Beiträge von Finn

    "Rettungswachenarchitektur" hab ich noch nie gehört... kann mir ungefähr vorstellen, was du meinst, aber kannst du das noch einmal ausführen?


    Ich könnte mir die meisten Gebäude immer noch etwas hübscher vorstellen, wie jeder andere Bundestrainer Hobbyarchitekt auch, aber überall erwarten tu ich es nicht. Es ist halt auch immer viel Füllwerk dabei, was man an weniger herausgehobenen Stellen auch mal wegstecken kann und muss. Die schwülstige Verbalerotik der Investoren lese ich allenfalls noch, wenn ich gerade einen Lacher brauche... :D .


    Aber ich hab natürlich auch gewisse grundlegende Ansprüche. Klare und saubere Gestaltung ohne groteske Ideen sollten ein Minimum sein. Und je sichtbarer das Gebäude, desto gerechter sollte man der eigenen Rolle im Stadtbild werden. Deswegen bin ich bei Realgrund so oft grummlig, wenn ich am Jahnufer oder am Karl vorbeikomme. Das ist Architektur aus dem Legokasten.


    Bei der Marienstraße 2 ist es natürlich arg grenzwertig, noch sichtbarer geht es aus Ulm kommend kaum. Und eigentlich gehört so etwas auch eher in eine Nebenstraße versenkt, wo es gar nicht weiter auffallen muss. Wenn es aber tatsächlich eine Metallfassade wird, schließe ich so ein gewisses, bewusstes Understatement als Gestaltungsziel nicht aus. Kann schon taugen. Schauen wir mal.


    P.S.: Mehr Mut zu Cortenstahl! Vermisse ich in Ulm/Neu-Ulm. Und wenn's nur ein gestalterischer Akzent ist...

    Ist auf jeden Fall gelungen! Bin eigentlich kein großer Fan davon, großflächig dick Styroporplatten draufzupappen und ein paar Fenster anzumalen; mit den neuen Eingangsbereichen, den Holzanbauten für die Müllbehälter, dem mal nicht roten Dachbelag, den teilweise bodentief gezogenen Fenstern und den Metallgauben macht das einen erstaunlich wertigen Eindruck.

    CDU massiv gegen zwei Fahrspuren am Ulmer Hauptbahnhof [SWP]

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    Volle Breitseite: Die Ulmer CDU-Rathausfraktion ist ebenso geschlossen wie massiv gegen die Reduzierung auf zwei Autospuren in der Friedrich-Ebert-Straße.


    Pläne am Ulmer Hauptbahnhof: CDU schlägt Alarm [NUZ]

    Zitat

    Die Stadtverwaltung will die Zahl der Fahrspuren in der Friedrich-Ebert-Straße verringern. Die Christdemokraten befürchten Staus und schlagen Alarm.


    Jetzt kommt Stimmung in den Laden :D . Das wird ein ähnlicher Showdown wie zur Sitzung, zu der pro/contra Bahnhofsgarage entschieden werden sollte.


    Ich kann mit beiden Lösungen leben, solange nicht diese halbgare Kompromisslösung mit eineinhalb Fahrstreifen pro Richtung rauskommt, die mal irgendwo erwähnt wurde. Irgendwer wird sich aber eh immer tödlich getroffen fühlen.

    Verkehrsstratege Thomas Feig verlässt Ulm [SWP]

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    Mitten hinein in die Großbaustelle Ulm platz diese Nachricht: Thomas Feig, Chef der Hauptabteilung Verkehr, verlässt die Stadt. Richtung München.

    Das kommt jetzt natürlich ausgesprochen ungünstig. Operation am offenen Herzen. Ob sich bis zum 1. November (zwei Monate!) ein fähiger Nachfolger findet, der sich rasch in die vielen aktuell aufgelaufenen Aufgaben einarbeiten kann? Auch der Gemeinderat wird Zeit brauchen, um die Kandidaten zu bewerten. Schwierig.

