Diskussionsthread zum Bahnhofsplatz

  • Mal blöd gefragt: Was würde eurer Meinung nach gegen das Parkhaus bzw. die Hochgarage sprechen? Der Busbahnhof bleibt doch eh dort an Ort und Stelle, und die ganze Gegend ist vom ästhetischen Gesichtspunkt her unerheblich, da nicht zum Vorzeigen geeignet, wie die meisten bahnhofsnahen Viertel in Deutschland - so what?


    Die Vorteile erscheinen mir dagegen handfest: schnell, günstig, kollidiert nicht mit dem Straßenbahnbau, ohne Probleme nach ein paar Jahren wieder rückbaubar. Die Innenstadthändler würden sich außerdem freuen... :)


    Klar gäbe es bessere Lösungen. Aber in Anbetracht der knappen Zeit und Finanzen?!

  • Hallo Aquarium,


    Ich möchte nicht, finde es aber auch sehr schlecht, wenn jetzt auf die Schnelle, nur wegen dem Handel, den ja die Center plagen, schnell der letzte größere freie Bereich verschandelt wird.


    Im Rahmen des ganzen City Projektes sind ja auch Hochpunkte geplant.
    Ich wünsch mir deshalb am Busbahnhof eine Lösung mit Büro, Gesundheit und Wohnen, die erste und zweite Etage plus ein Untergeschoss würde ca. 300-400 Parkplätze bringen, darüber dann 4-5 oder 6 Stock vernünftige Architektur. Ein Ulmer Hingugger.
    Unten auf Ebene 0 dann ein wie gewünscht guter Busbahnhof, auch für Fernbusse.


    Aber jetzt nicht schnell ein Parkhaus aus Not. :thumbdown:

    Sedelhöfe Galerie, klick, Orginalgröße,
    "Die beste Methode das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken." ( Jonathan Swift )

  • Mal blöd gefragt: Was würde eurer Meinung nach gegen das Parkhaus bzw. die Hochgarage sprechen? Der Busbahnhof bleibt doch eh dort an Ort und Stelle, und die ganze Gegend ist vom ästhetischen Gesichtspunkt her unerheblich, da nicht zum Vorzeigen geeignet, wie die meisten bahnhofsnahen Viertel in Deutschland - so what?


    Bei der Unansehnlichkeit der Bahnhofsgegend muss es ja nicht bleiben. Kurz einmal um den Platz gedacht:

    • Sedelhöfe-Fassade: Planung annehmbar, finde ich - definitiv besser als vorher
    • Bahnhofsplatz 7: steht nicht für immer
    • Bahnhofstraße 17: keine Pläne
    • C&A: von Schweizer Investor erworben, wird eventuell baulich etwas ändern
    • ZOB: Umbau, angedachte Überbauung Ebene 1 aufwärts
    • neuer Steg: steht!
    • IC-Hotel: bleibt
    • Citybahnhof: kommt
    • Post/Telekom: soll im Rahmen der Entwicklung des Theaterviertels fallen

    Und der Platz selber wird auch neu. Kann also in einigen Jahren ganz schmuck werden, von Hinterhofatmosphäre keine Spur. Ein schönes Parkhaus kann da passen, habe mich da mittlerweile überzeugen lassen. Aber dann muss man auch wirklich ein paar Öcken klarmachen für eine wertige Erscheinung. Selbst dann fände ich eine anderweitige Überbauung des Geländes etwas klüger - Parken kann halt auch unterirdisch, Dienstleistungen und Büros eher nicht.


    Zitat

    Die Vorteile erscheinen mir dagegen handfest: schnell, günstig, kollidiert nicht mit dem Straßenbahnbau, ohne Probleme nach ein paar Jahren wieder rückbaubar. Die Innenstadthändler würden sich außerdem freuen... :)
    Klar gäbe es bessere Lösungen. Aber in Anbetracht der knappen Zeit und Finanzen?!


