Beiträge von Sputnick

    Zieht bestimmt am Wochenende die Kundschaft aus der Umgebung an. Am neuen Eselsberg gibts nur an der Heilmeyersteige einen weiteren Bäcker.


    edit: Da gibts doch noch einen zweiten - auch einen Staib. ggg

    Stellt sich halt die Frage, warum ein Bewohner des Neuen Eselsberges jetzt den Berliner Ring hochfahren (oder -laufen) sollte, um an seine Brötchen zu kommen.

    Für mich als Bewohner des Pfaffenhau V ist das schon eher eine Option; ich habe ansonsten die Wahl, runter zum Blaupark oder zum Kirsamer in der Erhard-Grötzinger-Straße zu gehen. Letzterer taugt nix, und am REWE im Blaupark ist es samstag vormittags schon oft eklig voll...

    Ulm Nord ist jetzt aus Stuttgart und nach München für den Verkehr freigegeben. Auch die Verlängerung des Eiselauer Wegs bis zur L1239 ist fertig. Das Stammhaus der Bäckerei Staib am Eiselauer Weg liegt nun plötzlich direkt an der Ausfahrt und freut sich bereits über Fernfahrer-Kundschaft (mit einem Kaffee-mit-LKW-Special).

    Bäckerei Staib ist seit circa einer Woche offen. Großer schöner Laden mit angeschlossenem Cafe, und zumindest für den Anfang auch sonntags bis nachmittags geöffnet. Unter der Woche hat man ihnen wohl schon vor allem mittags die Bude eingerannt; wie das langfristig im Gewerbegebiet mit Wochenendkundschaft aussieht, wird sich noch rausstellen müssen...

    An der Iller passiert mittlerweile ja auch viel in Sachen Renaturierung, nicht nur um Vöhringen herum. Ich denke, dass das Bewusstsein mittlerweile da ist, nur braucht's halt Geld und Zeit, um einiges wieder ungeschehen zu machen. Natürlich wird es nie wieder zu einem frei mäandernden Fluss kommen, aber zumindest eine vollständige Durchlässigkeit für Fische und große Vogelschutzgebiete entlang des Flusses sind sicher realistisch. In diesem Sinne lohnt es sich übrigens auch, (vor allem im Frühjahr) mal das Nordufer der Donau direkt vor dem Kraftwerk Oberelchingen zu besuchen. Man hat dort mittlerweile einige hundert Meter des Deiches renaturiert und so in ein Vogelparadies verwandelt, das in der Gegend sicher seinesgleichen sucht. Ein Pilotprojekt, das wohl zukünftig weiter ausgedehnt werden soll.


    In Karlsruhe hat man in den letzten Jahren viel für das dortige Flüßchen namens Alb getan. Die Alb war im wesentlichen ein begradigter Kanal, ist mittlerweile zu großen Teilen im Stadtgebiet wieder ein naturnahes Gewässer und wunderschön. Dabei wurde auch viel Grundlagenforschung betrieben, zum Beispiel um Strömungen so zu lenken, dass die Uferbereiche geschützt werden. Das Ergebnis, neben der Rückkehr der Tier- und Pflanzenwelt und der Naherholung für die Menschen, ist eine geringere Strömungsgeschwindigkeit, weniger Erosion und besserer Hochwasserschutz.

    An der Mündung des Hochrheins in den Bodensee bei Bregenz hat man das Kieswerk einfach direkt an den Mündungskanal gesetzt. Da wird der Alpenkies dann permanent frei Haus geliefert. Bei dem Konstrukt geht es ja darum, die Verlandung der Bregenzer Bucht zu verhindern.


    Läßt man der Natur völlig ihren Lauf, dann ändern Gewässer ihren Verlauf ständig. Generell mäandern Flüsse natürlichweise und verlangsamen so ihren Lauf, was der Erosion (und der Geschiebe-Erzeugung) dann auch entgegen wirkt. Aber dafür brauchen sie viel Raum - man muss sich nur mal anschauen, wie breit das Rheintal war, bevor Herr Tulla Hand angelegt hat. Sowas ist heute kaum mehr umzusetzen, will man nicht Stadterweiterungen und Dörfer aus den Auen wieder rausverlegen, zumal die Auen ja ohne Kontrolle auch wieder als Hochwasserpuffer dienen würden. Schöner wäre es allemal, keine Frage, allerdings haben die Anwohner da vermutlich was dagegen...


