Beiträge von Sputnick

    Ich sehe da überhaupt nur Vorteile für Anlieger, für die Städte und für die Region, zumal ja zukünftig auch der Verkehr der B311 über die B30 Richtung Autobahn gelenkt wird. Das will man doch wirklich nicht alles über die Europastraße leiten. Der Kosten-Nutzen-Faktor ist ja nicht umsonst jenseits der 6, wenn ich das richtig im Kopf habe...

    Solange wir ernsthaft über E-Fuels diskutieren, halte ich den Wasserstoffantrieb selbst für PKWs nicht für unsinnig. In Gegenden und Einsatzbereichen, wo BEVs nicht sinnvoll einsetzbar sind, stellt Wasserstoff sicherlich die nächstbeste Alternative dar, und ist immer noch um ein Mehrfaches effizienter als E-Fuels oder Biosprit. Zumal ich natürlich einen weiteren Ausbau erneubarer Stromproduktion erwarte, was Lastspitzen und Überproduktion bei bestimmten Wetterlagen nur noch verstärken wird. Und so ganz im Hinterhopf spukt dann noch die Kernfusion herum, die das Stromproblem und somit auch das Wasserstoffproblem global lösen wird, wenn sie denn mal einsatzfähig ist.


    Klar gibt es höherpriore Abnehmer für H2, du nanntest ja Beispiele. Der Ausbau der Infrastruktur für Erzeugung, Transport, Lagerung und Ausgabe von Wasserstoff ist aber auf jeden Fall sinnvoll, und sollte IMHO so geplant und umgesetzt werden, dass auch PKWs und LKWs partizipieren können (ob sie das tun, ist dann eine Frage des Preises und sicherlich regional unterschiedlich). Und vor allem sollte die Grundlagenforschung, auch im Automobilbereich, weiterbetrieben werden, damit wir nicht wieder mit runtergelassenen Hosen dastehen wie bei den BEVs, falls H2 doch plötzlich in ausreichender Menge und zu kompetitiven Preisen verfügbar werden sollte.

    Ist der Lückenschluss überhaupt noch möglich? Für eine logische Trassierung benötigt man in meinen Augen Flächen, die vom Evobus Werk 8 in Anspruch genommen werden, sowie einigen kleineren Bauten am Brunnenweg. Zudem gibt es in Verlängerung der Filchnerstraße Indizien für mich, dass es hier keine ernsten Bestrebungen mehr gibt.

    Und man müsste den gerade fertiggestellten Bereich der B10 am Breitenhof nochmal komplett umbauen, um den Anschluss zu schaffen...

    Ist nicht so ganz richtig. Beim Ausbau der A8 von Augsburg nach Günzburg hat man erst eine provisorische Erweiterung rechts angebaut. Die musste dann so 2 Jahre halten und dann hat man den gesamten Verkehr 2+2 auf diese provisorisch erweiterte Richtungsfahrbahn gelenkt. Damit war das Baufeld frei und man konnte eine Richtungsfahrbahn neu erstellen. Nichts anderes wird es auch bei der Erweiterung bei Elchingen geben. Jedoch war das PPP-Model einfach viel schneller (3-4 Jahre) und keine 6 Jahre. Aber wir sind das ja schon gewohnt. Der Ausbau bei Günzburg (7 km) hat auch 8 Jahre gedauert und war eine staatliche Baumaßnahme.

    Ich kann mich ja an die Baustelle auch noch gut erinnern, das war gerade die Zeit als ich nach Ulm gezogen bin und dann halbwegs regelmäßig in München zu tun hatte. Über 40 km Baustelle waren das, weil man ja die ganze Länge gleichzeitig gemacht hat. Und es war auch nicht so einfach, wie du beschreibst - es gab diverse Seitenwechsel, auch Stellen wo man teils auf der alten Trasse weiterfuhr, genauso wie welche wo daneben provisorische Fahrbahnen gebaut wurden. Hier wurde in Teilen ja auch die Gradiente angepasst, was die Sache kompliziert machte. Das allererste Mal, so Herbst 2012 rum, bin ich da als Passagier in einem größeren Reisebus langgefahren, das war schon abenteuerlich. Fast wie eine Achterbahnfahrt, das Gelände ist ja auch nicht topfeben und die bauzeitlichen Fahrspuren waren teils im Slalom verlegt...


