Bilderthread Bahnhofsplatz mit Tiefgarage und Passage

  • Wirkt aber sehr dunkel...

    Ich denke, dass das am Ende schon passen wird - Fotos, zumal vor dem endgültigen Ausbaustand, können auch tauschen. Man weiß um die Wichtigkeit einer guten Ausleuchtung in solchen Bereichen.


    Die Architektur und das Design der verschiedenen Elemente, von den Fahrstuhleinfassungen über die Lampen hin zum Treppengeländer, gefallen mir prima.

  • Insgesamt halte ich das Design und die Aufteilung des Platzes für misslungen, um es freundlich auszudrücken.


    Der Fokus liegt klar auf den MIV gerichtet, da hätten, wie ursprünglich geplant, je eine Fahrspur/Richtung genügt ohne die Kapazität einzuschränken.


    Für den ÖPNV wären dann zwei Fahrgaststeige/Richtung problemlos möglich gewesen. Für Menschen mit Handicap oder eingeschränkt Mobile wie mich sind 80 - 100m strammer Fußweg schon ein Problem.

    Das Szenario von 2 Trambahnen und 2 Bussen gleichzeitig an der Haltestelle kommt dabei tagsüber sehr oft vor. Angenehm ist was anderes. Auch die Entzerrung der Menschenmasse am Bahnsteig halte ich für nur eingeschränkt möglich.


    Zum Verhältnis Fußgänger/Radfahrer lässt sich momentan wenig sagen vor der entgültigen Fertigstellung, da wird es sehr auf die Radwegführung ankommen.


    Negativ finde ich schon jetzt die geringe Aufenthaltsqualität, es soll wohl wenige Sitzgelegenheiten für Gammler/Bettler und den an solchen Orten anwesenden Trinkerrunden geboten werden. Trotzdem schlecht für die übrigen Passanten.


    Da ja (vorerst?) kein Fahrradparkhaus mit abschließbaren Boxen gebaut werden soll halte ich für den größten Fehler.

    Ich habe keine Lust mein teueres Pedelec dauernder Diebstahlgefahr auszusetzen solange die DBAG im Fernverkehr keine Transportgelegenheit anbietet. Im Nahverkehr ist das auch für Pendler ein großes Problem. Die derzeit angebotenen Abstellplätze am HBF sind da nur ein Feigenblatt und taugen nichts.


    Ich finde es einfach nur beschämend daß in Ulm für den MIV 3 Garagen in unmittelbarer Umgebung des HBF angeboten werden, für Fahrräder und Fußgänger nicht einmal die Grundversorgung.

    Zu den spärlichen Grünflächen und Bäumen schreibe ich lieber garnichts...

  • Das mit dem langen Plateau ist nun noch schlimmer als vorher und stellt für mich ein planerisches Horrorszenario dar, ich wurde selbst Opfer einer nicht mehr haltenden Straßenbahn, ich dachte Diese hält nochmals im vorderen Bereich nachdem mir der Weg Richtung Deutschhaus ans Ende der Plattform zu lang erschien, harrte ich aus und wurde prompt stehen gelassen. Ich frage mich wie Ortsfremde oder wie Du sagst Menschen mit mobiler Einschränkung auf so einen Empfang in Ulm reagieren.

  • Eventuell könnte man noch LEDs im Boden nachrüsten, die dann sogar die Türenposition vorhersagen und damit einen Einstieg beschleunigen. Andere Länder haben mit solchen Systemen gute Erfahrungen gemacht. Die große Nachbarstadt Augsburg hat LEDs zur Warnung vor der Tram im Boden:

    https://newatlas.com/stadtwerk…strian-lights-road/43069/


    Es scheint also eine nicht allzu teure Lösung zu sein und sicher farblich steuerbar. Ich finde solche intuitiven Lenkungsdesigns klasse, z.B. blaue Linie 1 hält an den blauen Markierungen und man kann direkt einsteigen, sogar ohne lesen zu können.

