Beiträge von Finn

    Ich glaube, die Idee dahinter ist, "echte" Metropolverbindungen zu schaffen, die Linienflüge ersetzen - wie halt Paris-Lyon. Aber die Einsparungen, die man mit dem Verzicht auf die "kleinen" Halte in Deutschland erreichen würde, dürften den Hasen in der Tat nicht unbedingt fett machen. Am Beispiel der TGV-Linie nach München: Wenn man die Karlsruhe, Ulm und Augsburg rausnähme und nur noch Paris, Strasbourg, Stuttgart und München ansteuerte, wären damit vielleicht 15 oder 20 Minuten gewonnen - was bei einer Fahrzeit von aktuell 5:20 Stunden relativ gesehen nicht wirklich viel ausmacht.


    Der wesentliche Punkt, den ich aus dem Interview mitgenommen habe: Investieren, Investieren, Investieren. Wir können es uns aus meiner Sicht schlicht nicht leisten, uns zu Tode zu sparen. Ja: Die Planungs- und Baukapazitäten müssen erstmal da sein etc. etc., ist mir alles bekannt. Aber wenn ich lese, dass wir im Güterverkehr noch mit Kupplungen arbeiten, die 1840 entwickelt wurden, und welche Kapazitäten eine Modernisierung für andere Aufgaben freisetzen würde... worauf warten wir eigentlich noch?

    Am kommenden Freitag tagt der Gestaltungsbeirat wieder. Auf der Tagesordnung stehen zwei Projekte:

    Zitat

    1. Olgastraße 72, Freibereiche der Handwerkskammer (11:00 Uhr)

    2. Karlstraße 54-56, Neuentwicklung der Grundstücke (11:30 Uhr)

    Beides sehr interessant, finde ich. Das Gebäude der Handwerkskammer finde ich grundsätzlich gut und ansehnlich, aber das - für die Innenstadt - recht große Grundstück wird nicht gut genug genutzt. Insbesondere die großzügige TG-Einfahrt ist in dieser Lage für mich ein No-Go. Ich hoffe, das mögliche Projekt bezieht sich nicht nur auf eine Freiraumgestaltung oder dergleichen.


    Die Grundstücke in der Karlstraße sind ebenfalls mäßig bebaut: Eines mit einer Flachdachbaracke für einen Pizzaservice, ein anderes mit einem ältlichen Viergeschosser, dazu noch diverse Lager-/Gewerbebauten im rückwärtigen Bereich.

    Check-in für Geflüchtete: Stadt Ulm geht unter die Hotelbesitzerinnen [NUZ+]

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    Eine feine Adresse war die Blaubeurer Straße 35 noch nie. Im Leo-Mar-Hotel gibt es das Doppelzimmer schon für unter 70 Euro. [...] Die Stadt Ulm kaufte das "freundliche 3-Sterne-Hotel", so sie Eigenwerbung auf der Webseite, als Unterkunft für Geflüchtete. Wie es bei Immobilienthemen vorgeschrieben ist, wurde der Kauf in nicht öffentlicher Sitzung vom Ulmer Gemeinderat beschlossen. Beim Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie Ulms Finanzbürgermeister Martin Bendel auf Nachfrage der Redaktion sagte. Klar ist: Es handelt sich um einen "Millionenbetrag".

    Hat denn jemand mitbekommen, ob die Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen das Grundstück mittlerweile versteigert oder anderweitig veräußert hat? Im oben verlinkten SWP-Artikel vom Sommer 2023 war ja davon die Rede.


    Wobei ich selbst bei einer erfolgreichen Versteigerung erst mal nicht davon ausgehen würde, dass sich hier in absehbarer Zeit etwas tut. Auch ein abgespecktes Bauvorhaben müsste erstmal durchgeplant und finanziert werden. Wenn jemand solvent genug ist, um sich das Grundstück zu sichern und dann erstmal darauf zu sitzen, bis die Finanzierungsbedingungen attraktiver werden, könnte uns die Brache noch eine Weile erhalten bleiben. Und dann halt mal schauen, was möglich ist, wenn man soweit ist. Meine Erwartungen bezüglich eines Hochpunkts habe ich zurückgeschraubt, aber ein ansehnlicher Entwurf wäre mir angesichts der zukünftigen Präsenz im Straßenraum schon recht.

