Allgemeiner Diskussionsthread & Lounge

  • Moin allerseits,


    durch Zufall habe ich einen Artikel in der TAZ gefunden.

    Hat zwar nun nicht direkt was mit Bau und Architektur zu tun, ist aber ein ganz netter Abriss über Ulm / Neu-Ulm


    (Falls das Thema woanders besser aufgehoben ist, bitte verschieben.)

    Viele Grüße


    RT




    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muss recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine.

    J-W Goethe

  • Neues Jahr, neues Arbeitsprogramm des Fachbereichs Stadtentwicklung, Bau und Umwelt. Wie üblich ist das volle Programm in der Bürgerinfo abrufbar - nachstehend eine hochgradig selektiv herausgegriffene und chronologisch sortierte Auflistung einiger in meinen Augen besonders bemerkenswerter Themen.


    Bebauungsplan Mähringer Weg / Wilhelm-Geyer-Weg07.03.
    Ersatzneubau Bauwerk 2 (Brücke K 9915 über B10): Projektbeschluss
    07.03.
    Brückenzustandsbericht07.03.
    Wendeanlage Donaustadion und Fahrradachse Friedrichsaustraße: Projektbeschluss07.03.
    Blau.Quartier Ost: Beschluss Bebauungsplan
    28.03.
    Bebauungsplan "Gewerbegebiet Stockert" und Vorhabenbezogener Bebauungsplan "Stockert / Beiselen": Aufstellungsbeschlüsse28.03.
    Erweiterung und Sanierung Museum Ulm: Projekt- und Baubeschluss aller Bauabschnitte28.03.
    Kinder- und Jugendtheater: Bebauungsplanbeschluss
    02.05.
    Umbau ZOB und Herstellung Fahrradabstellanlage: Beschluss
    02.05.
    Wallstraßenbrücke und Blaubeurer-Tor-Tunnel: Bericht und ggf. Planungsbeschluss
    02.05.
    Blau.Quartier Mitte/West: Auslobung eines Gutachterverfahrens
    02.05.
    Decklagenerneuerung Berliner Ring, Abschnitt Halle Nord bis Jungingen: Baubeschluss
    02.05.
    Quartier südlich Blaubeurer Straße / östlich Magirusstraße: Grundsatzbeschluss Entwicklungskonzept

    23.05.
    Vorhabenbezogener Bebauungsplan Römerstraße 119-139: Aufstellungsbeschluss23.05.
    Bebauungsplan Gewerbegebiet Himmelreich: Aufstellungsbeschluss
    23.05.
    Ersatzneubau Gänstorbrücke: Baubeschluss
    16.06.
    Vorhabenbezogener Bebauungsplan Südwestmetall: Aufstellungsbeschluss27.06.
    Wilhelmsburg (Sanierung): Beschluss 3. Bauabschnitt
    27.06.
    Theater Ulm: Baubeschluss Erweiterungsbau
    27.06.
    Vorhabenbezogener Bebauungsplan Parkhaus Schillerstraße: Aufstellungsbeschluss27.06.
    Baugebiet Kohlplatte: Weiteres VorgehenQ2
    Vorhabenbezogener Bebauungsplan FUG-Wärmespeicher: Aufstellungsbeschluss 18.07.
    Hauptroutennetz Radverkehr: Beschluss
    18.07.
    Sanierungsgebiet Innenstadt West: (Beschluss) Rahmenplan
    18.07.
    Vorstellung Verträglichkeitsstudie Nahversorgungsstandorte Jungingen
    26.09.
    Nahverkehrsplan Ulm/Neu-Ulm: Bericht
    26.09.
    Fernbusbahnhof: Standortentscheidung und Betreiberkonzept
    26.09.
    Masterplan Citybahnhof: Jährlicher Sachstandsbericht
    24.10.
    Abstellgruppe Ost: Grundsatzbeschluss
    24.10.
    Sanierungsgebiet Innenstadt West: Verabschiedung Sanierungssatzung
    24.10.
    Zwischenbericht Wohnungsdebatte
    Q4
    Stockmahd: Bericht Projektentwicklung
    Q4
    Ermittlung potenzieller Gewerbeflächen/Konzept GewerbeflächenentwicklungQ4