    Und trotzdem war das Ganze um mehrere Jahre schneller fertig. Ich könnte noch mehr Beispiele nennen, z.B. Ausbau A8 Karlsbad-Pforzheim in nur drei Jahren, 9 km unter extrem schwierigen und hügeligen Geländebedingungen, inklusive größerer Brückenneubauten, mit teilweise drastischer Änderung der Achse und der Höhenlage verglichen mit dem Originalverlauf von 1938. Das war übrigens auch eine staatliche Baumaßnahme, nix PPP - und war sogar noch 6 Monate schneller fertig als geplant!


    Aber wir brauchen für 8 km weitgehend gerader Strecke auf Ackerland 6 Jahre. Das sind 6 Jahre Dauerstau, die man locker in der halben Zeit erledigen könnte, wenn man denn wöllte. Und da will ich jetzt gar nicht mit der ganzen verschwendeten Zeit anfangen, die zwischen Baurecht (2021) und Baubeginn (2025) liegt.

    Hey Sputnick,

    Die Stecke geht ja durch Waldstücke. Da müssen erst die Tiere umgesiedelt werden und der Neubau der Brücken bei einer Strecke ohne Standsteifen wird sich als schwer erwiesen. Zwar hast du recht, dass, der Ausbau von Augsburg-West bis Günzburg schneller war. Aber man muss ja das alles bei laufendem Verkehr machen und bei den vorherigen Ausbauten hat man einfach die neue Stecke daneben hingeklatscht und danach die Bestandstrasse ausgebaut. Das hast du bei diesem Teilstück ja nicht. Da wird erst die eine Seite ausgebaut und dann die andere.

    Hoffe es wird nicht so stressig wie in Pforzheim.

    Welche Brücken denn? Ulm-Ost wurde bei Umbau vor Jahren bereits entsprechend großzügig geplant, da bleibt die Brücke stehen. Ab Oberelchingen bis zum Kreuz dürfte die Autobahn bei der Verlegung und dem Ausbau auf fünf Spuren bereits sogar ausreichend breit trassiert worden sein, inklusive der Brücken. Standstreifen hast du übrigens auch schon fast über die gesamte Länge! Links und rechts der Strecke hast du im Wesentlichen Äcker, wo man problemlos noch Baustelleneinrichtungsflächen oder Verbreiterungen hinbauen kann. Die betroffenen Waldränder sind schon mindestens letztes Jahr gerodet worden, eventuelle Viecher sollten also bereits weg sein, zumal keine Biotope betroffen sind. Ich sehe da beim besten Willen nichts, was eine derart lange Bauzeit rechtfertigen könnte.


    Du hast Pforzheim genannt: Die Enztalquerung ist eine ungleich schwerere Aufgabe, wo wirklich alle Ingenieurbauwerke neu errichtet werden müssen, mit Bebauung bis an den Rand der Trasse, teils in einem schmalen Einschnitt gelegen, mit Flussquerung, Grünbrücke und Tunnel, und Gradientenanpassungen im Dutzendmeterbereich. Baubeginn war 2021, geplante Fertigstellung 2026. Fünf Jahre! Und damit mindestens ein Jahr kürzer, als hier für den Ausbau eines flachen, geraden Teilstückes unter besten Bedingungen veranschlagt werden... Selbst der Albaufstieg wird derzeit mit 7 Jahren Bauzeit für die Gesamtmaßnahme geplant...

    Es gibt ja jetzt bereits Stimmen, die den Solarausbau einbremsen wollen, weil im Sommer der Bedarf absehbar überkompensiert wird. Ich bin also gespannt, ob nicht irgendwann die Speicherung eine Begrenzung des Zubaus bedingen wird.

    ... und wieder ein Indiz dafür, dass Wasserstoffantriebe trotz ihrer unbestritten geringeren Effizienz vielleicht doch nicht komplett unsinnig sind, weil man genau solche Lastspitzen oder Überproduktion eben zur "kostenlosen" H2-Erzeugung nutzen könnte, statt Potential verpuffen zu lassen?

    Das hat man ja auch im eigenen Haushalt beobachten können. LEDs gibt's ja nun schon sehr lange, für sinnvolle LED-Leuchtmittel für den Hausgebrauch (also hell genug, warmweiß, ohne merkliche Aufwärmphase) brauchte es aber tatsächlich erst das Glühbirnenverbot. Vorher war da einfach kein Druck vorhanden, in die Forschung und Entwicklung zu investieren. Es hat dann nur eine sehr kurze Zeit gedauert, bis Designer aller Art auf den Zug aufgesprungen sind, und plötzlich waren die Lampenabteilungen voll von abgefahrenen Designs, die mit herkömmlicher Technik gar nicht denkbar gewesen wären. Wer würde sich denn heute noch ein birnenförmiges Leuchtmittel unter einen popligen Lampenschirm hängen? Eben. Hue und Nachbauten füllen dann noch die Lücke, bunte und dimmbare LED-Leuchtmittel in herkömmliche Fassungen verschrauben zu können. So ein "Birnchen" mit vollem Farbspektrum, 100W-Äquivalent und Funkempfänger verbraucht dann vielleicht noch 3-5W, wenn man's halbwegs hell macht.


