Beiträge von Finn

    Die neue Bundesregierung hat sich ja nun konstitutiert, und das von der letzten Bundesregierung eingeführte Bundesbauministerium wird unter Leitung von Verena Hubertz (SPD) fortgeführt. Ein kleiner Abriss zu den ersten Ideen der neuen Ministerin:


    „Die Brechstange, die wir brauchen“: So will die Bauministerin die Wohnungsnot bekämpfen [Tagesspiegel]

    Zitat

    Mehr Neubauviertel und Schutz für Mieter – Verena Hubertz verspricht schnelle Erfolge. Dafür will sie alte Ampel-Projekte ins Ziel bringen. Doch beim sozialen Wohnungsbau gibt es ein Problem.

    Auf der einen Seite mit dem § 246e die Möglichkeit, ganze Stadtviertel mit reduzierten Vorschriften hochziehen zu lassen - auf der anderen Seite verstärkter Mieterschutz mit Mietpreisbremsen und einem möglichen Verbot von Indexmieten und Schlupflöchern wie etwa mit möblierten Wohnungen. Zuckerbrot und Peitsche. Die Anreizung über die öffentlich bezuschusste Wohngemeinnützigkeit finde ich (nach wie vor) interessant.

    Ein „Leuchtturmprojekt“ lädt zum Verweilen ein [SWP+]

    Zitat

    Großer Bahnhof für einen Bahnhof: Rund zwei Dutzend geladene Gäste haben am Donnerstag mitverfolgt, wie der „Zukunftsbahnhof Langenau“ feierlich in Betrieb genommen wurde. Als der erste seiner Art in der Region Ulm. Nach Planungsbeginn im Oktober 2023 waren die meisten Arbeiten zwischen April und Dezember 2024 erledigt worden, die Ergebnisse dann schon sichtbar. Insgesamt 1,6 Millionen Euro aus Eigen- und Bundesmitteln sind in die umfassende Modernisierung geflossen, erklärte Heiko Schmid, Leiter Bahnhofsmanagement Ulm der Bahn-Tochter DB Infrago.

    Richtfest mit Blick aufs Münster [SWP]

    Zitat

    Ein Bau für gute Kommunikation soll es werden, im doppelten Sinne. Zum einen für die Tageszeitungen und Medien, die ab dem kommenden Jahr im neuen Gebäude entstehen werden, zum anderen aber auch für die Mitarbeiter. Denn auf fünf Stockwerken, die dank viel Glas und offener Architektur hell und offen sind, sollen Mitarbeiter modernste Arbeitsbedingungen vorfinden. Schnellere Kommunikation, nicht zuletzt durch kürzere Wege, wird einer der großen Pluspunkte im Neubau des Pressehauses sein.

    Interessante Fotos. Vom Dach hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Im Frühjahr 2026 will die NPG (samt der SWP) das neue Gebäude beziehen... bin gespannt, was aus dem alten Standort wird.

    Etwas spät, aber interessant: Das Dietrich-Theater strebt wohl am, über einen Umbau und eine Aufstockung einen IMAX-Vorführsaal einrichten zu können. Wesentliche Informationen dazu kann man der Neu-Ulmer Ratsinfo entnehmen: TOP3 der 2. Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses vom 18.03.2025. Konkret geht es um den Saal 5 am straßenbildprägenden Eck Memminger/Europastraße, also direkt an der Kreuzung schräg gegenüber der ratiopharm-Arena.


    (Quelle: Stadt Neu-Ulm; Bildrechte: Dietrich Theater, hochstrasser gesellschaft für architektur)


    Letztlich kämen rund fünfeinhalb Meter drauf. Für die Westfassade ist eine LED-Fläche von rund 14 Quadratmetern vorgesehen. Die Beschlussvorlage (zur Aufstellung eines Bebauungsplans) wurde einstimmig angenommen, wie auch die SWP berichtete:


    Warum das Kino ein höheres Dach bekommen soll [SWP+]

    Zitat

    Die einzige wirklich Sorge der Stadträte in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses war, ob die geplante neue LED-Werbeanlage die Autofahrer nicht ablenken könnte. Ansonsten wurde das Bauvorhaben des Dietrich-Kinos im Wiley einhellig begrüßt. Die Betreiber Roland und Roman Sailer wollen das Dach von Saal 5 höher setzen, um eine andere Leinwand einbauen zu können. Diese Angaben stammen von der Stadtverwaltung, die Cineasten wollen sich zum Vorhaben auf Anfrage vorerst nicht äußern.