    Persönliche Beobachtungen und Kommentare:

    • "Blau.Quartier" scheint die neue Handelsmarke für das Blautalcenter-Areal zu sein. Meinetwegen. Mit einem Bebauungsplanbeschluss des 1. BA noch im März und einem Gutachterverfahren für den 2./3. BA noch im 2. Quartal geht das Vorhaben richtig zügig voran.
    • Passend dazu: Aus dem (vorhabenbezogenen) Bebauungsplan für Beiselen im Stockert und dem Grundsatzbeschluss für ein "Quartier südlich Blaubeurer Straße / östlich Magirusstraße" schließe ich, dass auch das Beiselen-Areal gleich neben dem BTC nun frei wird. Das Gelände dürfte locker so viel Fläche haben wie der 1. BA des BTC-Areals - zusammen mit diesem und der Neuentwicklung des MOCO-Areals, vielleicht auch des Magirus-Brandschutz-Areals, dürfte die Gegend in gut zehn Jahren nicht mehr wiederzuerkennen sein... tolle städtebauliche Chance. Dann auch noch mit dem FUG-Heißwasserturm als Wahrzeichen für den "Neuen Ulmer Westen" oder so :).
    • Das DB-Pendlerparkhaus kommt nun. Der Beschluss erfolgt drei Monate vor der Entscheidung für einen (wohl) neuen Standort des Fernbusbahnhofs, sodass eine Kombi-Lösung vom Tisch sein dürfte.
    • Ich bin gespannt, wie der Nahverkehrsplan Ulm/Neu-Ulm - erstmals unter der Prämisse, einen echten Stadtverkehr in Neu-Ulm einzurichten - ausfallen wird. Er dürfte auch Neuigkeiten zur Straßenbahn beinhalten.
    • Im vierten Quartal dürfte es zu zwei großen Neubauprojekten mit viel Potential, die seit längerem etwas schlummern, Neues geben: Die Abstellgruppe Ost und die Stockmahd.
    • Ominös und interessant: Ein (neues?) Konzept für die Ermittlung potentieller Gewerbeflächen in Ulm. Wo man da noch etwas aus dem Ärmel geschüttelt haben will?
    • Die Verwaltung führt für das begriffliche sperrige Projekt Wallstraßenbrücke/Blaubeurer-Tor-Tunnel das Kürzel WSB-BTT ein. Finde ich gut, gilt ab sofort auch hier :).
    • Der Brücke des Berliner Rings über die B 10 und vielleicht auch der Brücke der alten B 10 über den Berliner Ring geht es nun an den Kragen. Angesichts der knappen Zeit bis zur WSB-BTT-Umsetzung dürften wir hier Deutschlandgeschwindigkeit erleben...
  • Bye-bye, bezahlbarer Wohnraum [Zeit+]

    Zitat

    Die Ampel-Koalition hat in der Wohnungspolitik bislang wenig vorzuweisen. Der Plan, den Wohnraummangel mit Neubau zu bekämpfen, ist vorerst gescheitert. Von ihrem Ziel, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu schaffen, ist die Ampel-Koalition weit entfernt. Eine stärkere Regulierung der Mieten blockiert die FDP. Um in der Wohnungspolitik also überhaupt mal voranzukommen, will Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) nun ein anderes wohnungspolitisches Vorhaben vorantreiben: die Wiederbelebung der sogenannten Wohngemeinnützigkeit.