    Was PV-Anlagen angeht: Die müssen ja nicht mal temporär Flächen vernichten. Es gab da Feldversuche (pun intended), wo man sie auf Stelzen über einen Acker gesetzt hat, die Dinger haben dann nicht nur Strom erzeugt, sondern auch für Verschattung für die darunter angebauten Pflanzen gesorgt, was bei den heutigen heißen Sommern den Bewässerungsaufwand drastisch reduziert hat und dazu noch die Ackerpflanzen besser gedeihen ließ. Finde ich fast etwas merkwürdig, dass man davon kaum noch was hört. Dafür wird ja gerade diskutiert, wahlweise Panele zwischen Eisenbahnschienen zu legen, oder aber Autobahnen mit Solarzellen zu überdachen... Die Futterpflanzen werden ja zukünftig für E-Fuels gebraucht ;)

    Faszinierend, was sich in den letzten Jahren in Sachen Energienutzungsmöglichkeiten so alles tut - Wärmenutzung aus Abwasser? Wäre ich nie drauf gekommen. Aber bis vor kurzem war mir auch nicht wirklich bewusst, wie effizient Wärmepumpen sein können... wieviele ungenutzte Potentiale da wohl sonst noch brachliegen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten womöglich nutzbar gemacht werden können?

    Es gibt keinen eigenen Thread, es ist ein wenig auch verteilt thematisch, jedoch sind hier mehr Sachen dazu schon geschrieben worden: Für den BAB 8 Ausbau Abschnitt Ulm West bis Autobahnkreuz Elchingen besteht seit drei Wochen Baurecht: https://www.regierung.schwaben…/Presse/2021/p2021_03.php

    Da hätte es längst mit dem Bau losgehen sollen, außer vorbereitenden Maßnahmen ist bislang nichts passiert. Seit neuestem sind die Daten auf der Projektseite aktualisiert worden, offenbar geht's nun wohl erst im März 2024 mit den Umbauarbeiten am Elchinger Kreuz los, geplante Fertigstellung im Sommer 2029, während der Rest der Strecke bis Ulm Nord erst von circa 2025-2031 dran ist. Für gerade mal 8 km Strecke auf flachem Gelände, teils schon vortrassiert, ohne größere Ingenieursbauwerke oder zu berücksichtigende Randbebauung, eine ganz schön lange Bauzeit...

    Ja, die geben sich richtig Mühe bei der Autobahn GmbH. Zur Enztalquerung bei Pforzheim gibt es da auch einiges, inklusive einer "App" (läuft auch im Browser) wo die einzelnen Bauabschnitte erläutert und animiert gezeigt werden. Sowas würde ich mir für den Albaufstieg auch erhoffen, wenn das dann in 10 Jahren oder so mal ernst wird.

    Die DEGES wiederum kommt da leider nicht so richtig mit... aber wie ich das verstehe, kümmern sich die auch nur noch um "Altprojekte" und werden abgewickelt?

    Naja, wir haben das ja vor nicht allzulanger Zeit schon mal "getestet", als der Fahrbahnbelag der B10 vorm Tunnel erneuert wurde. An die Zustände auf dem Berliner Ring zu dieser Zeit kann ich mich noch sehr gut und mit Schrecken erinnern. Zu gewissen Tageszeiten brauchte man (als Bewohner des Pfaffenhaus, oder mit Arbeitsplatz Science Park II/III) gar nicht erst versuchen, irgendwie wegzukommen. Ich möchte mir das nicht über 4 Jahre vorstellen...


    Kann man nur hoffen, dass die großräumigen Umleitungen dann ins Bewusstsein vieler übergehen, so dass die Situation nicht ganz so schlimm wird...