    Schneller und günstiger wäre es, klar. Kollisionen gäbe es zwar trotzdem, weil auch der ZOB neu gemacht wird und man Teile der Flächen IIRC für die Baustelleneinrichtung für den Bahnhofsvorplatz braucht, aber das ist wahrscheinlich kein Vergleich zu einer Tiefgarage. Die Rückbaubarkeit würde ich eher nicht anführen... das hieße dann, dass man ein paar Millionen in letzten Endes temporäre Stellplätze steckt. "Günstiger" wäre das in meinen Augen nicht. Allerdings könnte man dafür dann die Fördergelder für die Haltestelle kassieren.


    Die DB BahnPark soll übrigens angedeutet haben, sich den Betrieb und Bau des Pendlerparkhauses an der Schillerstraße (südlich des Stegs) vorstellen zu können - aber nur, wenn das Parkhaus über dem ZOB nicht kommt. Wenn die Stadt das Parkhaus baut, wird sie auch das zweite bauen müssen.


    Ich würde mir eine Tiefgarage vor allem wegen der Bahnhofspassage wünschen. Ich geb's zu, ich bin vernarrt in das Konzept. Von einer Ebene aus alle Bahnsteige, die Bahnhofshalle, eine Tiefgarage, eine Fahrradgarage und einen unterirdischen Kiss&Ride- und Taxibereich erreichen zu können finde ich einfach so wahnsinnig elegant und smart :love:


    Komplett realisierbar wäre das alles nur mit der 800er Lösung. Aber natürlich ein finanzieller und zeitlicher Kraftakt. Die kleineren Lösungen müssten Fahrradgarage und eventuell Taxibereich opfern - finde ich nicht optimal, ist aber ein Kompromiss, mit dem man leben kann. In dem Fall würde ich die Variante 500 Süd (oder 400 Süd) bevorzugen, auch wenn man dann im Vergleich Kosten/Stellplatz abschmiert.


    Vorteilhaft fände ich, dass eine eventuelle Überbauung des ZOB die Garage Süd mitnutzen könnte. Stellt die Bahn (auf eigene Kosten!) ein Parkhaus an die Schillerstraße hin, hat man außerdem Pendler- und Innenstadtverkehr schön getrennt. Und wenn dann im Norden das Theaterviertel in den 2020ern entwickelt wird, wird man besser als heute wissen, wie sich Regio-S-Bahn, Straßenbahnlinie 2 und NBS auf den Stadtverkehr auswirken und wohin die Stadt sich entwickelt. Dann gäbe es immer noch die Möglichkeit, über eine Quartiersgarage nachzujustieren.


    So, puh. Und ich dachte, ich fasse mich schön kurz :rolleyes:

  • Hallo Volker,


    da du ja einen gewissen Zugang zu Verwaltung und den kommunalpolitischen Entscheidern hast: Siehst du denn eine realistische Chance, dass dieser Vorschlag ganz oder in Teilen umgesetzt werden kann?


    Die anders gelöste ÖPNV-Haltestelle halte ich für reizvoll. Auch, da sie - denke ich - zukunftsfester ist, was die Kapazität angeht. Man weiß ja nie. Den Einwürfen zum Radwegenetze kann ich mich nur anschließen, und ich denke, dass man da nicht so weit weg sein dürfte von der Verwaltung. Nur, was "der Platz" ist, "den [der Autoverkehr] für eine flüssige Verkehrsabwicklung tatsächlich benötigt", halte ich für etwas schwer zu eruieren, ohne politisch zu werden :).


    Ich habe bislang noch jedes Zurückschneiden des (fast) exklusiv für den MIV vorgesehenen Straßenraumes begrüßt (Neue Straße, Karlstraße, Frauenstraße) - aber irgendwie mag ich doch eine Verbindung mit etwas größerer Kapazität zwischen Oststadt und Weststadt bewahren. So lang ist die Friedrich-Ebert-Straße an dieser Stelle nicht, und durch baulich sensibles Gebiet wie die Neue Straße, die Karlstraße oder die Frauenstraße führt sie auch nicht. Die Passage dürfte die Qualität der Durchlässigkeit zwischen Bahnhof und Bahnhofstraße ja sehr spürbar erhöhen.