    Die Wohngemeinnützigkeit ist ein altes Instrument, also Deutsches-Kaiserreich-alt: Gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen, die dauerhaft günstigen Wohnraum schaffen, werden steuerlich privilegiert und erhalten Investitionszulagen. 1990 wurde sie in der BRD abgeschafft, in Österreich etwa gibt es das Modell weiterhin. Kann man insgesamt ganz gut auf Wikipedia nachlesen.


    Die Bundesregierung hat die Wiederbelebung im Koalitionsvertrag, aber das Vorhaben kommt (aus denselben Gründen wie viele andere Vorhaben der Bundesregierung) nicht voran. Der freie Markt freut sich halt nicht, wenn er um weitere Akteure mit gewissen Privilegien bereichert wird, die nach einer anderen Logik ticken :).

  • Für mich haben so skulpturale Bauten immer schon einen gewissen Reiz gehabt. Auch hier wäre ich nicht abgeneigt es in der Ulmer Altstadtkulisse zu wagen. Erinnert mich von der Kubatur etwas an die Stadtbibliothek. :thumbup: :S

    Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.
    Bill Mollision

  • Ich habe dazu keine sonderlich ausgeprägte Meinung, und große Bedeutung oder eine weit gespannte Interpretation im Sinne gesellschaftlicher Entwicklungen würde ich auch nicht ableiten. Wahrscheinlich wird nur ein überfälliger Trend nachgeholt, der vor gut und gerne drei Jahrzehnten in Ostasien seinen Anfang genommen hat.

  • Überall in Ulm und Neu-Ulm fallen mir immer mehr Snack Automaten auf. Und in der Gresenhofgasse 1 ist auch eine Art Automatenkiosk inzwischen entstanden.

    Was haltet ihr davon?

    Im Donautal hat ja gerade diese Woche ein ganzer automatischer Supermarkt eröffnet... Für die Nahversorgung von rund 20.000 Menschen dort sicherlich keine schlechte Idee. Ein paar Straßen weiter gibt's ja auch schon seit einigen Monaten einen Wurst- und Fleischautomaten.


    Vielleicht bräuchte es aber insgesamt weniger solcher Automaten, wenn Deutschland nicht ein Ladenschlußgesetz und Feiertagsregelungen aus der Hölle hätte.

  • Vielleicht bräuchte es aber insgesamt weniger solcher Automaten, wenn Deutschland nicht ein Ladenschlußgesetz und Feiertagsregelungen aus der Hölle hätte.

    Mal abgesehen von der grundsätzlichen Fragestellung, ob und wie Öffnungszeiten und Sonntagsruhe geregelt sein sollten - es dürfte ohnehin nicht genügend Personal geben, um noch längere Ladenöffnungszeiten und Sonntagsöffnungen personell auszustatten.

  • Mal abgesehen von der grundsätzlichen Fragestellung, ob und wie Öffnungszeiten und Sonntagsruhe geregelt sein sollten - es dürfte ohnehin nicht genügend Personal geben, um noch längere Ladenöffnungszeiten und Sonntagsöffnungen personell auszustatten.

    Da bin ich Freund des freien Marktes. Sonntag ist so ne Sache, aber sonst, lass es den Markt machen. Wenn ein Ladenbesitzer Personal findet, die abends oder sogar nachts arbeiten wollen und die Kundschaft dann auch kommt… wieso nicht. Ich tippe sowieso eher mit maximalen Ladenöffnungszeiten von 21:00 oder 22:00 Uhr ( in Bayern ist ab 20:00 Uhr ja Schluss).


    Wobei ich ja hoffe, das Aldi & Co. Noch auf die Automatenidee kommen. Selbst Hornbach bietet sowas ja schon, zwar noch halbherzig, an.


    Und was spricht gegen eine Verkäuferin ohne direkten Kundenkontakt, die die Automaten von innen befüllt.

  • Da bin ich Freund des freien Marktes. Sonntag ist so ne Sache, aber sonst, lass es den Markt machen. Wenn ein Ladenbesitzer Personal findet, die abends oder sogar nachts arbeiten wollen und die Kundschaft dann auch kommt… wieso nicht. Ich tippe sowieso eher mit maximalen Ladenöffnungszeiten von 21:00 oder 22:00 Uhr ( in Bayern ist ab 20:00 Uhr ja Schluss).