    Ich denke wirklich nicht, dass das Konzept "Warenhaus" in der derzeitigen Form Bestand haben wird. Zumal ja nach wie vor die Besitzer der Kette im Wesentlichen Immobilienhaie sind, und ausschließlich am Wert ihrer Filetstücke in den Innenstädten interessiert sind. Wenn sich da nicht grundlegend was ändert, stehen wir in zwei Jahren wieder hier mit Insolvenz Nummer 4 und der Hoffnung, dass das Auge wieder nur hellblau wird. Da wird halt nicht nur ein totes Pferd geritten, sondern eines, das schon mehrfach vergraben und zerstückelt wurde und jetzt wieder mal ausgebuddelt und neu gesattelt wird. Jetzt schmeißen wir halt noch mal eine Ladung Steuergeld auf den Immobilienhai, die Besitzer versilbern die "unretablen" Filialen, die verbliebenen Angestellten dürfen ihren Gürtel nochmal enger schnallen und auf Gehalt verzichten, und alles, damit "die Innenstadt" gerettet wird?


    Das Konzept "Warenhaus" hat mal funktioniert, nicht nur weil man dort "alles" unter einem Dach bekommen konnte, sondern auch weil es fundierte Beratung von kompetentem Personal gab, dessen primärer Job ebendiese Beratung war. Davon sind wir schon seit vielen Jahren meilenweit entfernt, auch natürlich durch die bisherigen Sparmaßnahmen. Es gibt einfach kaum noch einen Usecase für ein Haus, in dem man längst nicht mehr "alles" sondern nur noch "von allem ein bisschen" bekommt, in dem alles ein bisschen teurer ist als im Fachhandel und viel teurer als im Onlinehandel, und wo diese Nachteile eben schon lange nicht mehr durch freundliches Ambiente und kompetente Kundenbetreuung aufgewogen werden.


    Nein, die Immobilien ließen sich sicherlich sinnvoller nutzen, andernorts gibt es Erfolgsgeschichten in Sachen Umnutzug von aufgegebenen Kaufhausstandorten. Beispielsweise ein Mix aus spezialisiertem EInzelhandel (der auch ehemaligen Galeria-Mitarbeitern neue Chancen eröffnen dürfte), Büroflächen und Wohnungsbau. Etwas in die Richtung gehen ja auch die Ideen von Geiwitz, z.B. "mehr Fremdbetreiber" und "stärker am regionalen Bedarf ausgerichtete Sortimente". Aber das ist dann eben auch nicht mehr das Konzept "Warenhaus", sondern da wird dann eben die Immobilie (hoffentlich) sinnvoll vermietet. Wozu es dann noch ein GaleriaKaufhofKarstadt-Dach braucht, erschließt sich mir allerdings nicht.

    Komisch, dass die Figur auf dem Dach nicht bleiben darf, aber am Boden darf sie draußen stehen? Naja, bekommt man einen ganz genauen Blick drauf :)

    Na, ich denke es macht schon einen Unterschied, ob ein potentiell bröckelndes Gebilde auf dem Dach steht oder auf dem Boden. Würde auch vermuten (auch wenn das aus dem Artikel nicht direkt hervorgeht), dass die Sanierung der Betonskulptur nun weniger umfassend ausfallen kann (anders kann ich mir den Hinweis auf den Materialverlust bei einer "umfassenden Sanierung" nicht erklären).

    Und zuguterletzt ist der neue Jesus wohl aus Muschelkalk, was sich für die exponierte Lage im Dachbereich besser anbietet.

    Sehr interessant (und praktisch). Mein Brötchengeber (der mit den drei Buchstaben aus München) ist ja auch, zumindest derzeit, der einzige deutsche Hersteller, der Wasserstoff noch eine Chance gibt. Solche Projekte wie die H2-Tankstelle im Ulmer Norden geben mir schon Grund zur Hoffnung, dass sich H2-Antriebe trotz aller bekannten (Effizienz-)Nachteile und technische Hindernisse als Alternative zum BEV bewähren können - einfach, weil sie eben auch in Regionen und für Zwecke einsetzbar sind, wo BEVs nicht so gut geeignet sind. Dazu braucht es aber eben auch eine flächendeckende H2-Infrastruktur, die für PKW nutzbar ist - bei Reichweiten von um die 1000 km müssen die ja nicht annähernd so dicht gesetzt sein wie Ladesäulen oder auch herkömmliche Tankstellen, aber eben schon in regelmäßigen Abständen und gut erreichbar.


    Gestern habe ich auch zufällig auf dem Bauhaus-Parkplatz (Blaubeurer Straße) zwei brandneue bzw. noch im Bau befindliche Schnelllader der EnBW entdeckt. Bei der Shell ein paar Hundert Meter weiter westlich sind kürzlich vier Ladepunkte mit 360 kW in Betrieb gegangen. Auf dem Parkplatz vorm Smyths Toys stehen mittlerweile 4x 300 kW und 4x 150 kW. So wie das gerade hier in der Gegend vorangeht, werde ich mir nach dem hoffentlich noch in diesem Jahr bevorstehenden Umstieg auf einen Vollelektriker wohl wenig Sorgen ums Laden machen müssen.