  • Eventuell könnte man noch LEDs im Boden nachrüsten, die dann sogar die Türenposition vorhersagen und damit einen Einstieg beschleunigen. Andere Länder haben mit solchen Systemen gute Erfahrungen gemacht. Die große Nachbarstadt Augsburg hat LEDs zur Warnung vor der Tram im Boden:

    https://newatlas.com/stadtwerk…strian-lights-road/43069/


    Es scheint also eine nicht allzu teure Lösung zu sein und sicher farblich steuerbar. Ich finde solche intuitiven Lenkungsdesigns klasse, z.B. blaue Linie 1 hält an den blauen Markierungen und man kann direkt einsteigen, sogar ohne lesen zu können.

    Kommentar der SWA dazu:


    "Das Projekt kam zu dem nüchternen Ergebnis, dass die Verkehrssicherheit durch Bodenampeln nicht erhöht werden kann. Jürgen Fergg, Augsburger Stadtwerke-Sprecher, sagte diesbezüglich: "Die Menschen sind aufmerksamer, gehen aber trotzdem bei Rot."


    Es nützt auch nichts gegen die viel zu langen Laufwege an der Haltestelle.

  • Kommentar der SWA dazu:


    "Das Projekt kam zu dem nüchternen Ergebnis, dass die Verkehrssicherheit durch Bodenampeln nicht erhöht werden kann. Jürgen Fergg, Augsburger Stadtwerke-Sprecher, sagte diesbezüglich: "Die Menschen sind aufmerksamer, gehen aber trotzdem bei Rot."


    Es nützt auch nichts gegen die viel zu langen Laufwege an der Haltestelle.

    Der Kommentar der SWA bezieht sich aber auf deren (lächerlichen) projektbasierten Einsatz: Smartphonenutzer vor der Tramstrecke zu warnen, weil die nach unten nur schauen und nicht vor sich. Eine Beurteilung, ob damit der Einstiegsbereich klarer markiert werden kann, sollte also auf anderer Basis erfolgen.


    Bezüglich der Laufwege ist das natürlich keine Lösung, aber so hatte ich das auch nicht gedacht, weil die Schienen nunmal so nun liegen, wie sie es tun, da hilft gar nichts mehr. Es sollte mehr dem von Hafenbad angesprochenen Problem entgegenwirken, dass bei Doppelbelegungen gerade für Ortsunkundige die Orientierung fehlt.

  • aber so hatte ich das auch nicht gedacht, weil die Schienen nunmal so nun liegen, wie sie es tun, da hilft gar nichts mehrSo war das von Afang an von mir gemeint und nichts anderes.

    So war die Kritik von Anfang an von mir gemeint und nichts anderes.

    Die Fehlplanung hatte ich schon kritisiert als die erstem Pläne so gezeigt wurden wie jetzt gebaut.

    Spätestens beim Bau einer dritten Tramlinie über den Bahnhof wird umgebaut werden müssen weil es sonst zu eng wird.

    Chance verpasst, liebes Ulm!

  • Ich habe mal versucht mir als Straßenbahnlaien das Problem greifbarer zu machen durch Vergleich, und ich denke ich bin auf einen recht interessanten Fakt gestoßen:

    Max. Bahnsteiglänge Tram:

    Augsburg Königsplatz: ~80m

    Stuttgart Staatsgalerie: ~80m

    Karlsruhe Hbf: ~90m


    Ulm Hbf: ~115m

  • Stuttgart Staatsgalerie ist eine Stadtbahnstation an der nur jeweils ein Zug einer Linie hält, dito die anderen Stadtbahnhaltestellen, weil komplett signalgesteuert.


    Karlsruhe HBF hält ebenfalls nur je ein Zug, da die Züge in Doppeltraktion fast die ganze Bahnsteiglänge benötigen (ca.70m). Außerdem ist dort in beiden Richtungen ein zweites Gleis mit Bahnsteig vorhanden wenn sich dort seit meinem letzten Besuch nichts geändert hat. Genau das was für Ulm richtig wäre.