    Ich finde es ganz nett, dass sich an dieser Kreuzung mit Dietrich-Theater, ratiopharm-Arena und Florian-Zimmer-Theater großmaßstäbliche Unterhaltungsangebote massieren. Wäre ganz witzig, wenn sich im Nordwest-Quadranten der Kreuzung, aktuell ein Motorradgeschäft und sonstiges Gewerbe, auch noch eine vergleichbare Nutzung fände. Passt da eine Fußball-Arena hin? ^^

    Blaustein hatte ja leider immer schon daran zu knabbern, dass die Stadt wenig Gewerbesteuereinnahmen generiert und im Zuge und in Folge der Verwaltungsreform, die ja überhaupt erst zur Gründung der Gemeinde führte, zahlreiche städtebauliche Fehler beging. Das ganze Zentrum ist leider ein einziger Unfall; über die Blauhöfe kann man auch kritische Worte verlieren, aber als Maßnahme der Stadtreparatur sind sie sehr willkommen.


    Vor einigen Jahren gab es übrigens mal einen Auftakt zu einer Quartiersentwicklung "Lixauen": Neubebauung Quartier Lixauen | Blaustein ; wenn ich mich nicht täusche, ist seitdem nicht mehr viel geschehen. Ich fände es gut, wenn das Projekt wieder angegangen würde.

    Das war natürlich eine Metapher ;) Aber es ist schon so, seit die Parkplätze in der neuen Stadtmitte weggefallen sind, ist der Parkplatz am Blaustein-Center völlig überlastet. Ich bekomme da tagsüber manchmal überhaupt keinen Parkplatz, und die Situation am Ende mit der Apotheke ist dann noch unübersichtlich und gern mal ziemlich chaotisch. Oder versuch mal, nachmittags am Bad Blau einen Parkplatz zu finden, womöglich noch während in der Lixsporthalle veranstaltet wird...

    Es war mal meine Hoffnung, dass unter den Blauhöfen dementsprechend öffentlicher Parkraum zur Verfügung gestellt wird, der zumindest für 2-3 Stunden auch kostenlos ist, um das zu entlasten. Zudem gibt es auf dem REWE-Parkplatz auch viele Dauerparker (mit Berechtigung, z.B. Angestellte der umliegenden Gewerbe), die man eventuell auch dort unterbringen hätte können...

    War auch nicht ganz ernst gemeint :). Ich kenne die Situation dort aus eigener Anschauung auch ganz gut, ist sicher nicht besser geworden. Im Vorbeifahren denke ich mir immer, dass der Hof hinter dem Rathaus sich gut für ein Parkdeck eignen würde - ein oder auch zwei Geschosse über der Ebene -1. Die Zuwegung ist ja weitestgehend schon gegeben. Ansonsten bliebe fast nur, bei einer möglichen städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme für das Lix-Areal ein Parkhaus einzuplanen...

    (P.S.: Was muss ich tun, um das Bild direkt anzeigen zu lassen? Tatsächlich eine Datei erstellen und hochladen, oder gibt es einen einfacheren Weg? Das hier war jetzt einfach per Copypaste in den Beitrag...)

    Im Forum ist Hotlinking deaktiviert, also das Anzeigen von Bildmaterial von externen Seiten bzw. Hostern. Wir können aber mal prüfen, ob wir das - gegebenenfalls mit Einverständnis der Webcam-Betreiber - wieder zulassen.

    Ich bin auf dem Parkplatz vom Bad Blau bislang noch nicht erschlagen worden... :/. Der Umbau kommt wohl ganz gut an, wobei ich die Zahl der nicht verkauften Wohnungen und insbesondere nicht vermieteten Gewerbeeinheiten für unerwartet hoch halte.


    Stadtmitte soll sich nun mit Leben füllen [SWP+]

    Zitat

    Mit Grußworten, einer Segnung, Musik und einem bunten Programm ist am Samstag (10. Mai) die Blausteiner Stadtmitte eingeweiht worden. Bürgermeister Menz sagte, dass die Entwicklung weitergehen wird: Das Zentrum werde weiter wachsen, ins Lix-Areal bis nach Herrlingen.

