Region Neu-Ulm // Stadt Illertissen, Sammeltread verschiedener Projekte

  • Das Wort Zeitgeist im Bezug auf Architektur hat so einen negativen Touch wie ich finde. Mir jedenfalls gefällt das Projekt richtig gut. Und für Illertissen ist es ein Gewinn für das Stadtbild. :thumbup:

  • Architektonisch gefällt mir der Neubau zumindest auf der Visualisierung ganz gut. Gar nicht gefallen mir hingegen diese großflächigen Steinplatten für die Fassade.

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Da Illertissen stark wächst und jüngst die 17.000 Einwohnermarke geknackt hat, habe ich mir zum Anlass genommen, eine Übersicht zu geben, wie viele Wohnungsbauprojekte momentan in Planungen sind. Die Planungs- und Baustände sind natürlich sehr divers, ich hoffe aber das geht okay hier im Bereich "im Bau".


    Die Wohnungsnot ist auf jeden Fall (NUZ Artikel vom 08/19, Kommentar Illertisser Zeitung) groß, daher wird auch enorm viel gebaut. Die Mietpreise (~8€ p. qm) und auch Kaufpreise sind entsprechend nicht günstig.

    Weil ich jetzt nicht unbedingt Werbung machen will, werde ich keine direkte Verlinkung zu den Projekten machen.



    BayWa-Areal: Für rund 1000 Bewohner soll das ehemalige Baywa Gelände an der Bahnlinie, sowie große Gebiete im Umfeld bebaut werden. Es soll als Innenstadterweiterungsprojekt gelten. Ein riesiges Projekt:

    Quelle: Städtebaulicher Wettbewerb, Meister Architekten


    Die 8,7 Hektar wurden zuletzt mit Bebauuungsplan versehen und Beginn der Bauarbeiten soll noch 2020 sein, wenn nicht die Eidechsen, welche auf dem Gelände entdeckt wurden, alles verzögern. Eidechsenfänger unterwegs

    Die Bebauung soll jedoch in vielen Abschnitten erfolgen und sich über ein Jahrzehnt ziehen.





    Dietenheimerstraße: Das Quartier am Mühlbach mit weit über 100 Wohneinheiten in einem ehemligen Industriegebiet. Es liegt am Sportzentrum mit Stadion und den erweiterten Schulen am südwestlichen Rand Illertissens.

           

    Quelle: Entwicklungsgesellschaft


    Der Bau ist schon weit vorangeschritten und zeigt hier noch einen sehr frühen Zustand: Luftaufnahmen der Entwicklungsgesellschaft





    Südliche Franz-Mang-Straße: Das Gebiet Südliche Franz-Mang-Straße wird ein größeres Baugebiet direkt an Förderschule und Berufsschule Illertissen. Der Anfang Mai aufgestellte Bebauungsplan stellt nur einen ersten Ausbauschritt dar, der westlich weiter gezogen wird. Das Gebiet befindet sich ganz im Süden Illertissens. Insgesamt knapp 8 ha.


    Quelle: Amtsblatt Stadt Illertissen nach Entwürfen des Büros Wick aus Stuttgart





    Dietenheimerstraße: Zum Stadtdomizil Illertissen zählen 3 Großbauten, welche im Baugebiet Dietenheimerstraße mit 31 Grundstücke für eine Bebauung mit Einzel- bzw. Doppelhäusern, 15 Grundstücke für Reihenhäuser entstanden sind. Dieses Gebiet ist jüngst komplett fertiggestellt worden.





    Ortseinfahrt: Das Projekt In den Vöhlingärten ist dagegen eher ein kleineres aber neuestes Projekt. Es sollen knapp 50 Wohneinheiten entstehen, interessanterweise ist direkt am unteren Rand der Luftaufnahme der Neubau der Feuerwehr Illertissen gerade am entstehen (eigener Thread hier im Forum). Das Projekt ist über eine Tiefgarage erschlossen und soll ansonsten ohne Ausbau des Straßennetzes erfolgen.


