Mobilität und Infrastruktur

  • Ganz so pauschal kann man das nicht sagen. Mein Bruder lebt in der Innenstadt und arbeitet "auf dem Land". Da ist nichts mit Nahverkehr oder sonstiger Schienenverbindung. Soll er seine ETW verkaufen oder seine Arbeit kündigen? Bitte, Individualität schließt auch die Wahl seines Wohnortes mit ein!!

  • Ich bin der Meinung, dass keine Autos am Straßenrand mehr parken sollten. Wer ein Auto unbedingt braucht, soll es in zur errichtende Quartierparkhäuser oder auf dem eigenen Grundstück abstellen. Der frei gewordene Platz sollte für Fahrradfahrer, Begrünung oder Fussgängerbereich genutzt werden.


    Der Raum in der Stadt ist sehr begrenzt und ich verstehe nicht, wieso die Allgemeinheit, diesen teuren Raum für den Parkplatz anderer bereithalten und bezahlen soll.

  • weil ein großer Teil der Stadtbewohner und der Leutederen Geld in der Stadt gerne gesehen wird auch Autofahrer sind und diese auhc das Recht haben dass ihre Interessen vertreten werden. Man muß nicht alles mit Parkplätzen zupflastern wie das früher gemacht wurde aber einen 'heiligen Krieg' gegen die Autofahrer führen zu wollen ist auch nicht korrekt.

  • Ich habe ja nicht gesagt, dass keiner mehr in die Stadt mit dem Auto kommen darf. Dafür sind doch genügend Parkhausparkplätze vorhanden. Gerade die Stellplätze innerhalb des Altstadtringes gehören - nach meiner Meinung abgeschafft.


    Für was braucht es die Parkplätze in der Sterngasse, Wengengasse oder Pfauengasse denn? Der Innenstadtbereich sollte generell eine Fussgängerzone sein.


    Was ich aber meine ist z.B. die Wielandstr. viel Parkplatzfläche und kein Fahrradweg oder Fahrradstreifen. Dort mit dem Rad zu fahren macht kein Spaß. Diese Parkplätze gehören abgeschafft und sollten in ein Quartierparkhaus. Das geht dort natürlich nicht so ohne weiteres, aber die Stadt sollte ihre Stellplatzordnung einmal überdenken und das Thema "Ablöse" komplett streichen.

  • Moin,


    interessanter Ansatz als Kompensation für wegfallende Parkplätze: Parkhaus als Deckel über die B10.

    Funktioniert ja am Flughafen Stuttgart mit dem Bosch-Parkhaus seit langem ganz gut und mindert den Flächenfraß.


    Vielleicht insgesamt eine denkbare Antwort auf die Unterbringung des Quartierverkehrs nicht nur für diesen Fall. Ggf. sogar mit Lärmschutzwirkung für die Umgebung.

    Viele Grüße


    RT




    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muss recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine.

    J-W Goethe

  • Es wurde schon gesagt, aber ich wiederhole es gerne nochmal: Es geht nicht nur um Leute, die (nicht) mit dem Auto in die Stadt kommen müssen. Es gibt auch Leute, die in der Stadt wohnen und mit dem Auto ins Umland wollen oder müssen. Die müssen ihr Auto auch irgendwo parken. Ein eigenes Grundstück, gar noch mit Stellplatz oder Garage, ist üblicherweise in der Innenstadt nicht vorhanden.

    Quartiersparkhäuser wären sicherlich eine Lösung, wenn die in Laufreichweite zu den dazugehörigen Wohnungen, mit reservierten Stellplätzen, und mit Langzeitparktarifen in der Größenordnung einer Anwohnerparkberechtigung existierten. Tun sie allerdings in den meisten Fällen nicht, und ich möchte das Geschrei nicht hören, wenn noch mehr Parkhäuser gebaut werden sollen... Oder wie wäre es denn mit einer ÖPNV-Jahreskarte für Innenstadtbewohner, inkl. Langzeitparkberechtigung auf den P&Rs, für ~30€ im Jahr?


    Abgesehen davon bezahlt "die Allgemeinheit" auch für jede Menge anderer Infrastruktur, die nicht von allen genutzt wird.

  • Halte ich für eine sehr gute Idee!

  • Sorry, aber wer in die Innenstadt zieht, muss sich klar sein oder werden, dass es keinen Stellplatz direkt vor der Haustüre gibt und sicherlich nicht für 30 € im Jahr.

