Beiträge von Sputnick

    Teil 2:


    Um den Wegfall der Rampe für die Schillerstraße zu kompensieren, wurde eine öffentliche Anbindung quer durch die Baustelle gebaut, die neben dem IKEA an die Behringerstraße angebunden ist.



    Im zweiten Bild zu sehen auch ein übrig gebliebener Verteilerkasten. Hier liegt das Glasfaserkabel von Vodafone für die Internetanbindung von Söflingen, das kürzlich für Schlagzeilen sorgte - von dem Kabel wusste Vodafone nämlich nichts, bis ein Bagger die Verbindung abgeräumt hat und Söflinen tagelang ohne Netz war. Alle anderen Kabel sind ja schon vor einigen Monaten aus dem Baufeld verlegt worden. Rechts von dem im Bild sichtbaren Bereich befindet sich nun ein neuer, unterirdischer Verteilerraum für die Infrastruktur.

    Der Geländestreifen neben der B10 und der Wallstraßenbrücke gehörte bis vor kurzem der Bahn und konnte nach langen Verhandlungen von der Stadt erworben werden, was wohl so einiges erleichtert.


    Die neue Wallstraßenbrücke wird an dieser Stelle übrigens mehrere Meter niedriger sein als die aktuelle. Laut Herrn Fraidel wird man vom IKEA-Parkplatz dann Münsterblick haben. Übrigens auch von einer wohl tatsächlich geplanten Würstchenbude auf dem IKEA-Parkhausdach ;)


    Als nächstes gab es dann einige Erläuterungen zu den Brückenschäden. Gut sichtbar im folgenden Bild einige der Verstärkungsmaßnahmen:


    Auch die Stahlbrücke im Hintergrund, Baujahr 1906, muss bis 2026 ersetzt werden - das Gleis von der FIBA nach Stuttgart via Geislingen. Heißt also, dass die Bahn ihr eigenes Brückenbauprojekt durchziehen muss zur gleichen Zeit, in der die Wallstraßenbrücke ersetzt wird. Chaos und Platzprobleme sind vorprogrammiert.


    Es gab dann so einige Erklärungen zum Abriss der Brücke, das meiste dürfte nicht ganz neu für die geschätzten Forenteilnehmer sein. Gesperrt wird die Fahrrichtung Süd am 29.11.2025; am 30.11.2025, dem ersten Adventssonntag, wird es auf der B10-Fahrbahn eine öffentliche Feier geben (schonmal vormerken!). Danach beginnt die "Leichterung" der westlichen Wallstraßenbrücke, also die Entfernung von Anbauten und Belag. Im März beginnt der eigentliche Abriss. Hierfür wird am Ende der Behringerstraße, an der nordöstlichen Ecke des IKEA-Gebäudes, ein gigantischer Kran aufgebaut - Liebherr LR 13000, dem einen oder anderen vielleicht auch von SpaceX bekannt, und der weltgrößte Raupenkran. Angeliefert in 170 LKWs wird er das Ulmer Münster überragen. Alleine 750 Tonnen Ballast werden benötigt, um die Brückenteile herauszuheben. Diesseits der Gleise werden 15 Meter breite Streifen gesägt; je weiter weg vom Kran, desto schmaler die Streifen. Für die ganze Aktion sind 4+8 Wochen Sperrpause genehmigt (ich habe nicht ganz mitbekommen, wie sich das aufteilt). In dieser Zeit muss nicht nur die Brückenhälfte komplett entfernt sein, sondern es müssen auch schon die Pfeiler der neuen Brücke gebaut werden. Dem Zeitdruck ist es geschuldet, dass die Pfeiler nicht wie in manchen Entwürfen schön designt und geschwungen werden, sondern quadratisch-praktisch-gut - was manche Kritiker wohl zu der Aussage verleitet, dass Ulm hier die häßlichste Brücke Deutschlands baue. Ich denke mal, in dieser Gegend macht es keinen großen Unterschied, wie die Brückenpfeiler ausgestaltet sind. Nebenbei werden so wohl auch einige Milliönchen eingespart. Es soll übrigens zeitnah Visualisierungen auf der Webseite geben!