    Danke aber für diesen Beitrag!

  • Hallo Finn,


    die Formulierung

    • Der Autoverkehr erhält nur den Platz, den er für eine flüssige Verkehrsabwicklung tatsächlich benötigt.

    wurde mit Bedacht gewählt.


    Der Stadt liegt ein Gutachten der Ingenieurgesellschaft Brenner vor, das im Zusammenhang mit dem Verkehrsentwicklungsplan für die Städte Ulm und Neu-Ulm erstellt wurde.
    Nach diesem Gutachten wird die Kapazität der Friedrich-Ebert-Straße vor allem durch die Kapazität der benachbarten Kreuzungen am Ehinger Tor und am Neutor begrenzt. Auch nach einer verkehrstechnischen Optimierung dieser beiden Knoten kann der Verkehr auf dem dazwischenliegenden Teil der Friedrich-Ebert-Straße auf zwei Spuren mit ausreichender Qualität abgewickelt werden.


    Unstrittig ist, dass die benachbarten Kreuzungen am Ehinger Tor und am Neutor überlastet sind. Die Ingenieurgesellschaft macht deshalb zusätzliche Vorschläge zur Entlastung dieser beiden Knoten. Einer davon besagt, dass die Parkplätze für Bahnkunden auf die Westseite des Bahnhofs verlegt werden sollten. Dass dieser Vorschlag umgesetzt wird, ist bereits jetzt so gut wie beschlossen.


    In den letzten Tagen hat die Ortsgruppe des Bundes Deutscher Architekten (BDA) einen weiteren Vorschlag gemacht, der ebenfalls zur Entlastung der beiden Knoten beitragen würde. Der Vorsitzende der Ortsgruppe schlägt nämlich vor, den Busbahnhof an die Schillerstraße auf der Westseite des Bahnhofs zu verlegen, wo die Bahn künftig drei Gleise aufgibt. In dem für die Stadt wichtigen Umfeld des Bahnhofs sollte in Zukunft nur noch die Ansiedlung hochwertiger Nutzungen angestrebt werden, siehe dazu folgenden Bericht der SWP vom 24.3.2015:


    http://www.swp.de/ulm/lokales/…bauten;art1158544,3127621


    Als Beispiel für eine solche hochwertige Nutzung hat der Vorsitzende des BDA eine städtische Kunsthalle für Gegenwartskunst ins Spiel gebracht. Ich persönlich könnte mir aber auch eine andere attraktive Nutzung vorstellen, beispielsweise ein Musicaltheater, das auch für andere Veranstaltungen genutzt werden kann. Jedenfalls sollten die Busse nicht gerade an der Stelle stehen, wo die Stadt ihre Gäste empfangen kann - :wacko: .


    Wenn der Vorschlag des BDA umgesetzt wird, würde der Bahnhofsplatz nach Süden auch wieder einen repräsentativen Abschluss bekommen. Zur Gründerzeit stand an dieser Stelle nämlich ein durchaus repräsentatives Gebäude, das Hotel "Russischer Hof", das auf der nachstehend wiedergegebenen Postkarte von 1903 gut zu erkennen ist:


    [Blockierte Grafik: http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/3524174/3463396265333661.jpg]


    Quelle: Stadtarchiv Ulm. Recht zur Veröffentlichung im Internet vom Verfasser 2010 erworben.


    Weitere interessante Bilder aus dem Bestand des Stadtarchivs sind unter folgender Adresse zu finden:
    http://www.ulm-1945-heute.de/ulm___bahnhofstrasse.html

    2 Mal editiert, zuletzt von Volker () aus folgendem Grund: Link auf weitere Archivbilder aus dem Bestand des Stadtarchivs hinzugefügt.

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort!


