ÖPNV-Konzept ab 2027

  • Interessant, vielen Dank!


    Ohne alles im Einzelnen durchstiegen zu haben, erscheint mir das Konzept als sehr schlüssig und gegenüber dem jetzigen Angebot eine ganz klare Verbesserung zu sein. Steinheim einer der größten Gewinner? Vor allem geht es an einige Relationen sehr grundsätzlich ran, also nicht punktuelle Verstärkungen des bisherigen Konzepts, sondern teils völlig neue Lösungen - gerade auf der "Ostachse" scheint sehr viel aufgeräumt worden zu sein. Etwas unglücklich kommt mir die Einbindung des Starkfelds vor: Ganz schöner Umweg... wobei ich nicht weiß, ob das heute auch schon so ist.


    Das mit der Linie 3 ist mir auch aufgefallen, aber ich würde es nicht überbewerten. Sollte die Straßenbahn dereinst kommen, gehe ich von einer Art "Trassentausch" der für 2027-? geplanten Linien 3 und 5 aus: Die Straßenbahn übernimmt die "Südachse", die Busse der Linie 5 stattdessen die "Ostachse" der Linie 3. Da diese neue Bus-Linie 3 ohnehin keine Durchmesserrelation hat (läuft vom ZOB Ulm bis nach Burlafingen/Steinheim), wäre das eine sehr elegante Lösung. Übrigens finde ich das bereits psychologisch wertvoll, Offenhausen/Pfuhl/Burlafingen/Steinheim künftig von einer gefühlten Stadt-Linie mit einer sehr niedrigen Nummer statt von einer gefühlten Regional-Linie mit einer hohen/zweistelligen Nummer bedienen zu lassen.


    Interessant ist ja auch die geplante Linie 6, die vom Hasenkopf künftig nach Ludwigsfeld statt zum Donaustadion führen soll. Sie ist heute die einzige Linie überhaupt, die Haltestellen wie das HdB, den Gänsturm und das CCU bedient. Da dürfte es noch etwas Bewegung bei den Linien auch auf Ulmer Seite geben. Bin sehr gespannt auf den Gesamtplan für beide Städte.

  • Ich habe mir vorhin nocheinmal den Trassenverlauf der neuen Linie 5 angeschaut und habe mir Gedanken gemacht, wie man sie effizienter fahren lassen kann, insbesondere im Hinblick wenn sie als Straßenbahn "auf die Schienen gesetzt" wird und einen Abzweig nach Wiblingen bekommt. Mich würde eure Meinung dazu interessieren, denn ja für meinen präferierten Trassenverlauf müsste man ein paar Quadratmeter von der Erich-Kästner Grundschule abzwacken, proftiert aber profitiert aber durch einen lineareren Verlauf und schnellere Erschließung sowie die Möglichkeit für Neubaugebiete in Richtung Süden zu erweitern.

  • Für den Abschnitt von Norden bis zur Grundschule könnte ich mir das durchaus vorstellen, die Karlsbader Straße ist großzügig genug, und auch einen gewissen Eingriff in den Schulhof der Grundschule hielte ich für vertretbar. Danach würde aber weiter nach Süden schwierig werden; der Postwege gäbe eine solche Trasse nur noch mit arger Mühe her, und jenseits des Hafnerwegs liegt da, wo du die Trasse vorgesehen hast, nur noch ein schmaler Fußweg.


    Ich finde es auch unglücklich, dass der Osten Ludwigsfeld mit den beschlossenen Planungen wesentlich besser erschlossen wird als der Westen, aber die vorgeschlagene Führung sehe ich leider nicht so als geeignet an.

  • Ich habe mir das mal angeschaut und auch Gedanken gemacht.


    Deine Idee mit der Abstecher geht mir durch zu viel grün, bzw. Auenlandschaft. Auch muss man bedenken und das ist das Problem bei einer Nutzung der Ludwigsfelderstrecke, dass die Reisezeit nach Ulm extrem lang wird. Ich glaube eine direkter Anbindung ist viel interessanter und wird mehr genutzt.


    Deshalb habe ich mal eine Idee oder besser verschiedene Ideen eingezeichnet.


