Wohnbebauung, Parkhaus | Stockmahd/Messegelände

  • Wie der Bürgerinfo zu entnehmen ist, hat die Verwaltung nun 2 Varianten für die Bebauung der Stockmahd an der Messe erarbeitet.
    Variante 1 sieht Wohnbebauung mit ca 150 WE im südlichen Bereich auf dem heutigen Parkplatz vor, nordlich ist ein Parkhaus mit ca 700 Stellplätzen angedacht.
    Variante 2 und von der Stadt favorisiert, sieht eine Bebauung mit 240 WE auf voller Länge des Parkplatzes vor und ein bis zu siebenstöckiges Parkhaus auf dem heutigen Parkplatz vor der Donauhalle. Geplant sind 5-7 Wohngeschosse sowie eine anspruchsvolle Architektur des Parkhauses, da dieses direkt an die Friedrichsau angrenzt.

  • Mit der Variante 2 könnte ich mich anfreunden, da in der Ansicht anscheinend zwei Parkebenen des Parkhauses unterirdisch verschwinden und nur fünf sichtbar sind.
    Das in der Variante 1 angedachte Rundparkhaus halte ich im Zusammenhang mit dem großen Wohnblock für einen Platzfresser, da finde ich die Variante 2 mit den Längs- und Querriegeln viel aufgelockerter. Außerdem lassen sich die Zwischenhöfe begrünen und relativ gut nutzen für Spielplätze etc.


    Im Zusammenhang damit habe ich im Übersichtsfoto gesehen daß der Volksfestplatz mit Autos belegt ist. Könnte man diesen Platz während der Leerstandsphasen nicht auch als Parkplatz für Veranstaltungen im Donaustadion nutzen? Nach der Bebauung des Stockmahds fällt der Parkplatz weg und der Parkplatz nahe des Stadions (ehem. VfL-Platz) ist durch Besucher der Friedrichsau und des Kindergartens sowie durch Camperfahrzeuge auch schon recht gut belegt.

  • Ich habe mir erlaubt, aus dem Beitrag ein neues Thema zu machen :) . Danke für den Fund, Ulmer! Hätte nicht gedacht, dass die Bürgerinfo die Sitzungsunterlagen noch vor dem Wochenende freischaltet.



    (Quelle, Bildrechte: Stadt Ulm)


    So stellt sich die Verwaltung das ungefähr vor. Aus Richtung Thalfingen/Böfingen kommend links Parkhaus Variante 2, rechts Parkhaus Variante 1.


    Variante 1:
    oqqrWp.png
    (Quelle, Bildrechte: Stadt Ulm)


    Variante 2:
    61ZkaK.png
    (Quelle, Bildrechte: Stadt Ulm)


    Ich denke, dass "Rundparkhaus" verdeutlicht genauso wie der gigantische Block in Variante 1 einfach nur 1) den Standort und 2) dass man Variante 2 eh bevorzugt und Variante 1 gar nicht konkreter ausarbeiten wollte :D .


    Mit ~700 Plätzen wäre das übrigens das größte städtische Parkhaus und nach der Tiefgarage Frauenstraße das zweitgrößte insgesamt. In der Beschlussvorlage wird von "fünf bis sieben" Geschossen gesprochen, dargestellt sind hier nur fünf; ob die zwei Extra-Geschosse im Untergrund verschwinden sollen, weiß ich nicht, würde ich angesichts der überschaubaren Baukosten (7 Mio. Euro) aber eher ausschließen. Wäre in voller Größe ein richtiger Brummer, kann man sich von der Wuchtigkeit her ungefähr wie das Deutschhaus vorstellen. Insofern gäbe es schon Gründe, es weiter von der Friedrichsau abzurücken, wenn man nicht doch mit 1-2 Geschossen in den Untergrund geht und die Fassade wirklich gut macht (Wo, wenn nicht hier, wäre eine Fassadenbegrünung so sinnvoll und auch so einfach zu pflegen?)


    Von der räumlichen und funktionalen Trennung her wäre Variante 2 zu bevorzugen. Der Umstieg auf die Straßenbahn bzw. der Zugang zu Messe und Friedrichsau wäre leichter und es würde deutlich mehr und etwas organischer gruppierte Wohnfläche entstehen (240 WE vs. 150 WE). Keine leichte Entscheidung. Aber gut, dass etwas kommt. Wird allerdings dauern:


    D3zJYV.png
    (Quelle, Bildrechte: Stadt Ulm)


    Nebenbei: Da ungefähr, wo in Rot der Durchgang vom Safranberg unter den Gleisen eingezeichnet ist, dürfte der mögliche Standort des Bahnhaltepunkts Ulm-Messe sein; vielleicht noch etwas zur Messe hin versetzt. Kann im Bewertungsprozess vielleicht mitgedacht werden, das Parkhaus könnte als Pendlerparkhaus eine bessere Auslastung erreichen. Nach den Kalkulationen erreicht das Vorhaben ja nur daraus Wirtschaftlichkeit, dass es mit den Erlösen aus den Grundstücksverkäufen für die Wohnbebauung verrechnet wird.

