Neuentwicklung Posthöfe

  • Mega-Deal am Bahnhof: Ulmer Unternehmer kauft das Postareal [SWP+]

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    Wenn beim Verlassen des Ulmer Hauptbahnhofes der Blick nach links schweift, steht es da, das von Star-Architekt Daniel Libeskind entworfene Einstein-Discovery-Center. Davor gehen im sanierten Postgebäude Menschen aus und ein. Sie sind Gäste eines großzügigen Wirtshauses mit Stühlen und Tischen vor der Tür. In den kommenden zehn Jahren könnte diese Vision Wirklichkeit werden. Denn das gesamte Post- und Telekom-Areal zwischen Bahnhof, Olgastraße und Zeitblomstraße gehört jetzt einem Ulmer Unternehmer. Ludwig Merckle hat mit der neu gegründeten Ulmer Posthöfe GmbH Grundstück und Gebäude von der Gewerbeimmobilien-AG Demire gekauft.


    Ein Glücksfall für die Stadt – jetzt ist Mut gefordert! [SWP+]

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    Das Ulmer Post- und Telekom-Areal gehört jetzt dem Ulmer Unternehmer Ludwig Merckle. Das ist gut für die Stadt, meint Lokalchef Matthias Stelzer und ruft eine neue Epoche der Stadtgestaltung aus.


    Wow, geht ja Schlag auf Schlag gerade mit den überraschenden Nachrichten...

  • Postareal: Baubürgermeister hat „vollstes Vertrauen“ in Ludwig Merckle [SWP+]

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    Ulms Baubürgermeister Tim von Winning ist froh, dass sich auf dem Post- und Telekom-Areal gegenüber des Hauptbahnhofs jetzt ein Ende des jahrzehntelangen Stillstands abzeichnet. „Schon alleine, dass sich etwas tut, ist eine Riesenqualität“, sagt der 53-Jährige. Nach den Jahren, in denen das 20 800 Quadratmeter große Innenstadt-Grundstück im Besitz eines Immobilienfonds war, freut man sich im Ulmer Rathaus nun über die neue, klare Besitzstruktur. „Wir sind heilfroh, dass dieses Grundstück nicht irgendein Investor von irgendwoher gekauft hat“, sagt von Winning.

  • Wir sind heilfroh, dass dieses Grundstück nicht irgendein Investor von irgendwoher gekauft hat“,


    Ich kann aus der Nachricht dass Merkle das Gelände gekauft hat noch nichts positives für die Stadt herauslesen.

    Merkle will entweder bauen oder Geld damit verdienen.

    Verschenken wird er das Areal nicht.

  • ... Verschenken ist auch, glaube ich, nicht das Thema. Dass ein Investor Geld verdienen will, auch nicht. Die positive Bewertung durch die Verwaltung rührt laut Artikel daher, dass es im Vorfeld schon mehrere Gespräche mit der Merckle-Gruppe gegeben haben und Einvernehmen über städtebauliche Ziele in diesem Areal bestehen soll („Wir sind uns einig, dass auf diesem städtischen Schlüsselgrundstück ein lebendiges und gemischtes Quartier entstehen muss.“). Mutmaßlich baut man da bereits auf gute Erfahrungen aus dem Universelle-Projekt auf. Dass das für die Stadt zunächst eine deutlich günstigere Ausgangslage ist als etwa ein auswärtiger Investor, mit dem man keine Beziehungen hat und der nur hochrentable Anlageobjekte für Pensionsvehikel in die Gegend stellen will, finde ich nachvollziehbar.


    Im Übrigen ist den Kommentaren der Merckle-Gruppe nicht zu erwarten, dass im Areal großflächig die Abrissbirne geschwungen wird. Das Areal soll „langsam und nachhaltig“ entwickelt werden, die Gebäudesubstanz weitgehend erhalten. Als Beispiel wird eine mögliche Aufstockung des Post-Gebäudes genannt, das wohl auch im Fokus der ersten Entwicklungsschritte stehen soll. Ziel könnte sein, die "Durchlässigkeit" zu erhöhen. Auch der Ankermieter Telekom soll bleiben, wobei im SWP-Artikel berichtet wird, dass die Telekom sich wohl flächenmäßig verkleinern will.


    (Quelle: Google Maps)


    Ich muss zugeben, dass ich mit dem Erscheinungsbild des Postgebäudes schon länger meine Probleme habe und ich es - rein stadtbildmäßig - nicht unbedingt erhaltenswert erachte. Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass man es mit qualitätvollen Entwürfe interessant aufwerten kann.


    Spannend wird es zudem, weil der Stadt sehr viele Flächen drumherum gehören und das potentielle Großprojekt AEDC direkt an das Gelände angrenzt. Das erlaubt eine gewisse Flexibilität und Kreativität, etwa was Flächentausch-Projekte oder Kollaborationen angeht.

  • Hallo Finn,

    Zustimmung zu deinem Posting.

    Mir stößt nur mal wieder die Jubelarie der SWP auf, die sich mit ihrem Bild-Niveau als ernstzunehmende Tageszeitung so langsam lächerlich macht.

    Durch ihre "Plus"-Artikel erfüllt sie ihren selbstgesetzten Informationsauftrag ja schon länger nicht mehr.

  • Ich muss zugeben, dass ich mit dem Erscheinungsbild des Postgebäudes schon länger meine Probleme habe und ich es - rein stadtbildmäßig - nicht unbedingt erhaltenswert erachte. Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass man es mit qualitätvollen Entwürfe interessant aufwerten kann.