    Augsburg Königsplatz:

    Bis auf die Ostseite ist dort jedes Richtungsgleis doppelt vorhanden und wird zur Vorsortierung für bestimmte Tram- und Buslinien genutzt. Gemeinsam!

    Die Station hat 5! Zulaufrichtungen und ist für mich fast schon das Ideal eines Trambahnknotens.

    Da dort z.B. Trambahnen mit ca. 40m Länge verkehren stehen dort auch nur max. 2 Fahrzeuge/Bahnsteig, ebenso auch Busse.

    Die Station ist komplett überdacht, hat ein Fahrkartenzentrum und auch Kioske.


    Nicht eines deiner Beispiele ist mit der Haltestelle Ulm HBF vergleichbar, nicht mal die Bahnsteiglänge dient als Argumentationshilfe.

    Und jetzt stell dir mal eine dritte Tramlinie aus NU kommend vor die ebenfalls noch über Ulm HBF geführt wird. Oder eine stärkere Taktverdichtung in der HVZ?

  • Augsburg Konigsplatz: Die Station hat 5! Zulaufrichtungen und ist für mich fast schon das Ideal eines Trambahnknotens.

    Da dort z.B. Trambahnen mit ca. 40m Länge verkehren stehen dort auch nur max. 2 Fahrzeuge/Bahnsteig, ebenso auch Busse.

    Die Station ist komplett überdacht, hat ein Fahrkartenzentrum und auch Kioske.

    Das sehe ich auch so, ich finde diesen dreieckigen Knoten genial und bin nicht mehr traurig, dass dieser nicht unter den Platz verlegt wurde. War in Augsburg aber natürlich auch eine bessere Ausgangslage: Die Station war in diesem Grundschema schon vor dem Umbau bestehend. sie steht genau auf einem (dreieckigen) Ravelin der ehemaligen Festungsanlage. Darauf zu gingen schon seit Jahrhunderten besagte 5 Hauptverkehrsachsen, weil sich dort das Gögginger Tor befand.


    Nicht eines deiner Beispiele ist mit der Haltestelle Ulm HBF vergleichbar, nicht mal die Bahnsteiglänge dient als Argumentationshilfe.

    Und jetzt stell dir mal eine dritte Tramlinie aus NU kommend vor die ebenfalls noch über Ulm HBF geführt wird. Oder eine stärkere Taktverdichtung in der HVZ?

    Du hast es betrieblich eingeordnet, was ich natürlich nicht leisten kann, und entsprechend nachvollziehbar ist für mich die für dich mangelhafte Vergleichbarkeit. Aber worauf ich mein Interesse lenkte war, dass die Haltestellen alle so ungefähr 80 Meter hatten, eben gerade trotz doch sehr unterschiedlicher Betriebsarten. Das wirkte auf mich, als wäre eine solche Länge eine scheinbar gut angenommene Lauf- und Nutzungsdistanz. Umso interessanter dann, dass Ulm sich einen fast 50% längereren Halt gebaut hat und es im Forum dann genau die Kritik gibt, dass es sehr weit sich anfühlt. Das stützt die These, dass es ein gewisses Optimum bei um die 80 Meter gibt für solche Hauptumsteigehaltestellen, um nicht als zu weitläufig sich anzufühlen und dennoch gut betrieblich zu funktionieren.

  • Natürlich sind die 80 - 100m nicht das alleinige Problem, sondern "nur" für ein paar Prozent der Fahrgäste. Und oft, wie bei mir, wird einem so etwas erst bewusst wenn man solche Entfernungen mal nicht mehr eben mit einem kurzen Sprint überbrückt.

    Bei den genannten Haltestellen wie in Karlsruhe und Augsburg sind zwar die Bahnsteige ähnlich lang wie in Ulm, aber dort sind die tatsächlich gelaufenen Entferungen real kürzer weil dort weniger Linien/Bahnsteig ankommen.

