Allgemeiner Diskussionsthread & Lounge

  • Stimmt, scheint eine kontroverse Sache gewesen zu sein.
    Da hätten sich evtl. ein paar meiner Fragen geklärt:
    Inwieweit steht das Justizhochhaus für Transparenz, hoch aufragend und sich mit der Stirnseite vom Haptverkehr (Olgastraße), dem Justizgebäude und der bürgerlichen Innenstadt abwendend?
    Die Zundeltor-Apotheke und ihr Zwilling stehen für mich seit jeher als Inbegriff für zerstörte Ensemblewirkung. Ich weiß es nicht aber wenn ich mir die angrenzenden Häuser angucke, vermute ich, dass die Vorgänger der Eckbauten nicht durch Bomben sondern für den Verkehr fallen mussten. Ist so eine beispielhafte Störung der Integrität eines Stadtraums genug Grund für Denkmalschutz?
    Was meint Wetzig mit aufgeblasener Architektur der Gegenwart? Barfüßer? Sparkasse? SWU? Da waren die 50er protzig gegen...

  • ich frage mich auch was Wetzig mit dieser Formulierung meint....ist er doch bekannt für seine Betonvorliebe. Die, seinem Geschmack entsprechenden, Ungetüme verschandeln ja zu Genüge das Stadtbild - gerade das würde ich als 'aufgeblasene Architektur der Gegenwart' bezeichnen

  • Ich würde das nicht so hart formulieren wollen. In der Moderne baut man halt Bauten der Moderne, finde ich prinzipiell nicht verwerflich. Das, was wir haben, hält sich meiner Meinung nach in der Mehrzahl schon noch im Rahmen.


    Die Argumente von ulmz finde ich gut. Ich kann guter Architektur der 1950er schon etwas abgewinnen; die hatte teils schon eine pragmatische Klarheit, die sich vom modernen Minimalismus unterscheidet, weil sie meist recht ungezwungen dastand. Das Justizhochhaus würde ich aber auch nicht dazuzählen wollen. Die Zundeltorapotheke finde ich als Gebäude toll, aber ja, leider deplatziert in seiner Gründerzeitumgebung. Ein Traum, hätten wir einen Straßenzug mit solchen Dingern und nichts anderem...


    Ich hatte den Abrissplan der Staatsanwaltschaft anfangs noch etwas betrauert, auch wegen der Verlust der Höhenwirkung. Aber letztlich macht die relativ ähnliche Höhenentwicklung ja auch die Neustadt aus. Insofern ist es okay, dass hier Stockwerke entfallen. Würde mich nicht ärgern, wenn sich das Wohnhochhaus am Karlsplatz mal als nicht mehr sanierungsfähig herausstellen sollte...


    ***


    Hotels in Ulm und Neu-Ulm: Der Bettenboom und seine Grenzen [NUZ]

    Zitat

    Neueröffnungen und kein Ende in Sicht: In Ulm und Neu-Ulm wird viel Geld in Hotels investiert. Die Nachfrage ist groß – doch der Konkurrenzdruck macht manche unruhig

  • Naja, die Zundeltorapotheke sehe ich mal als Sonderfall an. Passt zwar von der Architektur nicht ins Gründerzeitensemble, hat sich durch ihre Viertelkreisfassade aber doch ganz gut eingefügt in den Willy-Brandt-Platz. Auch sein Pendant gegenüber geht noch so, ist aber auf jeden Fall besser als die einstöckige "Notbaracke" der Nachkriegszeit. Wenn man die ehemalige Wieland-Hauptverwaltung und den GsD nicht mehr vorhandenen Kiosk davor dazuzählt ist das Alles eh ein Sammelsurium verschiedener Epochen und Stile. Der Großteil musste halt nach dem Krieg schnell wieder zur Verfügung stehen...
    Wenn das Hochhaus am Karlsplatz weg ist hat meine arme Seele endlich Ruhe gefunden... :D

  • Marodes Dach der Eissporthalle [NUZ]

    Zitat

    Im September zeigt sich, ob das Dach komplett neu gemacht und die Anlage vorübergehend geschlossen werden muss. Eine Entscheidung, die katastrophale Folgen nach sich ziehen könnte.

    Ich kann nicht behaupten, Fan des Eissports zu sein. Trotzdem verfolge ich es mit Wohlwollen, wenn Nischensportarten (naja, Nicht-Fußball-Sportarten...) sich in der Doppelstadt behaupten. Macht das Stadtleben einfach bunter. Insofern: Hoffe, dass die Eishockeyteams diese Saison nicht abschreiben müssen.

  • Mieten noch im Rahmen [SWP]

    Zitat

    Ulm bewegt sich bei Mietkosten derzeit an der unteren Grenze. Das geht aus einer gewerkschaftlichen Studie hervor. Bei hohen Mieten fehlt Geld für den Konsum.

    Ich kann mit dieser Erhebung nicht viel anfangen. Die Schlussfolgerung, dass die "Mieten noch im Rahmen" sind, ist für meine Begriffe sicherlich verkürzt. Hier wird ein relativer Wert ermittelt, mit den Mietkosten im Zähler und dem Nettoeinkommen im Nenner, der für meine Begriffe keine absoluten Aussagen zum Mietniveau und zum Wohnungsmarkt im Allgemeinen zulässt. Er bildet außerdem nur diejenigen ab, die auch eine Wohnung im Stadtkreis haben.


