Mobilität und Infrastruktur

  • Streckensanierung abgeschlossen - Der „Weißenhorner“ fährt wieder [SWP+]

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    Ein mehrere hundert Meter langer Gleisbauzug war im Einsatz, um die Bahnstrecke der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm zwischen Senden und Weißenhorn komplett zu erneuern. Jetzt ist das Großprojekt abgeschlossen. Nach den umfänglichen Sanierungsarbeiten wurde am Montag, 9. Oktober, der planmäßige Regelbetrieb auf der Eisenbahnstrecke Senden-Weißenhorn wieder aufgenommen, teilen die Stadtwerke mit. Die Abnahme der Strecke konnte termingerecht und ohne Beanstandungen erfolgen. Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr, freut sich, die Zusammenarbeit der beteiligten Firmen habe gut funktioniert. „Eine termingerechte Fertigstellung und pünktliche Wiederinbetriebnahme war uns sehr wichtig und ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Für diesen außerordentlichen Einsatz sind wir allen Beteiligten sehr dankbar.“

    Vielleicht sollte man die SWU das ganze Bahnnetz sanieren lassen :).

  • In Neu-Ulm soll ein autonomer E-Bus eingesetzt werden [SWP+]

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    Ab 2027 soll es in Ulm und Neu-Ulm erstmals einen ÖPNV aus einem Guss geben. Ein Vorschlag dazu liegt vor, aktuell können die Bürger ihre Meinung dazu sagen. Doch in den Rathäusern wird parallel schon ein weiteres innovatives Projekt vorangetrieben – auch in Hinblick auf die Landesgartenschau 2030 in Ulm mit dem erwartbar hohen Verkehrsaufkommen: In einer der beiden Städte, oder gar in beiden, soll ein autonomer Bus fahren.

    Spannend. SWU als Betreiberin, Uni Ulm als Koordinatorin. Angedacht seien vier bis fünf Shuttles, die in den ÖPNV integriert würden. Könnte mir gut vorstellen, dass sie im Testbetrieb die Feinerschließung in einem Abschnitt übernehmen, der vom Linienverkehr nicht optimal abgedeckt ist.

  • Ich kenn das Gefährt in Bad Birnbach.


    Dort fährt es maximal 15 km/h und 6 Personen passen rein. und Bad Birnbach war auch noch immer ein "Fahrer" dabei. Wobei das schließe ich auf den Test zurück. Tja.. bei dieser Topgeschwindigkeit ist es eher als Sightseeingbus geeignet. Ich frag mich auch, wo sowas eingesetzt werden kann. Ist ja eher ein Verkehrshindernis. Sinnvoll sind da für mich nur kurze Strecken, die durch Bereiche gehen, die Abkürzungen bedeuten.


    Also z.B. Offenhausen - durch Friedrichsau zur Linie 1 oder Endstation Böfingen zum Bahnhof Thalfingen.

  • Das mit Ulm hätte er sich sparen können. Wenn ich mir anschaue, wieviel Leute in den TGV einsteigen, ist das schon ordentlich. Anderseits gebe ich auch Recht, dass ein Zug Berlin HBF - München wirklich durchfahren könnte, aber nur, wenn es auch eine durchgängige Verbindung gibt.


    Am Beispiel Ulm muss der TGV durch den Hauptbahnhof und eine Umfahrung und damit ohne Halt in Ulm steht in keiner Relation. Ein Halt in Ulm kostet den TGV zwischen 4-5 Minuten.


    Die aktuellen Sprinter ICE sind auch nicht wirklich der Hit. Beispiel Düsseldorf HBF nach München HBF, ICE Sprinter Fahrzeit 4:12, normale ICE Verbindung 4:40. Man muss aber auch dazusagen, dass die Bahn die normalen ICEs auch unlogisch auf der Reise schickt. Beispiel von Köln kommend über Frankfurt Flughafen, erstmal zum Frankfurter HBF und wieder zurück...