    Stimmt, mittlerweile sind's 200€ im Jahr. Teurer dürfen Alternativen dann aber eben auch nicht sein.


    Jemandem, der aber in die Innenstadt gezogen ist unter der Annahme, dass bestehende Parkmöglichkeiten zumindest im Grundsatz erhalten bleiben und von Anwohnern auch genutzt werden können, möchtest du jetzt nahelegen dass er sich ja einen anderen Wohnort suchen kann, damit die Autos raus aus der City kommen?

    Ich bin ja wirklich sehr für den Ausbau von ÖPNV und Radinfrastruktur, und ich selbst lebe auch gar nicht in der Innenstadt und bin von daher persönlich nicht betroffen, ich parke auch seit jeher im Parkhaus, weil ich das Bordsteincruisen auf Parkplatzsuche lästig und unnütz finde. Ich würde es auch durchaus unterstützen, das Straßenparken für Auswärtige komplett zu verbieten, wo es Alternativen gibt. Dennoch finde ich, sollte man schon auch Rücksicht auf die Bedürfnisse der Anwohner nehmen, die wie jeder auch ein Anrecht darauf haben, öffentlichen Raum mitnutzen zu dürfen. Und die Innenstadt sollte nicht ausschließlich autolosen Menschen vorbehalten bleiben, schon gar nicht in einer Stadt wie Ulm, deren Umland durch den ÖPNV nur dürftig erschlossen ist.

  • Moin,


    ich bin da etwas hin und hergerissen. Grundsätzlich sehe ich auch eine Notwendigkeit, Lebensräume lebenswerter zu gestalten und das geschieht nach Jahrzehnten Automobilherrschaft und autofreundlicher Städte unter anderem eben durch eine Reduzierung des bewegten und ruhenden KFZ-Verkehrs. die Niederlande leben das m.E. vorbildlich, meine letzten Aufenthalte dort waren mit sanftem Druck durch die örtlichen Gegebenheiten sehr angenehm autoarm gestaltbar. Sanfter Druck dahingehend, dass in Innenstädten das Parken exorbitant teuer ist (Parkhaus in Amsterdam ~65€ für 4 Stunden Parkzeit) und es im Straßenraum teils keinen Parkraum für Externe gibt. Dafür tatsächlich fast überall ausreichend P&R-Parkplätze in der Peripherie mit Tagespreisen zwischen 1,50€ - 3,00€ und eine direkte preiswerte ÖPNV-Verbindung in die Stadtkerne.


    Dabei gestalten die Niederländer m.E. teils "radikal" die Wegeverbindungen um.


    Insgesamt spürt man (zumindest im Vergleich zu deutschen Verhältnissen) eine Mentalität, die Rücksicht fordert und fördert. Ehrlicherweise verhalten sich dort gefühlt weder die KFZ-Nutzer noch die Radfahrer oder Fußgänger dermaßen rücksichtslos wie hierzulande. Und das ist m.E. ein Faktor, der einen elementaren Wandel hier eher behindert und erschwert, weil das gesamtgesellschaftliche Problem des Umgangs miteinander nicht angegangen wird. Da sind Streitigkeiten um Radverkehr, KFZ-Reduzierung, Parkraum etc. allenfalls Symptome für eine immer weniger konsensfähige Gesellschaft.



    Das übrigens nur meine subjektive Meinung ohne Anspruch auf Abbildung einer allgemeingültigen Lebensrealität.

    Viele Grüße


    RT




    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muss recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine.

    J-W Goethe

  • Man kann sicher einiges verbessern. Ich habe lange in Karlsruhe City gewohnt. Dichtes ÖPNV-Netz ins gesamte Umland tagsüber im 10-Minuten-Takt, die ganze Nacht durch wenigstens im Stundentakt mit zentraler Umsteigemöglichkeit, gute Fahrradinfrastruktur und auch gute Geographie dafür (flach), da kann man schon weiter gehen was das Ausweisen von Fußgängerzonen und so weiter angeht. Da gab's aber, soweit ich weiß (hatte damals kein Auto), auch Anwohnerparken in Parkhäusern, zumindest in einigen Gegenden. In anderen Stadtvierteln hat man halt nach 20 Uhr keinen Parkplatz im Umkreis von 2 km gefunden und hatte dann Pech. Auch nicht besonders toll...