    Im konkrekten Fall der Donau würde ich erwarten, dass sich zwar innen eine Kiesbank ablagert, dafür außen die Strömung und die Erosionskräfte deutlich zunehmen. Man müsste dann dort entweder auf die Uferbefestigung verzichten und akzeptieren, dass die Donau sich mehr Raum nimmt, oder die größere Strömung tieft das Flußbett weiter aus... ich denke, den Kies einfach liegen zu lassen, aber sonst nix zu tun, würde einfach nicht funktionieren.

    Mein Arbeitgeber hat das nicht gemacht.

    Ich war selbst überrascht daß nur die beiden Kreuzungsbereiche gemacht wurden. Vielleicht ist am nächsten Wochenende das Zwischenstück fällig?

    Ja, so wird's sein (wurde weiter unten ja auch bestätigt). Als ich die Frage stellte, war mir noch nicht bewusst, dass das Zwischenstück fehlte - ich hatte nur den schönen frischen Teer und die blitzenden neuen Markierungen an den beiden Enden gesehen ;)

    Seit Freitag wurde der Fahrbahnbelag auf dem Berliner Ring zwischen Blautalbrücke und der Zufahrt zur oberen Heilmeyersteige erneuert. Dazu war der Berliner Ring in dem Bereich gesperrt.

    Ab morgen früh 4:00 Uhr soll der Verkehr wieder rollen, lt. Aussage eines Mitarbeiters der Stadt Ulm.

    Nächstes Wochenende ist ja meines Wissens nochmal eine Vollsperrung angesagt. Was ist dort dann geplant? Der von dir genannte Teil sah mir vorhin schon weitgehend fertig aus, in beide Richtungen, inklusive Markierungen - da wird man also eher nicht nochmal drübergehen müssen. Gibt's dann einen neuen Belag im weiteren Verlauf Richtung Norden?

    Es ist aber schon unfassbar, mit welcher Renitenz sich manche Leute gegen die Änderung der Verkehrsführung wehren. Vorhin nochmal kurz am Pendlerparkplatz gestanden, da ist dann direkt wieder jemand durch die für den Baustellenverkehr geöffnete Absperrung gefahren. Weiter südlich der Baustelle hat man zwei Drittel des Weges mit Baggerschaufeln blockiert, da fahren die Leute dann halt über die Grasnarbe am Rand. Und neben der Absperrung der zweiten Ausfahrt des Parkplatzes sind mittlerweile tiefe Reifenspuren im Gras. So steil wie das da erst durch den Graben und dann die Böschung hochgeht, hätte ich ja echt Angst um meinen Unterboden, aber das scheint manche nicht zu stören...


    Den neuen Radweg gen Nersingen hat man ja mittlerweile auch weitgehend blockiert, würde mich aber nicht wundern wenn dann auch Leute über den Schotter nebendran ausweichen...

    Ich war dann heute auch nochmal da. Seit dem Foto von cortauri hat man nochmal Hand angelegt, und eine Doppelbarriere über die ganze Straßenbreite aufgestellt. Gab wohl noch genügend Leute, die die halbseitigen Sperren umfahren haben. Ich vermute, die südliche Ausfahrt des Parkplatz ist auch gesperrt, damit nicht ein paar ganz Schlaue den Schlenker über den Parkplatz nehmen.


    Aber auch in den paar Minuten, die ich da für die Fotos gestanden bin, sind drei Autos von Süden gekommen. Zwei haben gewendet, einer hat sich gedacht, er könne einfach auf dem rechts abbiegenden neuen Radweg weiterfahren. Der geht vermutlich bis hinter den Kreisverkehr vor Nersingen, wo man dann ja wieder auf die B10 kommt. Bin gespannt, ob man da noch Poller setzen wird, um auch diesen Schleichweg dichtzumachen.