    Der Anteil der Mietkosten dürfte deswegen rechnerisch so niedrig sein, weil es in Ulm recht viele gut bezahlte Jobs für hochqualifizierte Arbeitnehmer gibt. Aber davon, dass sie den Schnitt hochziehen, haben die unterm und bis zum Schnitt nicht wirklich etwas. Private Bauträger produzieren mehr Wohnraum im oberen als im unteren Segment, weswegen sich weiter rauf auch eher etwas finden lässt, das in das Budget passt. Wer weiter unten nichts Passendes findet, wohnt halt nicht mehr in Ulm...

  • Hallo liebes Forum.


    nach langen Jahren des Lesens und manchmal auch Kommentierens hier im Forum möchte ich heute ausnahmsweise etwas in eigener Sache präsentieren. Ich bin nicht nur gebürtiger und beherzter Ulmer und ein kleiner Teil dieses Forums, sondern auch Schriftsteller von Beruf.


    Nun ist mein neuer Roman Morgenmenschen erschienen. Warum erwähne ich dies hier? Der Roman spielt nicht nur in Ulm, die Stadt selbst und vor allen Dingen die Eigenheiten und die Architektur der Oststadt spielen eine wichtige Rolle im Buch.


    Wer gerne doppelbödige Thriller liest und unser geliebtes Ulm an der Donau mal aus einem anderen, bislang verborgenen Blickwinkel sehen möchte, der ist bei Morgenmenschen gut aufgehoben. Das Buch kann überall online oder auch in jedem physischen Buchladen bestellt werden. :)



    Sascha André Michael, Morgenmenschen, 164 Seiten, 12,99 Euro, ISBN: 978-3744892346


    Ich freue mich auch über Besuche auf meiner Facebook-Seite.
    www.facebook.com/SaschaAndreMichael


    Danke für eure Aufmerksamkeit und auf viele weitere interessante Themen und Beiträge hier im Form.


    Viele Grüße,
    Sascha

  • Wer will überm Aldi wohnen? [SZ]

    Zitat

    Der Discounter Aldi Nord will in Berlin 2000 Wohnungen schaffen. Er folgt damit einem Trend in der Branche. Auch Edeka, Rewe oder Lidl vermieten inzwischen Wohnungen. Die Einzelhändler reagiert damit auch auf die hohe Nachfrage in Städten.

    Interessanter Trend. In Ulm haben wir zumindest optisch bald ein ähnliches Vorhaben, die Söflinger Straße 120/124. Der Unterschied ist, dass hier die UWS als Bauherr auftritt, während Aldi & Co. selber entwickeln. Wobei, eigentlich war der alte Aldi in der Blaubeurer Straße mit seinem Autohaus (?) auf dem Dach auch schon wegweisend :D .


    Jedenfalls finde ich es nicht verkehrt, wenn großflächiger Einzelhandel, der ansonsten eingeschossig daherkommt, städtebaulich besser integriert wird und die Fläche besser nutzt. Gerade in urban geprägten Wohnlagen wie eben in der Weststadt kommt das gut. Vielleicht werden einmal der Norma und der Rewe in der Magirusstraße Kandidaten für so etwas...

  • Regionalplan neu fassen [SWP]

    Zitat

    Den neuen Regionalplan ausarbeiten – das hat der frischgebackene Vorsitzende des Regionalverbandes Donau-Iller, der Biberacher Landrat Heiko Schmid, als die Hauptaufgabe für seine Amtszeit benannt.

    Könnte insgeheim für sehr interessante Weichenstellungen und Entwicklungen sorgen. Um das einzuordnen, habe ich hier eine Grafik des Regionalverbandes Stuttgart herausgesucht:

    Quelle: Regionalverband Stuttgart


    In der BRD herrscht bei der bei diesen Raumordnungsgeschichten das Gegenstromprinzip, die Ebenen beeinflussen sich gegenseitig; andernorts ist es gängig, dass die übergeordnete Ebene die Entwicklung nach unten "diktiert".


    Trotzdem: Was im Regionalplan steht, muss sich auch in den F- und B-Plänen wiederfinden, wo es dann ganz konkret wird: Wo dürfen Gemeinden Wohn- und Gewerbegebiete planen (Flächennutzungsplan), und was ist in diesen Gebieten so alles möglich (Bebauungsplan)?


    Wenn der neue Vorsitzende den Plan innerhalb der nächsten drei Jahre neu aufstellen will, wird das sehr bald einen intensiven Diskussionsprozess auslösen, in denen die Kommunen sicher auch ihre Vorstellungen anmelden werden. Das gibt uns die Chance, einen kleinen Blick in die mittel- und langfristige Zukunft der Region zu werfen.

  • @Aki: Zuletzt ist es da still geworden, stimmt.


    ***


    Deutschland kämpft um seine Flächen [SZ]

    Zitat

    Deutschland hat eine Fläche von 357 137 Quadratkilometern - genug Platz für alle, sollte man meinen. Doch der Kampf um Flächen wird immer heftiger: Fast überall in Deutschland wird Boden teurer, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Vor allem Bauern müssen mit ansehen, wie ihre Flächen zweckentfremdet werden - sei es für Straßen oder als Investitionsobjekte.