    Ein interessantes Detail findet sich auf dem folgenden Bild: Die Weiche im Vordergrund ist die einzige Verbindung zur DB-Werkstatt, die für die Züge aus Stuttgart 21 vorgesehen ist. Ohne diese Weiche würde, laut Bahn, "S21 nicht funktionieren". Die Stadt Ulm hat sich wohl bereit erklären müssen, eine zusätzliche Anbindung weiter östlich zu finanzieren, und während der Sperrpause dieses eine Gleis zweimal täglich für eine Stunde zu öffnen, damit die Werkstatt weiter betrieben werden kann...



    Hier nochmal ein Blick nach Süden - man entschuldige die merkwürdigen Artefakte am unteren Bildschirmrand, hier hat die KI einige Köpfe entfernt, um die Privatsphäre der beteiligten Personen zu wahren. Ungefähr an der Stelle der Container wird das Widerlager der neuen Brücke sich befinden.


    Auf der Westseite des Blaubeurer Tors ist die Trassierung der "Kartoffel" schon weit fortgeschritten. Die Betonplatten bedecken und schützen eine Gasleitung; man sieht hier auch die "Schnüffelstutzen" für die Überwachung derselben.

    Am gestrigen Sonntag, 30.03.2025 fand eine von der Stadt Ulm organisierte Baustellenführung rund um das Blaubeurer Tor statt. Gerhard Fraidel und Frau Zimmermann nahmen sich gute zwei Stunden Zeit für einen Gang über die Baustelle und viele interessante Hintergrundinformationen. Zu sehen gab es für Baustellenfreunde gar nicht mal so viel - neben viel freigeräumter Fläche und jeder Menge Bauzaungewirr gab es nur wenige Maschinen, unter anderem ein Großbohrgerät, ein kleines für die Kampfmittelsuche, und ein paar Bagger. Das Blaubeurer Tor selbst konnten wir leider nur aus der Ferne sehen; es ist derzeit nicht zu betreten.


    Dennoch fand ich das Event sehr interessant wegen der vielen Informationen und Anekdoten, die Herr Fraidel uns im Laufe der zwei Stunden mit viel Begeisterung und Engagement geliefert hat. Dabei gab es auch einige Blicke auf diverse Pläne. Auf der Baustelle kann man sich richtig gut vorstellen, wie das mal aussehen wird und welche Dimensionen das Bauprojekt hat. Die nächste Baustellenführung ist übrigens für Mai geplant!


    Im Jahr 2025 liegt der Schwerpunkt auf dem Bau der sogenannten "Kartoffel" und der erst vor Kurzem erdachten B10-Umfahrung.


    Wie bereits im Vorfeld bekannt, ist die Idee dahinter, eine ohnehin geplante Fuß- und Radwegunterführung etwas größer zu bauen, um während der Bauzeit die B10 unter der Ost-West-Achse durchzuführen, und somit das Baufeld freizumachen. Dies ermöglicht einen früheren Abriss der Brücke und spart jede Menge Kosten. Die Trassierungsarbeiten haben vor dem Hotel bereits begonnen:


    Die Rampe von der Schillerstraße auf die B10 ist Geschichte. Hier wurden bereits über 700 Bohrungen nach Kampfmitteln durchgeführt; zwei Verdachtsfälle haben sich als harmlos herausgestellt. Es werden nun Bohrpfähle hergestellt, um den anscheinend extrem schwierigen Baugrund nutzbar zu machen. Anschließend sollen hier mehrere Meter Material aufgeschüttet werden, um Gewicht zu schaffen, mit dem Bodensetzungen sichergestellt werden sollen, so dass die finale Ost-West-Achse dann am Ende stabil liegt. Im Hintergrund das Großbohrgerät.


    Hier auch nochmal aus der Nähe, sowie das kleine Gerät für die Kampfmittelsuche.


    Die Wasseraufbereitung ist mittlerweile abgedeckt. Die Schächte dienen dem Zugang zu diversen Filterungsanlagen.