    Wobei ich ja hoffe, das Aldi & Co. Noch auf die Automatenidee kommen. Selbst Hornbach bietet sowas ja schon, zwar noch halbherzig, an.


    Und was spricht gegen eine Verkäuferin ohne direkten Kundenkontakt, die die Automaten von innen befüllt.

    Richtig, lass es den Markt regeln. Es gibt IMHO einfach keinen sinnvollen Grund, sonntags das Arbeiten zu verbieten, zumal es mittlerweile ja mehr Ausnahmen als Regeln gibt. Mein aktuelles Lieblingsbeispiel: Die Total in Nersingen hat natürlich sonntags geöffnet und ich kann dort auch einkaufen, darf mein Auto aber nicht waschen, weil die vollkommen automatisch gesteuerte Waschanlage sonntags nicht betrieben werden darf. Wat?


    Arbeitszeitsregelungen (max. 5 Tage die Woche, etc.) kann/muss es ja trotzdem geben. Aber warum den Sonntag freihalten? Persönlich würde ich viel lieber am Wochenende arbeiten und dafür unter der Woche freinehmen, um dann Dinge tun zu können, die nicht jeder andere auch gleichzeitig tun will (zum Beispiel Tourizeugs, oder Baumarkt). Ich darf aber nicht sonntags arbeiten.

  • Witzige Diskussion darüber was andere am WE so alles machen wollen...

    Dann sollltet ihr bitte auch bedenken dass eure Nachbarn sich ebenfalls dazu ermuntert fühlen werden z.B. Holz im Garten zu sägen, am Auto rumzudengeln usw.

    Führt man das ganze noch weiter spricht auch nix dagegen wenn in der Siedlung Baustoffe mit LKW und Transportern angekarrt werden. Auch Bauarbeiten halte ich in diesem Fall für legitim.

    Diese Fahrzeuge werden am Sonntag dann auch auf Autobahnen und Bundesstrassen unterwegs sein...


    edit: Lass es den Markt regeln ist so eine typische Formulierung von Leuten die für sich alle Freiheiten in Anspruch nehmen, die soziale Verantwortung und deren Regeln im Zusammenleben dabei völlig außer Acht lassen wollen.

  • Na ja, die Regelungen für Sonntags- und Feiertagsarbeit sind schon sehr löchrig geworden. Eigentlich gibt es per Gesetz nur die Möglichkeit Sonntags zu arbeiten, wenn dadurch Rohstoffe verderben oder das Produkt unzureichend produziert werden kann.


    Man fragt sich dann aber schon, wieso VW am Sonntag das Fliesband laufen lassen darf, die Industrie produzieren darf, die Arbeiter da natürlich irgendwie hinmüssen und man auf der anderen Seite es nicht möchte, dass Automaten (ohne Personal dahinter) nicht laufen dürfen.


    Das wegen der Total und der Waschstraße liegt übrigens nicht am Gesetzgeber (Bayern erlaubt Waschstraßen am Sonntag ab 12 Uhr), sondern in diesem Fall an der Gemeinde Nersingen, die das verbietet. Für mich ist die Entscheidung natürlich Blödsinn, aber man hat wohl Angst das Carwash daneben auch aufmachen will... (vermute ich mal).


    Und nein der Satz "Lass es den Markt regeln" ist keine Formulierung um soziale Verantwortung und deren Regeln im Zusammenleben dabei völlig außer Acht zu lassen.


    1. Muss Nacht und Feiertagsarbeit besonders höher entlohnt werden und 2. muss man Leute hierfür erstmal finden. Und gerade letzteres wird immer schwieriger. Dazu sind es Automaten die durchaus Sonntag "arbeiten" können.