             

    Quelle: Projektentwickler




    Innenstadtflächen West: Zuletzt hat sich auch die Sparkasse Neu-Ulm Illertissen der Entwicklung zugewendet und wird nun selbst in den Wohnungsbau zur Vermietung groß einsteigen u.a. in Illertissen Ulrichstraße, jedoch wichtiger, an ihrem Stammsitz an der Hauptstraße in Illertissen. Hier liegen ein riesiges Gelände brach mit teilweise leeren Parkplatzflächen. Es bleibt also spannend.

    https://www.augsburger-allgeme…ngen-baut-id56469656.html



    Danke an Finn für die Verlinkungen, habe sie gerne auch noch übernommen bzw. ergänzt.

  • Phänomenal, vielen Dank ! Auf genau so einen Überblick habe ich lange gewartet. Ich habe die Areale alle auf OSM und mit Google Earth gescannt, und mir war gar nicht bewusst, wie irre viel Potential Illertissen im fertig erschlossenen Stadtgebiet hat. (Projektnamen sind auf OSM-Karten verlinkt, kannst du gerne übernehmen! :))


    BayWa-Areal: Du schreibst von Innenstadterweiterung, aber würde das auch so empfunden werden? Das Gebiet zwischen BayWa und Bahnhof scheint das nicht ganz herzugeben. Und wird es außer dem starken Wohnanteil noch nennenswert andere Nutzungen geben? Nicht falsch verstehen, ich finde das Projekt prima, Wohnraum für 1000 EW in Bahnhofsnähe ist eine Ansage. Den südlichen Quartiersauftakt finde ich besonders gut, die massiertere Bebauung zur Bahnlinie mit der lockereren zur Quartiersmitte mit Nachbarschaftsgärten auch. Einzig über die sehr strenge Riegelabfolge an der neuen Straße entlang der Bahngleise bin ich etwas gestolpert, und für die Quartiersmitte hoffe ich auf weitere Nutzungen außer Wohnen.


    Mühlbach: Was ist das denn für ein Gewerbebetrieb direkt östlich? Ist der störend? Sieht man auf den Visualisierungen natürlich nicht ^^. Sehr schön finde, ich dass der Mühlbach wieder entdohlt wurde.


    Südlich Franz-Mang-Straße: Sieht mir nach einem klassischen § 13b BGB aus, hehe. Auf dem Bebauungsplan wird ja schon eine weitere Bebauung westlich von diesem Areal nachrichtlich dargestellt, der Kreisverkehr wird auch nicht ohne Grund einen Arm nach Süden haben - die Stadt dürfte mittel- und langfristig weiter nach Süden wachsen.



    Sparkasse: Schlüsselgrundstücke, könnten viel auslösen. Die Adressen Ulmer Straße 1-7 gehören auch zum Komplex, korrekt? Da wird viel gehen. Ohne Leuten an den Grundbesitz zu wollen, aber etwas schade finde ich es schon, dass die nordöstliche Ecke des Blocks so spärlich bebaut ist. Nördlich der Adolf-Kempter-Straße dockt ja das BayWa-Areal an. Unter anderem das stört mich ja an Senden so sehr - das Areal zwischen Bahnhofstraße und Kemptener Straße ist prädestiniert, Sendens Innenstadt zu sein, tatsächlich aber mit locker verstreuten EFHs bebaut...


    ***


    Abschließend noch - was mich an der Entwicklung an Ulm reizt, der Übergang von der großen Provinzstadt zur veritablen Großstadt, reizt mich im Kleinen auch bei den vielen Klein- und Mittelstädten in der Region. Durchgehend alle sind beliebt und wachsen - und je nachdem, wie gut man das Wachstum annimmt und steuert, landen die Städte dann gewissermaßen auf dem nächsten Level.

  • BayWa-Areal: Du schreibst von Innenstadterweiterung, aber würde das auch so empfunden werden? Das Gebiet zwischen BayWa und Bahnhof scheint das nicht ganz herzugeben. Und wird es außer dem starken Wohnanteil noch nennenswert andere Nutzungen geben? Nicht falsch verstehen, ich finde das Projekt prima, Wohnraum für 1000 EW in Bahnhofsnähe ist eine Ansage. Den südlichen Quartiersauftakt finde ich besonders gut, die massiertere Bebauung zur Bahnlinie mit der lockereren zur Quartiersmitte mit Nachbarschaftsgärten auch. Einzig über die sehr strenge Riegelabfolge an der neuen Straße entlang der Bahngleise bin ich etwas gestolpert, und für die Quartiersmitte hoffe ich auf weitere Nutzungen außer Wohnen.