  • Danke fürs eröffnen Finn!
    Wichtig fände ich auch, den Fußweg zwischen Bahngleisen und Bebauung dort zu belassen um ohne Umwege von der Unterführung zur Messe und umgekehrt zu gelangen.
    2020 als frühesten Baubeginn fände ich auch nicht so schlimm, dann entzerrt sich das etwas mit den anderen Großbaustellen in der Innenstadt.
    Praktischer wäre der Bahnhaltepunkt m.M.n. eher am östlichen Ende des Wohnblocks, dann wäre der Wechsel zur Tram und dem Parkhaus sehr kurz.

  • Sehr schöne Sache, hatte ja schon vor Jahrzehnten gehofft das dieser Platz endlich genutzt wird. Aber das es jetzt nach Plänen immer noch mind. 3 Jahre bis Baureife geht versteh ich einfach nicht. In der jetzigen Zeit sollte so etwas doch in 2 Jahren durchgereicht werden zur Bebauung. Der Bedarf ist ja dringend.

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  • 240 neue Wohnungen sollen an der Messe entstehen [NUZ]

    Zitat

    Auf dem Parkplatz Stockmahd am Rande der Friedrichsau in Ulm sollen Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Autos kommen dann woanders hin.

    Die Gemeinderäte im Ausschuss haben sich für Variante 2 ausgesprochen, laut Bürgerinfo mit 9 zu 3 Stimmen. Das dürfte dann wohl die CDU-Fraktion en bloc gewesen sein, die stattdessen die Kohlplatte vorziehen wollte. Die FWG regte an, die Einrichtung des Fernbushaltes auf Ebene 0 zu prüfen.


    Zumindest aus dem Artikel kann ich nicht entnehmen, ob es Äußerungen zur Gestaltung des Parkhauses gab. Auch wenn ich den Standort prinzipiell gut finde, das ist ein sensibler Standort neben der Friedrichsau. Aber gut, bis zum Baubeschluss fließt noch viel Wasser die Donau hinab.

  • und schon wieder werden die Autofahrer unverschämt abgezockt und zur Kasse gebeten

    Nanu? es werden keine kostenfreien Parkplätze gestrichen; das was überbaut wird kann, soweit ich weiß, heute nicht kostenlos beparkt werden. Übrigens find ich die Autofahrer-Abzock-leier auch etwas ausgelutscht. Am HBF werden immerhin über 60k€ pro Parkplatz verbuddelt, dafür sind die Parktarife ein Schnäppchen.

  • und schon wieder werden die Autofahrer unverschämt abgezockt und zur Kasse gebeten

    Sehe ich nicht so hart. An erster Stelle stand hier wohl die Überlegung, die Fläche zum Wohnungsbau zu nutzen. Sie ist voll erschlossen und gut angebunden, also bietet sie sich an. Der Bedarf ist ja enorm und ich denke, die Herstellung der Wohnfläche hat einen gewissen Wert für die Stadt. An zweiter Stelle war dann die Frage, wie man die ~500 entfallenden Parkplätze in der Nähe kompensiert. Das ginge halt nur über einen Parkhausbau, und so etwas kostet halt. Beißt die Maus keinen Faden ab.


    Bei 700 Stellplätzen und Kosten von ca. 7 Mio. Euro liegt man bei etwa 10.000 Euro pro Stellplatz, das dürften für die Stadt in der Herstellung mit die günstigsten Parkhausstellplätze der Stadt sein. Ich denke, das wird durchaus so weitergegeben, denn in dieser Randlage kann man nicht mit einer durchgehenden Auslastung rechnen, sondern hält einen guten Teil der Plätze für Spitzenauslastungszeiten vor. Daher dürfte man wie beim CCU Nord darum bemüht sein, die Nutzung -- eben auch preislich -- attraktiv zu machen. Man vergleiche zum Beispiel den Tarif von Deutschhaus/Rathaus und CCU Nord:


    Tagtarif Deutschhaus/Rathaus CCU Nord
    je 20 Minuten, bis 2 Stunden 0,50 Euro 0,50 Euro
    je 60 Minuten, ab der 3. Stunde 1,50 Euro 1,00 Euro
    je 60 Minuten, ab der 5. Stunde 1,00 Euro entfällt
    Tageshöchstsatz 12,00 Euro 5,00 Euro


    Zugegeben Spekulation, aber ich halte das für plausibel. Das Parkhaus dürfte so vermarktet werden, dass man eine möglichst hohe Auslastung in dieser Randlage erreicht. Mit Straßenbahn- und vielleicht S-Bahn-Anschluss könnte es Potential als P+R-Parkhaus haben, und für Ausflügler in die Friedrichsau, den Tiergarten, zur Messe kann ich mir zum Beispiel Ermäßigungen beim Eintritt vorstellen. Kurzum: Ja, das Parken wird hier teurer. Zur Kasse gebeten wird man. Halte ich aber für begründet, "Abzockerei" ist mir dabei too much.