    Liegt dir das Gutachten von Brenner eventuell vor? Ich würde mich sehr dafür interessieren, mir einmal die Berechnungen und Ausführungen dazu anzuschauen. In der Kurzfassung der Fortschreibung des VEP (u.a. hier) steht dazu nichts. Dafür wird dort auch der Umbau der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Zinglerstraße/Neue Straße genannt, wie er auch im Innenstadtkonzept gefordert wird. Ist das auch Teil des Gutachtens gewesen? Und meinst du mit "ausreichende Qualität" die Qualitätsstufe D nach HBS? Welche Qualität wird der Straße derzeit attestiert? Ich gehe ja im Wesentlichen nach Bauchgefühl, deswegen freue ich mich über jeden belastbaren Input und lasse mich auch gerne anders überzeugen :).


    Den Vorschlag mit der Verlegung des ZOB habe ich auch gelesen, konnte ihn aber noch nicht so recht durchdenken. Ich mag aber die Idee, die Schillerstraße besser zu nutzen und damit Verkehr gar nicht erst auf den Altstadtring schicken zu müssen. Es wäre klasse, wenn im Zuge der Moco-Geschichte dereinst die Schillerstraße im Bogen unter Erhard-Brücke und B10 zur Straße hinterm Ikea verlängert wird, um auch für die Blaubeurer Straße noch eine Alternative darzustellen. Weißt du, welchen Abschnitt der Gleise der BDA für den ZOB vorschlägt? Zwischen Steg und dem geplanten Westportal der Unterführung, oder nördlich vom Westportal, wo zwischenzeitlich ein Parkhaus geplant war? So oder so, vor 2021 wird hier nichts begonnen werden können. Die Idee, den ZOB ans Westportal zu legen finde ich reizvoll; fraglich ist vielleicht noch, ob er nicht zu weit weg wäre von der ÖPNV-Haltestelle - wobei die meisten Busse ja noch anderswo in der Stadt halten. Müsste mir mal die ganzen Linienpläne anschauen...


    Über eine bauliche Aufwertung des Bahnhofsplatzes durch die Überbauung des ZOB wird sich hier keiner beschweren :). Ich hatte gar nicht gewagt, so groß zu denken - Musicaltheater, Gegenwartskunst - aber, why not. Gefühlt könnte die Bebauung noch näher zum Bahnhof gezogen, wenn da nicht das Intercity-Hotel wäre...

  • Dann hoffe ich mal auf einen #Bürgerinfoleaks-Skandal, wenn es allmählich zur Entscheidung kommt ^^. Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass die Verwaltung eine Reduktion auf zwei Spuren vorgeschlagen hatte, sicher nicht ohne Grund. Wie es dann im Einzelnen politisch zur Vorfestlegung des Gemeinderats auf vier Spuren kam, kann man wohl nur raten; vielleicht hat das Echo auf die neue Neue Straße politisch-taktisch eine Rolle gespielt.


    (Musste schmunzeln, als letztens Wolfgang Schmauder in der Fußgänger- und Radfahrerstadt Ulm "eine Lanze fürs Auto brechen" musste, am Tag nach dem Beschluss der neuen Tiefgarage :D. Dabei stehen doch gar keine Gemeinderatswahlen an...)


    Jedenfalls: Wenn man den Verkehr an den beiden Knoten (oder am Knoten Neutor und am gedachten neuen Knoten Neue Straße/Zinglerstraße/Friedrich-Ebert-Straße) so organisiert, dass man auf zwei Spuren zügig genug durchgeschleust wird, und man dadurch wirklich substantielle Verbesserungen für den ÖPNV erzielen kann, dann kann ich mich auch mit zwei Spuren anfreunden.


    Volker,in deinem ersten Post von 2011 habe ich den Vorschlag der RPG Mitte-Ost gelesen, das Intercity-Hotel anderswo anzusiedeln. Gab es darauf jemals ein Echo? Habe den Gedanken immer spannend gefunden.

  • Hallo Finn,


    in den Anmerkungen und Anregungen zur weiteren Realisierung des Citybahnhofs aus dem Jahr 2011 hatten wir in der Tat vorgeschlagen, die Hotelnutzung vom jetztigen Intercity-Hotel in die Sedelhöfe zu verlagern, um die Lärmbelästigung der Hotelgäste durch nächtliche Güterzüge zu vermeiden. Die Stadt hat das Intercitiy-Hotell allerdings nicht erworben, um das Gebäude abzureißen oder neuen Nutzungen zuzuführen, sondern lediglich, um es konfliktfrei in das neue Bahnhofsareal einzugliedern. In gewisser Weise ist das natürlich auch ein Echo.