    Dunkelblau ist für mich die optimalste Anbindung innerhalb Wiblingen. Nicht optimal angebunden ist dadurch Alt-Wiblingen Ost und Wiblingen Mitte (Verlängerung der Wiblinger Allee). Ob man diese blaue Strecke über die jetzige Busstrecke (Donaubad) anbindet oder über die Filchnerstraße oder Humboldstraße (Schulzentrum) ist reine Kostensache und sollte auch mittels optimaler Fahrzeiten ermittelt werden.


    Was ich in der Gesamtbetrachtung gut finden würde und die Sache auch abrunden würde, ist die Verlängerung der Linie 2 (gelb). Anbindung Lindenhöhe und vor allem Anbindung via Bahnhalt Donautal. Des weiteren werden die größten Unternehmen angebunden und auch Wiblingen profitiert durch die gelbe Linie, denn man muss zum Schulzentrum Kuhberg nicht mehr in die Stadt.


    Langfristig wäre sogar eine Verlängerung nach Illerkirchberg oder Unterweiler denkbar.


  • Zum neuen Nahverkehrsplan für Ulm und Neu-Ulm wurde gestern im Fachausschuss ein Zwischenbericht vorgestellt und zur Kenntnis genommen - siehe Bürgerinfo. Dem Plan kann man ein Zielnetz für 2027 entnehmen, das ich aufgrund der Größe der Plandarstellung mal nicht als Screenshot, sondern als Anhang beifüge.


    Einige der Neu-Ulmer Entwicklungen haben wir ja schon besprochen. Mit am interessantesten für Ulm fand ich, dass die Schillerstraße für den ÖPNV aktiviert werden soll. Es sollen drei neue Haltestellen entstehen, davon eine wohl am Steg. Aufnehmen soll die Schillerstraße die folgenden Linien:

    • 6: Uni Süd - Blaubeurer Straße - Schillerstraße / Hbf West - UL-Rathaus - NU-Rathaus - Illerpark - Ludwigsfeld
    • 10: Schillerstraße / Hbf West - Ehinger Tor - Donautal
    • 12: Roter Berg - Bleicher Hag - Schillerstraße / Hbf West - Sandhaken - Gögglingen - Donaustetten - Unterweiler

    (Wie kommt man den von der Schillerstraße als Bus wieder auf die Blaubeurer Straße? Durch die Bleichstraße? Fiese Stelle zum Einfädeln, und eine mögliche Haltestelle Mörikestraße, wie sie angedacht ist, könnte auch nicht bedient werden.)


    Überhaupt gibt es bei den "10er" Linien die meiste Bewegung. Linie 15 soll künftig auch den Science Park III erschließen, die neue Linie 14 die Gewerbegebiete im Ulmer Norden. 16-18 sind die angesprochenen Neu-Ulmer Neuerungen. Im Zuge der Neuplanungen sollen zahlreiche Haltestellen neu entstehen, beispielsweise in der Einsteinstraße oder der Stuttgart Straße (alte B10), oder wie Uni Süd umgebaut werden. Da der Fuhrpark elektrisch betriebener Busse deutlich wachsen wird, wird auch in die Ladeinfrastruktur etwa an den Endhaltestellen massiv investiert werden. Über ein Straßenbahnnetz Ulm/Neu-Ulm soll erst im Nachgang zum Nahverkehrsplan diskutiert werden.


    Last, but not least: Zum Nahverkehrsplan soll ab Mitte November 2023 ein Online-Bürgerdialog durchgeführt werden.

  • Für mich stellt das Konzept eine massive Verschlechterung des Busverkehrs am Eselsberg dar, speziell der Buslinie 6 über die Blaubeurer/- zukünftige Verlängerung der nördl. Schillerstrasse dar.

    Dadurch wird der ganze Bleicher Hag vom Eselsberg abgehängt und es werden unnötige Umstiege nötig. Die Linie 12 ist da kein Ersatz!

    Auch die Linienführung der Linie 6 nur bis zum "HBF West", sprich Bahnhofsteg in der Schillerstrasse ist z.B. für Gehbehinderte wie mich ein schlechter Witz wenn man direkt zum HBF will.

