüste, die uns solche unterirdischen Bauten wie den Bahnhof, Sport Sohn oder die spießigen Flachbauten in der Wengengasse beschert hat.


    Warum glaubst Du, dass es dieses Mal, bei den Sedelhöfen, anders sein sollte als bei den vergangen Chancen, die westliche Innenstadt wiederaufzubauen? Glaubst Du nicht, dass die Menschen in den Fünfzigerjahren ähnlich optimistisch waren, und dann ist so ein Müll rausgekommen wie die Zeilenbauten in der westlichen Neuen Straße oder der südlichen Frauenstraße? Bei den Visualisierungen der Sedelhöfe sieht man doch bereits, dass es nichts wird. Allein die mangelnde Anbindung an die restliche Innenstadt ist schon ein Grund anzunehmen, dass die Sedelhöfe funktionieren werden wie ein Fremdkörper, wie ein Blautal-Center in der Innenstadt.


    Hier muß ich jetzt deutlich widersprechen. Und zwar nicht, weil ich der Meinung bin, daß in dieser Ecke von Ulm irgendetwas erhaltenswert (gewesen) wäre, oder weil mir der Entwurf für die Sedelhöfe gefällt, sondern weil ich finde, daß Du hier der Moderne Unrecht tust. Zum einen hatten wir hier viele Bauten, die mehr oder weniger direkt nach dem Krieg entstanden waren (Sedelhofgasse z.B. oder die von Dir kritisierten Flachbauten). Und die mußten vor allem billig sein und schnell ihre Funktion erfüllen. Auch beim Neubau des Bahnhofs-Empfangsgebäudes war hochwertige Architektur wohl nicht die oberste Priorität. Ja, ich weiß wie das Ding vor der Zerstörung ausgesehen hat mit den Säulen, und es ist auch wirklich schade. Das ist einfach nur Schrott, aber nicht, weil es modern ist. Es gibt auch Beispiele für gelungene Bauten aus den 50ern, aber die sind leider aufgrund der Umstände eher selten. Ich finde zum Beispiel die Bahnsteighalle des Hbf in München ganz toll. Sehr schlicht gehalten, aber hell und wie die Oberleitungen untergebracht sind ohne störende Masten.


    Sport Sohn darfst Du auf keinen Fall als Negativbeispiel bringen, denn das ist keine Moderne Architektur, das ist gar keine Architektur. Da hat sich die Stadt halt über den Tisch ziehen lassen. Das hätte nie passieren dürfen. Und das Blautal-Center ist wie ich finde nur von außen hässlich. Und leider hat es von den Mietern her nie richtig funktioniert.


    Ich bin nicht begeistert von den Sedelhöfen, aber es ist besser als das, was dort vorher stand. Kann sein, daß wir es in 30 Jahren wieder scheußlich finden. Tja...


    Melo

    Seit dem Wochenende ist das „Bähnle“ zurück


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    Es war ein - so sagte Landrat Erich Josef Geßner - „historischer Tag“ für den Landkreis Neu-Ulm und speziell für Weißenhorn. Erstmals seit 47 Jahren fuhren am Samstag, 14. Dezember, wieder regelmäßig Personenzüge im Bahnhof der Fuggerstadt ein.


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    ulm news

    An dieser Stelle wäre ein Bürohaus mMn die beste Lösung. Ich weiß zwar nicht, ob hochwertige Büroflächen noch gefragt sein werden, wenn der Munk-Neubau am Ehinger Tor fertiggestellt ist, aber dort, direkt neben dem wuchtigen, hohen Deutschhaus-Parkhaus könnte man ja eigentlich noch mehr in die Höhe gehen, ohne daß es jemanden stört (7 oder 8 ). Verkehrsgünstiger kann man auch nicht sein mit Hbf und Parkhäusern im direkten Umfeld und nur wenigen Schritten in die FuZo. Lediglich ein bisschen dunkel ist es in dem Eck manchmal. Aber grundsätzlich kann ich nicht verstehen, warum in dem ganzen Gebiet bis zur Neuen Straße hin ob der guten Lage nicht schon längst was passiert ist.

    Ich denke mal niemand hier im Forum mag das Donaucenter wirklich ...wahrscheinlich am wenigsten der Reinhold ;) Klar ist es für viele der Wohnungseigentümer wohl eine Katastrophe, aber man muß auch sehen, daß mit jedweder Investition natürlich auch ein Risiko verbunden ist. Ich kann mir vorstellen, daß insbesondere die oberen Wohnungen mit Dachterrasse toll sein müssen, aber für alle (Neu-)Ulmer die dort nicht wohnen ist das DC ein zu großer Störfaktor.


    Ich könnte mir an dieser Stelle durchaus auch in Zukunft eine größere Wohnanlage vorstellen, aber -- wie Du schon sagtest -- eher als Ensemble kleiner Wohntürme und nicht so eine massive Wohn-Wand. Die Anlage könnte einen Großzügigen Sockelbau haben mit gemeinsam genutzten Einrichtungen: kleiner Supermarkt, Schwimmbecken, Party-Raum, und ganz wichtig ein Pförtner. Habe ja schon einmal hier im Forum von solchen Condominiums gesprochen, und daß ich es schade finde, daß es sowas in D kaum gibt. Aber urban eingestellten Leuten kann ich nur empfehlen so zu wohnen :)

    Entschuldige, ich habe mich unpräzise ausgedrückt. Ich meinte den Bereich der Bushaltestelle "Egginger Weg". Da war die Wetterstation IIRC als ich klein war...