Die Gemeinde St. Elisabeth in der Weststadt hat Größeres vor. Alle Gebäude auf dem Gelände der Kirche bis auf das Kirchengebäude selber sollen abgerissen und ersetzt werden. Die Gründe sind einleuchtend: Die Bauten "sind aus wirtschaftlicher Sicht dauerhalt nicht unterhaltbar und weisen neben baulichen und energetischen Mängeln, auch gravierende funktionale Mängel hinsichtlich der Variabilität für heutige Nutzungsanforderungen und der Barrierefreiheit auf" (Quelle). Konkret betrifft das das Gemeindezentrum (Roncalli-Haus), den Kindergarten und das an die Kirche angegliederte Pfarrhaus.
Der neue Plan sieht ein integriertes Gemeindehaus vor, in dem auch das Pfarrbüro, die Kindertagesstätte und Veranstaltungsräume unterkommen sollen, sowie eine neue Sakristei als Anbau an der Kirche. Zur Ko-Finanzierung des Ganzen wird ein Stuttgarter Bauträger den ein Wohngebäude mit 37 WE errichten. Kirche, Gemeindehaus und Wohngebäude sollen sich im Blockinneren einen kleinen Quartiersplatz teilen. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Vorhaben bereits einstimmig beschlossen.
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(Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: St. Elisabeth, Büro für Stadtplanung Zint & Häußler GmbH, Architekturbüro Ackermann + Raff)
Vor allem das Gemeindehaus gefällt mir sehr. Im Erdgeschoss liegen die Funktionen für die Gemeinde (u.a. mit Pfarrbüro und Veranstaltungssaal), in den OG1 und OG2 ist die Kita untergebracht, mit je zwei Gruppen pro Geschoss. Die Staffelung des Gebäudes gibt jedem Geschoss eine nach Süden ausgerichtete und relativ großzügige Terrasse als Freiluftbereich. Ein sehr schönes Schleifchen ist das nach Norden hin kreisrund ausgeführte Treppenhaus, sehr markant. Beim Fassadenmaterial dürfte es sich um Klinker handeln.
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(Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: St. Elisabeth, Büro für Stadtplanung Zint & Häußler GmbH, Architekturbüro Ackermann + Raff)
Das Wohngebäude soll über 4+1 Geschosse verfügen, 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen, davon 9 gefördert. Es sieht in etwa so aus, wie solche Wohngebäude heute aussehen. Soweit ich es richtig deute, nimmt es aber immerhin in Teilen die Materialität des Gemeindehauses auf. Die Zufahrt zur TG erfolgt über die Blücherstraße.
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(Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: St. Elisabeth, Büro für Stadtplanung Zint & Häußler GmbH, Architekturbüro Ackermann + Raff)
Ich halte das Vorhaben für eine sehr schöne Sache. Gerade das Gemeindehaus dürfte auch von der viel befahrenen Söflinger Straße her trotz des baumbestandenen Vorplatzes der Kirche gut zu sehen sein und auch ein bisschen Eindruck machen.