    Ich denke als Beobachter von außen, dass die gewählten Planungsrahmen rein gar nichts mit dem tatsächlichen Viertel zu tun haben wird. Da geht es mehr, um Förderungen und Planungsrechtliches. Denn wie Du zurecht sofort erkannt hast, hat die Innenstadt und die damit verbundene Infrastruktur eigentlich keinerlei logische Bindung an das Areal. Im Gegenteil, da Mittelstädte beim Einzelhandel/Frequenz mitunter schon seit Jahren leiden, wäre ein Ausbau der Innenstadt in solchen Dimensionen fatal. Wichtige oder interessante Punkte sind das dringend benötigte Pendlerparkhaus direkt beim Bahnhof, dass diese jetzigen verseuchten Brachflächen endlich genutzt werden, dass es sehr viel Wohnraum in Form von Geschosswohnungsbau geben wird (ein Mangel in Illertissen), sowie die von dir bereits herausgestellte abschottende Bebabauung zu den Bahngleisen. Zu Beachten ist die soziale Durchmischung, da angrenzend an das geplante Gebiet bereits viel prekärer Wohnbestand besteht. Was würde Dir für die Quartiersmitte vorschweben?


    Mühlbach: Was ist das denn für ein Gewerbebetrieb direkt östlich? Ist der störend? Sieht man auf den Visualisierungen natürlich nicht ^^. Sehr schön finde, ich dass der Mühlbach wieder entdohlt wurde.

    Ursprünglich war das alles, auch das nun bebaute Gebiet eine einzige Firma. Die Firma RUKU hat die Biertischgarnitur erfunden. Es handelt sich also um einen Holzverarbeitenden Betrieb, der aus der ursprünglichen Herrenmühle Illertissens(direkt neben dem Neubaugebiet, schön hergerichtet) aus einer Sägemühle hervorging. Heute ist die Firma in mehrere eigenständige Sparten zerteilt worden, Tore, Sauna, Biertischgarnitur. Gleichzeitig wurden auf den reduzierenden Flächen immer mehr andere Betriebe angesiedelt. Es ist also sicher nicht der ruhigste Wohnort unter der Woche, jedoch auch nicht wegen der relativ stark genutzten Dietenheimerstraße.

    Du hast ein Gespür für Themen^^ Die Mühlbachöffnung hat mich bei den Planungen auch mega gefreut, ist aber heute komplette Ernüchterung. Wenn ich Pfingsten dort sein kann, mache ich ein paar Fotos, um zu zeigen was ich meine. Bin aber sehr verärgert....


    Südlich Franz-Mang-Straße: Sieht mir nach einem klassischen § 13b BGB aus, hehe. Auf dem Bebauungsplan wird ja schon eine weitere Bebauung westlich von diesem Areal nachrichtlich dargestellt, der Kreisverkehr wird auch nicht ohne Grund einen Arm nach Süden haben - die Stadt dürfte mittel- und langfristig weiter nach Süden wachsen.

    Genau so ist es. Die Hauptwachstumszonen ist im Moment die Nachverdichtung der Stadt, Du sprachst es im ersten Satz schon an, und perspektivisch der südliche Rand hauptsächlich.

    Sparkasse: Schlüsselgrundstücke, könnten viel auslösen. Die Adressen Ulmer Straße 1-7 gehören auch zum Komplex, korrekt? Da wird viel gehen. Ohne Leuten an den Grundbesitz zu wollen, aber etwas schade finde ich es schon, dass die nordöstliche Ecke des Blocks so spärlich bebaut ist. Nördlich der Adolf-Kempter-Straße dockt ja das BayWa-Areal an. Unter anderem das stört mich ja an Senden so sehr - das Areal zwischen Bahnhofstraße und Kemptener Straße ist prädestiniert, Sendens Innenstadt zu sein, tatsächlich aber mit locker verstreuten EFHs bebaut...

