Beiträge von Puquio

    Ich finde auch die Unterscheidung wichtig, die Mansardwalmdächer sind schick. München hat sehr viele reine Walmdächer im Zentrum, passt finde ich weniger zu Ulm (was ich jedenfalls an Ecken kenne).

    Jetzt hast Du mich so neugierig auf die Planungen gemacht, dass ich im Ratsinformationssystem gegruschtelt hab:

    https://1drv.ms/u/s!AhkJHWAHmlSCtk0VCiFb9iczD-NX?e=HdXNHm


    Das sind die Entwürfe der beiden Architekten, vielleicht hilft es trotz mangelnder Ortskenntnis. Also ich finde die Gestaltung des Treppenhausanbaus nicht gelungen, dieses wilde Fenster an die Fassade klatschen ist einer geordneten süddeutschen Fassadenstruktur nicht zumutbar. Dafür gefällt mir im anderen Entwurf, dass durch den Anbau die historische Form des Dreiseithofes wieder aufgenommen versucht wird. Dies war sehr verbreitet in unserem Raum. Zur Raumeinteilung kann ich leider zu beiden Entwürfen nichts Einschätzenden sagen.


    Genau in diese Lücke hat ein Büro seinen Anbau/Zwischentrakt eingeplant. Mangels Ortskenntnis kann ich nicht beurteilen, ob das sinnvoller wäre als ein (überhaupt möglicher?) separater/unabhängiger Neubau an dieser Stelle.

    Also eigentlich ist der Anbau auf einem jetzt zum Rathaus gehörenden Parkplatz geplant. Das Feuerwehrhaus ist von diesem Parkplatz noch weiter nordöstlich in der Ecke des ganzen neu zu planenden Geländes. Die Planer begründen in dem oben bereitgestellten Dokument eigentlich recht schlüssig, warum der Saal ebenerdig am besten angebaut werden sollte - es kann so die Gastroinfrastruktur einfacher mitgenutzt werden und auch der Brandschutz wäre günstiger als im Altbau zu bleiben.

    Der Stadt liegen zwei Entwürfe vor - eines mit einem Saal unterm Dach, das einen Treppenhaus-Anbau erhielte; ein anderes mit einem größeren Anbau mit Zwischentrakt, der einen Saal mit ebenerdigem Zugang beherbergen soll. Die Stadträtinnen und -räte konnten sich nicht einigen.

    Danke für den Überblick über den Artikel. Dadurch, dass das ganze Gebiet (direkt daneben ist das an anderer Stelle im Forum erwähnte offengelassene Feuerwehrgelände, welches wahrscheinlich zur Erweiterung der komunalen Verwaltung oder Errichtung eines Kulturzentrums umgenutzt wird) in der Umgebung unklarer Bestimmung unterliegt, verstehe ich das Zögern.

    Vielleicht zur kleinen Einordnung, warum so ein doch recht kleines und unscheinbares Haus Relevanz hat zumindest für Illertissen: Das zu den ältesten Gebäuden im Ort zählende städtische Gebäude ist eines von fünf ehemaligen Zunftwirtshäusern. Es hat damit Anteil an der urbanen Entwicklung Illertissens in der Neuzeit und liegt dazu auch ganz zentral am alten Markt-/Schrannenplatz, dem heutigen Rathausplatz direkt neben besagten Rathaus und der Kronenwirtschaft (einer Zunftwirtshausgebäude aus dem 17. Jhd.).

    Da es auch bisher schon von öffentlicher Nutzung geprägt war (Ausstellung, Tafel, Arbeiterwohlfahrt), wird die Nutzung nach erfolgtem Umbau auch eine solche sein mit

    Anlaufstellen für Bürger und Vereine, Beratungsstellen einem zu mietenden kleinen Veranstaltungssaal für private Anlässe.

    Für den Regierungsbezirk Schwaben stehen pro Jahr 4,5 Millionen Euro aus dem Fördertopf zu Verfügung, da hat Illertissen also einen erheblichen Anteil erhalten.

    Das sage ich auch gar nicht aus falsch verstandener Nostalgie, sondern aus ernsthafter Sorge um die Kapazität des neuen Hauptbahnhofs, bevor seine Erweiterungsmöglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte zugebaut werden. Sonst könnte irgendwann die Folge sein, dass Regionalbahnen in Vorstadtbahnhöfen - Cannstatt, Vaihingen, Feuerbach - gebrochen werden. Auch wird die ganze Gegend des Europaviertels/Rosensteinviertels in einigen Jahren komplett aufgerissen, mit entsprechenden Ehda-Kosten.

    Das mit dem Brechen der Regionalbahnen wäre in meiner Vorstellung auch Fiasko. Züge sind ja deswegen attraktiv, weil sie einen direkt in die Fußgängerzone spülen.

