SWU Flusswärmepumpe

  • Die SWU plant den Bau von 2 Flusswärmepumpen auf Neu-Ulmer Seite. In Betrieb sollen Sie schon 2026 gehen. Eine Anlage in Offfenhausen (beim Hallenbad Kantstraße) wird die dort befindliche Heizzentrale der Fernwärme umgebaut. Diese wird aktuell mit Erdgas betrieben.


    Eine weitere Flusswärmepumpe wird im Bereich der Adenauerbrücke installiert und in der Nähe des Edwin-Scharff-Hauses entsteht eine Heizzentrale. Pro Sekunde wird zwischen 50 bis 200 Liter Wasser aus der Donau entnommen und weiter Flussabwärts dann ca. 4 Grad kälter eingeleitet. Dabei wird Wasser in den Fernwärmeleitung auf 80 Grad erhitzt und mit beiden Anlagen können ca. 700 Haushalte versorgt werden.


    SWU planen Flusswärmepumpen an der Donau
    Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) wollen in Neu-Ulm zwei Flusswärmepumpen bauen. Die Anlagen ziehen Wärme aus der Donau. Die Inbetriebnahme ist Ende 2026…
    www.swr.de

  • Sehr interessant. Ob man die Wärme auch im Sommer verwenden könnte? Unsere Flüsse werden ja zunehmend zu warm. Aber dafür müsste die Dimension der Mannheimer Anlage mindestens erreicht werden, hier erreicht man nun nur 1/5 dessen.

  • Laut den Wasserwirtschaftsamt fließen in den Sommermonaten pro Sekunde durchschnittlich ca. 100 qm³ Wasser die Donau hinunter. In den Wintermonaten sind es ca. 200 qm³. Die Flusswärmepumpe entnimmt 200 Liter oder 0,2 qm³ pro Sekunde.


    Das sind also 0,2% an Wasser, dass um 4 Grad kälter eingeleitet wird.


    Kannst dir sicherlich vorstellen, dass das null Auswirkungen auf die Gesamttemperatur des Flusswasser hast.

  • Kannst dir sicherlich vorstellen, dass das null Auswirkungen auf die Gesamttemperatur des Flusswasser hast.

    Hm, ja, habs gerade für die größer dimensionierte Mannheimer Anlage ausgerechnet, und die Temperatursenkung wäre gerade einmal 0,04 Grad hier an der Donau. Andererseits, wenn man sich eine ganze Kaskade an Anlagen vorstellt, die sich jeder Ort am Fluss baut, käme man eventuell doch in substanzielle Größenordnungen. Hab mal gelesen, dass sich unsere Flüsse alle 10 Jahre um 0,3 Grad erwärmen würden zur Zeit, wäre also natürlich trotzdem sehr ambitioniert.

  • Ich finde die Nachricht richtig toll! Noch im Mai letzten Jahres hieß es, dass man sich Flusswärmepumpen im Rahmen des Kommunalen Wärmeplans mal anschauen würde, aber dann war im Plan Anfang Februar 2024 keine Rede mehr davon. Ging nun aber auf jeden Fall richtig fix, die SWU scheinen da echte Überzeugungstäter am Werk zu haben :).


    Besonders gefällt mir, dass es gar keine industrielle Großanlage braucht, sondern auch kleinere und dezentrale Anlagen realisierbar und baulich im Innenstadtbereich integrierbar sein können. Vielleicht kann man sich sogar die Blau mal anschauen? Ich denke da zum Beispiel an Blaustein, wo Lixhalle, Bad Blau, Seniorenheim, Rathaus, die Neubauten am Rathaus sowie die Einkaufsläden in einigermaßen unmittelbarer Nachbarschaft konzentriert sind.

  • Sicherlich gibt es weitere Einsatzmöglichkeiten, gerade die SWU ist da schneller, als die FUG (zu mindestens gefühlt). Denn es gibt auf Ulmer Seite 2 sehr nahe Stationen an der Donau.


    Generell finde ich mehrere kleiner Anlagen auch sinnvoller, als eine Megaanlage. Allein schon aus Redundanzgründen und dem besseren Zustimmung der Anwohner.


    Überlegenswert wäre sicherlich auch das Donaubad mit Fernwärme bzw. Flusswärmepumpe zu heizen. Und die Iller hat in den Wintermonaten auch einen Durchfluss von ca. 60 m³/s. Der Illerkanal mit absolut konstanten 15 m³/s wäre sicherlich auch ideal.


    Der Durchfluss der Blau liegt im Winter bei nur 6 m³/s, könnte ein bisschen zu wenig sein, aber das können Fachleute natürlich besser sagen. Im Sommer und Herbst ist er sogar nur bei 2 m³/s. Aber für die Blau sehe hier mehr Potential für Kleinkraftwerke, wie am Klosterhof. Das Wasserrad dort hat eine Leistung von 6 kW (ständig), bei einer Fallhöhe von einem Meter und erzeugt ca. 30.000 kWh im Jahr. Reicht immerhin für ca. 15 Haushalte oder (habe von Ulm gerade keine Zahlen) 1,5% des Strombedarfs der Straßenbeleuchtung von Neu-Ulm.

  • Es gibt ja direkt am Donaustadion eine Fernwärmeheizung, die müsste man quasi nur anschließen. Wieso das nicht gemacht wird und man auf Öl setzt, weiß ich nicht.


    Irgendwo habe ich gelesen, dass später ein Anschluss an das Fernwärmenetz vorgesehen ist.