    Besser als vorher ist es dort allemal, die Blausteiner "Innenstadt" war ja ein heilloses Gerümpel und hat jetzt zumindest mal einen neuen Bezugspunkt. Am Bahnhof wurden nachhaltig Chancen vertan... der direkt ans Bahnhofsgebäude drangeklatschte Neubau mit dem Blumenladen im Erdgeschoss mit seinem von der Straße abgewandten Pultdach ist ein groteskes Trauerspiel. Gut finde ich die Ansage, dass man die städtebauliche Achse über das Lix-Areal bis nach Herrlingen weiterverfolgen will. Nur zu! Und gerne auch bald mit Ideen und Planungen loslegen, bis zur Realisierung vergehen ohnehin lange Jahre.

    Donaucenter: Neu-Ulms größtes Gebäude wurde für neun Millionen Euro saniert [NUZ+]

    Zitat

    Seit 2020 lief die Sanierung des Donaucenters in Neu-Ulm. Die Arbeiten wurden in vier Abschnitten erledigt. Jetzt ist die Instandsetzung der Fassade und der Heizzentrale des 54 Meter hohen Gebäudes abgeschlossen. Das teilte die Hausverwaltung, die Firma Anzinger in Senden, mit. Etliche Mängel seien damit beseitigt worden. Doch zu tun gibt es in dem riesigen Gebäude an der Marienstraße und Krankenhausstraße noch einiges.

    Interessant auch, dass das Gebäude zwischenzeitlich an die Fernwärmeversorgung angeschlossen wurde und nun nicht mehr der größte Verbraucher fossiler Brennstoffe in der Innenstadt ist.


    Nebenbei: Das Donaucenter ist 54 Meter hoch und damit ungefähr so hoch, wie der Entwurf für das Einstein Discovery Center vorsieht... um sich mal die Dimensionen vor Augen zu halten =O.

    Neuer Steg soll breiter werden [SWP+]

    Zitat

    Dass der Fußgängersteg zwischen der Friedrichsau und Offenhausen ersetzt werden muss, ist klar. Jetzt steht fest, wo der Neubau entstehen soll: ziemlich genau an der Stelle, wo der Steg derzeit die Donau überspannt. Ein Ersatzbau rund 400 Meter donauabwärts, wie ihn der Neu-Ulmer Stadtrat Karl-Martin Wöhner (Linke) fordert, erhielt in der gemeinsamen Sitzung der Stadträte aus Ulm und Neu-Ulm lediglich vier Stimmen. Doch am angestammten Platz sind noch viele Fragen offen.


    Aufwendig und teuer [SWP+]

    Zitat

    Auch am Friedrichsausteg zeigt sich: Die Liste an Anforderungen ist so lang, dass das Bauen aufwendig und teuer wird. Ein Kommentar von Chirin Kolb.


    Kostenpunkt: 11 Millionen Euro, huiuiui. Bei der Bürgerinfo der Stadt Ulm gibt es auch die Beschlussvorlage mit weiteren Infos, insbesondere in den Unterlagen für den Planungswettbewerb.

    Als die Idee vor Jahren aufkam, dachte ich an, dass das eine ziemlich witzige Idee für den Lederhof wäre. Das wäre schon ein richtig urbaner Ort geworden. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile viele Pläne für eine deutliche Aufwertung der Weststadt in unmittelbarer Nähe vom Blaupark, einschließlich eines Ausbaus der (Rad-) Verbindung von der Weststadt in die Innenstadt und vice versa. So eine Stehende Welle könnte sich da gut als Element einfügen.

    Der Abbruch klappt nicht wie geplant [SWP+]

    Zitat

    Es ging nicht mehr viel auf der Baustelle der Gänstorbrücke. Die Abbrucharbeiten waren Ende März ins Stocken geraten und lagen ein paar Wochen hinter dem Zeitplan zurück. Jetzt steht fest: Es wird noch weitere Wochen dauern, bis die erste Hälfte der maroden Brücke abgerissen werden kann. Und dann auf völlig andere Art als geplant. Die Donau muss aufgeschüttet werden, damit ein Abrissbagger das Bauwerk von der Mitte aus abbrechen kann.


    Im Dickicht der Auflagen [SWP+]

    Zitat

    Nicht geht schnell und alles wird teuer: Die Gänstorbrücke ist ein Beispiel dafür, wie sich die vielen Vorschriften in Deutschland auswirken. Ein Kommentar von Chirin Kolb.