  • Ich glaube, die Idee dahinter ist, "echte" Metropolverbindungen zu schaffen, die Linienflüge ersetzen - wie halt Paris-Lyon. Aber die Einsparungen, die man mit dem Verzicht auf die "kleinen" Halte in Deutschland erreichen würde, dürften den Hasen in der Tat nicht unbedingt fett machen. Am Beispiel der TGV-Linie nach München: Wenn man die Karlsruhe, Ulm und Augsburg rausnähme und nur noch Paris, Strasbourg, Stuttgart und München ansteuerte, wären damit vielleicht 15 oder 20 Minuten gewonnen - was bei einer Fahrzeit von aktuell 5:20 Stunden relativ gesehen nicht wirklich viel ausmacht.


    Der wesentliche Punkt, den ich aus dem Interview mitgenommen habe: Investieren, Investieren, Investieren. Wir können es uns aus meiner Sicht schlicht nicht leisten, uns zu Tode zu sparen. Ja: Die Planungs- und Baukapazitäten müssen erstmal da sein etc. etc., ist mir alles bekannt. Aber wenn ich lese, dass wir im Güterverkehr noch mit Kupplungen arbeiten, die 1840 entwickelt wurden, und welche Kapazitäten eine Modernisierung für andere Aufgaben freisetzen würde... worauf warten wir eigentlich noch?

  • Hierzu gibt es eine sehr interessante Übersicht über die DAK für Deutschland. Fazit Kosten von 6,5 bis 9 Mrd. Euro und einem Migrationszeitraum von 6 bis 8 Jahre. Pro Waggon sind es ca. 15.000 € Kosten und wir reden von ca. 500.000 Waggons + Triebwagen.


    Wir sind auch nicht die einzigen, die Umrüsten müssen, sondern auch die Schweiz fängt gerade erst an.


    BMDV - Schlussbericht: „Erstellung eines Konzeptes für die EU-weite Migration eines Digitalen Automatischen Kupplungssystems (DAK) für den Schienengüterverkehr“

  • Ulm bekommt ein neues Parkleitsystem [NUZ]

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    Verwunderung bei manchen Autofahrern: Die Hinweistafel des Parkleitsystems in Ulm sind weg. Das wird auch noch einige Zeit so bleiben, denn: Ulm bekommt ein ganz neues Parkleitsystem, das alte wird komplett ersetzt. Das bisherige, fast 30 Jahre alte System soll durch ein moderneres und umfassenderes ersetzt werden, das neben Informationen zur Zahl freier Parkplätze in Parkhäusern und Tiefgaragen auch aktuelle Verkehrsinformationen liefert. Und statt wie bisher 26 soll es künftig 50 Anzeigetafeln geben.

    Nach etwas gruschteln: Aki hatte das Vorhaben im Jahr 2021 vermeldet, beschlossen wurde es dann im Jahr 2022 - siehe Bürgerinfo. Es wird konventionelle und digitale Parkleittafeln geben. Ein paar Beispiele für die digital ausgespielten Verkehrsinformationen:


    (Quelle/Bildrechte: Stadt Ulm, Büro Schlothauer & Wauer)

  • Bei der Lektüre zweier Artikel in der SWP, die verschiedene kleine Sanierungs- und Aufhübschungsmaßnahmen von Bahnhaltepunkten entlang der Filstalbahn beschreiben (Deutsch[e] Bahn investiert in Graffitis in Unterführung; Lobt sich die Deutsche Bahn für Selbstverständlichkeiten?), kam mir ein Gedanke:


    Vielfach (auch von mir) wurde ja gefordert, die DB Netze und die DB Station & Service aus dem DB-Konzern herauszuschlagen und in eine gemeinnützige GmbH zu überführen. Wäre es nicht vielleicht auch ein Ansatz, sogar teilweise den gegenteiligen Weg zu gehen? Damit meine ich: Die DB Station & Service zu einem echten und gewinnorientierten Immobilienentwickler umzustricken. Momentan sind Bahnhöfe und -haltepunkte weitgehend nur Kostenpositionen in der Kalkulation. Natürlich werden Flächen vermietet und vermarktet, aber nach meinem Eindruck eher konservativ-stiefmütterlich, also mit bahnverkehrsaffinen Gastro- und Dienstleistungsangeboten in den Bahnhallen und dergleichen. Das bringt sicherlich Umsätze, aber mutmaßlich mindern diese nur die Verluste der Sparte.