    Ich wehre mich halt etwas dagegen, Autobesitzer zu verteufeln, wenn gleichzeitig keine sinnvolle Alternative angeboten wird. Dazu gehört nunmal vor allem, sein Fahrzeug kostenlos, oder für sehr wenig Geld, für längere Zeit irgendwo sinnvoll abstellen zu können und dann mit bezahlbarem ÖPNV zum Wohnort zu kommen. Das gleiche braucht es für Besuch, denn der kann auch häufig nicht mit der Bahn anreisen, sondern ist aufs Auto angewiesen und muss das dann irgendwo abstellen. Der Standpunkt, dass die Betroffenen halt woanders hinziehen sollen, ist mir dann aber doch ein wenig zu hart.


    Man könnte ja z.B., statt eines Anwohnerparkausweises, zu einem ähnlichen Kostenpunkt P&R für Innenstadtbewohner verfügbar machen, dann ließe ich mit mir reden. Und ganz allgemein muss der ÖPNV ganz einfach erschwinglicher werden. Derzeit zahle ich für Hin- und Rückfahrt mit dem Bus mehr und brauche circa dreimal so lange pro Weg, als wenn ich einfach mit dem Auto ins Parkhaus fahre und da 2 Stunden parke. Und nein, Parken teurer machen ist nicht der Weg, wenn ich für den Shoppingtrip 5€ und mehr zahlen soll, nur um in die Stadt zukommen, dann geh ich halt woanders hin. Kostenloser P&R mit eingeschlossenem Ticket in die Stadt und zurück, das bräuchte es, um wirklich weniger Autos in der Stadt zu haben!

  • Das übrigens nur meine subjektive Meinung ohne Anspruch auf Abbildung einer allgemeingültigen Lebensrealität.

    ... der ich mich wiederum aus meiner subjektiven Warte vollumfänglich anschließe :). Meine Erfahrungen in den Niederlanden waren ganz ähnlich.


    Kann es sein, dass man hier - abgesehen von der allseits scharfen Rhetorik - gar nicht mal so weit auseinanderliegt? Ich lese da schon eine gewisse konsensfähige Schnittmenge heraus, was die individuellen Umstände von Ulm/Neu-Ulm als Regiopole mit recht großem ländlichen Einzugsbereich angeht. Dass es relativ gesehen "Verlierer" und "Gewinner" gibt, wenn die Nutzung des öffentlichen Raumes neu verhandelt und austariert wird (was in einer marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft auch über Preise geschehen kann und muss), kann man schon so sehen - muss man aber auch nicht unbedingt.


    Allerdings gestehe ich auch ein, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie man sich mit einem Verkehrsmittel mehr oder weniger solitär identifizieren kann. Ich selber bin in absteigender Häufigkeit mit dem Auto (sogar SUV!), zu Fuß, mit dem ÖPNV und mit dem Rad in der Stadt unterwegs. Das bringt automatisch mit sich, dass man in unterschiedliche Rollen schlüpft. Gerade deswegen habe ich auch kein Problem, Einschränkungen oder Belastungen zu akzeptieren, wenn ich ihre Gründe nachvollziehen und als richtig anerkannen kann; letztlich bringt eine Einschränkung auf der einen Seite einen Gewinn auf der anderen Seite für mich mit. Und wenn nicht für mich, dann halt für meine Mitmenschen - auch gut. Haken dran, passt :).

  • Jedem kann man es nicht recht machen. Für mich ist ein Leben ohne Auto nicht denkbar. Ich wohne in Burlafingen, arbeite in Wiblingen. Hier wird es nie Sinn machen, nicht mit dem Auto zu fahren. Denn eine direkte Linie, egal ob eine Buslinie, eine Straßenbahn oder eine S-Bahn wird es nie geben zwischen diesen Stadtteilen.


    Aber in der Freizeit würde ich gerne mehr den ÖPNV Nutzen, aber das Angebot ist für meinen Geschmack nicht ansprechend. Für mich wäre aus Burlafingen nur eine Straßenbahn oder eine noch schnellere S-Bahn wirklich interessant.


    Auf das Auto verzichten würde ich nie, da es einen schon sehr viel Freiheiten gibt. Zum einkaufen schnell mal nah Senden fahren, statt in die Stadt, ist mit dem ÖPNV nicht zu machen. Man ist schon eingeschränkt ohne Auto.