    In Ulm ballen sich dort 5 oder 6 ÖPNV-Linien, von denen oft 4 auf einmal eintrudeln. Und das passiert recht oft dort. Selbst an der Haltestelle "Theater" stauen sich aus Richtung HBF kommend sehr oft die Trams und Busse bevor sie in die Haltestelle einfahren können.

    Das mag bei Haltestellen, die vor Jahren geplant und gebaut wurden noch verschmerzbar sein, bei Neubauten wird aber der Slogan von der Verkehrswende zur Farce, wenn sich nichts verbessert sondern bestenfalls der Status Quo erhalten bleibt.

    Da hätte ich von meiner Heimatstadt mehr erwartet, kein Einknicken vor IHK und City-Werbegemeinschaft!

  • Das stützt die These, dass es ein gewisses Optimum bei um die 80 Meter gibt für solche Hauptumsteigehaltestellen

    Das "Optimum" von 80 Metern ist der Tatsache geschuldet daß die erlaubte Länge von Straßenbahnzügen/Traktionen max. 75m beträgt. Das ist also eine gesetzliche Vorgabe.

  • Karlsruhe HBF hält ebenfalls nur je ein Zug, da die Züge in Doppeltraktion fast die ganze Bahnsteiglänge benötigen (ca.70m). Außerdem ist dort in beiden Richtungen ein zweites Gleis mit Bahnsteig vorhanden wenn sich dort seit meinem letzten Besuch nichts geändert hat. Genau das was für Ulm richtig wäre.

    Ja, Karlsruhe Hbf hat vier Tramgleise, die äußeren sogar mit beidseitigen Bahnsteigen, die von den S-Bahnen bzw. Zweirichtungsfahrzeugen auch genutzt werden - man kann dort von beiden Seiten ein- und aussteigen. Zusätzlich gibt es dort auch noch einen separaten Bussteig, eine Mischnutzung der Trambahnsteige findet im Normalbetrieb nicht statt. Der Umstieg gestaltet sich ohne lange Wege, da die Gleise ja vor oder hinter den Zügen einfach überquert werden können.


    Die Bahnen in Karlsruhe können sehr lang sein, daher wie oben schon erwähnt die Länge der Bahnsteige. Eine Doppelnutzung, also der Umstieg zwischen verschiedenen Linien zeitgleich am gleichen Bahnsteig wie in Ulm, gibt es in Karlsruhe meines Wissens nicht - mit Ausnahme des Nightliners, wo (früher, weiß nicht ob und in welcher Form es da heute noch gibt) zu einer festen Uhrzeit alle (!) relevanten Linien am Marktplatz hielten und man so von jeder in jede Linie umsteigen konnte. Das dann aber auch unabhängig von Bahnsteigen, notgedrungen. Als die Bahnen noch in der Fußgängerzone fuhren, kam es durchaus auch vor dass zwei oder drei Bahnen direkt hintereinander unterwegs waren, und der Fahrer der hinteren Bahn öffnete auch schon mal die Türen - es war dann aber die Regel, dass nach Freiwerden des Bahnsteigs diese Bahn vorne noch einmal hielt, man musste also nicht nach hinten rennen zum Zustieg.


    Das kenne ich wirklich nur aus Ulm, dass man in Normalbetrieb bis zu vier verschiedene Linien am gleichen Bahnsteig halten läßt und teils über 100 Meter laufen muss, um seinen Umstieg zu schaffen. Dazu kommt ja noch, dass die Reihenfolge der Fahrzeuge nicht deterministisch ist, man sich also beim Zustieg vorher kaum richtig aufstellen kann, und sich beim Umstieg erst mal orientieren muss, in welche Richtung man überhaupt laufen muss - während sich auf dem schmalen Bahnsteig Menschenmassen bewegen, und die Busse und Züge teilweise viel zu schnell wieder losfahren.