    Fürs Stadtbild relevant ist es bei der Frage, ob man dann solche Verbrenner in einigen Jahrzehnten nicht mehr in Städten herumfahren lässt. Ich ahne die Politik geht in diese Richtung, wenn ich von Forderungen lese, dass Berlin schon 2030 nichts als E-Autos mehr in der Stadt haben könnte. Aufgrund dessen wäre ich keinesfalls so sicher, dass alte Autos nicht auf ganzer Breite umgerüstet werden.

    Ich würde schon auch davon ausgehen, dass Verbrenner aus den Innenstädten weitgehend verschwinden werden. Es wird hier sicherlich, wie heute schon bei den Umweltzonen, Ausnahmen für Oldtimer geben, wie auch immer man die definieren mag. Aber die "ganze Breite" aufzurüsten, also jenseits von Liebhaberstücken und Sondereditionen, kann ich mir einfach nicht vorstellen, weil es weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll wäre. Wer sich eine solche Umrüstung leisten kann, der kann ich auch einen Neuwagen leisten, der die Technik dann perfekt integriert serienmäßig an Bord hat, und in allen anderen Aspekten von Aerodynamik bis Sicherheit Jahrzehnte voraus ist. Ich sehe hier einfach keinen Markt für 30-50 Jahre alte Twingos und R4s, denen man nen Mini-Akku und nen 30-PS-E-Motor eingepflanzt hat. Das Geraffel wird verschrottet oder in andere Länder verkauft, und man holt sich was Modernes, wahrscheinlich noch fleißig unterstützt vom Staat.

    Ich lande im Kopf am Ende auch immer bei diesen Gedanken. Wenn ich an die Diskussionen der letzten Monate im Forum denke, dürfte das den meisten so gehen. Zumindest im Inneren ein schönes Gebäude, das aus der Zeit gefallen ist.


    Nachdem nun auch der Müller auszieht, dürfte es bald ziemlich düster im Center werden. Im Jahr 2023 dürfte wohl versucht werden, die Ladenflächen der verbliebenen Mieter im Westteil zusammenzuziehen, damit der Ostteil für die Entwicklung des ersten Bauabschnitts freigeräumt ist. Vielleicht gibt es Pop-Up-Konzepte oder Zwischennutzungsmöglichkeiten, mit denen man leerstehende Flächen bis zum Abriss belegen kann? Ich denke da zum Beispiel an Innenstadtgeschäfte, die wegen einer Gebäudesanierungen für ein halbes Jahr umziehen müssen, oder an temporäre Co-Working-Flächen, Angebotsflächen für Sportvereine für Kinderturnen, Werkverkäufe, vh-Kursräume,...

    Wir waren vor kurzem noch mal im Asia Garden Sushi essen. An einem Montag Abend. Trostlos, das Center ist ja nun quasi zu und tot, im Food Court gibt es neben dem Asia Garden nur noch den Türken und den Thai, sowie den Bäcker, alles andere ist zu und leer. Im Asia Garden selbst stapeln sich auch schon die Umzugskartons, der halbe Laden ist bereits abgesperrt, Lampen sind defekt, Dekos beschädigt. Der mongolische Teil und das chinesische Buffet sind ja ohnehin schon geschlossen, es gibt nur noch Running Sushi oder a la carte. Man weiß aber noch nicht, wann es wirklich zu Ende ist, weil noch nach einer alternativen Location gesucht wird...

    Das Ganze hatte schon was von Untergangsstimmung, wie so ein Zombiefilm aus den USA, die spielen ja auch gerne mal in verlassenen Malls...

    Ja, so ein Kombinationsdienstleister, gerne in Kombination mit einem Tante-Emma-Laden, könnte funktionieren. Postfilialen alleine glaub ich eher nicht mehr. Wer braucht denn heutzutage noch was von der Post? Ich gehe da seit Jahren nur noch hin, wenn's ein Paket mal nicht nach Hause geschafft hat, und selbst das Problem lösen Packstationen weitgehend (inkl. Versand). Und Bankgeschäfte mache ich schon seit über 20 Jahren von daheim.


    Klar gibt es noch Leute, gerade Ältere, die noch mehr in einer Offline-Welt unterwegs sind als viele der Menschen in meiner Blase, aber die werden halt immer weniger und können solche Filiaien nicht mehr auslasten...