    Ja, ganz in der NO Ecke ist die Evangelische Kirche in Illertissen (man sieht den Schatten ihres Kirchturmes). Die Wiese gehörte zumindest früher noch Jemand anderem, aber man kennt ja die Banken...im Artikel wird es leider sehr umnebelt angeschnitten, um was es überhaupt gehen könnte. Aber räumlich natürlich ein sehr wichtiges, unterentwickeltes Gelände, bedenkt man all die Einrichtungen in direkter Umgebung und Dein auch erwähnter nahender Zubau von einem ganzen Viertel in direkter Umgebung.

    Ich finde auch, dass Vöhringen und Senden ihre Bahnhöfe nicht sehr geschickt nutzen.

  • @ BayWa: Die grüne Quartiersmitte ist mir (positiv) ins Auge gefallen, aber ich sehe ein mögliches Konfliktpotential, wenn direkt daneben Kettenhäuser mit privaten Hintergärten angesiedelt werden. Eine Quartiersmitte ist ja auch ein Treffpunkt, was selten ohne einen gewissen Lärmpegel und Frequenz in den Wegen zur Quartiersmitte hin funktioniert. Vielleicht kann man an dieser Stelle noch einmal prüfen, um man in diesem Bereich noch einmal mehr öffentliche Nutzungen in der EG-Zone probiert - wie es heute in innenstädtischen (oder innenstadtnahen) Bebauungen gängig ist.


    @Mühlbach: Im Video ist der Bach natürlich kanalisiert... soll das etwa so bleiben? Ich dachte, das wäre nur bauzeitlich als Provisorium so... =O


    @Sparkasse: Ohne jetzt zu weit gehen zu wollen, ohne die konkrete Situation genau zu kennen - aber nur von oben betrachtet wäre die Zone zwischen Ulmer Straße und Bahnhofstraße schön für eine etwas verdichtete Ansiedlung von gewerblichen Arbeitsplätzen geeignet, sprich Bürogebäude. Der Block südlich der Hauptstraße in diesem Bereich scheint einigermaßen verbaut zu sein, aber im nördlichen Sparkassenblock ist ja viel Luft... wie sieht es denn in diesem Bereich auf dem Immobilienmarkt aus? Gibt es auch für Büroflächen, Arztpraxen etc. eine hohe Nachfrage?

  • Danke für die Ausführung, das ist wirklich gut gedacht, da wird es auf jeden Fall Nutzungskonflikte geben. Die müssten also Einrichtungen finden, wo vielleicht ja sogar von so einer Lage profitieren. Wobei da auch immer zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Eine Großstadt kann sich vielleicht eine Verteilung von Dienstleistungsangeboten etc. in die Wohngebiete erlauben. Es verringert bei Angeboten für das jeweilige Gebiet ja die Wege, weniger Autos, mehr Lebendigkeit in den Wohnvierteln. Ich fürchte gleichzeitig gerade für Mittelzentren aber auch den Frequenzverlust. Ich denke da besonders an den Einzelhandel, der durch die Randneubauten ausblutet. Gleiche Fehler für Dienstleistungen zu begehen will niemand.

    In dem Zusammenhang finde ich die Idee zu einer Büroflächenkonzentration bei der Sparkasse eine gute Idee, es ist zentral aber auch nicht zu zentral, dass das Gefühl von abends und wochenends ist alles tot aufkommt. Der Bahnhof wäre ja gleich daneben, will ich mal größenwahnsinnig sein, wie in Ulm beim Theaterviertel^^

    Ich denke auch das Bedarf durchaus besteht, weil ich vermehrt Büroflächen in die Einzelhandelsflächen sogar mit Schaufenster einziehen sehe. Auch sind die Flächen bei Neubauten stets schnell vermietet.


    Ha, da hast Du natürlich recht, das ist ja schon im Video drauf, muss ich gar nicht nachreichen. Eben! Sieht aus wie ein schlechtes Provisorium. Ist aber alles neugebauter Beton. Katastrophe und direkt daneben die flachen Bereiche links davon ist der Radweg entland "im Grünen". Die einzige "Verbesserung" ist, dass das Bachbett nicht komplett überdeckelt mehr ist. Gleichzeitig wurde auch der Altbaumbestand beschädigt:

    https://www.augsburger-allgeme…e-zurueck-id52414841.html[IZ+]

  • Eine Großstadt kann sich vielleicht eine Verteilung von Dienstleistungsangeboten etc. in die Wohngebiete erlauben. Es verringert bei Angeboten für das jeweilige Gebiet ja die Wege, weniger Autos, mehr Lebendigkeit in den Wohnvierteln. Ich fürchte gleichzeitig gerade für Mittelzentren aber auch den Frequenzverlust. Ich denke da besonders an den Einzelhandel, der durch die Randneubauten ausblutet. Gleiche Fehler für Dienstleistungen zu begehen will niemand.

