Aufstockung Wohn-/Geschäftsgebäude | Neue Straße 83

  • Die Eigentümer des Gebäudes in der Neuen Straße 83, wo Back Factory, Subway und die Sushi Lounge untergebracht sind, möchten dieses gerne auf fünf Vollgeschosse und zwei Dachgeschosse (heute: drei Voll- und zwei Dachgeschosse) aufstocken. Dabei soll die bestehende Bebauung bis OG1 bestehen bleiben, die darüber hinaus gehenden Geschosse sollen abgerissen und eben aufgestockt neu gebaut werden. Danach soll es die beiden nebenstehenden Gebäude um knapp einen halben Meter überragen. Unterlagen dazu können bei der Bürgerinfo eingesehen werden, der Ausschuss soll die Auslegung des Bebauungsplanes nämlich am 10. Dezember beschließen.


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/qknUGnX.jpg]
    (Quelle: Bürgerinfo Stadt Ulm; das Urheberrecht liegt bei der Eigentümerfamilie und den Architekten)


    [map]http://maps.google.de/maps?q=n…Fe+83,+89073+Ulm&t=h&z=20[/map]


    Also wieder eine Baustelle in der Neuen Straße. Prinzipiell finde ich das Vorhaben begrüßenswert, sieben Geschosse sind hier mehr als angemessen und es hätte schon was für sich, wenn es in Zukunft eine kleine Spitzgiebel-Zeile am Hans-und-Sophie-Scholl-Platz vis à vis vom Rathaus gäbe. Bleibt mit dem liebevoll renovierten mittelalterlichen Rathaus und den kantigen Gebäude der Neuen Mitte zwar immer noch ein Kuddelmuddel, aber etwas uniformer wird es dennoch, immerhin. Im Norden und Süden mittelalterliche bzw. frühneuzeitliche Architektur (zitierend), im Osten und Westen hart durchbrochen durch die Moderne... hätte was.


    Aber die Architektur dieses Vorhabens hier... schnarch. Ich weiß, ich bin hier im Forum etwas in der Minderheit, aber diese uninspirierten Spitzgiebeldinger gehen mir mittlerweile ein bisschen auf die Nerven. Wäre da wenigstens ein bisschen Auflockerung dabei - ausgerechnet die beiden Nachbargebäude zeigen, wie man es zum Beispiel machen kann, etwas weiter die Straße runter auch die UWS -, fände ich das noch okay. Ich sehe aber keine Anzeichen, dass das was anderes wird als eine weiße Fassade mit rotem Dach. War da nicht was...?


    Für mich ist das brav zeitgeistige Copy & Paste-Architektur, die in Nebenstraßen problemlos durchgeht. In der Walfischgasse geht das voll in Ordnung. Aber muss es das ausgerechnet an dieser Stelle sein? Hätte man sich nicht auch das ein oder andere nette Gestaltungsdetail kosten lassen können, wenn man schon eine so repräsentative, exponierte und prominente Lage hat? Und wenn's schon ein Spitzgiebel sein muss: gab es keine bessere Lösung für diesen flachbedachten schmalen Nebenbau, der die kleine Dachreihe durchbricht? Schade.

  • Ich kann Deine Kritik verstehen, auch wenn ich diese Art von Gebäude grundsätzlich gut finde. Aber ja, es wird langsam langweilig.
    Betrachten wir es einfach ale unscheinbaren Lückenfüller, der die anderen Gebäude besser zur Geltung kommen läßt ;)

  • Dazu Heute mal ein bisschen mehr, mit ein/zwei Sätzen ist da nichts gesagt was ich darüber denke.
    Der erste Eindruck war gut, es freut mich sehr das der Drang in der Stadt die bestehenden Gebäude zu erhöhen in den letzten Monaten zugenommen hat und das ganze nicht nur ein kurzer Augenblick ist. :) Im laufe von drei/vier Jahren lässt sich so in der City doch eine ganze Menge an Wohn oder Büroraum dazu gewinnen, aber auch die Qualität der Stadt erhöhen.
    Der flache kurze Teil der Erhöhung sagt mir nicht besonders zu, schön wäre es gewesen den nach innen versetzten Teil auch mit einem Giebel zu versehen. Das Gebäude wäre so noch 1-2 Meter höher geworden und das Dach hätte ein volles 2 Geschoss bekommen. Auf der Westseite wäre so eine Zweite Reihe mit großen Gauben möglich gewesen. Aber etwa auch ein oder zwei grössere Dachterassen, geht ja gen Westen, also mit Sonne.
    Etwas seltsam aber für mich, das Gebäude hat doch bei der geringen Breite tatsächlich drei Dreppenaufgänge. Das ist doch Platz Verschwendung. :thumbdown: Müsste doch auch mit zwei gehen, einen vorne für Gastro und einen an der Seite.
    Fenster alle bis zum Boden, bringt viel Licht und schaut auch großzügig aus. Jetzt noch das ganze verklinkern, passt dann gut zum Gegenüber und schaut auch besser aus. Aber bitte nicht mit Farbe verschandeln.


