Bahnhofsvorplatz, Parkhaus am Bahnhof, Passage und ÖPNV-Haltestelle

  • Ich kann nur anekdotische Beobachtungen ins Feld führen, aber meinem Eindruck nach hat sich die aktuelle Verkehrsführung, bei allen in der Natur der Sache liegenden Problemen, bewährt.


    Klar wird das damit zu tun haben, dass - wie panpikus mal meinte - viele Autofahrer "vergrämt" wurden und schlicht die Innenstadt komplett umfahren, und klar sieht man immer mal wieder verirrte Autofahrer/innen vor den Verbotsschildern stehen. Aber angesichts der Dimension der Einschränkung ist die Situation relativ stabil, finde ich. Insofern: Alles andere als gut, dass die Sperrung noch einmal verlängert wird (hoffe auch, dass man auf die zwischenzeitliche Öffnung verzichtet), aber die kriegen wir auch noch rum.

  • Mit der Seilbahn natürlich ;).


    Ich bin schon einigermaßen erstaunt, dass sich zu diesem Zeitpunkt plötzlich ein zusätzlicher Aufwand von über zwei Jahren auftun kann. Es stellen sich viele Fragen.


    Im Frühjahr/Sommer 2020 eröffnet die Sedelhofgarage mit weiteren 750 Parkplätzen. Das verspricht einerseits Linderung, andererseits auch eine Verschärfung, da ein großzügiges Parkangebot wieder mehr Verkehr anzieht.

    Nach meinem Dafürhalten müsste hier die Möglichkeit geschaffen werden, vom Theater her kommend von der Olgastraße links in die Sedelhofgasse abzubiegen, auch wenn es eine zusätzliche Ampel für die Straßenbahn bedeutet. Das wird aber nicht die anderen Engstellen im Stadtgebiet lösen - vor allem, wenn auch die Ludwig-Erhard-Brücke sich noch zu einem Nadelöhr entwickelt. Dass diese Engstellen ausgerechnet Brücken sind, für die man nicht ohne weiteres nahegelegene Umfahrungen ausweisen kann, tut richtig weh.


    Vielleicht sollte man ein paar ungewöhnliche Ideen ergebnisoffen prüfen. Die Schillerstraße könnte vielleicht mit einigen Maßnahmen so hergerichtet werden, dass sie für Innenstadtbesucher zum Bringen/Holen attraktiver wird. Oder in Zusammenarbeit mit dem Innenstadthandel: Kunden bestellen, Läden lassen zu einer gemeinsamen Abholfläche liefern (etwa mit E-Transportern), Kunden holen ab. Ich würde auch die Zinglerstraße und die Bahnunterführung zum Ehinger Tor in den Blick nehmen. Gibt es eine Option, wie mit einer temporär spurweise gedrehten Fahrrichtung Abhilfe geschaffen werden kann? Als Mindestlösung sollte die Baustellenplanung so angepasst werden, dass eine Ausfahrt vom Deutschhaus nach links bzw. Süden möglich wird, um Verkehr über die besagte Unterführung auszuleiten.


    Zuletzt:

    Zitat

    Sälzle fordert generell eine nachhaltige Entlastung für die Ulmer Innenstadt.

    Wird ja gerade gemacht, mit den bekannten Folgen.

  • Der Sälzle, bzw. der Innenstadthandel fordern Tiefgaragen, mehr Fahrspuren und ähnliches um die Innenstadt für den automobilen Besucher attraktiver zu machen.

    Im Gegenzug ist dieses Konsortium aber nicht bereit den Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV mehr Raum zu geben.

    Das haben die nun davon: Die Bauverzögerungen finden nur an Bauwerken statt wo sie dem MIV dienen. Die sollen bloß ihr Geheule lassen!

    Das hätte schon in der Planung und der Variantesuche für die Fridrich-Ebert-Straße viel schneller gehen können wenn die oben genannten Akteure nicht permanent quergeschossen und ihre Vorstellungen mit der Brechstange versucht hätten durchzusetzen.

