Das gehört hier eigentlich nicht her, aber der innerstädtische Wohnungsbau an sich und insbesondere der soziale Wohnungsbau machen mir Bauchschmerzen. Wir haben sowieso schon ein schmerzhaft hohes Mietniveau, und wenn es mal punktuell neue Projekte gibt (etwa in der Kornhausgasse), dann sind das meistens hochpreisige Geschichten. Was ja irgendwo nachvollziehbar ist, private Investoren wollen und können keine guten Feen sein, aber seitens der Stadt sehe ich da auch kein überzeugendes Interesse. Wenn ich daran denke, wie ausgerechnet das Dichterviertel mittelfristig durch seine an sich lobenswerte Aufwertung zugleich massiv verteuert wird und für viele der dort lebenden Familien mit überschaubaren Budgets schlicht nicht mehr leistbar sein wird, würde ich fast schon von Fahrlässigkeit seitens der Stadt sprechen.
Das Areal am Willy-Brandt-Platz könnte ich mir auch als schönen, verdichteten städtischen Wohnpark vorstellen, wieso nicht. Ein Dienstleistungszentrum zusammen mit Bastei-Center, AOK und AA ist nicht übel, aber die Oststadt ist primär zum Wohnen da, stimmt schon.
Die Idee mit dem Bau auf den Busparkplatz finde ich reizvoll - erst vor ein paar Tagen bin ich die alten Threads durchgegangen und über den Eintrag gestolpert (siehe hier), den ich dann nicht auch noch hochholen wollte ;). Das ist ein vergleichsweise schmales Grundstück, könnte dann aber natürlich zur Kompensation in die Höhe gehen. Allzu aus dem Rahmen fallen sollte es nicht, dazu ist die umgebende Bebauung (Zeile an der Blau entlang - Eckhaus Glöcklerstraße - südlich der Neuen Straße) doch ein bisschen zu arg bieder, der Kontrast wäre eher unangenehm. Einzig, wenn man die ollen Blöcke Richtung Xinedome weghaut und da was Vernünftiges hinstellt... aber da wäre ich wieder bei der Spinnerei ;).
Prinzipiell wäre das aber definitiv ein toller Standort, supernah am Bürger und in Spuckweite vom Rathaus. Schade nur, dass die Planungen jetzt wohl ziemlich wahrscheinlich in Richtung Oststadt laufen werden...
Und so nebenbei, um den Exkurs zu beschließen: innerstädtische bzw. stadtnahe, gute und günstige Bauflächen für sozialen Wohnungsbau fallen mir auch nur wenige ein. Das ehemalige Tankstellengelände an der Karlstraße wäre so eines, da sind ja noch keine Planungen fix. Auch die östlichen Abstellgleise werden ja im Zuge des großen Citybahnhof-Projekts mit Wohnungen überbaut, das wäre zwar alles andere als 1A-Lage, aber doch eigentlich immer noch ganz wohnlich.
Weiß jemand, was auf das Gelände des mittlerweile abgerissenen Autohauses Bleichstraße Ecke Hindenburgring hinkommt? Das und das heruntergekommene Gebäude dahinter, ehemals BMW (?), wären im Prinzip ebenso denkbar wie die restliche, zusammengeschusterte Gewerbebebauung im Norden des Dichterviertels. Analog zum Staib, der ja nach Ulm-Nord gezogen ist, könnte man auch den dortigen Betrieben vielleicht günstige Flächen im neuen Gewerbegebiet überlassen, und den Raum dann für eine schöne Bebauung mit leistbaren Mieten nutzen. (Und wer weiß, vielleicht könnte man dann auch gleich den grusligen Block an der Mörikestraße plattmachen... schön wär's).
Je nach Planungen der Serco könnte irgendwann vielleicht auch mal das Gebäude, vielleicht sogar die Fläche des Ex-AEG an der Söflinger Straße sowie die dahinter liegenden Baracken interessant werden. Auf dem Kuhberg sind neue Bauflächen geplant, die aber doch eher für Eigentumsimmobilien geplant sind, glaube ich. Und jenseits von punktuellen, altersbedingten Abrissen fällt mir zu dieser Stunde nicht mehr viel ein... ist tatsächlich alles eher überschaubar, leider. Beim Türmle macht man's schon richtig, aber vom Volumen her kommt da nicht viel dazu.