  • Die Verwaltung hat die Planung durch ein Fachbüro konkretisieren lassen. Es handelt sich dabei um die hier mit ihrem gelungenen Vorschlag für den Citybahnhof bekannten Hähnig-Gemmeke aus Tübingen. Das Büro legte auch einen B-Entwurf vor, der einen ganz anderen Ansatz wählt als die A-Varianten, wie sie die Verwaltung grob umrissen hatte -- dafür bitte ein paar Posts nach oben scrollen. Die Verwaltung schlägt die Variante B vor, die Gemeinderäte stimmen darüber am 17. Juli ab. Bei der Bürgerinfo lassen sich alle Dokumente einsehen.



    (Quelle: Stadt Ulm; Erstellung und Bildrechte: Hähnig-Gemmeke, Tübingen)


    Allen Entwürfen ist gemeint, dass auch die Wielandstraße in ihrem Verlauf mehr oder weniger stark verschwenkt werden muss. Die Gebäude enthalten eine Tiefgarage, das Parkhaus dient also nicht als Quartiersgarage. Viele Gebäude sind mit sechs oder gar sieben Vollgeschossen geplant.


    A 1 legt das Rundparkhaus mit zehn Ebenen (!) und 700 Stellplätzen an die Stelle des heutigen Messeparkplatzes, die Stockmahd wird mit einem langgezogenen Riegel entlang der Wielandstraße bebaut. Zwischen Riegel und Bahnstrecke passen noch ein paar Gebäude. 320-345 WE.


    A 2 nutzt die Stockmahd für einen "Wohncampus", also eine lose Gruppierung mehrerer baulich nicht miteinander verbundener Gebäude. Auf den Messeparkplatz kommt ein etwas konventionelleres Parkhaus mit immerhin auch sieben Ebenen. 320-345 WE.


    B ändert die Logik des Planungsgebiets vollkommen. Die Wielandstraße wird an die Bahnstrecke gelegt, es entsteht eine zusammenhängende Fläche im Eck zwischen Messe und Friedrichsau. Die würde mit zwei konventionellen Wohnblöcken bebaut werden, einen dritten bildet dann das Parkhaus. Parallel zur Straßenbahn entstünde ein Boulevard, mutmaßlich eher für Radfahrer und Fußgänger. 450 WE.


    ***


    Variante B hat mir auf den ersten Blick sofort zugesagt, und der näheren Betrachtung hält sie auch stand. Man kann irritiert davon sein, dass eine so dichte und hohe Bebauung der Friedrichsau auf die Pelle rückt, aber ich sehe so viele Qualitäten in dem Konzept, dass ich das hinnehmen würde. Die Wielandstraße behält ihre Funktion als wichtige Durchgangsstraße (A 1 und A 2 scheinen sie verkehrsberuhigen zu wollen); an Wohnraum wird bis zu 50% mehr hergestellt als in den A-Varianten möglich (nun ca. 1000 Einwohner!) und das in größerer Distanz zur Bahnstrecke und größerer Nähe zur Straßenbahnhaltestelle; der Boulevard ist sehr reizvoll; die Messe wird städtebaulich integriert; viel Grünfläche... schön. Bin ich dafür! Kann man gerne so verfolgen.


    Ein Wort noch zu A2: Die Idee, eine so gigantische Fläche zwischen Messe und Stockmahd-Bebauung zu pflastern, finde ich grotesk. Ich habe keine Ahnung, wozu das gut sein sollte.


    Gegenüber der ursprünglichen Planung hat sich der Zeitplan nach hinten verschoben. Die neue Taktung sieht wie folgt aus:
    jAjYXHZ.png
    (Quelle: Stadt Ulm)

  • Der neue Plan B löst richtige Begeisterung bei mir aus. An eine komplette Verlegung der Wielandstraße hätte ich nicht im Zraum gedacht macht das Vorhaben aber stimmiger. Keine Trennung von Erholungsfläche der Friedrichsau zur Wohnbebauung. Die Straße bleibt als Zubringer zu Messe und Donauhalle voll erhalten und rückt zur bestehenden Bahnlinie, d.h. beide Lärmquellen werden auf eine Seite gelegt.