    Ich habe dann gestern noch die letzte Chance genutzt und bin nochmal über die Straße gefahren. In Steinheim war die neue Beschilderung bereits installiert, aber noch abgeklebt. Interessanterweise wird die Straße tatsächlich als Fuß- und Radweg blau beschildert, mit Zusatzzeichen freigegeben für die Landwirtschaft. Ich hätte da ja eher ein KFZ-Durchfahrtsverbot erwartet. Leider habe ich es versäumt, Fotos zu machen :(


    Am anderen Ende (Pendlerparkplatz) habe ich keine Beschilderung entdeckt. Das Ende wird aber ja eh komplett zugemacht, wenn ich richtig verstehe, und das wohl zeitnah, da die Erweiterung des Autobahnanschlusses nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Aber ich habe auch rund um den Parkplatz keine Hinweisschilder auf eine baldige Schließung gesehen; ich würde ja erwarten, dass da schon einige Zeit vorher was hängen müsste, um bei Baubeginn freie Fläche zu haben... warum sollte man aber die Neubeschilderung an einem Ende der Straße forcieren, wenn das andere Ende noch offen bleibt?


    Ein paar noch abgeklebte Umleitungsschilder habe ich in der Umgebung auch entdeckt, z.B. in Finningen am Abzweig Richtung Steinheim. Mag sein, dass der Verkehr für die Buchberger Straße dorthin umgeleitet werden soll, habe aber am Anfang der künftigen Sperrung zumindest keine Hinweise auf Umleitungsbeschilderung gesehen, und die Verbindung Holzheim - Steinheim soll ja eigentlich auch erhalten bleiben...

    Ja, das war aber schon 1982. Fußmarsch vom Bahnhof Sportfeld... <X

    20 Jahre später war das dann immer noch der (vermutlich) gleiche Fußmarsch, aber wahrscheinlich mit deutlich größerem Polizeikordon um die Auswärtsfans. Und Schlachtgesänge zwischen den Ultras und den Anwohnern die aus den Fenstern gepöbelt haben, man lief ja mitten durch die Stadt ;) Aber wir schweifen ab. Den Ulmern würde ich jedenfalls eine gute sportliche Zukunft und damit verbunden dann auch ein dementsprechendes Stadion wünschen, auch wenn's Geld kostet. Man sieht hier ja an anderen Sportarten, dass sowas durchaus ein Aushängeschild sein kann.

    Um die Leute mehr in die Innenstadt zu bringen, helfen eigentlich Outlet Center, wie es Metzingen hinbekommen hat sicher sehr gut.


    Gerade das Blautalcenter wäre dafür doch gut gerüstet.

    Verstehe ich nicht - warum sollte ich in die Innenstadt gehen, wenn ich draußen alle Einkaufsmöglichkeiten habe? Ich hab die Innenstadt von Metzingen jedenfalls noch nie gesehen ;) Und einen Laden, den ich im Blautalcenter finde, besuche ich genau dort und nicht in der City.

    Nach deinen Erklärungen frage ich mich aber immer noch:

    Warum baut dann die Stadt Karlsruhe trotzdem an der gleichen ungünstigen Stelle noch mal ein Stadion? Keine ÖPNV-Anbindung, massive Verkehrseinschränkungen sind halt auch nicht der Burner.

    Und, soweit ich das mitbekommen habe, war der Bau einer neuen Arena keineswegs unumstritten.