    Oh, da stimme ich vollkommen zu. Es macht irre viel Sinn, solche Nutzungen zu konzentrieren, und zwar eben in der Innenstadt. Bei öffentlichen EG-Nutzungen im BayWa-Areal dachte ich auch eher an Besatz wie Kindertagesstätten und Nachbarschaftscafés, damit einfach etwas "für alle" in die Quartiersmitte kommt und sie nicht ausschließlich von privaten Nutzungen umgeben ist. Einzelhandel und Dienstleistungen sind natürlich in der eigentlichen Innenstadt besser aufgehoben.

    In dem Zusammenhang finde ich die Idee zu einer Büroflächenkonzentration bei der Sparkasse eine gute Idee, es ist zentral aber auch nicht zu zentral, dass das Gefühl von abends und wochenends ist alles tot aufkommt. Der Bahnhof wäre ja gleich daneben, will ich mal größenwahnsinnig sein, wie in Ulm beim Theaterviertel^^

    Ich denke auch das Bedarf durchaus besteht, weil ich vermehrt Büroflächen in die Einzelhandelsflächen sogar mit Schaufenster einziehen sehe. Auch sind die Flächen bei Neubauten stets schnell vermietet.

    Ich will's auch nicht überinterpretieren, wir sind ja hier nicht bei Sim City ^^, aber mit einer Einwohnerzahl von 18.000 und starkem Wachstum kratzt man nach der klassischen Klassifikation am oberen Ende der Kategorie Kleinstadt und klopft von unten bei der kleinen Mittelstadt an. Da fände ich es nur vernünftig und richtig, mehr mittelstädtisches Gepräge in das Stadtbild zu bringen. Hieße jetzt mal ganz salopp für die engere Innenstadt: Nix mehr unter vier Vollgeschossen bei Neubauten, und auch mal an ein kleines Punkthaus denken, wenn es sich anbietet. Das wäre zumindest meine Vorstellung.


    Ha, da hast Du natürlich recht, das ist ja schon im Video drauf, muss ich gar nicht nachreichen. Eben! Sieht aus wie ein schlechtes Provisorium. Ist aber alles neugebauter Beton. Katastrophe und direkt daneben die flachen Bereiche links davon ist der Radweg entland "im Grünen". Die einzige "Verbesserung" ist, dass das Bachbett nicht komplett überdeckelt mehr ist. Gleichzeitig wurde auch der Altbaumbestand beschädigt:

    https://www.augsburger-allgeme…e-zurueck-id52414841.html[IZ+]

    Uff, da hätte man auch den Deckel drauflassen können... Schade, dass die Stadt nicht dahinter war, den Bereich zu renaturieren. Hätte als Kompensationsmaßnahme auch Punkte fürs Ökokonto abgeworfen...

  • Auf Höhe Illertissen/Dietenheim wird nun das erste von insgesamt 8 geplanten neuen Wasserkraftwerken an der Iller errichtet. Es handelt sich dabei meiner Information nach um von der TU München entwickelte Schachtkraftwerke - eine Testanlage wurde bereits an der Loisach errichtet. Dazu hier ein kurzes Video, wie die Anlagen auch aussehen könnten und welche Vorzüge sie besitzen:


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    Von der Baustelle gibt es noch keine Bilder, aber es wurde bereits der Uferweg einseitig zur Baustraße umgewidmet.


    Am Rande sei erwähnt, dass Vöhringen währenddessen plant seinen renaturierten Uferabschnitt attraktiver zu gestalten u.a. mit Hängebrücke und anderen Bauten.

  • Na ja, Ökostrom dank Wasserkraft ist sicher sinnvoll und sollte überall wo machbar und sinnvoll auch gemacht werden.