  • Für mich stellt das Konzept eine massive Verschlechterung des Busverkehrs am Eselsberg dar, speziell der Buslinie 6 über die Blaubeurer/- zukünftige Verlängerung der nördl. Schillerstrasse dar.

    Dadurch wird der ganze Bleicher Hag vom Eselsberg abgehängt und es werden unnötige Umstiege nötig. Die Linie 12 ist da kein Ersatz!

    Auch die Linienführung der Linie 6 nur bis zum "HBF West", sprich Bahnhofsteg in der Schillerstrasse ist z.B. für Gehbehinderte wie mich ein schlechter Witz wenn man direkt zum HBF will.

    Im Bezug auf "bleicher Hang" kann man streiten, ob das mit Linie 6 und Linie 12 so geht. Ich geb aber recht, dass es echt suboptimal ist, denn ein möglicher Umsteigehalt "Söflinger Bahnhof" zwischen Linie 6, 8 und 12 nutzt getrennte Haltestellen, mit ordentlich Abstand. Dazu müssten die Umsteigezeiten gut abgestimmt sein, was ich kritisch sehe.


    Das Ganze ist aber alles eine Folge, der Verlagerung weiterer Linien des Busverkehrs auf die Westseite des Bahnhofes. (Schillerstraße).


    Ostseite: Linie 1, 2, 5, 7,

    Ostseite (ZOB): 3,11, 17, 18


    Westseite: Linie 6, 10, 12


    Linien der Westseite haben eine Straßenbahnanbindung am Ehinger Tor. Sind aber aktuell nur über den Steg an die Westseite angebunden. Ein Wechsel auf die Buslinie der Westseite erfordert schon einen ordentlichen Fußweg. Das Ganze funktioniert nur dann einigermaßen gut und wird sinnig, wenn auch der Durchbruch unter dem Bahnhof kommt


    Zumindest die Linie 12 hätte ich weiterhin über die Westseite fahren lassen.

  • Finn

    Hat den Titel des Themas von „neues ÖPNV Konzept ab 1.1.2027“ zu „ÖPNV-Konzept ab 2027“ geändert.
  • Ich habe mir mal erlaubt, die ÖPNV-2027-Diskussionsstränge in einen übergeordneten Bereich zu verschieben... betrifft ja beide Städte.


    Kritik aus Offenhausen, Forderung nach Express-Linien: So lief der ÖPNV-Dialog [SWP+]

    Zitat

    Es gab durchaus auch Lob. Darauf wies Moderatorin Dana Hoffmann beim Online-Bürgerdialog zum ÖPNV in Ulm/Neu-Ulm immer wieder hin. Jedoch überwogen kritische Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge. Und so soll es ja auch sein, betonte vor allem der Neu-Ulmer Stadtbaudirektor Markus Krämer: Das von den Rathäusern ausgearbeitete neue Liniennetz für den Stadtverkehr Ulm/Neu-Ulm ab 2027 ist nur ein Vorschlag. Die kommenden drei Wochen haben die Bürger das Wort.

    Das Dialogforum ist mittlerweile auch eröffnet.

  • In der Neu-Ulmer Ratsinfo findet sich bei der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses vom 12.03.2024 unter TOP 1 eine Vorstellung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung samt Anpassungen am diskutierten Nahverkehrsplan für die Zeit ab 2027 - allerdings naturgemäß nur für die Neu-Ulmer Linien und Halte, wobei Auswirkungen auf der Ulmer Seite auch gestreift werden. Die Änderungen sind ab Seite 10 der Beschlussvorlage zusammengefasst.

  • Tatsächlich hatte ich übersehen, dass am selben Tag auch im entsprechenden Ulmer Fachausschuss zu den Ergebnissen aus dem Bürgerdialog berichtet wird. Auch bei den Ulmer Linien und Linienabschnitten ergeben sich so einige Änderungen, die auf den Input aus dem Bürgerdialog zurückzuführen sind. Eine Zusammenfassung findet sich in der Beschlussvorlage; spannend ist es sicherlich auch, das überarbeitete Liniennetz neben den ursprünglichen Entwurf zu legen.


    Aus meine Sicht war die Bürgerbeteiligung in diesem Format ein ziemlicher Erfolg!