    Aber das muss ja nicht so sein. Am Beispiel vom Hbf Ulm: Der Sanierungsbeschluss für das Bahnhofsgebäude ist wohl unabänderlich durch, aber aus dem Grundstück in innenstädtischer Bestlage hätte man mit Sicherheit deutlich mehr herausholen können. Auf der anderen Gleisseite sind wohl die Gleise entlang der Schillerstraße abgängig und mittelfristig für eine Überbauung vorgesehen. Wieso tritt die DB nicht einfach selber als Bauherr auf? Oder: Die ehemalige Abstellgruppe Ost dürfte noch dem DB-Konzern gehören. Wäre das nicht ein prima Ort, um in Tradition der Eisenbahner-Baugenossenschaften eigene Mitarbeiterwohnungen hochzuziehen?


    Ich meine das dabei gar nicht so turbokapitalistisch-gewinnmaximierend, wie es vielleicht klingt. Wenn die DB weitere Umsatzquellen erschließt, könnten diese beispielsweise in das betriebliche Altersvorsorgewerke fließen. Mitarbeiterwohnungen würden sich gerade auf heißen Mietmärkten wie Ulm sicherlich positiv bei der Fachkräftegewinnung bemerkbar machen. Und die Politik könnte unterstützen, indem sie so ein DB-Immobilienentwickler als öffentliche Investitionsgesellschaft aufstellt, das heißt einen Kapitalstock zur Verfügung stellt und eine schuldenbremsenkonforme und eigenwirtschaftliche Kreditaufnahme gestattet. (Wir haben ja weiß Gott einen erheblichen öffentlichen Investitionsmangel.) Und um auf das Thema zurückzukommen: Wenn Bahnhofsgebäude nicht mehr nur als Kostenfaktoren betrachtet werden und latent vernachlässigt werden, sondern als lohnende Investitionsobjekte, würde das mit Sicherheit auch die städtebaulichen Qualitäten der Bahnhöfe und Bahnhofsareale deutlich erhöhen.

  • Ich meine die japanische Eisenbahn refinanziert sich so, indem sie nicht nur das direkte Bahnhofsgelände entwickelt, sondern auch den Raum drumherum. Bei der Bahn gibt es bisher nur solche Beispiele, wie jetzt München, wo der Hbf zu einer gigantischen Masse an vermietbarer Fläche aufgeblasen wird. Nicht umbedingt zum Vorteil des Stadtbilds meiner Befürchtung nach, aber mal das Ergebnis abwarten.

  • Straßenbahnen sollen wachsen: Die Wagen werden viel länger [SWP+]

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    Ein Straßenbahnwagen, wie er durch Ulm fährt, ist etwas mehr als 30 Meter lang. In absehbarer Zeit könnten es 42 Meter sein. Dann nämlich, wenn der Aufsichtsrat der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) dem Vorschlag des städtischen Tochterunternehmens folgt und den Kauf von zusätzlichen Modulen für die Straßenbahnen beschließt. Sie sollen wachsen.

    Wenn der Gemeinderat zustimmt, sollen die (bisher fünfteiligen) Avenios zwischen 2026 und 2028 mit je zwei neuen Modulen ausgestattet werden.

  • Eine sehr gute News und zwingend notwendig. Als überzeugter und fast täglicher Nutzer kann ich ein Lied von überfüllten Straßenbahnen singen. 👍🏻

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Mir war gar nicht bewusst, dass die Linien 1 und 2 alleine bereits die Hälfte des städtischen Nahverkehrs abwickeln. Zeigt auch, dass das Verkehrsmittel ab gewissen Passagierzahlen alternativlos oder zumindest klar besser geeignet ist; mit einem einem Fahrer oder einer Fahrerin 255 Personen zu transportieren schafft einfach kein Bus. Kleiner Wink mit großem Zaunpfahl Richtung Neu-Ulm :).