    Im Bezug auf die Neugestaltung des Bahnhofsareals lohnt sich übrigens ein Blick auf die Situation in Heidelberg. Dort hat der Gemeinderat am 18. Dezember letzten Jahres beschlossen, die Haltestelle für Stadtbusse und Straßenbahnen auf vier kürzere Spuren zu verdoppeln und sie aus der Insellage zwischen den Autospuren in den neugestalteten Fußgängerbereich vor dem Bahnof zu verlegen:


    [Blockierte Grafik: http://foto.arcor-online.net/p…4174/3937386532363932.jpg]



    [Blockierte Grafik: http://foto.arcor-online.net/p…4174/3432643136343132.jpg]


    Bildquellen und weitere Informationen sind unter folgenden Adressen zu finden:
    http://www.heidelberg.de/hd,Ld…aetsnetz+Heidelberg_.html
    http://www.rnz.de/nachrichten/…erlegung-_arid,69574.html


    Vor der Entscheidung des Gemeinderats haben übrigens Variantenuntersuchungen eine große Rolle gespielt. Die Planungsunterlagen können unter folgender Adresse eingesehen werden:
    http://www.mobinetz-hd.de/mobilitaetsnetz/hauptbahnhof.html

  • Der Entwurf des Parkhauses sagt auch mir sehr zu. Insbesondere der Treppenbereich. Den Kamin der Entrauchungsanlage könnte man eigentlich gleich viel höher machen und dann DB-Logos und eine Uhr dran -- dann sieht es nach Bahnhof aus :)


    Was mich allerdings extrem irritiert ist die Asymmetrie der Passage. Die Ladengeschäfte rechts sind so an die zentrale Treppe herangeklatscht. Und auf der linken Seite gibt es dafür dann ein totes Eck, wo das Gesocks wieder hinuriniert. Auf beiden Seiten der Haupttreppe den Durchgang zu den Bahnsteigen schaffen und die Geschäfte weiter nach Norden/rechts (zur Not auch ohne die Aufzüge zu verschieben). Das hätte deutlich mehr Pfiff. Aber wahrscheinlich zu teuer :(


    Just my 0,02€

  • Das mit der Passage ist mir auch auch aufgefallen, aber ich laber eh viel zu viel, also wollte ich mir das sparen :D . Direkt hinter der Treppe ist rot gestrichelt etwas eingezeichnet, was wohl der Durchgang zur Bahnhofshalle des Citybahnhofs, den Bahnsteigen und zur Schillerstraße ist. Wenn das den aktuellen Planungsstand wiedergibt, finde ich das furchtbar. Vernichtet komplett jede Blickbeziehung auf Ebene -1 und ist besonders für Neuankömmlinge in Ulm heftig unintuitiv.


    Wahrscheinlich ist man zur Refinanzierung auf die Ladengeschäfte angewiesen, aber ich hätte sie eher noch geopfert oder durch mittig gelegene Kiosklösungen ersetzt, um die Passage angemessen breit zu machen. Es geht hier auch um Angsträume und dergleichen. Außerdem soll -- und ich hoffe stark, dass das noch so ist -- die Bahnhofshalle ja auf Ebene -1 losgehen, sodass ein breiter und offener Zugang auf dieser Ebene wichtiger ist als eine mächtige, mittig gelegene Treppe auf die Ebene 0, von wo aus man dann eh wieder runtermüsste.


    Blöd ist halt, dass die Planungen jetzt festgezurrt sind. Als angemessenen Kompromiss hätte ich empfunden, vom (in der Planzeichnung) größten Ladengeschäft rechts oben ein paar Quadratmeter abzuknapsen, um die Treppe dorthin zu verlegen und um 90° nach Norden zu drehen. Stände nicht mehr mittig in der Passage rum, würde kaum vermietbare Fläche kosten, rettete die Blickbeziehung zur Bahnhofshalle, und entspräche der neuen Platzlogik auf Ebene 0.