    Auf der Internetseite des Markts wird ein erster Entwurf schon angedeutet. Ich lehne mich mal mit einer Interpretation etwas aus dem Fenster, die - zugegeben - vielleicht auch etwas Wunschdenken beinhaltet: Zur Blaubeurer Straße hin könnte das Gebäude dreigeschossig ausfallen, mit einer repräsentativen und geschlossenen Ladenfront. Vermutlich dürften die Stellplätze für Kunden und Mitarbeitende sowie die Ladezonen dann im rückwärtigen Teil realisiert werden, wo die kleinere Erschließungsstraße ohnehin im Zuge der MOCO-Arealsentwicklung aufgewertet werden soll.


    Ich finde, dass das im Rahmen der mutmaßlich beschränkten Investitionsmittel eine ziemlich ansprechende Lösung wäre, die auch gut in die städtischen Vorstellungen für die Blaubeurer Straße passen würde.

    Drei Windräder sind in Jungingen in Aussicht [SWP+]

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    Vor einem Jahr war noch gar keine Windvorrangfläche im gesamten Stadtgebiet Ulm ausgewiesen. Jetzt hält die Stadtverwaltung unter sieben sogenannten Suchräumen zumindest einen in Jungingen für geeignet, um dort drei Windräder aufzustellen. Erst hatte sich der Ortschaftsrat von Jungingen dagegen ausgesprochen, weil der Standort auf der Gemarkung Großer Gehrn zum Großteil aus Wald besteht und ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bürger darstellt.


    Naherholung ist weiter möglich [SWP+]

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    Die Windkraftanlagen haben sich weiterentwickelt. Jetzt ist es höchste Zeit, dass Standorte ausgewiesen werden, findet Redakteurin Carolin Stüwe.


    Den Standort bei Jungingen finde ich prima. Er würde schon gut die Hälfte abdecken, was auf dem Stadtgebiet auszuweisen wäre. Weitere potentielle Standorte (Containerbahnhof, Mähringen, Harthausen, Eggingen) sind noch in der Prüfung. (Wenn man sich mal vor Augen hält, dass 2023 landesweit ganze 15 Anlagen errichtet wurden... liegt noch ein ganz schön langer Weg vor uns).

    „Im Wohnungsbau sieht es dramatisch aus“ [FAZ+]

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    Die Zahl der neu gebauten Wohnungen werde auf nur noch gut 200.000 zurückgehen, warnt Bau-Verbandspräsident Peter Hübner. Und auch für die Sanierung vieler Bahnstrecken sieht er schwarz.


    Zwar ein Plus-Artikel, aber aktuell offen einsehbar.


    Auf der anderen (?) Seite:


    „Horrende Mietsteigerungen, ein Schock für alle betroffenen Mieter“ [FAZ]

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    Der Deutsche Mieterbund befürchtet wegen der Krise am Bau und Hunderttausender fehlender Wohnungen einen weiteren drastischen Anstieg der Mieten. Selbst in Hochpreisregionen wie München seien die Mieten auch bei bestehenden Verträgen in den vergangenen beiden Jahren so stark wie noch nie gestiegen, sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). „Der aktuelle Mietspiegel für München wies durchschnittliche Mietsteigerungen von horrenden 21 Prozent im Vergleich zum vorherigen Mietspiegel auf, ein Schock für alle betroffenen Mieterinnen und Mieter.“

    Gespanntes Warten: Wann kommt die Baugenehmigung? [SWP+]

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    Man warte „täglich“ auf den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der Adenauerbrücke: So hat sich kürzlich Martin Denoix geäußert, der Vorsitzende des BUND-Kreisverbands Ulm. [...] Beim Vorhabenträger, dem Staatlichen Bauamt Krumbach, deutet Projektleiter Jürgen Gleixner an, dass er erst in mehreren Monaten mit dem Planfeststellungsbeschluss rechnet. Die Regierung von Schwaben als Genehmigungsbehörde müsse schließlich jede Einwendung behandeln und prüfen, ob diese gerechtfertigt oder nicht. [...] Ein Hinweis darauf, dass die Regierung über einen Punkt gestolpert ist, könne sein, dass beim Staatlichen Bauamt zusätzliche Unterlagen nachgefordert werden. „Bislang ist das aber nicht passiert.“

    Wird Galeria Kaufhof in Ulm jetzt geschlossen? Was Experten dazu sagen [Schwäbische]

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    Die Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof erschüttert auch den Kaufhaus-Standort in Ulm. Droht jetzt endgültig die Schließung? Was dafür und was dagegen spricht.


    „Was Benko mit uns gemacht hat, ist eine Schweinerei“ [SWP+]

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    Galeria Kaufhof hat in Ulm trotz der Insolvenz noch eine Chance. Das glaubt Claudia Bender ganz fest. Sie hat 45 Jahre dort gearbeitet und war lange Betriebsratsvorsitzende.