    Die ehemalige Fußgängerunterführung ist mittlerweile rund fünf Meter kürzer als früher...

    Noch ein Blick in Richtung Ludwig-Erhardt-Brücke. Im Vordergrund, direkt neben der Aufschüttung über der Wasserhaltung, soll das Technikgebäude für den Tunnel entstehen.


    Mehr Bilder gibt es im zweiten Teil meiner kleinen Reportage...

    Wirklich sinnvoll finde ich hier vor allem den Umbau der Einmündung Albert-Einstein-Allee in den Berliner Ring. Hier soll eine separate Rechtsabbiegerspur eingerichtet werden, was gerade zur Hauptverkehrszeit sicherlich Rückstaus verringern wird, und vor allem stadteinwärts für längere Grünphasen sorgen sollte...

    Ein Aufgeben der bisherigen Endhaltestelle muss ja nicht sein. Das mögliche Betriebskonzept erwähnt explizit beide Endhaltestellen.

    ... und zwar mit einer Linie 3, die nur zu den Stoßzeiten die jetzige Endhaltestelle in der Lise-Meitner-Straße bedienen würde. Wenn man sich die aktuelle Belegung der Linie 2 dort ansieht, erkennt man auch, dass das wohl sinnvoll wäre, da die Bahnen außerhalb der HVZ einfach leer sind. Und wer beim neuen Konzept wirklich zu den Randzeiten die Tram braucht, kann notfalls auch zur Albert-Einstein-Allee laufen.

    Ich würde mal vermuten, dass es vor allem um den südlichen Teil der geplanten Wohnsiedlung geht. Die große Schleife von der Albert-Einstein-Allee über Lise-Meitner-Straße nebst Schlenker hintenrum über den Berliner Ring, dann durch den ganzen SPIII und den Oberen Scheibenberg mit einer Endhaltestelle quasi gegenüber von der Albert-Einstein-Allee ist sicherlich zeit- und geldmäßig Quatsch - und man bräuchte Platz für eine Wendeschleife mitten im Wohngebiet. Und die Linie an der ursprünglich geplanten (und teils schon vorbereiteten) Wendeschleife im SPIII enden zu lassen, würde das neue Wohngebiet komplett außen vorlassen.

    Wenn ich die Unterlagen aber richtig verstanden habe, ist die Empfehlung nun blau, aber mit der braunen Verlängerung bis zum nordöstlichen Ende (die vorbereitete Wendeschleife würde also zur Haltestelle, die neue Wendeschleife quasi neben dem Rechenzentrum in den Hang gegraben). Auf diese Weise nimmt man einen großen Teil des Gewerbegebietes noch mit.

    Die zweite Spur ist in der Tat albern. Die Kapazität ist ohnehin durch die beiden vielgenutzen Fußgängerampeln (ca. 100m auseinander) begrenzt. Für viele Autofahrer ist eine zweite Spur das Signal um das Gaspedal durchzudücken (nur um dann an der nächsten Ampel wieder abbremsen zu müssen).


    Leider ist der Bahnhofsvorplatz durch viele faule Kompromisse verhunzt worden.

    Da konnte ich noch nie "das Gas durchdrücken". Viel zu viele Menschen, denen die Existenz von Fahr- oder Fahrradspuren oder auch Fußgängerampeln ganz offensichtlich völlig egal ist...

    Aber klar ist die zweite Spur so oder so völlig sinnlos. Ich hätte hier stattdessen einen Kiss-and-Ride-Bereich mit eingeschränktem Halteverbot sinnvoll gefunden, damit man wenigstens irgendwo eine Stelle hat, wo man jemanden schnell ein- oder ausladen kann. So bleibt einem nur der Postparkplatz, wo zu den Stoßzeiten Krieg herrscht, oder halt die Schillerstraße, wo es auch nur marginal besser ist und zudem niemand weiß, wann wo welche Baustelle ist...