    Sehr höflich formuliert, aber vielleicht/hoffentlich darf die Birne da doch auch hie und da ihre Stärken ausspielen...

  • Telekom verkleinert Niederlassung erheblich [SWP+]

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    Es war ein Paukenschlag im April 2023: Der Ulmer Milliardär Ludwig Merckle hat das Post- und Telekom-Areal am Ulmer Hauptbahnhof erworben! Damals hieß es seitens der Posthöfe GmbH, die die Immobilien für die Merckle-Gruppe erworben hatte: Man wolle das Areal über zehn Jahre „langsam und nachhaltig“ entwickeln – setze mittelfristig aber weiterhin auf die Telekom, die fast alleiniger Mieterin ist. Allerdings wurde im Mai 2023 schon kolportiert, dass das einstige Staatsunternehmen Flächen abgeben wolle. Nun steht fest, dass das stimmt, und in welchem Umfang das passiert.

    Laut Artikel will die Telekom künftig nur noch das Gebäude nutzen, das bei OSM mit Olgastraße 67 markiert ist:


    (Quelle)


    Außerdem soll die Post im EG des Hauptpostgebäudes erstmal bleiben. Ein Abriss der freien und freiwerdenden Gebäude stehe wohl nicht an, der Investor denke eher an Umbau, Sanierung und/oder Aufstockung sowie Weitervermietung. Allerdings sollen noch im Frühjahr Workshops unter anderem mit der Stand stattfinden.

  • So wie ich es mitbekommen habe zieht die Telekom bis Oktober aus. Ein Untermieter ist auch die Bahn, die sich wohl ebenfall verkleinern werden. Vermutlich zahlen die zukünftig für die halbe Fläche die doppelte Miete...


    Langfristig plant die Stadt ja schon lange eine städtebauliche Aufwertung zwischen Bahnhof und Theater („Masterplan Citybahnhof Ulm“) und bis zur Umsetzung wird es wahrscheinlich auch noch lange dauern. Entsprechend ist durchaus davon auszugehen, dass Merckle alles abreißen wird, nur eben erst dann, wenn die Stadt Ulm die Grundlagen dafür geschaffen hat. Bis dahin werden die Gebäude eben für neue Mieter aufgehübscht, was die Sache allerdings auch nicht unbedingt beschleunigen wird, da selbst ein Mietvertrag über 10 Jahre zuminderst für Bahn-Verhältnisse eher kurz ist.

  • Sehr interessant, danke. Ich gehe davon aus, dass die Bahn anlässlich der anstehenden Sanierung des Bahnhofsgebäudes Teile ihrer Flächen dort räumt. Weiß man, ob die Bahn dann Untermieter im Block werden möchte, den die Telekom weiterhin behält? Oder würde sie die freiwerdenden Gebäudeteile übernehmen?


    Der von dir skizzierte Zeitplan ist durchaus realistisch, auch wenn die Stadt sich sicherlich frühere Impulse zur Neuentwicklung wünscht.


    Ich muss gerade an eine viel frühere Phantasie zurückdenken, dass man in Ulm eine Art Ex-Bundesbehörden-Tower auf dem Bahnhofsgelände bauen könnte, unten Post, Mitte Bahn, oben Telekom :). Vielleicht kommt es irgendwann doch so - 2035+...

  • Ich habe nur mit DB Regio zu tun. Die sitzen im Erdgeschoss in der Zeitblomstraße und wollen sich auf eine Mieteinheit mit etwa 400 m² verkleinern. Das DB Fernverkehr, DB Cargo oder eine der anderen Tochterfirmen Flächen nutzen oder nutzen wollen wäre mir nicht bekannt.


    Den B-Plan habe ich auch nicht im Detail gelesen, so wie ich das verstehe soll der aber sowohl für Übergangslösungen als auch Neubauten gedacht sein. Der Knackpunkt dabei ist, dass baurechtlich wohl eine Nutzung oder Untervermietung der Flächen nur durch die Bundespost bzw. deren Nachfolgefirmen zulässig war. Eine Neuvermietung ist aktuell also schwierig bis unmöglich, wobei sich sowieso kein Mieter ohne eine Sanierung finden wird, und die könnte je nach Umfang auch länger als das B-Plan-Verfahren dauern.


    Konkrete Festsetzungen gibt es noch keine, ein Hochhaus wäre also sicher auch kein Problem, offenbar denken die Mitarbeiter bei Merckle aber rein wirtschaftlich bzw. scheuen das Risiko. Unter der Hauptpost gibt es z.B. auch einen Luftschutzbunker und da könnte der Rückbau schnell 1 oder 2 Mio. € teurer als geplant werden. Das ist wohl der Hauptgrund, dass das Postgebäude nicht abgerissen werden soll.


    Es gab im Zuge Umbau Bahnhof aber Überlegungen das ganze Gebäude auf links zu drehen also Post in die hinterste Ecke, weil die am wenigsten Miete zahlen, dafür vorne in bester Lage Läden und Gastronomie. Die oberen Geschosse könnte man z.B. für ein Hotel nutzen und dazu auch noch ein oder zwei Stockwerke oben drauf zu setzen. Dafür müsste die Postbank in eines der leerstehenden Gebäude umziehen, allerdings wurden Büros und Schalterhalle erst vor ein paar Jahren renoviert und das setzt i.d.R einen neuen Mietvertrag von mind. zehn Jahren oder eine Restlaufzeit bis etwa 2030 voraus.