Anbau Wohn- und Geschäftsgebäude | Judenhof/Karpfengasse

Ob Thorsten (?) das bei seinen letzten Updates übersehen hat? Auf den Seiten der Stadt ist jetzt auch vorhabenbezogener Bebauungsplan für einen Anbau im Judenhof bzw. in der Karpfengasse verfügbar, mit guten Plänen und einer netten Visualisierung (ich glaube nicht, hier schon etwas davon gelesen zu haben). Es geht um den freistehenden Gebäuderiegel, in dem u.a. das Restaurant L'Osteria untergebracht ist. Zu finden ist er hier, bei Bing sehen wir das Ganze aus der Vogelperspektive.

Mir persönlich gefällt sehr, was ich da sehe. Das Innenstadtkonzept hat zwar vor allem von den anderen Gebäuden an der Karpfengasse gesprochen (u.a. dem Kasten, in dem dermaue Damn Burger unten drin ist), aber das Vorhaben hier macht viel Sinn und ist klug gemacht, finde ich. Ohne viel von der Gasse wegzunehmen, gewinnt man enorm an Raum und vor allem an schöner Fassadenfläche, indem man den flachen, einstöckigen Garagenanbau deutlich aufstockt und umwidmet. Dazu assymmetrisch und unregelmäßig zueinander stehende, sehr steile Giebeldächer (55°-60°) auch auf dem Bestandsbau und ein kleiner Neubau, der das Gebäude nach Norden hin abschließt - und fertig ist ein neues kleines Schmuckstück, das den Judenhof weiter aufwertet.

Einziger Wermutstropfen: das kleine Gebäude an der Nordostecke des Judenhofs, das wohl einem anderen Eigentümer gehört und um das herumgeplant werden musste. Dennoch eine schöne Sache, gefällt mir sehr, wie gesagt. Wenn man sich dann noch mittelfristig einmal der Gebäuden zwischen Frauenstraße und Karpfengasse annimmt (dann vielleicht mit einer Tiefgarage? Hier fallen wieder einige Stellplätze weg...), würde das zu einer richtig prima Gegend werden, die die Frauenstraße noch näher an das Münster und damit an das Gros der Leute ranholt.

Ätsch, zu spät.

Vier Schnappschüsse, die den Jetzt-Zustand illustrieren.

Blick aus Nordwest, circa von der Paradiesgasse aus:
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Blick aus Südosten, Schuhhausgasse. Der flache Anbau rechts im Bild wird mit dem zweiten Giebelhaus überbaut. Schönes Detail, das ich bisher gar nicht gesehen hatte: das spitz zulaufende Fenster unter dem Giebel. Ich hoffe, dass sie bei der Sanierung die Idee fortführen und eine Art Glasstreifen konsequenter von der Spitze bis zum Erdboden runterführen.[Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/Nkr9h.jpg]

Blick aus Nordosten. Die Brache wird mit einem Eckhaus überbaut, dass den neuen Trakt nach Norden hin abschließt und die Brandmauer verschwinden lässt. Schade allerdings um den kleinen Innenhof des gelben Hauses, sieht heimelig aus. Ist ein Einzelschicksal, aber irgendwer wird da wohl seinen Rückzugsort verlieren...
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Selber Standort, aber Blick nach Osten in Richtung Frauenstraße:
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Jetzt das obligatorische Gelaber: ich finde das Vorhaben wirklich toll. Der Judenhof könnte ein richtiges Schmuckstück sein, wenn nicht ein paar Bausünden wie am Nordende oder nicht gut genug ausgenutzte Gebäudefronten wie hier wären. Wie schon oben erwähnt, gefällt mir die kluge Ausnutzung der wenigen verfügbaren Fläche - und schon kriegen wir ein feines, wegen des Winkels originelles Doppelgiebelhaus. Die Sanierung des Bestandsgebäudes wird definitiv die Kulisse des Judenhofs verschönern.

Das gelbe Haus, das nicht zum Plan gehört, hatte ich irgendwie schäbiger in Erinnerung. Dabei ist es doch eigentlich sehr charmant, ich mag's und hoffe, dass es irgendwann mal behutsam saniert wird. Das letzte Foto zeigt nur, wo ich mir zukünftige Entwicklung wünsche :D. Momentan steht zwischen Karpfengasse und Frauenstraße dieses Ensemble aus (z.B. im Vergleich zum Haus Jung...) wenig erhaltenswerten Nachkriegshäusern, die mit einstöckigen Flachdachgebäude verbunden sind. Das Foto zeigt die Rückseite einer dieser Verbindungen. Die Fläche ist insgesamt absolut suboptimal ausgenutzt. Ich würde mir wünschen, dass ein Investor sich der Sache annimmt und da was Stimmiges hinbaut. Ganz toll fände ich es, die Paradiesgasse, die hier im Bild in einer Sackgasse endet, für Fußgänger bis zur Frauenstraße durchzustecken.

There we go:

Adrian Hochstrasser baut in der Karpfengasse mit innovativem Material

Zitat

Neue Perspektiven hinterm Judenhof. Architekt Adrian Hochstrasser baut in der Karpfengasse einen "Sichtbeton-Monolithen" auf fünf Etagen. Das Material: geschäumter Glasschotter, "das ist eine Innovation".

Auf das Resultat darf man gespannt sein. Schade, dass die anderen Bauabschnitte später kommen oder teils noch fraglich sind.

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Stilleben mit Elektromobil

Außen sind die Arbeiten nahezu abgeschlossen. Leider konnte ich vom anderen Gebäudeteil, dem Glasschotter-Kubus mit Giebeldach (ja, tatsächlich) keine Fotos machen, da die Sonne exakt über dem Dach stand. Sieht aber interessant aus. Dürfte ein toller Zugang zur Dachlandschaft geworden sein.