    Jetzt fehlt aber immer noch die Vollendung der gesamten Straßenfront südlich des Münsters. Sparkasse- ehemalig Jung wird in einigen Jahren ja auch noch neu bebaut, so fehlt dann nur noch die Erhöhung der beiden Gebäude Neue-Strasse 73-75 Hohner. Diese beiden dann mit großen zweigeschossigen Giebeln mit Dachterassen und schönen großen Gauben, passend zum gerade im Bau befindenden Nachbarn.

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    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

  • Yes, auch hier eine kleine Diskussion ausgelöst ;).


    Am Wachstum der Haushöhen merkt man halt noch am ehesten, dass man in einer Großstadt lebt. Mittlerweile ist man ja dazu übergangen, erst Städte ab etwa 250.000 Einwohner als Großstädte zu bezeichnen und nicht mehr 100.000 wie früher noch. Beziehungsweise, man ist noch am Übergehen. Zwischen 100.000 und 250.000 Einwohnern schwebt man so ein bisschen im Niemandsland und steht unter Zugzwang, sich als Stadt beweisen zu müssen; zwischen den Städten herrscht ja ein ziemlich heftiger Kampf um die Aufmerksamkeit seitens der Wirtschaft und der Arbeitskräfte.


    Ich seh's so: eine Großstadt leistet sich keine dreistöckigen Gebäude in herausragenden Lagen, wenn sie nicht gerade von historischer Bedeutung sind. Alleine schon deswegen finde ich die Aufstockung hier allemal begrüßenswert. Hätte nach meinem Dafürhalten etwas schöner ausfallen können, aber Melo hat schon Recht, dann lernt man die anderen Gebäude halt besser zu schätzen ;). Wobei, wenn die jetzt wieder irgendein Knallgrün in die Fensterrahmen setzen, steig ich wieder auf die Palme :D.


    Ein Blödes hätte Aufstockung und Umbau der Gebäude Nr. 73 bis Nr. 77 (oder 75? Das SWU-Servicecenter hat die Nummer 79): Keine würde die Giebel sehen. Gut, bis auf die Sparkassenmenschen. Die Sparkasse ragt in diesem Abschnitt schon ziemlich heftig in den Straßenraum, so richtig Wirkung würde das dann gar nicht entfalten können. Außerdem ist die Hausreihe 71-79 im Vergleich zu den Häusern 83 und aufwärts um geschätzte zwei Meter zurückversetzt, und der Bruch ist irgendwie unschön, wenn auch nicht extrem. Im Sinne der Großstadtentwicklung wäre die Aufstockung natürlich trotzdem cool.


    Worauf ich übrigens auch noch hoffe: Dass mal das ein oder andere Haus am südlichen Münsterplatz in die Höhe wächst. Ganz überwiegend ist das alles ja relativ fade dort, leider. Am Südende des Häuserblocks, zur Neuen Straße, ist ständig irgendwo Aktivität - am Nordende tut sich gar nix.

