Absolut unverständlich, was sich da ergibt. Weniger Züge? Mit der NBS Ulm-Wendlingen werden sieben Strecken in Ulm zusammenlaufen. Der Ausbau der Regionalbahn als Proto-S-Bahn nach Weißenhorn generiert weiteren Verkehr, und vor kurzem erst wurde der Schwabenbund aus der Taufe gehoben, dessen Verkehrsknoten eben wieder Ulm ist und der wiederum für mehr Verkehr sorgen wird. Überhaupt, ist die NBS nicht dazu da, den zunehmenden Verkehr zwischen Stuttgart und München ein Stück weit aufzufangen?
Man kann es mit Großprojekten ja halten, wie man will - aber wenn man sie macht, dann richtig. Eine Sparlösung, die elementare Bestandteile des kompletten Umbauvorhabens sabotiert, ist absoluter Schwachsinn. Für mich ist nicht das Bahnhofsgebäude und nicht der Bahnhofsvorplatz das wichtigste Bestandteil, sondern eben die neue neue, breite, helle, große Passage der unersetzliche Kern des Citybahnhofs. Eine Durchbindung von der Bahnhofstraße und den neuen Sedelhöfe, die die Innenstadt mit dem zentralen Nahverkehrsknotenpunkt, dem neuen Dienstleistungszentrum, dem neuen Bahnhof, den Gleisen für Fern- und Nahverkehr und dem Dichterviertel verbindet, ist eine kolossale städtebauliche Chance, die man sich jetzt nicht zerreden lassen darf.
Wenn man schon die halbe Stadt aufreißt und wenn die Steuerzahler schon so viel Geld in die Projekte versenken müssen, dann muss entweder die große Lösung her - oder man lässt es gleich bleiben. Denn unter dem Strich wäre der Zugewinn für Ulm angesichts der horrenden Kosten und der massiven Umbaumaßnahmen extrem gering, wenn diese "Einsparungen" tatsächlich umgesetzt werden.