    Der Baugrund ist zu schlecht, um die Vorschubgerüste aufzubauen und mit dieser Methode faunaschonend die Brücke vom Ufer aus abzubauen. Stattdessen wird es die herkömmliche Methode, mit der man aber wohl sowohl etwas günstiger als auch erheblich schneller rauskommt. Der Abbruch soll am Ende im Drei-Schicht-Betrieb nur fünf Tage dauern, was Luft in den engen Zeitplan bringt.

    Grüne fordern Surf-Welle im Blaupark als Aufwertung der City [SWP+]

    Zitat

    Die stehende Welle im Münchner Eisbach ist längst legendär, da steigen auch mal Skispringer oder Fußballer werbewirksam im Neopren ins Wasser. Anfängertauglich ist sie allerdings nicht. Eine solche Welle wollen auch die Ulmer Surfer haben, die sich bisher damit begnügen müssen, sich am Bungee-Seil in Wiblingen an die Illerbrücke zu hängen - sofern der Fluss genug Wasser führt. 2019 haben sie einen Verein gegründet, schon damals war die Idee, eine stehende Welle, also eine solche, die immer da ist, mitten in Ulm aufzubauen. Dann kam Corona und überhaupt wurde es ein wenig still. Die Idee aber ist geblieben und die Zahl der Begeisterten gewachsen. Und nun bekommt sie neuen Schwung, denn die Fraktion der Grünen hat einen Antrag dazu bei der Stadtverwaltung gestellt.

    Die Überschrift ist etwas irreführend, mit der City hat das nichts zu tun. Vorgeschlagen wird ein Standort beim Jugendhaus im Blaupark, also in de Weststadt.

    Millionen-Förderung beschert Ulm 27 neue Elektrobusse [SWP+]

    Zitat

    „Hello Again“, mit diesen Worten begrüßte SWU-Geschäftsführer Klaus Eder am Dienstagmorgen die Staatssekretärin im Verkehrsministerium von Baden-Württemberg, Elke Zimmer, im neuen Buscarport im SWU-Betriebshof. „Sie sind ein immer gern gesehener Gast“, sagte er und spielte dabei auf sie Tatsache an, dass Zimmer zuletzt im September wegen eines Förderbescheids für die Ulmer Straßenbahnen bei den SWU war. Anfang des Jahres wurde von Verkehrsminister Winfried Hermann ebenfalls eine Förderung überreicht, für den Bau der Ladeinfrastruktur der SWU. Alles soll zur Mobilitätswende in Ulm beitragen, die in Ulm bereits in vollem Gange ist.

    Schon erstaunlich: Vor ein paar Jahren wurde mit E-Bussen im Stadtverkehr noch experimentiert, jetzt stehen wir vor der flächendeckenden Einführung. Bei Daimler Busses sorgt das auch für viel Geschäft; deutschlandweit würden schon über 50 Prozent aller Neuzulassungen auf elektrisch angetriebene Stadtbusse entfallen. An Lösungen für den Überland- und Reiseverkehr arbeitet man auch bereits.

    Danke für den Link, sehr schöne neue Einblicke! Auch der Begleittext enthält erstaunlich tiefgehende Details.


    Ich habe mit der Sanierung fürs Erste meinen Frieden gefunden und sehe auch ihre Qualitäten. Trotzdem denke ich, dass das eher eine Kosten- als eine philosophische Frage war, die die Bahn zu diesem Vorgehen bewegt hat. Die funktionalen Defizite bleiben halt: Keine Durchbindung von der Bahnhofspassage zu den Gleisen, dieselbe alte, unsanierte und niedrige Gleisunterführung, keine Anbindung an die Westseite des Gleises mit separatem Zugang. Für mich sind das auch keine netten städtebaulichen Gimmicks, sondern notwendige Maßnahmen, um vergangene und kommende Kapazitätsausweitungen abbilden zu können.


    In früheren Jahren argumentierte die Bahn, unter der Bahnhofshalle läge zu viel Technik, als dass man diese mit angemessenen Kosten verlegen könnte. Was die Sanierung gerade so offenlegt, sieht ziemlich leer aus... vielleicht kann man das in den 2030er Jahren wieder anpacken :).