    Eine Spur der Friedrich-Ebert-Straße monatelang gesperrt [SWP]

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    Wegen Leitungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Tiefgaragenbau am Ulmer Hauptbahnhof muss eine Spur der Friedrich-Ebert-Straße gesperrt werden. Monatelang.


    Daraus dieser Ausschnitt:

    Zitat

    Damit kommt es vor den Ende September im Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau sowie im Oktober final im Gemeinderat anstehenden Entscheidungen zum Testfall. Die Bauverwaltung strebt bekanntlich an, die bisher vier Fahrspuren in der Friedrich-Ebert-Straße, die nach einem mehrheitlichen Ratsbeschluss beibehalten werden sollen, im Zuge des Bau der Bahnhofstiefgarage auf zwei zu reduzieren. Die Verwaltung führt dafür sowohl stadtgestalterische als auch verkehrliche Gründe ins Feld.

    Knapp vier Wochen Testfall also. Die Vergleichbarkeit ist natürlich begrenzt, da nicht ceteris paribus: Im Echtfall später wird es noch eine neue Zufahrt zum neuen ZOB geben sowie die neue Bahnhofsgarage und die neue Sedelhofgarage mit je eigenen Zufahrten. Aber die Gemeinderäte werden trotzdem draufschauen.

    LEW-Gebäude soll Platz machen für Neubau - Haus für Bildung und Kultur [SWP]

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    Am Heiner-Metzger-Platz in Neu-Ulm stehen die Weichen auf Neubau. In ihm soll wieder die Stadtbücherei unterkommen. Investitionsvolumen: 35 Millionen Euro.

    Den Kommentar mit der drohenden Marktermüdung finde ich interessant.


    Ansonsten aber schön, dass es hier eine Perspektive gibt. Zuletzt war das Thema 2014 im Gespräch, im selben Jahr hatte die CSU ein Hundertwasser-Haus vorgeschlagen. Ob's so kommt oder auch kommen muss, who knows. Eine Aufwertung des Platzes mit einem ansprechenden Neubau würde aber einen selbstbewussten Eingang zur Innenstadt gegenüber der Galerie markieren. Erst recht, da mittelfristig auch eine Sanierung und Aufhübschung der Ludwigstraße ansteht.


    Die 20.000 m² im Artikel müssten ein Irrtum sein, wenn nicht noch irgendwelche Neben- und Hintergebäude oder rückwärtige Freiflächen ebenfalls überbaut werden sollen. Zum Vergleich: Das K3 der SWU in der Karlstraße hat 16.000 m². Gegen eine großflächige Neuentwicklung ist aber prinzipiell nichts einzuwenden, auch die Nebengebäude entlang der Bahnhofstraße (so sie denn zum Gebäude gehören...) sind nicht mehr angemessen.

    Ich bin da ein bisschen in einem Gewissenskonflikt. Hochwertige Architektur kostet, und das schlägt sich auf die Miet- oder Kaufpreis nieder. Wer leistbares Wohnen in der Innenstadt will, muss sowas auch mal hinnehmen, wenn auch zähneknirschend.


    Andererseits befindet sich der Bau an einer einigermaßen aufdrängenden Stelle. Die Balkone werden von Westen (Hbf/Theater) kommend sehr sichtbar sein. Und man hätte sich wenn, dann auch einen schöneren Auftakt der rückwärtigen Heimstraße gewünscht. Wenn mittelfristig (so Gott will) das Tankstellengelände neu und besser überbaut wird und die alte Humboldt-/Keplerhalle ebenfalls durch Neubebauung ersetzt wird, könnte die neue Olgastraße 110 unschön aus dem Rahmen fallen. Schade. Hätte es den Gestaltungsbeirat damals schon geben, dann denke ich, dass der Bau zumindest nicht einfach durchgewunken worden wäre.

    Da muss ich dich leider korrigieren. Die Visualisierung stammt von mfp, die in der Mehrfachbeauftragung aber ZG Architekten unterlegen sind. Ich hatte in meinem Eröffnungspost fälschlicherweise angenommen, dass das Gebäude nach dem Entwurf von mfp gebaut würde, es aber etwas später auf der ersten Seite im Post korrigiert. Vielleicht sollte ich einen Hinweis darauf im ersten Post hinterlegen... Das Missverständnis geht in jedem Fall auf meine Kappe, sorry!