    Oh, unumstritten war da gar nix, das hat sich über viele Jahre hingezogen. Bis hin zu Rechtsstreitigkeiten zwischen Stadt und Verein, die bis heute nicht ausgestanden sind. Es geht halt bei einem 8-9-stelligen Betrag um viel Geld, und nicht jeder Karlsruher ist gerne bereit, seine Steuergelder in den Fußball zu investieren. Alleine schon das Finanzierungsmodell, also wer zahlt was und wieviel, hat sicherlich Jahre bis zu einer Einigung gebraucht, und wurde durch die eher durchwachsene sportliche Leistung und die Schuldenlast der Vereins nicht leichter. Was aber schon lange klar war: entweder ein neues Stadion muss her, oder der Wildpark muss komplett um- und ausgebaut und saniert werden, vor allem auch um den Lizenzbedingungen der höheren Ligen zu genügen. Wie gesagt, Überdachung aller Plätze und solche Sachen. Angesichts des maroden Zustands des alten Stadions wäre eine Modernisierung vermutlich nicht viel billiger zu haben gewesen.


    Auch die Standortfrage wurde jahre-, wenn nicht jahrzehntelang diskutiert. Es gab neben dem jetzigen Standort noch zwei Alternativen außerhalb der Stadt, mit tendenziell besserer ÖPNV-Anbindung und weniger Konflikten mit der Bevölkerung. Da gab es aber dann wohl Probleme mit dem Eigentum und der Umsiedelung vorhandener Kleingärten, und beide Alternativen wären wohl mindestens doppelt so teuer geworden wie ein Neubau am alten Standort. Dann hat das Planungsbüro nicht geliefert, und zu guter Letzt ist das KIT bzw. das Land wohl aus der Idee ausgestiegen, das alte Wildpark-Gelände als Nachnutzer käuflich zu erwerben. Mehrkosten von über 100 Mio Euro waren dann mit ein paar Hundert Meter weniger Fußweg kaum zu rechtfertigen.


    Der Neubau löst übrigens das Parkproblem und die Fantrennung, es gibt dann auch einen separaten Parkplatz für Fanbusse und separate Wege zum Stadion, von daher dürfte sich das Ganze sehr entspannen. Man muss halt immer noch ein gutes Stück laufen, aber... mal als Auswärtsfan in Frankfurt gewesen? ;)

    Was dabei herauskommt kann man seit einiger Zeit in Karlsruhe betrachten.

    Als alter KSC-Fan und langjähriger Dauerkartenbesitzer im D1 (schon ein Jahrzehnt her) muss ich fragen: was kann man denn da so betrachten? Ich habe damals als aktiver Fan den mehr oder weniger provisorischen Umbau des Wildparkstadions von einer Mehrzweckarena in ein reines Fußballstadion mitbekommen (inklusive Verschiebung des Rasens und Einbau einer Rasenheizung), aber eben auch die alljährliche Diskussion um (teure) nötige Umbauten und Sondergenehmigungen für Frickel-Lösungen zum Lizenzerhalt, wie den Bau neuer Flutlichtmasten oder (in der zweiten Liga) die Pflicht zur Überdachung weiterer Tribünen (der man glücklicherweise durch Abriss der alten Wälle zur Umbau-Vorbereitung entgehen konnte). Wenn der SSV auf absehbare Zeit in die Profiligen aufsteigen sollte, dann sollte man dafür auch infrastrukturmäßig gerüstet sein, sonst gibt's halt keine Lizenz. Und ein neues Stadion baut man dann nicht einfach so in der Sommerpause.


    Ich habe aber als langjähriger Besucher des "alten" Wildparkstadions auch gesehen, wie diese Frickel-Lösungen und Einschränkungen und Altlasten sich anfühlen. Der 2-km-Fußmarsch vom ÖPNV zum Stadion (wahlweise die überfüllten Shuttlebusse), die kaum vorhandene Fantrennung nebst "bitte bleiben Sie die nächsten 60 Minuten nach Abpfiff im Stadion, bis die Gästefans weg sind", der Parkplatzmangel und dadurch bedingtes Wildparken am Wald- und Straßenrand, der Rückmarsch nach dem Spiel mit 20.000 anderen auf der natürlich für jedes Heimspiel stundenlang zu sperrenden vierspurigen Straße, wo sich dann gleichzeitig noch die Autos der von weiter her angereisten Fans auf dem Weg vom Parkplatz zur Autobahn durchquälen mussten, nicht zu vergessen Polizeibusse und -pferde. Die völlig unzureichenden sanitären Anlagen, die einer Kneipe unwürdig gewesen wären, die "Kioske" in Form von Wagen außerhalb der Arena...


