Stadtgespräche Neu-Ulm

  • Investoren für den Wasserturm gesucht [SWP+]

    Zitat

    Ob das Bauwerk im Wiley eine Zukunft hat, ist weiterhin unklar. Viele Stadträte wollen es jedenfalls erhalten, aber selbst die Beschützer haben unterschiedliche Vorstellungen.

    Die Stadträte haben beschlossen, die Verwaltung einen Investoren-Wettbewerb ausloben zu lassen. Wurde wohl kontrovers diskutiert. Manche, wie der Initiator dieser Diskussion Ulrich Seitz, hält eine bauliche Weiterentwicklung für eine „Vergewaltigung des Wasserturms“; andere sind pragmatischer und wollten schauen, was ein Wettbewerb ergibt, so Bernhard Maier: „Vielleicht beißt ja einer an.“ Noerenberg ist skeptisch: „Wir versuchen seit fünf Jahren einen Dummen zu finden, der das bezahlt. Lassen wir es doch."


    Das als Zusammenfassung. Freistehend entfaltet der Turm noch am ehesten seine identitätsstiftende Wirkung, aber bevor man ihn mangels Willen zu Sanierung und Erhalt abreißt, würde ich selber auch mal schauen wollen, was es an Ideen gibt.



    Spontane Idee: Bebaut die direkte Umgebung, mit den Vorgaben, dass

    1. die Gebäudeoberkante bis höchstens zur Unterkante des Wassertanks reicht (um dem Wasserturm genügend Wirkung zu lassen),
    2. der Neubau bspw. über einen Skywalk mit dem Wasserturm baulich verbunden wird, und
    3. der Wasserturm in das Konzept eines Neubaus eingebunden wird.

    Dafür könnten schon die Parkierungsflächen östlich des Turms reichen, die man anderweitig ersetzen (oder ablösen - Linie 2...) kann. Der Turm ist ca. 40 Meter hoch, ein Neubau könnte dann durchaus bis an die 30 Meter heranreichen. Wenn man es geschickt macht, können Turm und Neubau ihre Erschließungsanlagen wechselseitig als zweite Fluchtwege nutzen, was für eine Nutzung des Turms eh vorgeschrieben wäre und auch ein Neubau mit Hochhaus-Einstufung benötigen würde. Guten Architekt/innen würde ich eine nicht nur verträgliche, sondern reizvolle Lösung einer solchen Bauaufgabe allemal zutrauen.


    Wenn man mal in solchen Baumassen und Investitionssummen denkt, sind die 500.000 Euro für die Sanierung des Turms, um die es hier geht, ein Klacks zum Mitnehmen. Ist der Turm erstmal Teil eines tragfähigen Konzepts, kann man da schöne Dinge realisieren.

  • Ich bin ja kein Fan vom Nörenberg, aber da geb ich ihm Recht, der Turm ist nix besonderes. Mich persönlich stört der schon immer. Der ist zu nichts zu gebrauchen und ein Andenken an die Amis, die hier ihre Pershings stationiert hatten brauch ich nicht. Von mir aus bisschen Farbe dran, aber groß Geld rein stecken muss nicht sein.

  • ein Andenken an die Amis ist doch höchst angebracht und wünschenswert. Schließlich waren sie es die den Vormarsch der Roten Armee gestoppt haben...und ja eine BRD mit stationierten Pershings war allemal zu bevorzugen als ein rotes Europa

    Aber das nur so am Rande...

    Ich denke die Stationierung der Amis gehört nun mal zur Geschichte von NU und ein Gedenken an diese Zeit, in vorm von dem Wasserturm, ist es WErt erhalten zu werden. In welcher Form auch immer

  • Im Prinzip geb ich Dir Recht mit "Rote Armee gestoppt", "Pershing", "rotes Europa" und "Geschichte Neu-Ulms". Ich wäre auch nicht grundsätzlich gegen eine Art Mahnmal / Erinnerungssäule oder irgendwas in der Art, egal wie man das Kind nennen möchte. Aber muss es dieser hässliche Wasserturm sein? Da könnte man was ästhetischeres und weniger monumentales als dieses Betongestell in die zukünftige Bebauung einfügen, mit kleinem Platz davor usw.