    Mir sagt der ZG-Entwurf auch deutlich weniger zu als der mfp-Entwurf. Vielleicht wird der Grund für die Entscheidung darin liegen, dass der Bauträger GWO genossenschaftlich organisiert ist und einen leistbareren Mietpreis mit dem (mutmaßlich) wirtschaftlicheren Entwurf von ZG eher umsetzbar sah. Insofern nachvollziehbar, auch wenn der Bau städtebaulich... suboptimal ausfällt :(

    Kapazität des Containerbahnhofs Ulm soll verdoppelt werden [SWP]

    Zitat

    Der Ausbau des Containerbahnhofs bei Dornstadt rückt näher. Im nächsten Jahr mit einem dritten Kran, mittelfristig mit vier zusätzlichen Gleisen.

    ~200.000 Containern pro Jahr und 8 Gleise à 700m sind schon sehr beachtlich, wenn man mit anderen DUSS-Standorten vergleicht. Schon ein Segen, unsere geographische und verkehrliche Lage.

    Aus dieser Ansicht wirkt der Bau etwas arg gleichförmig. Ich bin kein Verfechter von Höhe um der Höhe wegen, aber ein oder zwei Geschosse mehr auf dem Eckbau oder auch unterschiedliche Akzente in der Fassadengestaltung hätten dem Eindruck ganz gut getan.


    Naja, Hauptsache, das Ding kommt ;) .


    Fehlt eigentlich nur noch der Bahnsteig für die neue Wendeschleife rechts neben der äußersten rechten Dachstütze. Da wo sich derzeit noch die Taxiwarteplätze befinden.

    Heißt das, die Leute stehen auf dem Extra-Bahnsteig im Regen?


    Edit: Hab's der Einfachheit halber selber im Planfeststellungsantrag nachgelesen...:

    Zitat

    Die Warteposition liegt im Bereich der heutigen Bahnsteigfläche, die durch den Einbau des Straßenbahngleises in der Fläche geteilt wird. Zwischen Warteposition und der vorhandenen Bussteigkante verbleibt eine Mindestbreite von 2,50 m. Im Bereich der Warteposition ist das Einsteigen von Fahrgästen vorgesehen. Hier wird die Bahnsteigkante ebenfalls in einer Höhe von 20 cm über SOK ausgeführt Damit ist auch eine Nutzung der Kante mit Bussen möglich.


    Die nutzbare Länge der Bahnsteigkante an der Warteposition beträgt ca. 30 m. Am Fahrzeugende (letzte Tür) ist die Breite bereits eingeschränkt. Der Bahnsteig erhält keine Ausstattung. In der verbleibenden Dreiecksfläche wird außerdem eine Aufstellspur für 2 Taxen angelegt. Der Zugang zu dem Bus- und Bahnsteig ist barrierefrei, die technische Sicherung der Querungsstellen des Gleiskörpers ist aufgrund der geringen Fahrgeschwindigkeiten bei der Ein- und Ausfahrt in die Haltestelle nicht erforderlich.

    Dazu der Ausschnitt aus dem Antrag:
    asst6sx.png
    (Quelle: Antrag auf Planfeststellung)


    Ich frage mich, wieso keine Weiche vom Bestandsgleis Richtung Hbf rüber auf das Gleis zur Warteposition vorgesehen ist. Aus meiner Laiensicht dürfte das eine im Vergleich eher unwesentliche Ausgabe sein, die aber ein spürbares Plus an Flexibilität bringt, wenn etwa das reguläre Gleis auf Grund einer liegengebliebenen Straßenbahn, eines Unfalls oder eines Notarzteinsatzes nicht passierbar ist.


    Außerdem frage ich mich, wie die Fläche zwischen Y und Ehinger Tor gestaltet werden soll. Denn für zwei Taxen und den oder anderen Bus brauch man keine Asphaltwüste. Da würde sich doch ein Shared Space anbieten, oder natürlich an dieser Stelle schmerzlich vermisstes Grün.

