Teil 2:
Um den Wegfall der Rampe für die Schillerstraße zu kompensieren, wurde eine öffentliche Anbindung quer durch die Baustelle gebaut, die neben dem IKEA an die Behringerstraße angebunden ist.
Im zweiten Bild zu sehen auch ein übrig gebliebener Verteilerkasten. Hier liegt das Glasfaserkabel von Vodafone für die Internetanbindung von Söflingen, das kürzlich für Schlagzeilen sorgte - von dem Kabel wusste Vodafone nämlich nichts, bis ein Bagger die Verbindung abgeräumt hat und Söflinen tagelang ohne Netz war. Alle anderen Kabel sind ja schon vor einigen Monaten aus dem Baufeld verlegt worden. Rechts von dem im Bild sichtbaren Bereich befindet sich nun ein neuer, unterirdischer Verteilerraum für die Infrastruktur.
Der Geländestreifen neben der B10 und der Wallstraßenbrücke gehörte bis vor kurzem der Bahn und konnte nach langen Verhandlungen von der Stadt erworben werden, was wohl so einiges erleichtert.
Die neue Wallstraßenbrücke wird an dieser Stelle übrigens mehrere Meter niedriger sein als die aktuelle. Laut Herrn Fraidel wird man vom IKEA-Parkplatz dann Münsterblick haben. Übrigens auch von einer wohl tatsächlich geplanten Würstchenbude auf dem IKEA-Parkhausdach
Als nächstes gab es dann einige Erläuterungen zu den Brückenschäden. Gut sichtbar im folgenden Bild einige der Verstärkungsmaßnahmen:
Auch die Stahlbrücke im Hintergrund, Baujahr 1906, muss bis 2026 ersetzt werden - das Gleis von der FIBA nach Stuttgart via Geislingen. Heißt also, dass die Bahn ihr eigenes Brückenbauprojekt durchziehen muss zur gleichen Zeit, in der die Wallstraßenbrücke ersetzt wird. Chaos und Platzprobleme sind vorprogrammiert.
Es gab dann so einige Erklärungen zum Abriss der Brücke, das meiste dürfte nicht ganz neu für die geschätzten Forenteilnehmer sein. Gesperrt wird die Fahrrichtung Süd am 29.11.2025; am 30.11.2025, dem ersten Adventssonntag, wird es auf der B10-Fahrbahn eine öffentliche Feier geben (schonmal vormerken!). Danach beginnt die "Leichterung" der westlichen Wallstraßenbrücke, also die Entfernung von Anbauten und Belag. Im März beginnt der eigentliche Abriss. Hierfür wird am Ende der Behringerstraße, an der nordöstlichen Ecke des IKEA-Gebäudes, ein gigantischer Kran aufgebaut - Liebherr LR 13000, dem einen oder anderen vielleicht auch von SpaceX bekannt, und der weltgrößte Raupenkran. Angeliefert in 170 LKWs wird er das Ulmer Münster überragen. Alleine 750 Tonnen Ballast werden benötigt, um die Brückenteile herauszuheben. Diesseits der Gleise werden 15 Meter breite Streifen gesägt; je weiter weg vom Kran, desto schmaler die Streifen. Für die ganze Aktion sind 4+8 Wochen Sperrpause genehmigt (ich habe nicht ganz mitbekommen, wie sich das aufteilt). In dieser Zeit muss nicht nur die Brückenhälfte komplett entfernt sein, sondern es müssen auch schon die Pfeiler der neuen Brücke gebaut werden. Dem Zeitdruck ist es geschuldet, dass die Pfeiler nicht wie in manchen Entwürfen schön designt und geschwungen werden, sondern quadratisch-praktisch-gut - was manche Kritiker wohl zu der Aussage verleitet, dass Ulm hier die häßlichste Brücke Deutschlands baue. Ich denke mal, in dieser Gegend macht es keinen großen Unterschied, wie die Brückenpfeiler ausgestaltet sind. Nebenbei werden so wohl auch einige Milliönchen eingespart. Es soll übrigens zeitnah Visualisierungen auf der Webseite geben!
Ein interessantes Detail findet sich auf dem folgenden Bild: Die Weiche im Vordergrund ist die einzige Verbindung zur DB-Werkstatt, die für die Züge aus Stuttgart 21 vorgesehen ist. Ohne diese Weiche würde, laut Bahn, "S21 nicht funktionieren". Die Stadt Ulm hat sich wohl bereit erklären müssen, eine zusätzliche Anbindung weiter östlich zu finanzieren, und während der Sperrpause dieses eine Gleis zweimal täglich für eine Stunde zu öffnen, damit die Werkstatt weiter betrieben werden kann...
Hier nochmal ein Blick nach Süden - man entschuldige die merkwürdigen Artefakte am unteren Bildschirmrand, hier hat die KI einige Köpfe entfernt, um die Privatsphäre der beteiligten Personen zu wahren. Ungefähr an der Stelle der Container wird das Widerlager der neuen Brücke sich befinden.
Auf der Westseite des Blaubeurer Tors ist die Trassierung der "Kartoffel" schon weit fortgeschritten. Die Betonplatten bedecken und schützen eine Gasleitung; man sieht hier auch die "Schnüffelstutzen" für die Überwachung derselben.