    Das kreisrunde und viel zu Höhe Parkhaus in A1 ist ja völlig deplaziert. Auch der immense Platzcharakter ohne Grösse nachhaltige Funktion in A2 ist daneben.


    Nein, der Entwurf B ist anhand der vorgegebenen Stellschrauben für mich ein toller Wurf. Davon abgesehen, dass dem primären Ziel möglichst viel Wohnraum und Parkraum für Donauhalle/Messe hier fast optimal Rechnung getragen wird. Naja die Baukosten zur Erschliessung werden mit einer Komplettverlegung natürlich höher sein. Für mich aber der einzige Wermutstropfen.

  • Sowas war ja mal vor langer zeit angedacht, das Ulm oder halt Neu-Ulm einen Hafen bekommt. Glaube sogar, der hätte dort entstehen sollen, wo heute die Firma Reinz steht. bin mir da aber nicht so sicher.
    Weiß auch nicht, wie lange das her ist, als man mit so einem Gedanken gespielt hat. An sich zwar bestimmt ne coole Idee, aber ob es sich gerechnet hätte kann ich mir kaum vorstellen. Und heute sind solche großen Projekte in
    Deutschland kaum noch möglich zu realisieren. Und selbst wenn man das bauen würde, ich denke nicht, dass dieses Gelände dafür geeignet wäre. Glaube Richtung Donautal oder auch bei der Steinhäule wäre da eh ein
    besserer Standort.
    Was ich mir noch vorstellen könnte ist, eine Art kleiner Hafen für Segelboote, so bisschen wie am Thalfinger Baggersee. Oder das man wieder mehr Ausflugsschiffe machten würde für die Touristen.


    Falls Herr Keppler noch paar Projekte vorschlagen möchte, dann könnte er auch wieder den Bau eines Kanals von der Donau zum Bodensee vorschlagen. Auch dafür gab es mal Pläne.
    Oder, was ich gut gefunden hätte, den Plan, diese ganzen kleinen Seen an der Donau bei Thalfingen, Elchingen und Burlafingen zu einem See zusammen ausbauen. Auch hierzu gab es mal Überlegungen,
    was glaube ich damals an den Bauern, die ihre Felder hätten abgeben müssen, gescheitert ist. Dieser See wäre glaube schon fast so groß gewesen, wie der Wörthersee in Kärnten

  • Es gab tatsächlich sogar Pläne für zwei kommerziell genutzte Donauhäfen in Ulm, und das stand im Zusammenhang mit dem Neckar-Donau-Kanal. Für den gab es verschiedene Ansätze, von Ulm ins Filstal zu kommen: mit Schiffshebewerken als Überlandkanal, oder sogar teilweise in Tunnelbauweise. Bei Westerstetten wäre ein offenes Becken geplant gewesen, um Begegnungsverkehr zuzulassen. Klingt bizarr, ist aber wahr. Im Stadtarchiv lässt sich dazu ein bisschen was finden.


    Der Vorschlag des Herrn Gemeinderats hat mich auch ein wenig zum Schmunzeln gebracht, aber eigentlich ist das gar nicht so abwegig. Die Donau selber als Freizeitraum hat durchaus noch ungenutztes touristisches Potential. So richtig schiffbar im Sinne von Donaukreuzfahrten ist der Fluss zwar erst ab Passau, aber eine oder zwei Dimensionen darunter könnte man vielleicht auch in Ulm ein nettes Angebot schaffen. Akis Idee mit den Seen ist da zum Beispiel ziemlich reizvoll. Entdecken Sie die Schwäbische Seenplatte... oder so ;) . Ne, das finde ich ganz sympathisch vom Herrn Keppler.

  • Das mit dem Kanal durch die Schwäbische Alb kannte ich noch nicht. Habe nur von Plänen gehört von einem Kanal von Donau zum Bodensee und damit zum Rhein, der bis Konstanz hätte ausgebaut werden sollen.
    Dieser große See wäre entstanden wegen dem Kiesbedarf der damals noch nicht gebauten Strecke der A7 in der Region.


    Vielleicht aber stößt dieser Vorschlag wirklich die Städte Ulm und Neu-Ulm mal an, mehr aus der Donau zu machen. Kleine Touristenbote wären ja möglich. Vor 2 Jahren glaube ich ist ja mal so ein Boot leider verschrottet worden.

  • Es waren im Zusammenhang mit dem Neckar-Donau-Kanal und dem Donau-Bodensee-Kanal zwei Häfen geplant: Einer in der Gegend um die Firma Reinz, der andere am Lichternsee, also dem heutigen Industriegebiet Donautal. Beide Übrigens mit Straßenbahnanschluß... :D
    Die B30 nutzt heute die für den Donau-Bodensee-Kanal vorgesehene Trasse.