  • Autofahrer müssen mit Engstelle am Ulmer Bahnhof noch deutlich länger leben [Schwäbische+]

    Zitat

    „Wir hätten es uns anders gewünscht“, sagt Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch am Donnerstag im Interview mit der SZ. Doch er bestätigt, was kurz zuvor bereits Baubürgermeister Tim von Winning gegenüber Vertretern des Handels angekündigt hatte: Die einspurige Verkehrsführung der zentralen Friedrich-Ebert-Straße soll deutlich länger andauern, als geplant – nämlich wohl bis Herbst 2022.


    ***


    Interessanterweise soll die Sperrung ja selbst nach Fertigstellung der Tiefgarage noch andauern. Was wird da denn noch gemacht? Der Bahnhofsvorplatz kann das doch nicht sein?

    Das ist eine der Fragen, die ich habe.

    Sowas in der art bietet VeloCarrier ja schon an. Man bestellt im Laden bzw. kauft es da und lässt es sich dann liefern. Und das alles mit dem Radl.

    Dann wäre jetzt die Gelegenheit für den Ulmer Handel, das auf breiter Basis in einem Reallabor auszuprobieren. Die Abholstationen können auch an den P+R-Haltestellen für den samstäglichen Einkaufsverkehr eingerichtet werden, Donauhalle und Kuhberg - und dann nutzt man einfach die Straßenbahn als Transportvehikel. Die glorreiche Rückkehr des Güterverkehrs auf der Straßenbahn! ^^

  • Dann wäre jetzt die Gelegenheit für den Ulmer Handel, das auf breiter Basis in einem Reallabor auszuprobieren. Die Abholstationen können auch an den P+R-Haltestellen für den samstäglichen Einkaufsverkehr eingerichtet werden, Donauhalle und Kuhberg - und dann nutzt man einfach die Straßenbahn als Transportvehikel. Die glorreiche Rückkehr des Güterverkehrs auf der Straßenbahn!

    Nette Idee...

    aber mal ehrlich, so viele Dinge fallen mir nicht ein die man nicht in der Hand vom shoppen mitnehmen kann.

    Hat Abt noch weiße Ware?

  • A propos P&R: Bleibt der kostenlose Samstagsnahverkehr dann auch in 2020 und darüberhinaus bestehen?

    Meines Wissens ist zumindest geplant das 2020 fortzuführen. Auch die meisten Gemeinderatsfraktionen sind da positiv eingestellt, mit Ausnahme des rechten Blocks.

    Wenn da eine Lösung für das Defizit gefunden wird ist es fast schon unmöglich das nochmal zurückzunehmen nachdem es eine sehr gute Entwicklung genommen hat.

  • Aus meiner Sicht heraus ist es schon ein "dicker Hund" mit der fortdauernden Sperrung und hat einen großen und faden Beigeschmack. Frei nach der Devise: "Jetzt machen wir mal den Laden dicht, lassen den Zorn und Protest verrauchen, bis es jeder halbwegs akzeptiert und rücken dann mit der ganzen Wahrheit heraus!"


    Die Baustelle ist fraglos komplex, vor allem bei laufendem Betrieb. Aber noch mehr als zwei Jahre zeugt von Dilettantismus in Planung und Ausführung oder einfach von eiskaltem Kalkül (wie oben erwähnt). Verzögerungen bei solchen Großprojekten sind normal und nachvollziehbar (beispielsweise bis Ende Sommer kommenden Jahres) aber nicht fast drei Jahre! In der Schule war das "Sitzen - sechs!"

  • Großbaustelle Friedrich-­Ebert-Straße: Ein- oder zweispurig? [SWP]

    Zitat

    So geht es mit dem Verkehr vor dem Bahnhof weiter: einspurig bis Herbst 2022 oder überwiegend zweispurig bis Mitte 2023.

    Den Aussagen in diesem Artikel nach liegt die Verzögerung größtenteils im Erhaltungszustand der nun wohl aufwändig sanierungsbedürftigen Telekomkanäle begründet, zusätzlich zur allgemein verworrenen Leitungslage im Untergrund. Aber im Untergrund ist man nun schon eine ganze Weile unterwegs... ich denke auch, dass sich das alles schon früher abgezeichnet hat, man die Verkündung der schlechten Nachrichten aber auf einen späteren (opportuneren?) Zeitpunkt verschieben wollte.