  • Ich wohne in Burlafingen, arbeite in Wiblingen. Hier wird es nie Sinn machen, nicht mit dem Auto zu fahren. Denn eine direkte Linie, egal ob eine Buslinie, eine Straßenbahn oder eine S-Bahn wird es nie geben zwischen diesen Stadtteilen.

    Naja, wenn man es nüchtern analysiert, dann ist da sehr wohl realistisch ein Angebot für den ÖPNV drin.

    Bedingung 1: Bahnhalt Burlafingen kommt

    Bedingung 2: Man ist körperlich in der Lage Fahrrad zu fahren

    Bedingung 3: Radschnellweg

    Bedingung 4: An Bahnhöfen entsprechende schnell verfügbare Fahrradangebote


    Rechnen wir so doch mal:

    Konkurrenz ist 15 Minuten Autofahrt

    Beim ÖPNV-Angebot unter obigen Bedingungen braucht man: 10 Min zu Fuß zum Bahnhalt, dann 3 Min zum Neu-Ulmer Bahnhof, dann 15 Min mit dem Rad nach Wiblingen. Macht 30 Minuten. Also Zeitverlust pro Tag ca. 30 Minuten beim Hin- + Rückweg. Das halte ich für ein Angebot, das angenommen würde.


    Das Beispiel zeigt eigentlich ganz gut, dass unserem heutigen ÖPNV das Individualtransportmittel in der Kette fehlt, insbesondere dann, wenn es darum geht zeitraubende Umstiege auf Kurzstrecken auszumerzen. E-Roller versuchen bereits geringfügig Lücken zumindest auf der letzten Meile zu schließen, aber leider viel zu inkonsequent. Daher würde ich auf das potentere Fahrrad setzen. Daher ist ein Projekt Radschnellwegenetz nicht nur eines für die Region um Ulm herum. Die Ulmer und Neu-Ulmer selbst profitieren ganz erheblich, wenn sich solch ein Netz mit dem bisherigen ÖPNV Angebot ähnlich wie oben ersonnen verbindet.

  • Auf das Auto verzichten würde ich nie, da es einen schon sehr viel Freiheiten gibt. Zum einkaufen schnell mal nah Senden fahren, statt in die Stadt, ist mit dem ÖPNV nicht zu machen. Man ist schon eingeschränkt ohne Auto.

    Ja, dass kann ich alles nachvollziehen und für Leute im Randbereich, besonders in den Neu-Ulmer Stadtteilen, wo der ÖPNV seit Jahren vernachlässigt wird, ist es besonders schwierig.


    Was mich auch stört ist das System Auto im Allgemeinen. Also der der ein Auto will/braucht sucht sich ein Fahrzeug nach der persönlichen Maximalanforderung aus. Eine vierköpfige Familie nimmt dann ein Kombi oder ähnliches. Obwohl man damit vielleicht nur in den Urlaub oder zu Verwandten fährt. Unter der Woche ist dieses relativ große Auto dann für eine Person das Fahrzeug zur Arbeit, obwohl hierfür locker ein Kleinauto reichen würde.


    An diesem Punkt "Mein Auto" müsste es eine gesellschaftliche Veränderung geben. Ein zuverlässiges System für ein "Auto nach Bedarf". Die jetzigen Carsharing Angebote sind einfach zu schwach, zu unsicher,...


    Meine große Hoffnung war eigentlich mal das autonome fahren. Autos sind irgendwo dezentral geparkt und holen jemanden automatisch morgens ab, wenn man zur Arbeit will. Dort angekommen, parkt das Auto dort gar nicht, sondern fährt wieder an einen Stützpunkt und wartet auf die nächste Buchung. Quasi eine Art Taxi ohne Fahrer. Das System könnte man so planen, dass weitere Personen, die ebenfalls auf der strecke mitfahren wollen, dazu steigen.


    Wenn ich ein Fahrzeug für den Einkauf (also viel Ladefläche) brauche, kann ich das entsprechend buchen und es kommt selbstständig zu mir. Vorteil wäre, dass Laden problemlos passieren könnte, dann ist das Fahrzeug halt einfach nicht buchbar, aber es gibt ja genügend weitere. man könnte auch den größten Teil der flotte Mittags laden (PV-Strom).