    Ich habe aufgrund der weiter oben aufgestellten These zu Kosten und Flächenfreimachung auch den Eindruck, dass Kapazitätsengpässe zu erwarten sind. Deswegen aber das teuer umgesetzte ursprüngliche Konzept damit zu zerstören, dass man doch einen zweiten Kopfbahnhof sich ans Bein hängt ist für mich zu hinterfragen. Das Konzept wird deswegen zerstört, weil der Anbau sicher nicht in diesem teuren Baustil wie der Tiefbahnhof errichtet wird, weil es doch auch wieder Entwicklungshemmnisse für die nördlichen Viertel bietet (man bedenke ein Teil ist auch oberirdisch des Zulaufs und damit vom zusätzlichen Schienenverkehr in Mitleidenschaft gezogen) und man erreicht statt einer betrieblichen Kompaktierung eine unübersichtlichere Betriebsstruktur. Es muss für mich ein Möglichkeit des Kapazitätsausbaus geben, die diese Grundideen des Projekts nicht in Frage stellen.

    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob es - von Laienseite - schon so weit entwickelte Vorschläge für einen unterirdischen Regional-Kopfbahnhof zur Entlastung gibt. Zumindest habe ich mich nicht auf sie bezogen.


    Im Siegerentwurf von ASP/Köber ist dort, wo aktuell die Gleisstränge nach Cannstatt verlaufen, keine Bebauung vorgesehen. Ich hielte es technisch und betrieblich für möglich, zwei Gleise unter die Erde zu legen und bspw. einen viergleisigen, unterirdischen Regionalbahnhof circa auf Höhe der aktuellen Gleise 13-16 zu realisieren, der die Filstalbahn (Göppingen/Ulm), Neckar-Alb-Bahn (Reutlingen/Tübingen) und Remsbahn (Gmünd/Aalen) bedient.

    Es gab mehrere Zeitungsartikel, die den von den S21 Gegnern und einem Stadtrat aufgebrachte Idee präsentierten. Daraufhin hat sich das Ministerium einer Prüfung gewidmet:




    Im Siegerentwurf von ASP/Köber ist in diesem Bereich ganz klar der Kulturbau und die Erweiterung des Europaviertels geplant. Es ist zwar in den Park leicht eingeschoben, dennoch wären die angrenzenden Flächen betroffen und besonders natürlich auch durch die Zuläufe. Und dabei habe ich den Bahnhof jetzt schon so stark in den Parkraum geschoben, dass die Allee halbseitig abgesägt werden müsste.



    Man erkennt klar, dass der bereits planfestgestellte Tiefgaragenunterbau (der auch schon in Form eines Anschlusses am Tiefbahnhof in Beton gegossen ist) des Kulturgebäudes mindestens angeschnitten wird.

    Ob es jemals an maßgeblicher Stelle - also in den Planungsämtern - diskutiert worden ist, weiß ich nicht. Allerdings hatten wir tatsächlich vor ein paar Jahren eine Laiendiskussion dazu in unserem Forum :). 2016 war's, im Thread "Bau und Sanierung von Straßen, Wegen, Brücken, Radwegen und Tunneln".

    Schade, dass die angefertigten Visualisierungen nicht mehr gehen, scheint mir eine sehr sachdienliche Diskussion damals gewesen zu sein. Die Idee eine Brücke zu belassen zusätzlich finde ich hier sinnvoll, da der städtische Verkehr mit dem Fernverkehr sich heute genau auf der Brücke trifft und es dadurch zu diesen Stausituationen kommt. Ich glaube auch nicht, dass dadurch der Verkehr zunimmt. Derjenige der heute auf der B10 unterwegs ist, tut es weil er nach Ulm rein oder nach Stuttgart will, da war auch bisher schon die Alternative der Landstraße oder der A7 Kreuz Elchingen die unattraktivere.

    Ich weiß leider nicht wie das mit maroden Brücken ist, aber tendenziell, wenn da 80% weniger Verkehr drüber rollt, wäre meine Annahme, dass man so die Adenauerbrücke noch länger nutzen könnte.

    Am neuen Bahnhof nochmal 2 Gleise dranbauen wird nicht klappen. Aber den jetzigen Kopfbahnhof unter Tage verlegen und ausschließlich für Regionalverkehr zu nutzen, könnte eine Lösung sein. Der 2. Tiefbahnhof könnte ja ohne Probleme überbaut werden, ähnlich wie in New York die Central Station.