  • Im Prinzip geb ich Dir Recht mit "Rote Armee gestoppt", "Pershing", "rotes Europa" und "Geschichte Neu-Ulms". Ich wäre auch nicht grundsätzlich gegen eine Art Mahnmal / Erinnerungssäule oder irgendwas in der Art, egal wie man das Kind nennen möchte. Aber muss es dieser hässliche Wasserturm sein? Da könnte man was ästhetischeres und weniger monumentales als dieses Betongestell in die zukünftige Bebauung einfügen, mit kleinem Platz davor usw.

    Naja, er ist ja schon da und eigentlich eine kostenarme Möglichkeit als Denkmal.;)

  • Nachtrag:


    Der Wasserturm im Wiley droht zu verfallen [NUZ+]

    Zitat

    Das markante, fast 70 Jahre alte Bauwerk ist gefährdet. Stadtrat Ulrich Seitz schlägt Alarm.



    Der Wasserturm im Wiley muss stehen bleiben [NUZ]

    Zitat

    Der Wasserturm im Wiley ist ein Stück Neu-Ulmer Zeitgeschichte. Deshalb ist die Stadt in der Pflicht. Kommentar von Michael Ruddigkeit


    Die Diskussion, ob der Turm Andenken, Mahnmal, Wahrzeichen oder Denkmal ist, also wie man mit seiner Geschichte umgehen soll, finde ich so spannend wie schwierig. In diesem Fall bin ich zwar klar für den Erhalt - Neu-Ulm ist seit seiner Gründung Garnisonsstadt und Kasernenstandort, und die Zeit der Nelson und Wiley Barracks hat Geschichte und Antlitz des bundesrepublikanischen Neu-Ulms geprägt. Davon sollte baulich etwas erhalten bleiben. Wenn man die Geschichte aufarbeitet und vor Ort erlebbar macht, umso besser.


    An anderer Stelle bin ich mir weniger sicher. Nehmen wir den Erzengel Michael im Münster, eine martialische und im Innenraum sehr präsente Darstellung aus der NS-Zeit. Nicht weit entfernt davon finden wir in Fensterbildern antisemitische Darstellungen aus dem Spätmittelalter. Auch hier würde ich sagen: Akzeptieren, dass das ein (hässlicher) Teil der Geschichte ist, aber mit Kontext bereichern.


    Auf der anderen Seite: Die Heilmeyersteige, die mit Beschluss von nächster Woche umbenannt werden könnte. Auch von der Hindenburgkaserne wird namentlich nicht viel übrig bleiben. Würde da nicht auch etwas Kontext, ein erklärendes Schildchen, reichen? Und hier würde ich selber sagen: Nein. Aber ein vorsichtiges Nein. Ein Turm, eine Kirchenfigur, ein Fensterbild, das sind alles außergewöhnliche Dinge, mit denen man sich aktiv beschäftigt und auseinandersetzt; Straßennamen und Wohnsiedlungen sind Alltag, die nebenbei aufgenommen und damit normalisiert werden. Nochmal: ich finde das spannend, aber eben auch schwierig.


    (Eine Idee für den Wasserturm: Wie wäre es im Innenraum mit einer 360°-Rundumprojektion, die zum Beispiel eine "Live"-Ansicht der US-Besatzung zeigen könnte, aber auch die agrarische Welt des Mittelalters oder ein Neu-Ulm 2050? Was den Ulmern ihr "Birdly"...)

  • Auf der anderen Seite: Die Heilmeyersteige, die mit Beschluss von nächster Woche umbenannt werden könnte. Auch von der Hindenburgkaserne wird namentlich nicht viel übrig bleiben. Würde da nicht auch etwas Kontext, ein erklärendes Schildchen, reichen? Und hier würde ich selber sagen: Nein. Aber ein vorsichtiges Nein. Ein Turm, eine Kirchenfigur, ein Fensterbild, das sind alles außergewöhnliche Dinge, mit denen man sich aktiv beschäftigt und auseinandersetzt; Straßennamen und Wohnsiedlungen sind Alltag, die nebenbei aufgenommen und damit normalisiert werden. Nochmal: ich finde das spannend, aber eben auch schwierig.

    Ich hoffe das doppelt sich nicht im Forum, aber passend dazu finde ich auch interessant, wie das mit der Rommel-Kaserne entschieden wurde:

    Zitat

    [Nachdem] die Benennung der Kaserne nach einem führenden NS-Offizier einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde [, strebte] Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen eine Umbenennung an.