    Neeeee, das wiederum glaube ich nicht ;) . Ich meine nur, dass ich früh sehr lange selber davon ausging, dass der bayerische Bahnhofsteil wegfällt, bis ich zu meinem eigenen Erstaunen vom Gegenteil gelesen habe. Aber ich werde mal recherchieren. Wenn ich mich nicht irre, habe ich das sowieso im Rahmen der Diskussion um den fünften Bahnsteig aufgeschnappt.


    Edit: Laut diesem Artikel aus dem Jahr 2013 entfällt nur "Gleis 17"; ich nehme an, dass damit Gleis 27 gemeint ist... :rolleyes: . Das wäre das mittlere der drei Passagiergleise im Bayerischen Bahnhof. Wahrscheinlich bezog ich mich in meiner Erinnerung darauf. Im Artikel heißt es: "An seiner Stelle würden Masten zum Betrieb des Bahnhofs aufgestellt." -- was damit gemeint ist, no idea.

    Tun sie das denn tatsächlich? Ich meine, dass das mal im Gespräch war, aber nicht mehr der aktuelle Planungsstand ist -- wobei ich natürlich nicht so in der Materie bin wie du.


    Aber es sind ja so schon Gleise teilweise doppelt belegt, am häufigsten 3 Nord/Süd. Wenn ich mir dann noch drei, vier durchgängige S-Bahn-Linien im Halbstundentakt vorstelle... brr.

    Bund gibt 97,5 Millionen Euro für Südbahn-Ausbau [SWP]

    Zitat

    Die Finanzierung der Südbahn-Elektrifizierung ist gesichert. Nach dem Land sichern Bund und Bahn ihre Anteile zu.

    Ulm ist ja schon nicht schlecht angebunden. Aber für den Bahnknoten bedeutet das noch einmal eine völlig andere Qualität, wenn ab 2021 rum (nur noch fünf Jahre!) die NBS Wendlingen-Ulm in Betrieb und die Südbahn elektrifiziert ist.


    Stellt sich einmal mehr die Frage, ob Ulm nicht doch den fünften Bahnsteig braucht...

    Aus irgendeinem Grund hatte ich die Balkone nicht auf dem Schirm. Bin immer davon ausgegangen, das würden allenfalls Loggien. Fälschlicherweise, wie ein Blick in den Vorhaben- und Erschließungsplan verrät.


    Bin mir nicht sicher, ob ich Balkone an dieser Stelle so geschickt finde. Immerhin scheint die Fassade ganz gelungen zu sein.

    Großer Plan fürs Vorfeld [SWP]

    Zitat

    Was tun mit der alten FH, der geschlossenen Grundschule, dem Jugendhaus? Diese und andere Fragen will die Stadt Neu-Ulm auch über Bundesmittel klären.

    Da ich mir die Gegend gerade noch einmal auf der Karte angeschaut habe: Eigentlich doch ein sehr dankbares Areal zum Überarbeiten. Das ehemalige Hochschulgebäude und die ehemalige Grundschule liegen schön mittig, und es wäre Platz genug, um maßvoll nachzuverdichten und trotzdem viel Grün im Areal zu lassen.


    Meine Idee:

    • Umzug Jugendhaus in Hochschule/Grundschule
    • Abriss Jugendhaus
    • Teilabriss Hochschule/Grundschule zur "Blockmitte"
    • Anlage Stadtteilpark zwischen Kreisverkehr und Bradleystraße
    • Nachnutzung der verbliebenen Gebäudeteile Hochschule/Grundschule: Quartiersmensa zum Stadtteilpark hin, Jugendhaus, soziale/kirchliche Nachmittags-Hausaufgabenbetreuung, eventuell städtische Stellen,...
    • Neue Wohnhäuser: Bradleystraße/Riedstraße, Parkplatz nördlich des Kreisverkehrs, Freiflächen südlich des Kreisverkehrs, gerne mit Mischnutzung (Arztpraxen, Nahversorgung, Büros...)