    Auch wenn jetzt alles Baustelle ist, kommt das BT seit dem Beseitigen der Bäume richtig gut raus. Wenn dann erst nochmal die Brücke weg kommt, wird das bestimmt noch viel besser. Hoffentlich lässt mans nicht wieder so einwachsen.

    Vor allem stelle ich mir das Tor dann restauriert vor, derzeit ist es ja noch ziemlich ranzig. Ich hoffe ja auch, dass sie die Teile wieder aufbauen, die beim Bau der B10 entfernt wurden. Wenn das dann alles mal hergerichtet ist, eine Gastronomie Leben reinbringt und ein hübscher, stadtnaher Park drumrum... das könnte richtig gut werden!

    Vielleicht nur lose in diesen Faden passend, aber eine Frage treibt mich schon länger um, und vielleicht weiß hier ja jemand mehr darüber:


    Wenn man vom IKEA kommend auf die Beringerstraße einbiegt, findet sich ja schon seit ich denken kann dieses Schild:



    Offensichtlich war beim Bau der Beringerstraße geplant, diese jenseits der Wallstraßenbrücke irgendwie an die B10 in Richtung Norden anzubinden. Mir fehlt allerdings ein wenig die Fantasie, wie das mal projektiert war. Wollte man die irgendwie mit der Auffahrtrampe verknüpfen, oder gar direkt an den Ring anbinden? Vielleicht über eine Verlängerung der Schillerstraße? Die aktuell vorhandene Rampe der Schillerstraße hat ja auch eher provisorischen Charakter und ist sicher nicht für Regelverkehr geeignet. Hat vielleicht eines der geschätzten Forenmitglieder noch einen Bebauungsplan für den Bahnpark aus der Zeit im Fundus?


    Und (um die Kurve zum Thread zu kriegen), wie sehen hier die zukünftigen Planungen im Zusammenhang mit den Umbauten der B10 aus? Die Beringerstraße war ja offensichtlich mal für Durchgangsverkehr konzipiert statt nur als LKW-Parkplatz, und ich meine mich erinnern zu können, dass sie im Zuge der Erschließung des MOCO-Areals auch wieder als Alternative zur die Blaubeurer Straße vorgesehen ist, was natürlich auch nur sinnvoll ist, wenn sie nicht mitten in der Pampa endet, sondern ans übergeordnete Straßennetz angeschlossen wird...

    Es sind ja mittlerweile wenige Bäume, dafür viele Absperrzäune rund um den Blaubeurer Kreisel zu sehen. Schon in den nächsten Tagen geht's dann richtig los: Am 03.01.25 werden die Absperrungen und Beschilderungen aufgebaut, und schon am Dienstag, 07.01.25, legen die Baufirmen dann los mit dem Umbau. Zunächst wird der Ring bis Herbst zur Kartoffel erweitert, und die Umfahrung der B10 am Hotel vorbei eingerichtet.

    Die Fußgängerampel ist wieder weg. Das kurze Vergnügen macht die Chose noch mysteriöser...


    Die Baustellenzufahrt ist auch schon fertig markiert und dürfte demnächst freigegeben werden. Ganz schön pompös für den Zweck, aber da sie beschrankt ist, ist sie wohl wirklich nicht für Publikumsverkehr gedacht...

    Planfeststellungsbeschluss für das 900 Millionen Projekt ist da! Albaufstieg kann gebaut werden.


    Bis es aber losgeht wird noch einige Zeit vergehen, denn jetzt beginnen erst die Ausführungsplanung der neuen Tunnel und Brücken, danach an die EU-weite Ausschreibungen.

    Wenn ich das richtig im Kopf habe, kann irgendwann gegen Ende 2026 ausgeschrieben werden, und dann geht es vielleicht 2027 los...


    Was ist eigentlich der Stand beim Ausbau zwischen Ulm und Elchingen? Da hätten doch schon längst die Hauptbaumaßnahmen starten sollen...