    Das ist alles aber noch Zukunftsmusik und Gedankenspielereien. Aber man bräuchte kein Fahrzeug mehr, müsste sich nicht um Reinigung, Laden/tanken Reifenwechsel kümmern. Auch ein eigener Stellplatz wäre nicht mehr nötig. Die Stadt wäre von parkenden Autos befreit und hätte viel mehr Platz für andere Dinge.

  • Elon will ja die Tage mal wieder ein Robotaxi vorstellen. Das ist ja im Prinzip genau das. Bis sowas aber serienreif und einsatzfähig ist, werden noch viele Jahre vergehen (aus meiner Sicht als Softwareentwickler, der relativ nah am Thema autonomes Fahren sitzt). Es sind ja schon mehrere Firmen daran gescheitert, das auch nur im kleinen Maßstab in der Praxis umzusetzen.

    Ich sehe übrigens neben den technischen Problemen auch soziale - Carsharing-Fahrzeuge leiden genauso unter Vandalismus und Verschmutzung wie E-Roller, Car2Go und so weiter. Was einem nicht gehört, muss man ja nicht pflegen.


    Bevor wir aber so eine oder eine andere Alternative zum eigenen Auto haben, ist es halt IMHO zu früh, über die Verbannung der Autos der Innenstadtbewohner zu reden... was die Zukunft bringt, werden wir sehen.

  • Wenn man mal in Ländern war, in denen das Auto bereits genauso wie hier visioniert eingesetzt wird, nur statt autonomer Software noch mit (sehr günstigen) menschlichen Fahrern, bekommt man eine Ahnung davon, dass all die Heilsversprechen auch mit autonomem Fahren nicht eintreten werden. Ich war vor jener Erfahrung auch immer positiv dieser Zukunft gegenüber, hab auch munter Carsharing genutzt usw. Heute sehe ich das sehr nüchtern.

    Wer noch nicht in solchen Ländern war, ein kurzer Eindruck: Es wird jede noch so kleine Strecke mit dem Auto zurückgelegt, das führt dazu, dass die Straßen dauerüberlastet sind. In den Städten ist die Verkehrsfläche aber dauerhaft knapp, wo es geht wird immer weiter ausgebaut, zum Nachteil fürs Stadtbild. Sprich ja, die Auslastung der Fahrzeuge ist wunderbar, man kann sein Gefährt wählen, aber die Ineffizienzen des Systems treten nur umso mehr zu Tage, die da sind, sehr viel Fahrzeug für wenig Menschen auf wenig Verkehrsraum.

  • Wenn man mal in Ländern war, in denen das Auto bereits genauso wie hier visioniert eingesetzt wird, nur statt autonomer Software noch mit (sehr günstigen) menschlichen Fahrern, bekommt man eine Ahnung davon, dass all die Heilsversprechen auch mit autonomem Fahren nicht eintreten werden. Ich war vor jener Erfahrung auch immer positiv dieser Zukunft gegenüber, hab auch munter Carsharing genutzt usw. Heute sehe ich das sehr nüchtern.

    Wer noch nicht in solchen Ländern war, ein kurzer Eindruck: Es wird jede noch so kleine Strecke mit dem Auto zurückgelegt, das führt dazu, dass die Straßen dauerüberlastet sind. In den Städten ist die Verkehrsfläche aber dauerhaft knapp, wo es geht wird immer weiter ausgebaut, zum Nachteil fürs Stadtbild. Sprich ja, die Auslastung der Fahrzeuge ist wunderbar, man kann sein Gefährt wählen, aber die Ineffizienzen des Systems treten nur umso mehr zu Tage, die da sind, sehr viel Fahrzeug für wenig Menschen auf wenig Verkehrsraum.

    Das System funktioniert halt auch nur, wenn zuverlässig genau dann eine Mobilitätsoption verfügbar ist, wenn sie gebraucht wird. Wenn ich mich nicht drauf verlassen kann, dass ich auch zu Stoßzeiten oder nachts ein Robotaxi oder Carsharing-Fahrzeug bekomme, wenn ich es brauche, dann muss ich mein eigenes Fahrzeug behalten. Und somit hat man auch bei diesen Modellen das Problem, dass man nur für die Lastspitzen enorme Reserven vorhalten muss, die ansonsten ungenutzt rumstehen, aber auch dann Platz verbrauchen und Geld kosten.


    Abgesehen davon würde ich mich auch gern drauf verlassen können, dass in das Robotaxi, das mich abholt, nicht vorher einer reingekotzt hat.