    Nach jahrzehntelangem Hin und Her baut man nun endlich am neuen Wildparkstadion, und wider Erwarten gibt das sogar eine richtig schöne Lösung, nicht die von vielen befürchtete Billigvariante. Eine richtige Arena, zu sehen z.B. hier: https://www.ka-news.de/fotos/b…stadion;cme522662,1981383

    Obwohl ich schon seit meinem Umzug ins Ulmische nicht mehr im Stadion war, freue ich mich trotzdem für den Verein und seine Fans, dass sie eine neue Heimat bekommen. Gebaut übrigens zu großen Teilen von der Stadt Karlsruhe, nicht vom Verein, der weiterhin zur Miete dort wohnen wird. So ein Fußballverein ist halt auch ein Aushängeschild für Stadt und Region, und nicht zuletzt auch ein "Devisenbringer"...

    Meine Erfahrung ist, dass meine Nutzungsänderung nur bedingt mit dem Autoverkehr zusammenhängt. Klar überlegt man, ob man sich das Geld fürs Parken nicht lieber spart (oder auch das nicht ganz billige ÖPNV Ticket), klar fährt man dann im Zweifel nach Senden z.B. ins Industriegebiet. Aber viel viel öfter gehts mir so, dass ich allgemein nicht mehr die Filialisten aufsuche. Mein Einkauf beginnt sowieso mit der Recherche - was überhaupt für ein Teil meinen Bedarf decken kann - im Internet. Und wenn ich mich da entschieden habe, bin ich ehrlich gesagt selbst für einen kleinen Rabatt nicht mehr sehr motiviert das Geschäft zu finden, dass diesen Bedarf deckt. So kommt es dann, dass ich in die Stadt reinfahre, um die Stadt zu erleben, Essen zu gehen und Freunde zu sehen. Aber zum Einkaufen relativ spezifisch nur noch, z.B. weil ich ein individualisiertes Produkt brauche, einen Fachmann, bzw. einen Filialisten, den es sonst nirgends gibt. Da ich von Deinem Führerschein her auf ein ähnliches Alter schließe Aki , war ich aufmerksam bei Deiner Aussage, dass Du heute kaum mehr Geschäfte aufsuchst.

    Da glaube ich sehr wohl, dass es vielleicht eine generelle Entwicklung gibt, welche solche Städte gleicher Größe und Einzugsgebiete trifft, wie Ingolstadt/Ulm. Bisher war diese Kannibalisierung hauptsächlich auf Klein- und Mittelzentren begranzt, jetzt kommen die Oberzentren dran.

    Geht mir ähnlich, und ich bin vermutlich älter als ihr beiden ;) Seit ich circa 2013 aus dem Fischerviertel erst auf den Eselsberg und dann ein paar Meter weiter runter in den Pfaffenhau gezogen bin, verschlägt es mich eigentlich nur noch in die Innenstadt, wenn ich dort mal mit Freunden/Kollegen was essen oder trinken gehen will (was in letzter Zeit aus gegebenem Anlass auch nicht mehr vorkommt), oder wenn ein Arztbesuch bei einem der dort ansässigen Spezialisten ansteht. Höchstens wenn man mal Besuch von außerhalb bekommt, geht man mal Richtung Münster oder Fischerviertel aus touristischen Gründen.

    Wenn's ein gastronomisch geprägter Innenstadtbesuch ist, nehme ich promillebedingt den ÖPNV, ansonsten steuere ich mit dem Auto direkt eins der Parkhäuser an, weil das einfach bequem ist, und normalerweise sind die Parkgebühren günstiger als zwei Tickets für den Bus. Zwischenzeitlich habe ich den kostenlosen ÖPNV am Samstag sehr gerne genutzt, seit Infektionsgefahr und Maskenpflicht habe ich darauf aber ehrlich gesagt keine Lust mehr. Trotzdem würde ich mir auch nach der Corona-Krise gerne weiterhin einen dauerhaften kostenlosen ÖPNV zumindest an Wochenenden wünschen...