    An zwei Stellen frage ich mich, ob von Winning richtig verstanden/zitiert wurde.


    Dass die Telekom jetzt ebenfalls "Bauherr" ist, okay - aber die Telekom war ganz sicher frühzeitig involviert, weil sie als Trägerin öffentlicher Belange angehört und einbezogen werden musste. Die Frage der Leitungen und Kanäle sowie die Eintaktung einer etwaigen Sanierung oder anderer Aufwände muss eigentlich schon an dieser Stelle geschehen sein, und zwar zusammen mit der Telekom. Das passt irgendwie nicht.


    Und dass man sich gegen "mehr und bessere[s] Personal" verwahre, okay - wenn seine Mitarbeiter angegriffen und angezweifelt werden, muss ein BM sich vor sie stellen. Aber die Forderung nach "mehr" Personal sollte unkritisch sein - wenn mich nicht alles täuscht, hat man im letzten Jahr darüber diskutiert mit dem Resultat, das man angesichts der Überstunden und hohen Arbeitsbelastung gerne mehr Personal hätte, der Markt aber abgegrast sei. Wir kennen das ja alle von uns aus dem Beruf, wenn die Belastung steigt, macht man tendentiell mehr Fehler. Lassen sich zwar oft wieder beheben, aber Korrekturen brauchen auch ihre Zeit. Gegen mehr Personal würde ich mich nicht verwahren.


    Edit:


    ***


    Kommentar: Gründe und Untergründe [SWP+]

    Zitat

    Die Stadt Ulm wägt zwischen einer einspurigen und einer zweispurigen Variante für den Verkehr am Ulmer Hauptbahnhof ab.

  • Weitere Puzzlestücke:


    Vergleiche zu Pannenflughafen BER: Stadt weist Vorwürfe zurück [Schwäbische]

    Zitat

    Von einer großen Belastung für die Autofahrer spricht Ulms Baubürgermeister Tim von Winning angesichts von kommenden Verzögerungen bei der Großbaustelle vor dem Ulmer Hauptbahnhof. Vermutlich wird die Verkehrsführung in der Friedrich-Ebert-Straße noch bis Mitte 2022 einspurig sein. Das ist zweieinhalb Jahre länger als ursprünglich geplant.

  • Aber die Forderung nach "mehr" Personal sollte unkritisch sein - wenn mich nicht alles täuscht, hat man im letzten Jahr darüber diskutiert mit dem Resultat, das man angesichts der Überstunden und hohen Arbeitsbelastung gerne mehr Personal hätte, der Markt aber abgegrast sei.

    Der Markt auf dem Bausektor ist praktisch leer. Du findest nicht mal Leute die nur eine Schaufel in die Hand nehmen können.

  • Eine Schaufel nehmen wohl die wenigsten in der Bauverwaltung in die Hand, aber da sieht der Markt sicher nicht besser aus ;).


    ***


    Oberbürgermeister Gunter Czisch sauer: Stadt nicht an Pranger stellen [SWP+]

    Zitat

    Seit in der Stadt bekannt wurde, dass der einspurige Verkehr auf der Friedrich-Ebert-Straße möglichweise bis Ende 2022 andauern soll, hat sich Gunter Czisch nicht öffentlich geäußert. Jetzt klagt er über die Aufregung.

    Ziemliche Breitsalve gegen die IHK:

    Zitat

    „Regelmäßig stellt [Sälzle] die Stadt und alle Projektbeteiligte an den Pranger, die Zuspitzung in der Sprache hat für ihn keine Grenzen, wenn es darum geht, die Baustellen zu beklagen“, klagt Czisch. Dabei habe Sälzle wohl vergessen, dass gerade er vor Jahren noch mehr Parkplätze am Bahnhof gefordert hatte. Wohlwissend, dass damit „mehr, längere und kompliziertere Baustellen“ verbunden gewesen wären. Erst vor einem Jahr habe er eine weitere Baustelle, nämlich die Sanierung der Bahnhofs- und Hirschstraße, parallel zu den jetzigen gefordert.