    Deinen Vorschlag mit dem Entrauchungskamin finde ich übrigens extrem gut!

  • Konfliktfälle am Hauptbahnhof [SWP]


    Zitat

    Seit Jahren ein Thema: Die Neugestaltung des Bahnhofsplatzes. Ein Architektenwettbewerb hat ein zwar ein Ergebnis gebracht, jedoch keinen Durchbruch erzielt. Das hat Folgen für das weitere Vorgehen.

    Ich weiß nicht mehr, was ich von dieser ganzen Sache halten soll. Nur eines würde ich unbedingt vermeiden wollen: Die "unechte Zweispurigkeit", die im letzten Bericht der Verwaltung vorgeschlagen wird, wenn eine Fahrradspur nach Norden ausgewiesen wird. Das wäre dann einfach nur eine zu enge Zweispurigkeit wie früher in der Karlstraße, ein einziges Gedränge und Geschiebe <X .


    Ach Mann, wenn man sich bei competitionline die alten Wettbewerbsarbeiten zum Citybahnhof anschaut, kriegt man direkt wieder Plaque.

  • Die Entscheidung ist gefallen:


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/fidBqss.png]


    Der Ausschuss folgt der Empfehlung der Verwaltung, die da lautete:

    Zitat

    In Abwägung der dargelegten städtebaulichen, verkehrlichen, funktionalen, ökonomischen und stadtgestalterischen Argumente empfiehlt die Verwaltung, die Alternativplanung für die Gestaltung des Bahnhhofplatzes gem. Anlage 3 (Verlagerung der Überdachung von der ÖPNV-Haltestelle vor das Eingangsportal der Hauptbahnhofs) der weiteren Planung zugrunde zu legen.

    Anlage 3 ist die "Alternativplanung" aus meinem letzten Post:
    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/c64l9Af.png]
    (Quelle: Stadt Ulm; Bildrechte: Hullak Rannow und Hummert)

  • Gute Entscheidung!
    Die Überdachung vor der Bahnhofshaltung bleibt anscheinend erstmal, oder?
    Damit hält man sich zumindest die Option offen eine völlig neue Überdachung zu bauen wenn mal irgendwann ne neue Bahnhofshalle kommt. Wenn...


    Trotz allem steht bei mir eine vierspurige Haltestellenanlage auf dem Wunschzettel ganz oben. Vielleicht irgendwann mal wenn die Umsteigeverhältnisse völlig indiskutabel werden.

  • Das Dach, das heute steht, wird ja im Zuge der Bauarbeiten an der Bahnhofsgarage abgerissen. Aber das neue dürfte in seinen Dimensionen recht nah an das alte herankommen.


    Ich glaube auch, dass das neue Dach sich mit einer irgendwann vielleicht doch noch kommenden Halle vertragen könnte. Und auch, wenn es zynisch klingt: Mit Kosten von vielleicht "nur" einer Million Euro wäre es nicht schlimm, wenn es doch wieder abgetragen werden müsste, falls es einer guten Lösung für die Halle im Weg steht. Womöglich wäre das gar nicht so doof, es so zu konstruieren, dass es schadlos wieder zurückgebaut und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden könnte. (Messe? Uni? Westportal Bahnhof? Verkauf?)


    Einen abermaligen Umbau zu einer vierspurigen Haltestelle kann ich mir eigentlich erst vorstellen, falls eine Linie 3 realisiert wird. Noerenberg steht 2020 wieder zur Wahl, wenn auch ein neues GVFG in Kraft gesetzt sein dürfte und sowohl Hochschulerweiterung wie auch das neue Lessing-Gymnasium stehen (so letzteres nicht an der Finanzierung der Kliniken scheitert... ganz schön vertrackt). Spätestens mit einer dritten Straßenbahnlinie dürfte die aktuelle Konfiguration überlastet sein, so man sie über den Bahnhof führen will. Sollte dann die Haltestelle nach nur ein paar Jahren wieder umgebaut werden, wäre das natürlich kein tolles Zeugnis für Verwaltung und Gemeinderat... aber das wäre mir das wert :D .