    Im Mai 2018 teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit, dass Erwin Rommel auch nach dem neuen Traditionserlass für die Bundeswehr weiter traditionsstiftend bleibt. Trotz seiner Rolle im Nationalsozialismus habe Rommel verbrecherische Befehle missachtet und sei dem militärischen Widerstand gegen Hitler nahegestanden. Deshalb „erfüllt er die Voraussetzungen für eine Namensgebung von Liegenschaften der Bundeswehr.“


    Auszug von https://de.wikipedia.org/wiki/Rommel-Kaserne_(Dornstadt)

  • Der Stadtrat Neu-Ulm tagt heute, TOP10 behandelt die Machbarkeitsstudie für die Seilbahn. Auf Anfrage der Verwaltung schlägt die SWU die folgende Aufteilung für die Erstellung der Machbarkeitsstudie vor:

    Zitat

    Teil 1: Durchführung einer Machbarkeitsstudie über den Bau eines Personenbeförderungssystems (z.B. Seilbahn, Seilbahn-Hybrid-System, Schrägbahn, Schwebebahn o.ä.) als Teil des ÖPNV-Systems der Stadt Ulm, um die Wilhelmsburg an den Stadtkörper anzubinden.


    Teil 2: Durchführung einer Machbarkeitsstudie über den Bau eines urbanen Seilbahn- bzw. Seilbahn-Hybridsystems vom Zentralen Omnibus-Bahnhof Ulm (ZOB) zum Zentralen Umsteigepunkt Neu-Ulm (ZUP).


    Teil 3: Durchführung einer Machbarkeitsstudie über den Bau eines urbanen Seilbahn- bzw. Seilbahn-Hybridsystems vom Zentralen Umsteigepunkt Neu-Ulm (ZUP) nach Neu-Ulm Ludwigsfeld

    Die Stadträtinnen und Stadträte können auch beschließen, auf die Durchführung der Studie zu verzichten. Mal sehen, was rumkommt.

  • Teil 1 -> ja, als Seilbahn oder Schwebebahn bis Bereich Hbf./Ehinger Tor alsTeil der LGS 2030.


    Teil 2 und 3 ist und bleibt für mich Kokolores. Als leistungsfähiges, innerstädtisches Nahverkehrsmittel kommt nur eine grenzüberschreitende Straßenbahn von Ulm über ZUP und Vorfeld/Wiley nach Ludwigsfeld in Frage.

  • Nichts gegen eine Seilbahn zur Wilhelmsburg im Rahmen der LGS, am besten so das das Teil leicht wieder abbaubar ist. Ich sehe da nach der LBS noch kein Passagieraufkommen was eine Bahn rechtfertigen würde.

    Punkt 2 und 3 sind einfach nur der Versuch die Tramlinie nach Ludwigsfeld zu verhindern.

    Neu-Ulms neue OB hat sich ja in ihrem Wahlprogramm auch nur darauf festgelegt eine BRT-Linie dort "testen" zu wollen.

  • Ich war ja insgesamt enttäuscht vom Wahlkampf, der in Sachen Verkehr wenig Spannendes und in Sachen Wohnungsbau nur die üblichen Gemeinplätze hervorbrachte. Da hätte ich mir etwas mehr Dynamik und Pfeffer gewünscht. Mal sehen, auf welcher Linie der neu konstituierte Stadtrat sich einfindet - letztlich ist er ja der Souverän und der/die Oberbürgermeister/in, auch wenn da in den letzten Jahren gelegentlich einen anderen Eindruck hatte. Eine Nichtteilnahme an der Seilbahnstudie, die ja für die Ulmer Seite und die LGS Sinn macht, wäre schon mal ein gutes Signal.

  • Ich habe mich ja zumindest digital über alle möglichen Routen auf dem Stadtgebiet Ulms und Neu Ulms auseinandergesetzt. Dabei fand ich jedoch weder einen ausladenden Straßenraum zwischen ZOP und ZUP bzw. sehr zweifelhaften Platz, nämlich ungefähr entlang der Schienen. Noch gab es Möglichkeit für passende Zwischenstationen. Sprich für mich wäre Punkt 2 das vollkommen unlogische Verkehrsmittel.