    Die Hoffnung besteht wohl darin, dass mit Wegfall der missbräuchlich ausgestalteten Mietverträge viele Standorte deutlich attraktiver für mögliche Investoren wären. Ich kann mir das durchaus vorstellen. Vielleicht würde auch die Stadt das Gebäude aus der Insolvenzmasse herauskaufen wollen?


    (Ansonsten schließe ich mich Frau Bender an: Benko und seine Helfer gehören eingebuchtet.)

    Mehr Licht und Sauberkeit – Stadt investiert eine halbe Million Euro [SWP+]

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    Tausende Menschen gehen jeden Tag über den Bahnhofsteg, und es werden mehr. Seit es direkte Zugänge zu den Bahnsteigen gibt, hat die Zahl der Fußgänger deutlich zugenommen. Wenn in diesem Jahr die Sanierung des Bahnhofsgebäudes startet, wird der Steg erst recht eine zentrale Rolle einnehmen für viele, die zum Zug wollen. [...] Die Entsorgungsbetriebe der Stadt (EBU) kehren und reinigen den Steg täglich. Doch vom Ergebnis aller Mühen ist meist schon nach kurzer Zeit nichts mehr zu sehen. Die Stadt Ulm will die Situation nun mit technischen Möglichkeiten verbessern. Voraussichtlich im Mai soll der Bahnhofsteg für rund 550 000 Euro eine neue Beleuchtung und eine Reinigungsanlage erhalten.


    Es mangelt an essenziellem Service [SWP+]

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    Am Ulmer Hauptbahnhof gibt es einige Verbesserungen. Dennoch bleiben gravierende Mängel. Zukunftsfähig ist das nicht. Ein Kommentar von Chirin Kolb


    Mit dem mangelnden Service sind unter anderem Bildschirme mit Fahrgastinformationssystemen an den Abgängen zu den Bahnsteigen gemeint, die die Bahn nicht installieren und finanzieren will, da der Steg städtisch sei. Die Stadt installiert nun indes ein Hochdruckreinigungssystem mit einem Betriebsgebäude auf der Westseite. Wünschenswert sei wohl auch ein zweiter Aufzug auf der Westseite; die bestehende Aufzuganlage gehöre laut einer im Artikel zitierten Aussage wohl zu den meistgenutzten deutschlandweit.

    Neu-Ulm hat eigentlich nur 2 Parkähnliche anlagen, wobei der Glacis-Park und die Glacis-Anlagen auch nur ein Streifen ist, der meiner Meinung bestmöglichst zum Park gestaltet ist.

    Kleiner Einspruch: Die "rückwärtige" Bebauung des Glacis entlang der Turmstraße finde ich urhässlich und unpassend.



    Unter anderem mit barrackenähnlichen Werkhallen eines Anlagenbauers direkt neben dem Wasserturm, einem der wirklich wenigen Wahrzeichen der Stadt, sowie einem Busdepot. Ja, klar, ist nicht die Sahneseite des Glacis. Aber wieso man solche Nutzungen nicht schon längst städtebaulich gut begründbar rausverlagern konnte, no idea. Steht das wirklich auf keiner kommunalpolitischen Agenda in Neu-Ulm? Hat das niemand auf dem Radar?


    Bei der Umwidmung des Streifens zwischen Offenhausen und Pfuhl wäre ich bei dir - bebaut werden darf er eh nicht, und eine wertige Grünanlage dürfte biologisch und ökologisch allemal interessanter sein als ein (mutmaßlich) mit intensiver Landwirtschaft überzogener Acker, sofern er nicht als Kaltluftschneise oder dergleichen fungieren muss.

    Ich halte es grundsätzlich für berechtigt zu diskutieren, ob Stellen wie diese nicht eher allgemeinen und öffentlich zugänglich und nutzbar sein sollten. Eine solche Donaulage ist halt schon ein Privileg. Es ist halt aber auch ein relativ schmaler Streifen, der von EFH abgegrenzt wird - da eine reizvolle Parkanlage herzustellen und zu unterhalten, eben gleich gegenüber von der Friedrichsau, stelle ich mir etwas schwierig vor. So eine Art "Friedrichsau rechts der Donau" könnte aber ein interessantes Projekt für eine Landesgartenschau sein.