    ***


    Am Bahnhof sollen fünf Dächer kommen [SWP]

    Zitat

    Abschied von einem großen, transparenten Dach, das einst über 120 Meter hinweg die Straßenbahn- und Bushaltestelle überspannen und prägendes städtebauliches Element eines neuen Ulmer Bahnhofsplatzes werden sollte. Dieser preisgekrönte Vorschlag (siehe Info-Kasten) der Architekengemeinschaft Hullak/Rannow (Ulm) und Hummert (Hannover) ist gestern nach hartem Ringen von einer Mehrheit im Fachausschuss für Stadtentwicklung aufs Abstellgleis geschoben worden.


    Hartes Ringen um die Dachfrage am Bahnhofsplatz [SWP]

    Zitat

    Es war ein zähes Ringen in bester parlamentarischer Manier. Zwar waren im Fachausschuss für Stadtentwicklung des Ulmer Gemeinderats teils durchaus harte Bandagen angelegt worden. Die Debatte aber war getragen vom sachlichen Austausch der Argumente. Die Fronten verliefen quer durch die Fraktionen. Was sich am Ende im knappen Abstimmungsergebnis ausdrückte: Mit 7 zu 4 Stimmen bei einer Enthaltung beschloss der Ausschuss, sich bei der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes vom bisherigen Konzept zu verabschieden.

    Man hat es sich nicht leicht gemacht.

  • ich finds absoluten Schwachsinn...eine großflächige Überdachung wäre weitaus besser für die Leute die dort umsteigen müssen. Jetzt werden die meisten nach wie vor im Regen stehen dürfen...ein weiterer Grund NICHT den ÖPNV zu nutzen

    Naja, den Bus und die Tram werde ich in Zukunft so oder so nutzen, es gibt keine Alternative dazu. Im Stau stehen und dann noch teuer Parkgebühren abdrücken muß ich nicht haben.
    Abgesehen davon kann ich (ich persönlich) nicht gegen den überhand genommenen Autoverkehr in der Innenstadt wettern und dann selbst mit meinem Auto in die Stadt tuckern...


    Ich hoffe ja daß mittelfristig der Bahnhofshallenneubau noch kommen wird, deshalb halte ich es für vernünftig nicht zu aufwendig an der ÖPNV-Haltestelle zu bauen. Für mich ist, wie ich früher schon ausgeführt habe, die Haltestelle eh vermurkst.
    Da gehört gefälligst eine doppelspurige Haltestelle in jede Richtung hin. Punkt!
    Ich mache da aus meinem Herzen keine Mördergrube: An dieser Entwicklung am Bahnhof ist der Verbund CDU/IHK/CityMarketing (oder wie die heißen) schuld. Hoffentlich müssen die das irgendwann mal ausbaden und sich ihre Fehlleistungen unter die Nase reiben lassen!

  • Das Prospekt zu den Baumaßnahmen, dass die Ulmer Bürger noch als Postwurfsendung erhalten werden, gibt es hier im PDF-Format zu laden. Unabhängig davon, ob man mit den Maßnahmen einverstanden ist oder nicht: Gestalterisch ist das Prospekt sehr gelungen und übersichtlich. Vor allem die Zeitachse mit den Grafiken auf Seite 5 werde ich mir auf dem Desktop ablegen...


    Die größte Engstelle sehe ich, wie hier bei der SWP in einer Extra-Grafik verdeutlicht, im einspurigen Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße ab der Kreuzung mit der Neuen Straße Richtung Norden/Bahnhof. Da wird öfter mal gar kein Durchkommen sein, wenn die Autos vor den Schrankenanlagen des Deutschhauses stehen.