    Ein Beispiel: Im dümmsten Fall steht man beim Schinderwasen Blaustein ordentlich im Stau, weil erst ein 5er-Bus von unten kommt, der die normale Ampel-Abfolge aus dem Lot bringt. Die Grünphase der Ring-Auffahrenden lässt dann nur 1-2 Fahrzeuge durch, weil schon der nächste kreuzende Bus von oben naht. Dieser blockiert beim Stopp an der Haltestelle "Sonnenfeld" dann noch weiterhin die Ampelphase. Gleichzeitig fehlt von Blaustein kommend auch eine Rechtsabbiegespur, die den Schinderwasen "entleert", weil die Linksabbieger erst den Verkehr vom Eselsberg/Virchowstr. her durchlassen müssen.


    Immerhin ist auf der Tangente nun seit 3-4 Jahren der Linksabbiegerverkehr (vom Ring auf die Seitenstraßen) durch eine Linksabbiegerampel geschützt. Vorher führte das gelegentlich zu schweren Unfällen.

    Ja, das ist auch "meine" Kreuzung, und manchmal steht man da schon richtig lange, wobei sich gerne mal eine Rechtsabbiegerspur auf der Bushaltestelle bildet. Dass die Fußgängerampel eher inkonsistent gleichzeitig mit den Rechtsabbiegern grün hat, hilft allerdings nur bedingt. Glücklicherweise hab ich auf dem Weg zur Garage den Schinderwasen im Blick, und wenn sich das schon bei mir am Haus entlangschlängelt, fahre ich halt durchs Wohngebiet zur südlichen Einfahrt.

    Ich bin als Linksabbieger vom Ring in den Schinderwasen schon mehrfach fast in einen Unfall verwickelt worden, weil gerade in den Randstunden der von oben kommende Gegenverkehr gerne noch bei Kirschgrün über die Ampel flitzt. Mindestens zweimal war das richtig knapp, wo ich schon 1-2 Sekunden lang grün hatte und trotzdem noch jemand runtergeschossen kam ohne auch nur zu bremsen...

    Erstauniicherweise wurde hier schon länger nichts mehr geschrieben. Dabei ging und geht es seit einiger Zeit rund:

    • Das Parkhaus wurde in den letzten Monaten in, wie ich finde, ziemlicher Geschwindigkeit hochgezogen, gut zu sehen wenn man auf dem Berliner Ring dran vorbeifährt. Ein Riesentrumm, mit rund 1200 Stellplätzen laut Bautafel.
    • Seit kurzem baut man nördlich davon an einer neuen Einmündung in den Berliner Ring. Wie ich der Presse entnommen habe, handelt es sich dabei um eine "Baustellenzufahrt" für das BWK. Ziemlicher Aufwand, ob man das dann wirklich wieder zurückbauen möchte, wenn die Bauarbeiten durch sind?
    • Auch eine temporäre (?) Fußgängerampel über den RIng ist dort nun in Betrieb. Ist da wirklich genug Publikumsverkehr in Richtung Science Park IV und Mähringen, um das zu rechtfertigen?

    Wenn man bedenkt, dass ab demnächst dann für rund 4 Jahre der gesamte Nord-Süd-Verkehr der B10 über den Berliner Ring umgeleitet werden soll, bin ich ja mal gespannt, wie sich die neuen Ampeln bewähren werden. Derzeit ist jedenfalls ziemliches Chaos.

    Heute wurde ja der Deutsche Umweltpreis verliehen und einer der Gewinner Thomas Speidel hat als Geschäftsführer der ads-tec Energy , der ein Schnelladesystem für e-Autos entwickelt hat. Im Prinzip ist das ein Pufferspeicher, der in der Lage ist 320 kW abzugeben, jedoch mit deutlich weniger Leistung geladen wird. Er beschreibt es wie der Spülkasten einer Toilette. das Befüllen des Tanks dauert länger, die Leistung wird dann schlagartig freigegeben. Sprich ein Auto, was mit dieser Stromleistung umgehen kann, ist in Minuten geladen.

    Bin mal gespannt, was sich da so in den nächsten Jahren alles so tun wird.

