Genau daran hatte ich auch gedacht. Wenn es zu einer teilweisen Rückverlagerung der Medikamentenproduktion nach Europa kommen sollte, würde ich persönlich aber eher Ansiedlungen z.B. in Osteuropa als in unserer Hochlohnregion erwarten.
Die Entwicklung war zuletzt, dass China enorm Fokus auf die Biotech Branche gelegt hat. Hier geht es um enorme Entwicklungs- und Produktionsabteilungen und damit gut bezahlte Jobs. Diese wurden nach der rein chemisch-synthetischen Pharmazeutik nun auch beginnend nach Fernost verlagert. Wäre also ein Supergau, wie bei den Erneuerbaren. Ich bin überzeugt davon, dass die Grundstoffchemie in China verbleibt und selbst beim Wirkstoff (häufig Indien) ist schwer zu argumentieren, warum man den nicht lieber stärker einlagert, als kleinteilig zu produzieren. Aber der Hochlohnbiotechbereich sollte Europa nicht verloren gehen, denn er hat potentiell die besten Chancen hier etabliert zu bleiben. Es sind instabilere Wirkstoffe mit kürzerer Haltbarkeit, mehr Individualpharmazeutik, kleinere Mengen, Diagnostik.
Du sprachst von etwas viel Positivität, hier etwas Negatives: Durch die Krise wird eine Auflösung der Verzerrungen im Mobilitätssektor verzörgert oder unmöglich. So müsste man die Mautgebühren mindestens so hoch machen wie die Trassengebühren auf der Schiene (pro Transporttonne). Die Kerosinsteuer mindestens in Europa einführen. Die Mehrwertsteuer bei Fernbussen genauso senken, wie bei der Bahn. Bei innerdeutschen Flügen müsste die Mehrwertsteuer dann wohl auch runter, wäre aber fairer und im Vergleich zu steuerfreien Fernflügen, die auch besteuert gehörten. Die ganzen Verzerrungen haben direkten Einfluss auf Ulm und Umgebung, Du und andere haben schon dazu geschrieben.