Dachte mir, ich klicke mal wieder dieses blöde Neu-Ulmer Bürgerinfo-System durch... und was finde ich da? Ein Magietheater
Diesen Dienstag (19.09.2017) wird der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt darüber beraten, ob ein Bauvorhaben zur Errichtung eines Veranstaltungssaales mit Gastronomie und Parkmöglichkeiten direkt im Anschluss an das Dietrich-Parkhaus im Wiley-Nord gebauten werden darf. Es handelt sich einen Aufstellungs- und Auslegungsbeschluss im beschleunigten Verfahren. Zu finden ist das unter https://neu-ulm.more-rubin1.de/sitzungskalender.php --> 19.09.2017 --> TOP 7
Laut Sitzungsvorlage plant die "Florian Zimmer Theater GmbH" des Ulmer Illusionskünstlers Florian Zimmer, das Grundstück von der Stadt Neu-Ulm zu erwerben und zu bebauen. Es handelt sich um einen dem Anschein nach recht aufwändig zusammenkombinierten Baukörper mit gestaffelter Gebäudehöhe, der unter anderem einen Theatersaal (200 Plätze), ein Restaurant mit Terrasse (50 Plätze), eine Bar (50 Plätze) und eine Tiefgarage (53 Plätze) aufnehmen soll. Der Entwurf stammt von einer lokalen Größe, Scherr+Klimke, die ja Spezialisten für vorzeigbaren Gewerbebau sind. Eine Visu gibt es nicht, im Bebauungsplanentwurf lassen sich immerhin die Umrisse ausmachen:
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(Quelle/Bildrechte: Stadt Neu-Ulm, Ausschusssitzung vom 19.09.2017)
Ich muss gestehen, dass ich Florian Zimmer nicht kenne und nicht einordnen kann, ob das eine große Geschichte ist. Auch habe ich keine Ahnung, ob man so ein monothematisches Theater unter der Woche und über die Laufzeit eines Programm wirtschaftlich auslasten kann. Ich stelle mir vor, dass man hier so etwas wie die Magie-Version der populären Musicals aufziehen will; verkehrsgünstig liegt man ja. Die Shows in Stuttgart und Hamburg zum Beispiel ziehen ja ein großes Eventpublikum teils auch von weit her an. Die Investition dürfte nicht unerheblich sein, also wird man schon mit einer gewissen Zuversicht an die Sache gehen. Aber das ist nicht meine Branche.
Als Bauvorhaben finde ich es ganz witzig. Ich hatte mir das Areal eher als Reservefläche für einen Vergrößerung des Parkhauses vorgestellt, aber eine baulich wohl durchaus ansprechende Nutzung ist natürlich interessanter. Die angedeuteten Gebäudeumrisse mit den schiefen Ebenen und dem hohen Riegel in der Miete deuten darauf hin, dass man da durchaus Aufwand betrieben hat. Mit dem Theater wird auch die Kreuzung Memminger Straße und Europastraße als Freizeitschwerpunkt aufgewertet, wenn man an das Dietrich und die Arena in der Nachbarschaft denkt.