    Jedoch ist die Iller in einem extrem ökologisch schlechten Zustand und es werden Millionen ausgegeben, um das zu korrigieren. Da ist jedes Wasserkraftwerk, mag es noch so ökologisch toll sein, kontraproduktiv.

    Ein Masterplan, eingebunden im Projekt "Agile Iller" eingebunden wäre da richtig gewesen. Jetzt baut halt ein Betreiber sein Kraftwerk, weil die Gesetze es ihm halt auch erlauben (leider).


    Den Unterscheid kann jeder Laie sehen.


    https://www.wwa-don.bayern.de/…portraits/iller/index.htm


    Man beachte das Bild rechts im Artikel. vorderer Teil renaturiert, deutlich breiter und gut für Hochwasser, etc. gerüstet und dahinter die nicht renaturierte Iller.

    Wenn da jetzt ein Kraftwerk eingebaut wird, dass die Iller begrenzt, dann ist das wie ein Stöpsel den man setzt.


    Ein Kraftwerk daneben zu setzen und im Bereich ca. 50-70% des Wassers umzuleiten wäre da besser (meine Meinung).

  • Ich bin bei der Konstatierung des Zustands ganz auf Deiner Seite, aber bei den daraus zu ziehenden Konsequenzen habe ich Bauchschmerzen. Die Probleme eines Wasserkraftwerks sind im Allgemeinen doch folgende:

    Fließgeschwindigkeitsabbruch bis hin zu -umkehr

    Sediment wird behindert und legt sich teilweise in wichtige Kiesgründe

    Wanderrouten für Wassertiere sind versperrt und oder gefährlich und anstrengender

    Überflutungen des Auwaldes sind nur begrenzt möglich


    Dieser Kraftwerkstyp ermöglicht die meisten dieser Kritikpunkte besser zu handhaben. Im Gegensatz zu Deiner Präferenz wird das Flusswasser nicht noch ein weiteres Mal zwei geteilt -für Kraftwerk bzw. Naturverlauf- was Konsequenzen auf Fließgeschwindigkeit und Wassertemperatur hätte. Ein Kraftwerk, dass nur 50% des Wassers bekommt, produziert außerdem auch nur 50% Strom.

    Ich sehe auch nicht so ganz warum ein Kraftwerk einer Renaturierung die Möglichkeiten nimmt. Solange es keine starke Stauung hervorruft können doch im Vorlauf und Nachlauf genau jene Uferzonen errichtet werden. Die reduzierte Energie des Wassers schützt hier womöglich sogar vor weiterem Eingraben der Iller. Denn das Hauptptoblem ist ja eher der fehlende Platz für den Fluss und damit dass er sich so in die Tiefe gebohrt hat (Deine aufgzeigten Uferzonen). Die Renaturierungsmaßnahmen beinhalten zwar auch Grundwasseranhebung und damit Flussbettanhebung, doch ehrlich gesagt merke ich da in Vöhringen noch nicht wirklich etwas von. Wir haben einen Brunnen mit 8 m Tiefe schlagen müssen vor 5 Jahren (sind aber auch nicht nahe an der Aue), da hätte der Fluss also noch einen weiten Weg vor sich. Ist vielleicht ganz interessant, früher gab es im Illertal zahlreiche Quellen im Tal, durch die Vertiefung der Iller sind diese praktisch alle Trockengefallen und stattdessen tritt nur noch Grundwasser an den Haldenhängen aus.


    Es ist also nicht so geradeaus, dass hier nur entschieden wird, weil es dem Bauherrn nicht verboten werden konnte. Man kann nicht einfach alle Staustufen herausreißen und dann erwarten, dass das sich einspielt. Und Hochwasserschutz haben Wir allein schon durch den Kanal, dafür bräuchte es keine unbefestigten Ufer, da geht es hauptsächlich um Lebensraum und Grundwasser.

  • Es gibt ein paar Updates zu einzelnen meiner vorgestellten Wohnungsbauprojekten in Illertissen, daher mache ich gleich einen Gesamtüberblick:


    Die städtischen Entwicklungsprojekte stecken noch in den Planungen. Es wurde also noch immer keine Erschließung beauftragt:

    "Die angedachten Baugebiete südlich der Franz-Mang-Straße sowie ehem. Baywa-/Bahnareal (Lorenz-Klotz-Straße)

    Befinden sich in der Planungsphase." (Quelle: https://www.illertissen.de/bauplaetze)


    Es gibt jedoch eine Vorplanung zur Erschließungsstraße für das Baywaareal, die nur angedeutenden Wegebeziehungen sind Fuß- und Radwege, welche nach den Gebäuden wohl erstellt werden sollen (mit Ausnahme des bestehenden Saumwegs).