    Zum Einkaufen gehe ich seit meinem Wegzug quasi gar nicht mehr in die Innenstadt. Wozu auch? Die relevanten Ketten gibt's im Blautal-Center und in der Glacis-Galerie leichter erreichbar, und in ersterem mit kostenloser Parkmöglichkeit. "Durch die Fußgängerzone flanieren" zu können war noch nie ein Anreiz für mich, viel zu viele Menschen und die ewig gleichen Läden. Die Galeria Kaufhof habe ich in knapp 10 Jahren nicht einmal aufgesucht. Für Lebensmittel in die Stadt zu fahren ist ja eh völliger Blödsinn. Ärzte und Dienstleister suche ich mir nach Möglichkeit außerhalb der Innenstadt, was mir mit wenigen Ausnahmen auch gelingt. Seit ich in Blaustein wohne, bleibt mir dankenswerterweise auch der Gang zur überfüllten und schwer erreichbaren Hauptpost am Bahnhof erspart, was Online-Bestellungen noch attraktiver macht - Abholshops für alle relevanten Paketdienste und die Packstation sind eh im Blaupark an der Hummelstraße vorhanden.


    Abgesehen von Barfüßer und diverser anderer Gastronomie hat die Ulmer Innenstadt für mich einfach kein Alleinstellungsmerkmal, das einen Besuch derselben für mich rechtfertigen würde...

    Ich glaube was gern missverstanden wird -auch weil die Politik aus rechtlichen Gründen das so provoziert- ist, dass diese Projekte keine Verkehrsprojekte im klassischen Sinn sind. Es geht zwar auch am Rande um effektivere Strukturen (weniger Material mehr Leistung), jedoch hauptsächlich geht es um eine effektivere heißt wirtschaftende Nutzung von Innenstadtflächen. Man sieht das in Altona, in München, in Stuttgart, selbst in Ulm, überall wird Gleisfläche zugunsten von Wohn-und Büroflächen zurückgebaut. Rechtlich darf die Infrastruktur jedoch nicht weniger leistungsfähig werden. Daher werden die Projekte teurer, weil mehr unter den Boden muss, mehr Durchgangsbahnhöfe sein müssen, einfach weil bei gleicher Leistungsfähigkeit weniger Fläche genutzt werden darf. Ist bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, da Wir Unsere begrenzten Flächen natürlich maximal effektiv nutzen müssen. Die Folgen sind aber mangelnde Reziprozität und schwierigere Ausbauoptionen und genannte Kosten, welche sich mehrfach niederschlagen (limitiertes Gesamtbudget fürs Schienennetz). Also ein schmaler Grad.

    Bei S21 hat man dann leider (sicherlich bedingt durch die Proteste, die jahrelangen Verzögerungen und Kostensteigerung) am falschen Ende gespart, indem man sich den Weg für eine sofortige oder auch spätere Kapazitätserweiterung auf 10 unterirdische Gleise buchstäblich verbaut hat. Die wären unter den gegebenen Platzverhältnissen gerade noch drin gewesen, eine bauliche Vorbereitung hätte aber zu Mehrkosten geführt. Heutzutage würde man es vermutlich trotzdem machen (andere Erweiterungsoptionen beispielsweise an der Wendlinger Kurve werden ja bereits umgesetzt), aber nun ist es wohl zu spät und die Achtgleisigkeit in Beton gegossen...

    Auch ganz spannend, den Zustand bzw. die Existenz der umliegenden Gebäude mal mit dem heutigen Zustand zu vergleichen (ich hab dafür einfach mal Google Maps in 3D verwendet). Beispielsweise wurde im Film noch beschrieben, wie das damalige AOK-Gebäude aufwendig unterfangen und mit Trafostation im Keller versehen wurde. Heute ist da eine Grünfläche... Die Gebäude, die dem Xinedome Platz machen mussten, sind im Film auch noch zu sehen, ebenso das alte Stellwerk. Und die alte Zinglerbrücke in Stahlrahmenbauweise!