    Dachte, die Idee mit dem Pufferspeicher gibt's schon seit Längerem. Kann aber natürlich gut sein, dass der Preisträger da auch schon mitbeteiligt war. Ist sicherlich sinnvoll, um Schnellladen auch an Orten mit weniger dicken Leitungen anbieten zu können - zumal Ladesäulen ja einen Großteil des Tages ungenutzt rumstehen. Der Nachteil ist natürlich, dass man sich auf das Schnellladen nicht verlassen kann, und ich frage mich, ob sowas in der Routenplanung aktueller Fahrzeuge bereits abgebildet werden kann (sprich: der HPC ist zwar frei, schafft gerade aber nur 25 kW weil jemand den Puffer leergezogen hat...)

    Zitat

    Übrigens kostet bei Aldi (Blaubeurerstraße) das Laden von der Schnelladestation genauso viel wie bei den einfachen Stationen ( 39 ct/kWh), bei manchen Stationen ist das Laden sogar kostenfrei (können aus technischen Gründen nicht abrechnen).

    Habe erst die Tage gelesen, dass das ein allgemeiner Trend zu sein scheint. AC-Ladenetze werden kaum noch ausgebaut, die Konzerne investierend vorwiegend in HPCs, während die Preisgestaltung sich (endlich) entsprechend anzupassen scheint. Der Trend geht derzeit eindeutig weg von "langsamen Laden überall" zu "Schnellladen an konzentrierten Standorten", und ich weiß noch nicht, ob ich das gut finde. Theoretisch löst man ja das Problem der fehlenden flächendeckenden Ladeinfrastruktur vor allem in den Städten (Laternenparker) dadurch, dass man dann eben 1-2 Mal in der Woche zu einem HPC fährt, statt über Nacht daheim oder an einem öffentlichen AC-Lader zu laden. Eine angepasste Preisgestaltung hilft hier auf jeden Fall, das sinnvoll zu machen.


    Das verbleibende Hauptproblem ist allerdings, dass schnelles Laden bislang vor allem bei den teuren Fahrzeugen möglich ist - bezahlbare elektrische Kleinwagen, mit denen man ja die Masse der Menschen zur Elektromobilität bewegen will und muss, leiden zumindest aktuell noch an kleinen Akkus, somit geringer Reichweite, bei gleichzeitig langsamer Ladeelektronik. Der beste HPC bringt nix, wenn die Karre nur mit 7 kW am Kabel nuckelt...

    EDEKA hat jetzt mittlerweile angefangen. Je nach Geschäft gibt es 2 oder 6 Ladestationen. Warum ich an das Konzept mit den Tankstellen nicht dran glaube ist, dass es dort kein wirklichen Platz für einen Lebensmittelmarkt gibt und bei REWE Go und so sind die Preise einfach unglaublich teuer.

    41% der Deutschen kaufen Lebensmittel beim Discounter, 38% beim Supermarkt und der Rest bei Biomärkten oder Fachgeschäften. Das zeigt, sind genügend Ladestationen bei Discountern und Supermarkt, wird dort sicherlich geladen. Ein Einkauf dauert im Schnitt zwischen 13 bis 20 Minuten. Aldi hat in der Blaubeurer Straße auch eine Ladestation mit 80 kW. Damit wäre ein ID.3 fast auf 80% während des Einkaufs aufgeladen.

    Sicher, wenn ich irgendwo einkaufe und es gibt eine freie (Schnell-)Ladesäule, nutze ich die auch, wenn es passt. Gerne nutze ich die HPCs in Dornstadt bei dm bzw. REWE.


    Aber die Frage ist ja, ob man wegen der Ladesäule dort einkaufen geht. Und da habe ich eben so meine Zweifel, zumindest aus meiner eigenen Erfahrung als E-Auto-Fahrer. Wenn ich mein Auto aufladen will oder muss, dann steuere ich gezielt eine freie Lademöglichkeit an. Auf der Strecke ist das üblicherweise ein Ladepark oder eine Tankstelle, weil die üblicherweise ohne große Umwege erreichbar sind und zuverlässig funktionieren, und auch die nötige Bandbreite haben (80 kW ist halt auch nicht mehr wirklich schnell...). Und dann nutze ich ggf. einen vorhandenen Tankstellenshop, weil ich da eh schon rumstehe.