    Mit dem Kompromiss kann ich leben. Wiedervorlage in ein paar Jahren, und dann mal schauen, wie die Welt sich gedreht hat. Interessant fand ich den Dissens zwischen dem Baubürgermeister und Rivoir bei der Frage der Farbigkeit des Bahnhofsplatz, der im SWP-Artikel zitiert wird:


    Zitat

    Von Winning hält darüber hinaus auch unter ästhetischen Gesichtspunkten nichts von farbig markierten Fahrstreifen: „Wir sollten nicht anfangen, den Platz mit farbigen Linien zu verunstalten.“ Rivoir sieht das ganz anders. Der Platz sei trist und grau, „eine farbliche Nuance würde guttun“.

    Bin da ehrlich gesagt bei Rivoir...

    Sputnick: Vielen herzlichen Dank für die fantastische Dokumentation des Baustellenbesuchs! Dürfte bis auf weiteres der Post des Jahres (naja, die Serie von Posts des Jahres, oder so) sein - man darf sich gerne herausgefordert fühlen :).


    Zum Baustellenbesuch wie auch zum Drohnenvideo im Allgemeinen: Die Stadt macht, finde ich, einen richtig guten Job, was die Kommunikation des Baustellengeschehens angeht. Zum einen wegen der Vollständigkeit, aber auch wegen des gleichzeitig realistischen und positiven Grundtons. Sehr gut angelegtes Geld.


    Um den Wegfall der Rampe für die Schillerstraße zu kompensieren, wurde eine öffentliche Anbindung quer durch die Baustelle gebaut, die neben dem IKEA an die Behringerstraße angebunden ist.

    Oh, muss ich gleich mal abfahren - wann hat man schon mal die Gelegenheit...


    Zitat

    Im zweiten Bild zu sehen auch ein übrig gebliebener Verteilerkasten. Hier liegt das Glasfaserkabel von Vodafone für die Internetanbindung von Söflingen, das kürzlich für Schlagzeilen sorgte - von dem Kabel wusste Vodafone nämlich nichts, bis ein Bagger die Verbindung abgeräumt hat und Söflinen tagelang ohne Netz war.

    Immer wieder erstaunlich, wie sehr unsere Kommunen von quasi undokumentierter Infrastruktur durchzogen sind. Kein Vorwurf, das ist teils alles über Jahrzehnte gewachsen, teilweise liegen zwei Weltkriege dazwischen... wobei, die Glasfaserkabel müssten doch neuer sein :/.


    Zitat

    Die neue Wallstraßenbrücke wird an dieser Stelle übrigens mehrere Meter niedriger sein als die aktuelle. Laut Herrn Fraidel wird man vom IKEA-Parkplatz dann Münsterblick haben. Übrigens auch von einer wohl tatsächlich geplanten Würstchenbude auf dem IKEA-Parkhausdach ;)

    Oh, sowas. Kommt da ein Event Space hin?


    Inwieweit das Tor nach dem Umbau wieder in den Originalzustand versetzt wird, ist noch in der Diskussion - es gibt auch Forderungen, den Ist-Zustand mehr oder weniger zu belassen und beispielsweise modern "aufzustocken", sozusagen als Mahnmal für die Bausünden der Vergangenheit. Persönlich hoffe ich auf eine originalgetreue Rekonstruktion der Außenhülle und eine Umnutzung als Gastronomie (Café) innen, aber man wird sehen.

    Ich könnte mit beidem ganz gut leben, solange es Qualität hat. Selbst einer Rekonstruktion würde man wohl aber die Zeichen der Zeit ansehen, was aber nicht schlimm wäre. Am Stuttgarter Hauptbahnhof stürzte vor einigen Jahren aufgrund von Pfusch am Bau ein Teil der Außenfassade zum Arnulf-Klett-Platz ein; zwischenzeitlich wurde das Loch in der Fassade mit originalgetreuem Material wieder aufgebaut, man sieht aber doch recht deutlich, wo der Schaden war. Gebäude kommen halt wie wir Menschen auch nicht ohne Narben durchs Leben :). Kintsugi finde ich als Grundprinzip ganz schön.

    Es gibt interessante Neuigkeiten. In der Bürgerinfo sind die Ergebnisse aus dem "Werkstattverfahren" (so eine Art anspruchsvolle Abstimmung zwischen Investor, Stadtverwaltung und Planungsbüros) zu finden, und die sind sehr sehenswert.