    Bei Punkt 3 gibt es auch Engstellen, aber überhaupt eher machbar. Die Frage dabei, was für Mehrwert bringt in diesem topographisch flachen Gebiet ohne geographische Hindernisse eine Seilbahn? Ich sehe da lediglich, den Vorteil von Ausweitung der Kapazität ohne Straßenraum zu verlieren, und dass es sehr leise und energiesparend ist. Günstiger als eine Straßenbahn. Dafür dürfte zuviel Widerstand zu erwarten sein, was Seilbahnen betrifft, wenn man nicht sagen kann, das ist der einzige Verkehrsträger, der das leisten kann.


    Punkt 1 hat die aufgeführten Problematiken meiner Meinung nach nicht, ist also wahrscheinlich mal der stabilste Ansatz. Jedoch wie Finn schreibt stellt sich die Frage der Nachfrage, wenn es so rein touristisch bzw. für ein Quartier (Michelsberg) gebaut würde. War für mich die Lösung rüber zum Safranberg die Linie zu schlagen.

  • Der Stadtrat Neu-Ulm tagt heute, TOP10 behandelt die Machbarkeitsstudie für die Seilbahn. Auf Anfrage der Verwaltung schlägt die SWU die folgende Aufteilung für die Erstellung der Machbarkeitsstudie vor.

    Die Stadträtinnen und Stadträte können auch beschließen, auf die Durchführung der Studie zu verzichten. Mal sehen, was rumkommt.

    Ich konnte jetzt (noch) keine entsprechende Presseveröffentlichung finden, jedoch wurde die Machbarkeitsstudie beauftragt. Öffentlichkeitsarbeit zur LGS wird es später auch noch geben, wo sicher auch über ein solches Thema diskutiert werden kann.

  • Ich hatte tatsächlich auch gerade nach einer Veröffentlichung gefahndet, ohne Erfolg. Na dann, sollen die Neu-Ulmer es sich halt von einem Fachbüro bescheinigen lassen...


    Puquio: Deiner Kritik an den Neu-Ulmer Aspekten der Studie kann ich mich nur anschließen. Ich hatte mich zwar nicht so intensiv und detailliert damit auseinandergesetzt wie du, aber selbst bei einem optimistischen Abfahren im Kopf konnte ich keine wirklich plausible Option für eine Seilbahn- oder seilbahnartige Anbindung Neu-Ulms an eine mögliche Ulmer LGS-Seilbahn finden.


    Ich hoffe sehr, dass die Studie auch mögliche Dauernutzungen untersucht. Klar, eine Seilbahn als temporärer Gartenschau-Gag geht immer, aber spannend wird es ja erst, wenn man auch eine Dauernutzung erwägt. Den Ansatz mit dem Safranberg fand ich da schon ziemlich spannend, aber ich erhoffe mir auch Ideen zur Zukunft der Wilhelmsburg selber. Es ist ja schon recht, wie die Anlage gerade, als ehemaliges und vielleicht wieder künftiges Projekt der Nationalen Stadtentwicklung, bunt bespielt wird; aber da ist dieser Trumm mit seinen 570 Räumen noch lange nicht ausgereizt.

  • Ich hoffe sehr, dass die Studie auch mögliche Dauernutzungen untersucht. Klar, eine Seilbahn als temporärer Gartenschau-Gag geht immer, aber spannend wird es ja erst, wenn man auch eine Dauernutzung erwägt. Den Ansatz mit dem Safranberg fand ich da schon ziemlich spannend, aber ich erhoffe mir auch Ideen zur Zukunft der Wilhelmsburg selber.

    Die Machbarkeitsstudie wird sich beschäftigen mit möglichen Anknüpfungsstrecken an die in Punkt 1-3 genannten Abschnitte, sowie mit der Anzahl an Zustiegspunkten und jeweiligen Fahrgastpotentialen. Daher gehe ich fest von aus, dass so eine Mühe sich nur für eine dauerhafte Lösung gemacht wird.

  • Die alte FH Neu-Ulm wird zur Außenstelle des Rathauses [NUZ+]

    Zitat

    Weil der Platz im Neu-Ulmer Rathaus nicht mehr ausreicht, müssen etwa 30 Mitarbeiter der Stadt bald in die ehemalige FH umziehen. Wen es trifft, ist aber noch unklar.

    Relevante Nebeninfos: Die Stadt hat auch im Zentrum Räume zur Miete gesucht, aber nichts Bezahlbares gefunden. Langfristig wird weiter der Neubau eines zweiten Verwaltungsstandortes angestrebt; im Rathaus rechnet man mit einem Stellenzuwachs von durchschnittlich drei neuen Mitarbeiter/innen im Jahr.