    Quelle: Stadt Illertissen


    Der Bebauungsplan wurde ja verzögert durch die Eidechsen auf dem Baywa Gelände. Diese Fangaktion war damals zu lesen kann bis 2020 gehen. Das Gebiet südlich der Franz-Mang-Straße ist sogar damit verknüpft, weil erst das Baywa Gelände priorisiert entwickelt wird. Auch wurde wegen der weiter unten hier vertieften Bauernhofproblematik eine Entwicklung verzögert. Gleichzeitig wurde die Wohnungsfläche drastisch reduziert, um der benachbarten Berufsschule Platz für Erweiterung einzuräumen. Ein möglicher Kindergarten wurde ebenso von der Wohnungsbaufläche herausgenommen.




    Beim Quartier am Mühlbach wird nun gerade dieser Teil Ecke Bach/Dietenheimerstraße errichtet:

    Quelle: Editiert von Entwicklungsgesellschaft


        




    Bei den Vöhlingärten war nun der erste Spatenstich:

    Quelle: https://www.augsburger-allgeme…ingaerten-id58173971.html [IZ+]


    Das Gebiet soll recht gut angenommen sein und wird als "autofrei" vermarktet.

    Hier dazu die Baustellen-Webcam: https://baudoku.1000eyes.de/ca…C8E2982FE/responsive.html




    Bei den Innenstadtflächen West ist die Nachrichtenlage leider überraschend schlecht. Ich konnte nichts finden, und das obwohl mittlerweile der Abriss in vollem Gange war. Bilder muss ich nachreichen, habs nur beim vorbeifahren gesehen. Die Baufeldfreimachung ist schon weit vorangeschritten gewesen. Laut Bauantrag werden es 23 Wohnungen mit Tiefgarage, überbaut werden bisher drei eigenständige bebaute Gründstücke mitten im Zentrum. Daher soll es auch einen Fußweg für Jedermann zugänglich geben.

    Und hier wie versprochen, das Bild des fertigen Baufelds:




    Gegenüber vom Alpenweg wird Illertissen Süd erschlossen. Dies soll nach der Umsiedelung des Landwirts erfolgen. In der Nachbarschaft gab es immer wieder Streit über die Landwirtschaft wegen angeblicher Belästigungen. Ich halte das für relativ fragwürdig. Der Landwirt hat ja schon seinen Hof ausgesiedelt und wird nun weiter verdrängt.

    Jedenfalls ist da per Verkehrsgutachten vor wenigen Monaten die Erschließungsform beschlossen worden.

  • Dies soll nach der Umsiedelung des Landwirts erfolgen. In der Nachbarschaft gab es immer wieder Streit über die Landwirtschaft wegen angeblicher Belästigungen. Ich halte das für relativ fragwürdig. Der Landwirt hat ja schon seinen Hof ausgesiedelt und wird nun weiter verdrängt.

    Die Belästigten wohnen dann wohl östlich der Memminger Straße? Das Autohaus stört dann eher nicht weil Autos und Werkstatt geräuschlos arbeiten?

  • Die Belästigten wohnen dann wohl östlich der Memminger Straße? Das Autohaus stört dann eher nicht weil Autos und Werkstatt geräuschlos arbeiten?

    Die Beschwerden kamen recht intensiv aus der Franz-Mang-Straße scheinbar. Wenn man auf Google Kartendiensten schaut, sieht man auf dem offenen Feld Richtung dieser Straße eine weiße Aufreihung. Damit hat der Landwirt versucht sich etwas abzuschotten, das ist eine aufgetürmte Stohballenwand. Ich denke es ging jedoch auch um Geruchsbelästigungen neben Lärm. Aber schon lächerlich, dass Landwirtschaft heute offenbar nicht mehr nur im Abstand zum Ortsrand sondern nur noch fernab jeder Siedlung betrieben werden kann.