  • Ich habe mir mal die Streckenkarte Süddeutschland angeschaut und alle die Strecken gelb markiert, die elektrifiziert werden sollen. Man muss dazu wissen, dass in Bayern eine neue Vergabe 2029 ansteht, bis dahin sind auf den Dieselstrecken Dieselzüge ausgeschrieben.


    Da Deutschland bis 2045 Co2 Neutral sein will/muss, ist der geplante Ausbau schon gut, aber es muss noch viel passieren. Auf kleinen Nebenstrecken geht vielleicht ein Batteriezug, aber um Ulm und Augsburg muss noch mehr passieren, gerade weil auch dort Regio S-Bahnen geplant sind.

    Da ich die Karte gerade noch einmal sehe, fällt mir eine Meldung von letztem Jahr ein: In Indien sind mittlerweile 90% des Breitspur-Eisenbahnnetzes elektrifiziert, 2017 war es noch rund die Hälfte. In Deutschland sind es 62 Prozent.

  • Ich glaube, dass die Straßenbahn in Ulm so gut ankommt liegt auch daran, dass sie halt hoch zur Uni geht bzw. beim Kuhberg hoch zum Schulzentrum. Damit nutzen das viele Schüler und Studenten. dazu kommt, dass eine Straßenbahn meiner Einschätzung nah allgemein besser angesehen ist, als ein Bus. Und dann kommt noch der Umstand dazu, dass es jeweils auf einen Berg hinauf geht. Da fährt man lieber mal mit, statt zu Fuß oder mit dem Rad zu fahren.


    Was mich aber an der Straßenbahn in Ulm stört ist, dass Sie in den Kurven so sehr quietscht. Kenne das aus keiner anderen Stadt. Was ich schade finde, dass wir keine Mischung aus alten und neuen Bahnen haben. Kenne das aus Berlin und aus Prag, aber auch in Freiburg und glaube in München gibt es auch eine Mischung im Fahrzeugbestand aus alt und neu. Finde das sehr charmant

  • Da ich die Karte gerade noch einmal sehe, fällt mir eine Meldung von letztem Jahr ein: In Indien sind mittlerweile 90% des Breitspur-Eisenbahnnetzes elektrifiziert, 2017 war es noch rund die Hälfte. In Deutschland sind es 62 Prozent.

    Ja, Indien mit einem ca. 67.000 km Netz, davon ca. 62.000 Breitspurbahn ist fast voll elektrisch ausgebaut. Deutschland hat ein ca. 33.000 km Schienennetz. aber die Netzdichte ist in Deutschland rund 5mal so hoch, als in Indien. rot = Elektrifiziert; schwarz = nicht elektrifiziert


  • Ich glaube, dass die Straßenbahn in Ulm so gut ankommt liegt auch daran, dass sie halt hoch zur Uni geht bzw. beim Kuhberg hoch zum Schulzentrum. Damit nutzen das viele Schüler und Studenten. dazu kommt, dass eine Straßenbahn meiner Einschätzung nah allgemein besser angesehen ist, als ein Bus. Und dann kommt noch der Umstand dazu, dass es jeweils auf einen Berg hinauf geht. Da fährt man lieber mal mit, statt zu Fuß oder mit dem Rad zu fahren.

    Plus das gestiegende Umwelt- und Klimabewusstsein vieler Menschen. Sowie die Tatsache, das viele Mensche erkennen das einer Großstadt mit begrenzten Platz es deutlich effizientere Mobiltätsformen als das Auto gibt.

    Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich zwar einen Führerschein habe allerdings kein Auto und komme mit Straßenbahn, Bus und Rad problemlos aus. Wohne allerdings auch nicht in Gögglingen/Donaustetten oder Unterweiler, da sieht die Anbindung an den ÖPNV und eine Stadt der kurzen Wege eher mau aus.