    Was mir hingegen höchst selten passiert ist, dass mein Akku leergeht, und ich mir denke "lass doch mal einen Aldi suchen, bei dem ich laden kann".

    Aber klar, wenn die Discounter die Zeichen der Zeit erkennen sollten, und richtige HPCs mit 150 kW+ auf ihre Parkplätze stellen in einer Anzahl, dass man davon ausgehen kann, einen freien zu erwischen wenn man extra dorthin fährt - why not. Derzeit sind es aber nunmal vor allem die Tankstellen, die breitflächig aufrüsten, weil es um deren Überleben geht.

    Das glaube ich wiederum nicht. Ich denke, der Durchschnittsfahrer fährt nicht zum Aldi, weil es da eine Ladesäule gibt - schon gar nicht, wenn man sich vorher nicht drauf verlassen kann, dass die auch frei ist. Und ich glaube auch nicht, dass man seinen Einkauf um die Ladesäulenverfügbarkeit herum plant. Andersrum, wenn ich auf Langstrecke bin und laden muss, fahre ich zum nächsten freien HPC. Und wenn der an einer Tanke ist, die dann zufällig auch noch einen Shop hat...

    Es gibt einen weiteren Artikel [SWP+] mit mehr Details zum geplanten Ablauf:

    • Die westliche Wallstraßenbrücke ist Stand jetzt noch bis maximal Ende 2026 befahrbar, der kürzliche Einsturz der Carolabrücke in Dresden (gleiches Baujahr) trägt nicht gerade zur Beruhigung bei. Daher wird der Neubau auf der Westseite starten.
    • Der Abbruch der westlichen Wallstraßenbrücke startet am 02.01.2026. Das Datum ist jetzt schon fest, weil die Bahnstrecken unter der Brücke gesperrt werden müssen und sowas lange im Voraus mit der Bahn koordiniert werden muss.
    • Für den Abriss wird ein Riesenkran mit 160 Metern Höhe vor dem Ikea aufgestellt. Vergleiche mit dem Ulmer Münster bieten sich bei diesen Dimensionen an... Der Kran wird in Einzelteilen mit rund 200 Sattelzügen antransportiert. Allein Auf- und Abbau kosten eine halbe Million Euro! Wird also ein echtes Spektakel für unsere Baumaschinenfreunde. Die Stadt plant, einen Livestream anzubieten.
    • Schon im November 2024, also in ein paar Wochen, beginnt der Umbau der Blaubeurer Rings, zunächst mit kleineren Arbeiten an der Entwässerung. Bis Sommer 2026 soll die West-Ost-Verbindung fertiggestellt sein.
    • Der Baubeginn für den Tunnel ist für 2026 geplant, Fertigstellung Ende 2028.
    • Die Brücke über dem Blaubeurer Tor wird ab Mitte 2026 abgerissen. Bis Ende 2028 soll dann der gesamte Bereich um das Tor baustellenfrei sein; wie oben schon geschrieben, ein Jahr früher als geplant, was der LGS zugute kommt.
    • Die Wallstraßenbrücke wird ab Januar 2026 rückgebaut (im Artikel steht 2025, aber wir haben den 02.01.2026 ja weiter oben schon gesehen, daher denke ich, dass das ein Fehler ist...). Zuerst der westliche Teil, ab 2028 der östliche. Fertigstellung des Neubaus im Sommer 2029.

    Es gibt auch Details zur vorher schon erwähnten provisorischen Straße vor dem Leonardo-Hotel, die den Bauablauf ja deutlich beschleunigen soll. Sie wird in einer Unterführung unter der West-Ost-Achse durchgeleitet und dann auf die Auffahrtsrampe zur B10 geführt. Die Unterführung ist aber tatsächlich nicht nur provisorisch, sondern dient später dem Fuß- und Radverkehr. Die bekommen dadurch mit 3,50 Metern eine breitere Unterführung als üblich, aber das ist ja kein Nachteil...