    Da das Linksabbiegen vom Bahnhof aus in Richtung Neue Straße nicht möglich sein wird: Vielleicht wird dann ein weitestgehend kontinuierlicher Verkehrsfluss vom Zinglerberg Richtung Bahnhof und in die Neue Straße ermöglicht? Man muss ja nur Busse und Taxen passieren lassen, die Rotphasen dürften also sicher kürzer ausfallen.

  • Ich habe gerade zufällig den Haushaltsplan 2017 auf dem Tisch, und da wird die "Neugestaltung Theodor-Heuss-Platz" auf der roten Liste (S. 631 ff.) geführt. Sprich: Es sind keine Finanzierungsraten bis einschließlich 2020 vorgesehen. Da sind Maßnahmen im Wert von über 340 Millionen Euro drauf...


    Bis 2019 wird es angesichts der Vorlaufzeiten für Planung und Ausschreibung sicher nichts, aber vielleicht rutscht zumindest die Finanzierung noch kurzfristig rein, falls die Gewerbesteuer wieder wie in den vergangenen Jahren die Schätzungen deutlich übertrifft. Kann auch sein, dass man parallel die Entwicklung an der Nordkante des Platzes abwartet, Stichwort Bitterolf, um den Platz in einem Rutsch aufbauen zu können.


    OT: Für den Citybahnhof werden für 2017 bis 2020 übrigens über 11,5 Millionen Euro vorgehalten. Wenn die Bahn zuckt, packt die Stadt zu :D .

    Ich bin ja der Meinung mit weiteren Baustellen, die signifikante Engstellen erzeugen wie der "Theo", sollte man ungeachtet der unklaren Finanzierung erst mal die Linie 2 und den Bahnhofsplatz zuende bringen. Die Bürger, speziell der autofahrende Teil, springen sonst ob der vielen Sperrungen und Umleitungen gewiss im Viereck. Und die Akzeptanz nimmt nicht unbedingt zu. Das merken wir auf den Baustellen mittlerweile auch schon...


    Was den Citybahnhof angeht:
    Ich war seit der offensichtlichen Verzögerungstaktik der DB immer schon der Meinung man sollte das Gelände am Bahnhof kaufen und sich da einen Bahnhof nach eigenen Vorstellungen bauen. Dürfte aber gewiss an den Finanzen scheitern wenn da keine Zuschüße fließen.
    Betrieben werden könnte das ja von der SWU, die sind ja schon als Eisenbahninfrastrukturunternehmen gelistet seit sie die Strecke Senden-Weißenhorn betreiben.

  • ^-- kopiert aus diesem Thread.

    Was den Citybahnhof angeht:
    Ich war seit der offensichtlichen Verzögerungstaktik der DB immer schon der Meinung man sollte das Gelände am Bahnhof kaufen und sich da einen Bahnhof nach eigenen Vorstellungen bauen. Dürfte aber gewiss an den Finanzen scheitern wenn da keine Zuschüße fließen.
    Betrieben werden könnte das ja von der SWU, die sind ja schon als Eisenbahninfrastrukturunternehmen gelistet seit sie die Strecke Senden-Weißenhorn betreiben.

    Du meinst inklusive der ganzen Schieneninfrastruktur? Hui, da käme aber ein ganzer Strauß an neuen Aufgaben auf die SWU zu mit der Abrechnung der Netzentgelte und der ganzen Späße :D .


    Ich würde mich aber auch freuen, wenn die Stadt das Heft des Handelns beim Bahnhof vollends in die Hand nimmt. Vielleicht haben wir Glück, und die Gewerbesteuer sprudelt weiter so kräftig wie in den vergangenen Jahren, inklusive der nie kalkulierbaren einmaligen Zahlungen. 2016 war es ein unverhofftes Plus von 36 Millionen, 2015 von 11 Millionen, 2013 von 18 Millionen, 2012 von 35 Millionen, 2010 von 46 Millionen... An die prallen Fleischtöpfe wollen dann natürlich alle, aber wenn die Lage günstig genug ist und die Bahn kooperationsbereit, dann würde sich ein solches Investment in die Infrastruktur anbieten. Möglichkeiten mit Ko-Finanzierungen und externen Investoren gäbe es sicherlich.