    Spannender finde ich den Abschnitt südwestlich vom Herbelhölzle:



    Kurz- bis mittelfristig könnten sich hier interessante Entwicklungen ergeben: Angefangen beim Ex-Barfüßergelände über den Bestandsbau des Lessing-Gymnasiums einschließlich des Sportgeländes bis hin zum Landratsamt und vielleicht auch zum Hallenbad. Tabula rasa ist sicherlich nicht zu erwarten, aber in zehn Jahren dürfte die Gegend doch etwas anders aussehen. Die bayerischen LGS sind übrigens bis 2032 terminiert :).


    (Mein Tipp: Der Landkreis könnte darüber nachdenken, das freiwerdende Lessing-Grundstück mit einem neuen Landratsamt zu überbauen, wenn eine Sanierung des bestehenden nicht mehr wirtschaftlich ist.)

    Was nach der Signa-Krise von Galeria übrig bleibt [WiWo+]

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    Galeria am Abgrund: Der Überlebenskampf von Deutschlands letzter großer Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof geht in die finale Runde. Ist das Unternehmen jetzt noch zu retten?


    Mehrere Kaufhof-Immobilienfirmen gehen in die Insolvenz [WiWo]

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    Die Krise der österreichischen Signa-Gruppe hat nun auch Insolvenzanträge mehrerer Warenhausimmobiliengesellschaften in Deutschland ausgelöst. Informationen unserer Redaktion zufolge haben unter anderem die Kaufhof Aachen GmbH, die Kaufhof Heilbronn GmbH, die Kaufhof Mainz GmbH, die Kaufhof Nürnberg GmbH, die Kaufhof Würzburg GmbH sowie die Kaufhof Ulm GmbH Insolvenzanträge gestellt.


    Experten sicher: Galeria Kaufhof in Ulm steht vor dem endgültigen Aus [NUZ+]

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    Jetzt hat auch der Immobiliengesellschafter des größten Ulmer Geschäfts Insolvenz angemeldet. Experten sind sich sicher, dass in der Ulmer Bahnhofstraße 5 bald die Lichter ausgehen.


    Der längere WiWo-Artikel vom 5. Januar 2024 hinter der Bezahlschranke ist ganz interessant. Unter anderem scheint das letzte Sanierungskonzept von Geiwitz grundsätzlich tatsächlich zu verfangen: Von den 23 verbliebenen süddeutschen Filialen sollen 22 profitabel sein und mit Umsetzung der Regionalisierungsstrategie, die den Filialleitungen mehr Flexibilität bei der Zusammensetzung ihres Warenangebots zugesteht, ein teils deutliches Umsatzplus verzeichnen. Die Mieten, die Kaufhof aber an den Signa-Standorten an den eigenen Mutterkonzern abführen musste, lagen und liegen aber wohl gut 30 Prozent über dem ohnehin hohen Niveau für diese Einkaufslagen. Umsatzstarke Häuser wie in Köln an der Hohen Straßen oder Frankfurt an der Zeil mussten bis zu 35 Prozenten des Umsatzes als Miete abdrücken und waren damit kaum profitabel. Indes: Die Insolvenzen sind angemeldet, eine Zerschlagung des Konzerns zeichnet sich ab.


    Den NUZ-Artikel kann ich nicht lesen - steht da mehr drin als eine Zusammenfassung des WiWo-Artikels?

    Wie wohnt man künftig in Ulm und in Neu-Ulm? [SWP+]

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    Die Baukosten steigen, die Zinsen auch: Während bezahlbarer Wohnraum knapp ist, steckt die Bauwirtschaft in der Krise und legt Projekte auf Eis. „Davon merken wir in Neu-Ulm nicht viel“, berichtet Stadtbaudirektor Markus Krämer und klingt dabei hörbar erleichtert. Ein Beispiel ist das Gebiet „Am Illerpark“, westlich des Wiley-Geländes gelegen. Insgesamt sollen hier eines Tages rund 640 neue Wohnungen entstehen. Derzeit wird ein erster Bauabschnitt vermarktet. Die Bewerbungsfrist für Bauträger wurde im frühen Herbst verlängert, aber nun ist man in der glücklichen Lage, aus zahlreichen Bewerbungen das beste Konzept auswählen zu können.

    Im Artikel wird argumentiert, dass die niedrigere verplichtende Sozialquote in Neu-Ulm (20 Prozent ab 75 WE) gegenüber Ulm (40 Prozent für 25 Jahre ab 700 qm BGF) für eine höhere Bauaktivität sorgt. Entsprechend äußert sich auch Martin Bendel und verweist auf die im Frühjahr anstehende Wohnungsdebatte im Gemeinderat.