    Konkret geht es erstmal um die Gebäude D und G im Areal:


    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Merckle, Ankner/Buchholz)


    Die Lösung könnte wie folgt aussehen:


    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Merckle, Ankner/Buchholz)


    Die alte Hauptpost würde umfassend saniert und um zwei transparente Geschosse aufgestockt werden. Daneben gäbe es einen Durchstich vom Bahnhofsplatz zum neuen Innenhof. In der Beschlussvorlage steht zur Fassadensanierung:

    Zitat

    Der Grundbaukörper aus den 1950er Jahren wird integriert und erhält eine vor die Massivwände vorgestellte dreidimensionale Natursteinfassade. Zugunsten von mehr Transparenz werden in den Obergeschossen die Brüstungen und im Erdgeschoss jede zweite Stütze zurückgebaut. Der zweigeschossig anmutende Durchgang zum Innenhof führt eine neue Fußgängerachse ein und unterstreicht die Zielsetzung der Verzahnung des Bahnhofplatzes mit dem Theaterviertel.


    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Merckle, Ankner/Buchholz)


    Im rückwärtigen Gebäudeteil spielt man mit dem Gedanken an einen Hochpunkt. Auch hier würde das Bestandsgebäude aufgestockt werden, auf dann insgesamt 10 Geschosse.


    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Merckle, Ankner/Buchholz)

    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Merckle, Ankner/Buchholz)


    Der Innenhof und Teile der Dachlandschaft sollen hochwertig gestaltet werden.


    ***


    Das alles hat noch keinen ganz großen Reifegrad; erstmal sollen die Gemeinderätinnen und -räte nur den Sachstandsbericht zur Kenntnis nehmen. Auch hängen manche Vorhaben wie die Aufstockung des nordwestlichen Gebäudes zum Hochpunkt von eingehenden statischen Untersuchungen ab. Trotzdem: So oder so ähnlich könnte das alles mal aussehen :).


    Auch interessant: In diesem Zusammenhang wurde der Rahmenplan für das Theaterviertel gewissermaßen fortgeschrieben:


    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Hähnig/Gemmeke)


    Neue Elemente unter anderem:

    • Die Postpakethalle soll erhalten und um einen Vorbau ergänzt werden, um einen neuen Kulturstandort zu entwickeln (siehe dazu auch einen SWP-Artikel zu einer Podiumsdiskussion dort vor kurzem)
    • Die Idee eines Radstegs vom Theaterviertel durch den obengenannten Vorbau und über die Gleise ins Dichterviertel wurde eingezeichnet.
    • Die Parkdeckspindel soll als gestaltendes/prägendes Element erhalten bleiben.
    • Das Gebäude C1 (Telekom-Bau) könnte ersetzt werden.
    • Ein weiterer Hochpunkt in der Mitte des Theaterviertels (10-11 Geschosse) neben einem neuen, kleinen Parkgelände.

    Die nördliche Hälfte bleibt eher unkonkret mit Platzhaltern.

    Nach der Absage des Südwestmetall-Neubaus sowie mit Blick auf die weiteren Updates aus dem zugehörigen SWP-Artikel ist die aktuelle Zwischenbilanz beim Masterplan Theaterviertel eher durchwachsen. Mit Blick auf die Karte:


    Auf der Haben-Seite:

    Auf der Soll-Seite:

    • Absage Südwestmetall-Neubau
    • Keine Pläne für das Areal von Hanser + Leiber, das ein gutes Drittel des Theaterviertels einnimmt
    • Keine Pläne für die Paketposthalle
    • Die Stadt will das Gebäude Zeitblomstraße 7 vorerst weiterhin halten und nutzen

    Ich kann durchaus verstehen, dass die Verwaltung angesichts der extremen Auslastung hinsichtlich der B10-Baustellen hier nicht auch noch tätig werden kann und will. Es hängt also von Privatinitiativen ab. Am ehesten dürfte es bei den Posthöfen konkret werden, an Geld mangelt es dem Projektentwickler ja nun wirklich nicht. Bei Hanser + Leiber bin ich auch überfragt... vielleicht gibt es private Investoren, die andere Grundstücke halten und einen Tausch schmackhaft machen könnten? Vielleicht so etwas wie die brachliegenden Industrieflächen an der Ecke Einsteinstraße/Magirusstraße, oder die Parkfläche am Söflinger Kreisel.