  • Grundsätzlich bin ich wie bei diesem Projekt auch für nachhaltige Architektur, die dem Zeitgeist trotzt. Ausnahme sind da natürlich Gebäude, die jeglicher Beliebigkeit die Stirn bieten und im Stadtbild Akzente setzen. Ausdrücklich begrüße ich ­das in die Jahre gekommener begrenzter Bestand nicht mehr zwingend abgerissen wird. Sondern wie zuletzt häufig aufgestockt und modernisiert. Dies ist aber nicht immer dem Eigentümer zu verdanken, sondern auch restriktiver Stadtbildpolitik. Mir persönlich ist ein Stadtbildverträglicher 0815 Giebelbau lieber als gesichtsloser Neubau, dessen einzige zugegeben subjektive Berechtigung dem Wunsch nach Veränderung geschuldet ist. Für solchen beliebigen architektonischen Wildwuchs gibt es in Ulm genügend Experimentierfläche. Aber bitte nicht im Herzen dieser schönen Stadt.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Mir persönlich ist ein Stadtbildverträglicher 0815 Giebelbau lieber als gesichtsloser Neubau, dessen einzige zugegeben subjektive Berechtigung dem Wunsch nach Veränderung geschuldet ist. Für solchen beliebigen architektonischen Wildwuchs gibt es in Ulm genügend Experimentierfläche. Aber bitte nicht im Herzen dieser schönen Stadt.


    Da bin ich ganz bei dir, anders sehe ich es auch nicht. Die bauliche Änderung so, wie sie kommen soll, ist die sichere Variante, die keinem - auch dem Stadtbild - weh tun wird. Und das ist sicherlich allemal besser als eine Bausünde. Mir hätte noch das ein oder andere schöne Detail gefallen, dass das Stadtbild an dieser Stelle tatsächlich aufwertet; aber gut. Wobei, noch haben wir ja keine Visualisierungen - vielleicht wird es ja eine schöne Klinkerfassade.

  • Ich hätte es ja wirklich nicht gedacht, aber da tut sich nichts. Der Kran ist für Vapiano.
    Aber warum dort in die Brautgasse und nicht am Südlichen Münsterplatz isr schon ein Rätzel.

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  • Ich hätte es ja wirklich nicht gedacht, aber da tut sich nichts. Der Kran ist für Vapiano.
    Aber warum dort in die Brautgasse und nicht am Südlichen Münsterplatz isr schon ein Rätzel.

    Meine Vermutung wäre: Von dem Standpunkt aus erreicht man mit dem Kranausleger alle Gebäudeteile die umgebaut werden sollen. Von hinten reichts vielleicht nicht?

  • Neue Mitte wird noch neuer [SWP]

    Zitat

    Gestaltungsbeirat ist begeistert von dem Gebäudeumbau in der Brautgasse und vom Studentenwohnheim an der Heidenheimer Straße.


    Ich kann es ja irgendwo nachvollziehen, dass man vor lauter Verlegenheit ein paar Fenster durcheinanderwürfelt, um dem nten Ulmer Spitzgiebel eine eigene Note zu geben. Aber das sieht in den allerseltensten Fällen gut aus. Dann lieber eine klare Fassadengliederung und wertiges Fassaden- und Dachmaterial.

  • Die Gemeinderäte im Fachausschuss sollen demnächst über die neuen Pläne zum Vorhaben befinden, die sich aus dem Eigentümerwechsel und der Überarbeitung ergeben haben. Mehr Infos, inklusive Pläne und Visualisierungen, in der Bürgerinfo (v.a. Anlage 2).


    n83.PNG
    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Vorhabenträgerin & hochstrasser architekten)


    Ich möchte auch meinen, dass der neue Entwurf insgesamt etwas harmonischer wirkt, insbesondere durch seinen zurückhaltenderen Zwischenbau. Nur von geschlämmten Fassaden, wie hier vorgeschlagen, bin ich kein sonderlich großer Fan.

  • Die Back Factory gibt auf - Etwas Neues steht schon in den Startlöchern [SWP+]

    Zitat

    Die Back Factory in der Neuen Straße 83 ist zu – wo vor kurzem noch Backwaren und Getränke aufgereiht in Regalen standen, herrscht nun gähnende Leere. An die kahlen Wände sind Leitern angelehnt, es wird schon renoviert. Zuletzt lief das Geschäft der Back Factory in der Neuen Mitte schleppend, so hört man. Aber was tut sich jetzt dort?

    Die Frage ist schnell beantwortet: Eine Filiale von Hamma zieht ein. Aber die Meldung ist eine gute Gelegenheit, diesen Thread wieder aus den Untiefen des Forums hochzuziehen... ist das Umbauvorhaben für dieses Gebäude sanft entschlafen? Hat wer was dazu gehört?