    Technisch ist alles möglich, aber das macht es noch nicht sinnvoll. Wenn ich eh schon graben muss, dann ist es sinnvoller parallel zu erweitern als weitere Gebäude oder ganze Viertel als Brückenkonstruktion bauen zu müssen. Man hat hier nämlich null Synergiewirkung, das wäre ein komplett neu errichteter Schienenstrang, wie wahrscheinlich für einen parallele Ausbau auch. Warum also dafür diese verplanten Flächen damit entwerten? Es hat gute Gründe, warum z.B. in Neu-Ulm kein einziges Gebäude auf dem neuen Bahnhof stehen. Ich behaupte diese Idee fußt auf dem typisch menschlichen Bedürfnis liebgewonnenes Gewohntes als richtiger einzuschätzen, als etwas Ungewohntes.

    Ich halte die Kombilösung mit Erhalt eines Teils eines Kopfbahnhofs für die denkbar schlechteste Idee überhaupt. Nicht nur wäre es mitnichten günstig, da Tiefbahnhöfe und die Überbauung von Tunneln sehr teuer sind und manche Zulaufstrecken auch einfach wegfallen würden als Bauraum. Die einkalkulierten Einnahmen für den Verkauf fehlen dann natürlich auch. Im Betrieblichen ist so ein Bahnhof auch deutlich fragwürdig, muss man ja zwei getrennte Bahnhöfe betreiben. Und natürlich stellt sich dann auch die Frage, musste man dafür wirklich den bisherigen Bahnhof um 90* drehen und Kilometer an Tunneln graben, nur um dann trotzdem dem Bisherigen praktisch treu zu bleiben. Dafür meine ich wurde schon zuviel Geld ausgegeben für ein geschossenes Konzept.

    Es ist falsch, dass über solch einem Bahnhof einfach eine sowieso eingeplante Grünfläche gelegt werden kann. Die Lage dieses Bahnhofs wäre meines Wissens nach NO vom neuen Bahnhof im Bereich des Restes des jetzigen Kopfbahnhofs und damit genau da, wo ein großes öffentliches (Kultur-)Gebäude und ein dicht bebautes Viertel geplant sind.

    Der K-Bahnhof war und ist der beste Bahnhof der Welt! Topmodern, schnelle Abfertigung und jeder Zug hat dort Verspätung wieder reinholen. Verstehe S21 überhaupt nicht 8o

    Ich glaube was gern missverstanden wird -auch weil die Politik aus rechtlichen Gründen das so provoziert- ist, dass diese Projekte keine Verkehrsprojekte im klassischen Sinn sind. Es geht zwar auch am Rande um effektivere Strukturen (weniger Material mehr Leistung), jedoch hauptsächlich geht es um eine effektivere heißt wirtschaftende Nutzung von Innenstadtflächen. Man sieht das in Altona, in München, in Stuttgart, selbst in Ulm, überall wird Gleisfläche zugunsten von Wohn-und Büroflächen zurückgebaut. Rechtlich darf die Infrastruktur jedoch nicht weniger leistungsfähig werden. Daher werden die Projekte teurer, weil mehr unter den Boden muss, mehr Durchgangsbahnhöfe sein müssen, einfach weil bei gleicher Leistungsfähigkeit weniger Fläche genutzt werden darf. Ist bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, da Wir Unsere begrenzten Flächen natürlich maximal effektiv nutzen müssen. Die Folgen sind aber mangelnde Reziprozität und schwierigere Ausbauoptionen und genannte Kosten, welche sich mehrfach niederschlagen (limitiertes Gesamtbudget fürs Schienennetz). Also ein schmaler Grad.

    Klingt für mich so, als wäre der Baubürgermeister hauptsächlich von radikalen Eingriffen um das Ehinger Tor überzeugt. Und ich sehe ein bisschen auch warum. Nur da ist das Autobahnband ebenerdig ja schon durchbrochen. Da kann also kommunale Verkehrsentwicklung erst richtig angreifen. Bin gespannt, wie der Verkehr dann geleitet werden soll, können sich die Anlieger der Zinglerstraße auf jeden Fall schon mal gefasst machen.

    Mir gefallen alle Deine gemachten Aufnahmen auch sehr gut, danke. Man erkennt deutliche Ansätze bisschen Geld extra in die Hand zu nehmen für eine schöne Gestaltung, es hilft, dass die Baukörper nicht zu groß werden durften. Vergleiche ich es mit der Bebauung des Gartenschaugeländes in Neu-Ulm An der Carponiere, ist hier der Eindruck schon freundlicher. Vielleicht noch nicht perfekt heimelig oder atmosphärisch, aber mit etwas Grün und Lebendigkeit, wird es das vielleicht noch. Die kahle Wand ist doch kein Architekturfeature, sondern zum Anschluss des nächsten Gebäudekörpers und damit temporär?

    Und ich hätte gedacht, dass die Fläche in der Sedelhofgasse eine -B Lage ist ^^ Wenn der Laden sich da dauerhaft etabliert ist für mich zumindest der Willen erkennbar, die Gasse nicht als Hinterhof verkommen zu lassen. Der Eindruck momentan ist aber noch etwas deplaziert :D